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BG20 Smaragd brummt
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Beitrag16/28, Verfasst am: 04.01.2012, 21:25   

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Hallo Andre,

Glückwunsch zur Fehlerfindung und -beseitigung.
Zur fremden Andruckrolle hast Du zur Bildunterschrift in der Galerie einen Eigenbau fragend vermutet.
Ich habe eine ganz ähnliche Rolle in meinem Bastelbestand, hat aber eine Kugel mehr. Stammt aus den W?hlkisten meines Vaters. Und da ich glaube, sogar Kindheitserinnerungen an diese Rolle zu haben (spielte eine Rolle - wie passend! - bei meinen ersten Phantasien, ein TB selbst zu bauen), müßte sie aus den 50ern - Anfang 60er Jahren sein. Vielleicht sogar extra für Selbstbaugeräte hergestellt, denn wer hatte schon damals Material aus AusschlachtGeräten in seiner Bastelkiste Smile




Hajo</center>
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Beitrag17/28, Verfasst am: 04.01.2012, 21:51   

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Hallo Hajo,

Deine Theorie würde alles das, was mir erzählt wurde über Bord werfen. *Kugelgelagerte Andruckrollen für Heimtonbandgeräte* ??? ( O-Ton Michael )... für mich auch sinnlos!

Ich vertret mal folgende These: "Warum kann ich nicht etwas neues probieren, auch wenn ich mir den Hals dabei breche?"

So gesehen bei meiner z.B. wirklich eigenartigen ( originalen? ) Andruckrolle.

Dann kommt gleich die nächste Frage: "Warum entwickle ich zwei verschiedene Arten von Wickeltellern, für eine Präsentation von ein und dem selben Gerät?"
Die Hinterfragung dessen, wieso auf einmal eine Doppelkugel, federnd gelagert entstand und dies wieder verworfen wurde, bleibt für mich ein Rätsel. Die Materialwirtschaft konnte die Ursache nicht sein. Verlegen wir das Thema gern auf einen anderen Thread.

LG Andre
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Beitrag18/28, Verfasst am: 05.01.2012, 10:14   

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Liebe Tonbandenthusiasten,

bleibt mal auf dem realen Boden der Tatsachen - da braucht dann auch nichts über Bord geworfen zu werden Smile

Tatsachen sind z.B. daß nicht alles was rund und außendrum mit Gummi bepflastert erscheint für die Verwendung in Tonbandgeräten produziert / gedacht gewesen ist und ebenso ist es unumstritten, daß in Heimtonbandgeräten keine WÖlzlager für solche simplen Verschleißteile wie es eine Andruckrolle nunmal ist, eingesetzt worden sind. Das ist - auch ein Fakt - schlicht viel zu teuer ?n der Fertigung und überdies, durch den eher minimalistischen Andruck, völlig unsinnig.

Bei richtigen Bandmaschinen sieht das anders aus! Dort werden durchweg Andruckkr?fte von jenseits der 1kp Marke realisiert. Die Flächenpressung bei den relativ dünnen Achsen liegt damit in Bereichen, welche den Schmierfilm in einem Gleitlager abreißen lassen können. Das Ausfallrisiko ist zu hoch. So der Stand zu Beginn der 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Mit der Verbesserung der Sinterwerkstoffe und vor allem mit der Schaffung immer besserer, vorwiegend synthetischer Schmierstoffe, wurden Gleitlager auf der Basis von Sintereisen auch in der professionellen Technik hoffähig. Der Wendepunkt liegt in der zweiten Hälfte der 50-er. Man hatte zuvor schon mit Sinterbronze experimentiert - mit eher müßigem Erfolg. Sinterbronze ist nicht grundsätzlich besser, sieht nur schöner aus Laughing und kostet mehr. Entscheidend ist auch hier der optimale Schmierstoff, mit dem solche Lager bei der Herstellung ihre lebenslange Schmierung erhalten.

für ein Gleitlager in der Andruckrolle spricht zuallererst dessen hervorragende Laufruhe gegenüber einem +/- holperigem WÖlzlager. Aus dem Grunde findet man in Studiomaschinen auch Sintereisenlager für die Andruckrolle. Bei der T103 z.B. hat das Lager eine Bohrung von 6 mm und eine Höhe von 20 mm. Demgegenüber ist das Lager der BG20-Rollen mit gerademal 10 mm nur halb so hoch und zudem in der Bohrung auch noch auf 5 mm reduziert. Typisch ist für beide Lager, daß sie noch aus rel. großporigem Sintereisen gefertigt und somit einfachst nachschmierbar sind. Dazu sind die jeweiligen Achsen hohlgebohrt und im Falle BG20 mit einem Filzpfropfen versehen. Bei der T103 wäre das müßig, die stellt eh niemand hochkant auf, noch wird und wurde die je herumgetragen Mr. Green

Um auf das BG20 zurückzukommen: Es ist zu keiner Zeit mit etwas anderem als einer Sintereisen-Andruckrolle gefertigt worden womit die Frage nach der Originalität der kugelgelagerten Rolle hinreichend beantwortet sein dürfte. Allerdings sehen die Rollen der ersten Serien etwas anders aus, sie sind durchweg zylindrisch, so wie das auch die Rollen des BG190 und BG19-1 in den ersten Serien sind. daß eine über die eigentliche Bandbreite hinausragende Gummierung bereits nach rel. kurzer Betriebszeit überaus nachteilige Auswirkungen auf Bandtransport / Gleichlaufverhalten hat, wurde gar bald bemerkt und daraufhin erhielten die Rollen beiderseitige Anschrägungen so daß nur eine aktive Spurbreite von ca. 9 mm Höhe verbleibt. Diese 9 mm sind notwendig um Fertigungstoleranzen, die bei der Produktion von hunderttausenden Geräten unausbleiblich sind, aufzufangen. Jede Einengung der Toleranzen hätte eine enorme Verteuerung der Produktion und damit des Produktes bedeutet. Bei einer Bandmaschine ist das aber kein Kriterium! Diese wurden in nahezu handwerklicher Fertigung in sehr kleinen Stückzahlen auftragsgebunden gefertigt - der Preis spielte im Grunde keine Rolle. Präzision und absolute Betriebszuverlässigkeit waren die gestellten Forderungen der Abnehmer. Aus dem Grunde ist die Rolle der 103 beidseitig freigestochen und kommt mit nur 7,0 mm Laufspur aus. Das entspricht einem Gummiüberstand über die Bandkanten von jeweils ca. 0,35 mm, also etwas weniger als zwei Blatt Schreibpapier dick sind! Ohne überstand geht es nicht - das wäre zwar einfacher aber dann würde das Band beschädigt werden. Wer nachrechnet kommt auf eine Bandbreite von 6,3 mm - so wie sie in den Mittf?nfzigern die Norm war. Dabei gibt es auch Abweichler nach oben. 6,35 ? 0,5 mm ist z.B. die Breite des NIWE-Papiertonbandes was dessen Benutzung auf "modernen" Heimtonbandgeräten nahezu ausschließt - es klemmt einfach in den Bandführungen fest.

Professionelle Maschinen mit kugelgelagerten Gummirollen sind z.B. die Nagras. Sie verwenden, genau wie alle BG19 zwei Kugellager in den Andruckrollen. Die sind natürlich von der gleichen Größe wie beim BG19, stecken also auf einer 4,0 mm messende Achse. Was lernen wir daraus?
Achtung Ironie:
Da das BG190 schon 1949 existierte hat Kudelski bei Knochenhauer geklaut!

Solcherart "Beweise" hinauszuposaunen war ein ehemaliges Mitglied erst durch Aussperrung zu bremsen; nur daß es ihm um polnische und tschechische Geräte ging.

Kugellager haben dagegen für den Selbstbauer einen enormen Vorteil: Sie besitzen definierte Größen und lassen sich problemlos mit genormten Wellen / Achsen / B?chsen vereinen. Auf Mangelschmierung reagieren sie grundsätzlich sehr z?gerlich. Dafür sind sie äußerst anfällig für Verschmutzungen. Am ruhigsten laufen vollrollige Lager, die auch die größte Kraftaufnahme erlauben. Allerdings besitzen sie eine höhere Eigenreibung, laufen also niemals so leicht wie ein optimales K?figlager. Zudem sind sie sehr teuer da sie immer mehrteilig ausgeführt sein en. Sie lassen sich nicht für so kleine Achsen sinnvoll herstellen. Die Ausführung des K?figs ist bei allen WÖlzlagern der entscheidende Punkt für besten Leichtlauf bei höchster Präzision. größten Ansprüchen genügen dabei Massivk?fige aus Messing und Polyamid. Erstere sind für schnelldrehende und hochbelastete Wellen ideal um die Reibungswärme aufzunehmen. Siemüssen immer Ölgeschmiert sein. Polyamidk?fige sind bei hoher Belastung und geringen Drehzalen ideal. Allerdings setzen sie bestimmte festgelegte Schmierstoffe voraus! Die kleinen Lager in TB-Rollen sind mit einfachen, genieteten Blechk?figen ausgestattet. Auch hier gilt, daß Messingblech nur schöner aussieht und bei den geringen Drehzahlen betriebsmäßig keinerlei Vorteil gegenüber Stahlblech besitzt. Es ist lediglich ein paar Pfennige teurer. Ob eine kugelgelagerte Andruckrolle sauber oder holperig läuft ist zuerst eine Frage der Lagerg?te - nicht zu verwechseln mit der Qualität!
Kugellager werden wegen ihrer vielfältigsten AnwendungsMöglichkeiten in unterschiedlichen Lagerluftgruppen und in unterschiedlichen Toleranzgruppen hergestellt. Beide Kriterien können unabhängig voneinander kombiniert werden! Das ist wichtig für die Montage als Los- oder Festlager da bei einem Festlager durch die vorgegebenen und unbedingt einzuhaltenden Unter- und übermaße sich die richtige Lagerluft erst nach erfolgter Montage einstellt. Die Kugellager in den Andruckrollen sind zumeist Loslager, welche am Au?endurchmesser durch Bund bzw. Sicherungsring in der Rolle fixiert werden. Auf der Achse sitzen sie saugend - es muß für den Ersatz also immer die Wahl nach engtolerierten Lagern mit kleinster Lagerluft getroffen werden. Nicht alle Lagerhersteller bieten dazu die nötige Auswahl! Diese Kriterien schlagen erheblich auf den Preis durch.
WÖlzlager können sich grundsätzlich nicht "einlaufen", sie verschleißen langsam oder ihr K?fig bricht in Folge Ermüdungserscheinungen. Zeit ihres Lebens funktionieren sie stets einwandfrei.
Gleitlager laufen dagegen vom ersten Tag ihrer Inbetriebnahme erst ein, später laufen sie aus! Das ist in hohem Maße abhängig von der optimalen Schmierung. Der Ersatz eines Gleitlagers ist "mit haushaltsüblichen Mitteln" nicht möglich! Das gilt für alle eingepreßten Gleitlager, egal ob aus Vollmaterial oder Sintermetallen.

Die hier gezeigten Gummirollen können durchaus als Bastlerware im Handel gewesen sein. Es ist ebenso denkbar, daß es Rollen aus der Polygrafischen Industrie, dem Büromaschinenbau oder noch anderen Gerätschaften, etwa Laufrollen sind. Der Gummibelag hat dann eine ger?uschd?mpfende Aufgabe.

Was allerdings mit
Zitat:
Warum entwickle ich zwei verschiedene Arten von Wickeltellern, für eine Präsentation von ein und dem selben Gerät?

gemeint ist, habe ich nicht verstanden.
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Beitrag19/28, Verfasst am: 05.01.2012, 11:30   

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Hallo Michael,

diese komische Andruckrolle hatte in der Tat so eine Beule, das sie das Band hoch und runter transportierte.
Nun ist ja wieder die von Dir beschriebene drin mit Sinterlager Wink



Mit den Wickeltellern meinte ich, das es 2 verschiedene gab und den ersten hier hab ich schon so gesehen



und der hier ist wohl der gängigste ( auf meinem Gerät )



der bis zum BG20-3 verbaut wurde. Nur hat der 2 Kugeln drin. Eine ganz unten und eine unter der Schraube. später gab es ja die



die wieder nur eine Kugel hatten und komischerweise war der Dreizack höher.
Ich bekomm ja die nächsten Tage hoffentlich 2 neue weisse noch verpackt, wovon ich mir Aufklärung erhoffe.

Mir scheint die Technik in der Gerätehistorie ein Buch mit 7 Siegeln. Du lieber Michael wirst es ja wohl am besten wissen und mir erklären können.

LG Andre
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Beitrag20/28, Verfasst am: 05.01.2012, 13:52   

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Die Oberteile mit den Langfl?geln und aufstehenden Kopfschrauben sind, wenn ich nicht gänzlich irre, serienmäßig nicht montiert worden. Es gibt sie lediglich bei einigen Nullseriengeräten. Bei allen aus der Fertigung stammenden Serienmodellen ist stets eine Madenschraube eingesetzt und oberseits mit einer Vergu?masse gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert. Unter der Made steckt die Druckfeder, welche dann auf eine Stahlkugel wirkt und gegen Herausfallen durch eine Lochblende gesichert ist. Oberteile mit einer zusätzlichen Kugel zwischen Druckfeder und Made gibt es m.W. nicht - wenigstens nicht ab Hersteller.
Der Grund für den Wechsel zur Made ist einfach darin zu sehen, daß so erst eine Justierung und Nachjustierung möglich wurde. Die Kopfschraube bedingte stets exakt gleiche Druckfedern - sowohl in der Länge und Drahtst?rke als auch in der Charakteristik. Fertigungstoleranzen die es schon bei den Halbzeugen gibt, können dann nur durch unterschiedliche SchraubenLängen oder Beilagepl?ttchen ausgeglichen werden; das ist immens umständlich.

Die gängigsten Oberteile sind jene aus Phenolharz. Sie sind in meinen Augen auch die deutlich schöneren weil sie nicht so verdrecken wie die weißen, welche außerdem auch noch unterschiedlich stark vergilben können.

Allerdings, nichts ist ohne Ausnahme! Und so kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß ein paar von den urigen Langfl?glern in einem Schubkasten überdauerten bzw. im Pr?ffeld oder beim TKD aus welchen Gründen auch immer nachträglich montiert wurden. Es gibt eben Dinge, die es garnicht geben kann - siehe die Schallplatte von Klaus oder die braunen MTG-Oberteile von Winfried oder ein MTG in Hammerschlag silber - was wohl mal als Sonderlackierung für eine Messe gefertigt worden ist.


Was es mit den unterschiedlichen Fl?gelh?hen auf sich hat wird klar, wenn man sich mal das Material der Oberteile anschaut. Die "weißlinge" sind aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt, ihre Fl?gel nahezu bruchfest weil eben biegsam. Bei den rotbraunen PreÖlingen aus Phenolharz kommt es rel. oft zu abgerissenen Fl?geln und das, obwohl diese aus ebendem Grunde vergrößert worden sind.

Es gibt aber noch einen zweiten Grund, weshalb man höhere Fl?gel vorgesehen hatte: die geänderten Spulenformen.

Während bei den älteren zerlegbaren Spulen eine durchgehende Schlitzaufnahme der Nabe vorhanden ist, gibt es jüngere Spulen bei denen nur die Au?enseiten der Nabe geschlitz sind, das Innenleben wurde eingespart. Die höheren Fl?gel führen solche Spulen besser.

Von den Langfl?geln ist man auch deswegen gleich abgekommen, weil sich die Spulen nur sehr fummelig aufsetzen lassen. Es war also nicht allein die zu leicht verstellbare Kopfschraube, welche die Änderung für die Serienfertigung bewirkt hat. Insgesamt sind die Dochte in der Höhe aber nicht geändert worden.

Eine weitere, äußerlich unsichtbare Änderung erfuhren die Oberteile bei der Umstellung auf Preistoff: Sie erhielten nun Gleitlager aus Sintereisen, wohingegen die "weißlinge" noch mit Lagerbuchsen aus Sinterbronze bestückt sind. Die Fertigung der "Weichteile" ist deutlich aufwendiger gewesen als die spätere Preistoffvariante.
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Beitrag21/28, Verfasst am: 05.01.2012, 17:14   

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Das würde so einiges erklären. Die geschraubten AGFA's haben ja nur unten Grip Wink Eine genietete ORWO hatte ich leider noch nie offen Sad
Das mit der Doppelkugel wird mir ein Rätsel bleiben, weil, wie Du immer sagst Michael: Zu was? Die Federn sind aber deutlich kürzer und ohne die kleine Kugel ist eine Justage nicht machbar, weil das Gewinde auch irgendwie zu kurz ist.


LG Andre
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Beitrag22/28, Verfasst am: 05.01.2012, 18:19   

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Dann sollte man meinen, daß hier - warum auch immer - nicht die richtigen Federn eingebaut worden sind. Das kann in einer Werkstatt "passiert" sein, oder bei einem Bastler, der sich diese alten Oberteile aus optischen Gründen erhalten wollte. In der Werkstatt hat man normalerweise da nicht viel Federlesen gemacht und razfaz ein neues Preistoffoberteil montiert - die waren zu allen Zeiten vorr?tig weil die alte Ausführung nicht mehr gefertigt worden ist.

Es ist natürlich nicht gänzlich auszuschließen, daß versehentlich mal ein Posten falscher Federn geordert wurde die man so bequem "entsorgen" konnte. Auf jeden Fall stellt das m. W. nicht die Normalausführung dar.

Ich besitze zwar auch die ET-Liste der Null-Serie, kann die momentan aber nicht finden. Da würde ich nochmal nachschauen - wenn ich es nicht vergesse :II:
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Beitrag23/28, Verfasst am: 05.01.2012, 19:36   

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Manchmal habe ich auch einen hellen Moment - so wie eben, als ich in den richtigen Schub grapschte und den ET-Katalog vom August 1959 herausfischte Smile

Nun wird es lustig: Dort ist bei den Oberteilen zwar eine Kugel, aber weder die Druckfeder noch die Einstellschraube verzeichnet Shocked

Sowas muß niemanden aus der Bahn werfen, Dokumente waren nur äußerst selten in allen Punkten zutreffend. Schuld daran ist der elend lange redaktionelle Vorlauf gewesen. Ich werde morgen anfangen die Seiten zu scannen.
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Beitrag24/28, Verfasst am: 06.01.2012, 20:41   

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Nun denn Michael,

sei es wie es sei. Der Smaragd brummt wieder richtig, dass ist doch das wesentliche. über das *Nun wird es lustig* würde ich mir keinen all zu grossen Kopf machen, da die Varianten doch vielleicht zu vielseitig sind und uns allen keinen richtigen Aufschluss geben. Ich sehe da z.B. einen BG20/6 mit weissen Wickeltellern, den es m.W. so nie gab.

Summa Summarum ist die Vielfalt bei den BG's gewollt so gewesen und es weiss keiner mehr so genau, wie es wirklich war. So mancher hat dem Gerät seine persönliche Note gegeben.

Leider kann ich genau dieses Bild der *persönlichen Note* grad nicht hochladen. Die Kn?ppe Wink Du weißt Michael Daumen hoch auf die ich reinfiel.

LG Andre
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Beitrag25/28, Verfasst am: 07.01.2012, 09:58   

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Lieber Andre,

man muß grundsätzlich zwei Epochen auseinanderhalten: jene von 56 bis 89 und die welche etwa um 1995 herum anfing und in unseren Tagen so richtig brummt.

Der Entwicklungsbeginn der Serie in Köpenick führt zurück in das Jahr 1953. Diese Zeit, in der noch ein großer Teil der DDR-Wirtschaft von den SAG geprägt war, kennzeichnet das Smaragd als ein durchaus modernes Gerät - als es, nach politisch bedingtem Entwicklungsstop dann in der zweiten Hälfte des Jahres 1956 in die Fertigung übergeführt wurde, war es noch unreif aber bereits hoffnungslos veraltet. Es stand aber wenigstens im 56-er Weihnachtsgeschäft in ausreichender Menge für die relativ geringe Klientel wirklicher TB-Interessenten mit entsprechend "Dicker Marie" zur Verfügung. Um es nochmal ganz deutlich zu sagen: Die Smaragde waren zu ihrer Zeit keine "B?ckware" sondern standen in jedem Schaufenster der Rundfunkhandelsbranche, ob Privatbetrieb, Genossenschaft oder Staatliche Handelsorganisation. Das war in der tiefsten Provinz so gewesen und das war ganz genauso in den Bezirksst?dten und mit allergrößter Sicherheit auch in Berlin nicht anders. Der Grund dafür lag nicht am Desinteresse der Menschen sondern einzig daran, daß das Geld für diese Art von Luxusgut in der übergroßen Mehrzahl aller Haushalte schlicht nicht vorhanden war.

In der aktiven Produktionsepoche mußten vielfältige Unterbrechungen eingelegt werden um die auftretenden Mängel einer unausgereiften Entwicklung auszubügeln oder wenigstens zu kompensieren. Daraus resultieren die rel. schnellen "Upgrades" zu immer höheren Typnummern wobei wir auch bedenken en, daß nicht jede Entwicklung sofort umsetzbar ist oder war. Die Fertigungstiefe des MGZ war Anno 56 noch wesentlich kleiner als 5 Jahre danach im MGW. für bestimmte mechanische Bauteile und -gruppen galt es ersteinmal einen Lieferanten aufzutun und wenn sich so einer fand, dann mußte der ggfs. auch erst bestimmte notwendige Werkzeuge für seine Maschinen extern konstruieren und herstellen lassen. Hajos Hinweiszettel zur EM11 ist so ein Stück Beweis dafür, daß man die "Rolex" von Anbeginn geplant aber eben noch nicht gleich in der notwendigen Vorlaufzahl erhalten konnte. Eine Runde Banduhr - damals absolut zeittypisch auch in Westelbien - mußte einfach mit einem echten Auge kombiniert werden. Eine EM80 hätte da total blöd ausgesehen! Es kommt hinzu, daß es eine florierende Produktion von EM11 gab, da diese auch in erheblichen Stückzahlen für den Export verlangt wurden.

Das Fertigungspotential der DDR-Wirtschaft war insgesamt viel zu gering um auf Veränderungswünsche zeitnah reagieren zu können und daß man Ersatzteile für eine eingestellte Typserie weiterhin auf Halde fertigt, verbietet eigentlich schon der gesunde Menschenverstand wenn man weiß, daß jede ntwicklung eines Produktes unter der Maßgabe Erfolgen mußte, daß die Austauschbarkeit mit Teilen der Vorgängermodelle garantiert ist. Zugegeben, das sieht nicht immer schön aus doch es hat niemanden interessiert da einzig und allein die Funktion, also das Sein im Mittelpunkt aller Bestrebungen zu liegen hatte. Heute ist es umgekehrt: Der Schein ist wichtig - ob / wie was funktioniert ist eher egal.

Mit der vielger?hmten "Deutschen Wertarbeit" hat alles beides nichts zu tun.

Es wurde also zu DDR-Zeiten stets so repariert, daß die Ware wieder funktionierte, wie das der Kunde auch erwartete. Ob dabei statt eines Geraer Kondensators einer aus Görlitz eingesetzt wurde hat niemanden interessiert. Wenn eines der weißen Oberteile breit war, wurde es eben durch ein moderneres braunes aus Preistoff ersetzt. natürlich sah und sieht es blöd aus, wenn da zwei verschiedenfarbige Oberteile durch die Deckplatte gaffen - dem TB ist das aber wurscht und sobald nur eine Spule aufliegt, nimmt man das schon nicht mehr wahr. So ist das bis 89 gewesen denn so lange sind diese Geräte systematisch gewartet und repariert worden. Allerdings haben viele größere Werkstätten (PGHs) in den Mittsiebzigern ihren ET-Bestand für diese AltGeräte einfach entsorgt weil es nicht mehr lohnte.

Ab 89 waren die DDR-Geräte durchweg vollkommen wertlos - die Menschen glaubten einfÖltig an die Wunderdinge, welche ihnen von der westlichen Werbe- und Verblödungsmaschinerie erfolgreich eingeh?mmert worden sind. Das Kuriosum besteht darin, daß in Westeuropa und speziell in Westdeutschland die Qualität und Servicefreundlichkeit der ostdeutschen Gerätetechnik in höchsten Tönen gelobt wurde. Man hatte wohl ob des deutlichen technischen Rückstandes ganz andere Vorstellungen von den inneren Werten unserer Technik. Das freilich bezieht sich vornehmlich auf kommerzielle Gerätschaften, weit weniger auf Heimelektronik!

Wenn wir hier mal das Smaragd auf den Tisch stellen und ein Grundig TK16 daneben packen, spüren wir rein massemüßig kaum einen Unterschied. Geht es ans reparieren, fühlt man sich mit dem Smaragd wie ein Jagdflieger im H?ngegleiter! Und dabei lassen wir mal die technisce Ausstattung gänzlich außen vor! Alleine von der Optik und der einfachen Bedienbarkeit her kann ein Smaragd hier einen deutlichen Vorsprung markieren - das aber ist eben auch nur mein subjektives Empfinden das ein Grundigsammler wohl eher nicht teilen wird Smile

Schauen wir nun auf die Jahre nach 95, können wir eine fast schon peinliche DDR-Nostalgiewelle, einhergehend mit einer permanenten Steigerung des Scheinwertes solcher alten Geräte konstatieren. Da erzielen Smaragde Preise von weit über 100 Euronen - keine Sondermodelle sondern wirklich nur primitive, völlig unmoderne Massenproduktionsartikel! Das ist im Grunde irrational. Doch jetzt kommt es: diese Geräte erlangen, nicht zu Unrecht Exclamation, Kultstatus und werden so zur Zielscheibe einer wachsenden Gruppe von Sammlern. Diese Sammler sind es vornehmlich, welche zu einem großen Teil mit realitätsfernen Vorstellungen ihr Steckenpferd reiten. Das soll nicht abwertend verstanden werden, nur den Blickwinkel auf eine andere Ebene lenken.

Der Sammler möchte seine Schätze im Bestzustand präsentieren - das ist verständlich und auch richtig denn es handelt sich dabei ja zumeist nicht um museale Stücke sondern eben nur um "altes Zeug" von dem man eben fasziniert oder gar hemmungslos begeistert ist. Das macht ja jedes Hobby aus und das ist auch gut so denn das Gegenteil davon ist GleichGültigkeit. Die kann man oftmals bei den Erben beobachten, welche bei einer Wohnungssammlung in den allermeisten Fällen die sofortige Containerentsorgung beauftragen - Miete ist eben teuer und man will ja Kosten sparen; schlimm genug, daß der Entsorger schon so viel verlangt Wink

In die Epoche nach 95 fällt auch das, was Du als "persönliche Note" deklarierst. Von pfiffigen Verkäufern wurden und werden diverse Verschönerungen oder auch "Verbesserungen" mit dem Ziel geschaffen, einen Seltenheitsnimbus aufzubauen. natürlich ist sowas seltener Murks - aber die Botschaft soll ja zumeist als "Exportmodell", "Sonderfertigung" oder gar "StasiAusführung" deklariert jegliche Hemmungen vor dem ausFällen des überweisungsträgers beseitigen. Das allein ist verwerflich, doch Dummheit läßt sich nunmal nicht mit Pillen beseitigen und das wissen clevere, skrupellose Anbieter natürlich nur zu genau. In dem Sinne könnte man das von Dir genannte BG20/6 mit den weißen Spulentellern als spezielle Hochzeitsedition vermarkten. Man muß da nicht genauer hinschauen, vielleicht sind das gar keine Smaragd-Teile, vielleicht wurden - diesen Fall hatte ich schonmal - die Oberteile wegen der abgebrochenen Fl?gel durch selbstgebaute Kreationen ersetzt um das Gerät weiter nutzen zu können? Im beschriebenen Fall wurden von einem findigen Bastler MessinghÖlsen mit angelöteten Fl?geln auf die abgedrehten Preistoffoberteile aufgesetzt und mit Epasol (Zweikomponentenkleber) verleimt. Die Teile anschließend lackiert und fertig. Zwar nicht in weiß sondern in Schwarz aber trotz der sehr sauberen Arbeit spätestens beim zweiten genauen Hinsehen als "Abartigkeit" zu erkennen. Und es kann auch keinen Zweifel daran geben, daß soetwas nur von einem engagierten Bastler zu Nutzzeiten dieses Gerätes gemacht worden sein kann denn eine Reparaturwerkstatt hatte dazu weder Zeit noch Lust denn das hätte kein Kunde bezahlen wollen! Da gibt es einfachere Lösungen, die halt nicht so schick aussehen aber auch funktionieren Smile

Von der Fertigung der BG20-6 kann man grundsätzlich keine Überraschungen erwarten wenn man weiß, daß im Zuge der Auslaufproduktion alle Lagerbestände weitestgehend aufgebraucht worden sind. Und so tauchen an den Koffern, die in bewährter Weise wie immer in Eisenberg hergestellt wurden, urplötzlich auch wieder goldeleoxierte Beschl?ge auf. Es gibt Koffer mit vorderer Zentralschließe, ebensolche mit zwei vorderen schließen und es gibt Koffer mit einer seitlichen Schließe, wobei dann auch die Einhängescharniere seitlich montiert sind. Und in allen Varianten sowohl mit "goldenen" als auch mit "silbernen" Verschl?ssen. Als die klassischen Koffer mit den runden Ecken aufgebraucht waren, griff man notwendigerweise zu den Koffern des Diktiergerätes BG22. Da sind dann eben ein paar Kl?tzchen in die Ecken eingeleimt worden damit es nicht so blöd aussieht. DAs ist nicht nachträglich gemacht worden sondern wurde gleich in Eisenberg so gefertigt. Wenn ein 20-6 in einer Kiste ohne Eckkl?tzchen steckt, dann wurde es nachträglich in eine BG22-Kiste gestopft weil der originale Kasten auseinandergebrochen war.

Auch der Tragegriff unterlag einem "Update". Während die Serien bis einschl. Fertigungsbeginn des 20/5 mit glatten, tiefweinroten Klappgriffen ausgerüstet sind, bekamen die letzten Serien 20/5 schwarze, profilierte Klappgriffe mit dann stets silberfarbenen BefestigungsElementen was bis zum Ende der 20-6 in den Rundkoffern beibehalten wurde. Die dann folgenden modifizierten 22-er Koffer sind nach meiner Erinnerung stets nur mit dem primitiven aber moderneren, PVC-ummantelten Stahlbandtragegurt ausgeliefert worden. Ab den letzten Serien 20/5 sind alle Koffer, auch die des Typ22 in einheitlichem Grau/Grau bespannt, die Deckplatten durchweg in Hammerschlag - silber lackiert. Zugleich entfiel ebenso die farbliche Auslegung der Bedienschildchen aus goldeloxiertem Aluminium. Zum Ende der 20-6 Montage waren die Aluschildchen aufgebraucht und stattdessen wurden wieder PVC-Schildchen wie zu Beginn der Fertigung 1956 auf die Deckplatten gebappt. Der Unterschied besteht nur darin, daß diese jetzt weiter mit Symbolen versehen und mit Goldbronze überlackiert wurden. Das ist ein ästhetisches Kapitalverbrechen. Die 56-er Plasteschildchen gibt es in Elfenbein und Kaffeebraun, jeweils auf helle oder dunkle Deckplatten montiert und mit altert?mlicher Funktionsbeschriftung statt Symbolik.

Wenn man alle diese rein äußerlichen Details auf einen virtuellen Haufen schmeißt, ist es im Grunde recht einfach, dabei eine zeitliche Abfolge und ntwicklung festzustellen.

Alle Beobachtungen, die man nicht in dieses Schema zweifelsfrei einsortieren kann,müssen als Abweichung von der Norm gelten und bis zum Nachweis des gegenteils als individuelle Basteleien eingestuft werden. Das gilt grundsätzlich auch für den Umbau auf Zweiriemenantrieb, welcher weder vom MGW noch sonstwem autorisiert sondern nur in einer DDR-Fachzeitschrift veröffentlicht worden ist. Ab Werk gab es das nicht. Genausowenig gab es vom Hersteller einen Umristsatz für das BG19 auf HF-Löschung. Das ist und bleibt nur eine individuelle Bastelei und Murks ist es außerdem, egal wie sorgfältig der jeweilige Bastler dabei vorging oder vorgeht.

Abschließend noch das:
Mir sind bis zur Stunde keinerlei Sondermodelle der Smaragdserien bekannt geworden oder gar begegnet. Das schließt nicht aus, daß es solche auch wirklich gibt, es ist lediglich über alle Maßen unwahrscheinlich weil es einfach nicht zu dem paßt was man sich unter dem MGW vorzustellen hat.
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Beitrag26/28, Verfasst am: 07.01.2012, 12:17   

Betreff:
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Hallo Michael,

Dem ist nichts hinzuzufügen. Wieder einmal ganz toll geschrieben und einige Grinser konnte ich mir nicht verdrücken. Hochzeitsedition aufdentischhau: Aber Du hast schon recht. TBG's die bis Anfang 2000 für'n Appel und'n Ei zu haben waren sind heut am vier bis f?nffachen Preis ( wenn's langt ) angekommen. Da sind auch in der Bucht im Moment Smaragd's zu Mondpreisen drin. Teilweise sieht man denen Ihre Originalität Mr. Green regelrecht an.

Das ich so manchmal einen Titscher brauch liegt ja reinweg daran, das ich vielleicht zu jung bin und das Smaragd eigentlich für mich entdeckte, wo es schon vom Markt verschwand. Umso besser ist es wenn man da auch mal die richtige helfende Hand hat die einen auch mal wieder ein bissel runterdrückt, wenn man vor Euphorie etwas schneller fliegt. Wink

LG Andre
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Beitrag27/28, Verfasst am: 09.01.2012, 17:47   

Betreff: Andruckrolle mit Sinterlager
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Hallo Andre.
möchte dir zur Andruckrolle mit Sinterlager, ich besitze auch eine solche, noch ein Augenrollen ?merkwürdiges Beispiel? Augenrollen nennen. Und zwar gab es auch die Riemenspannrollen, die mit Sinterlager gefertigt wurden. Ein Beispiel dieser Lagerung habe ich in meinem BG20/4. Ob das nun original ist oder nicht weiß ich leider auch nicht. Kann mir aber nicht vorstellen, dass sich jemand die Mühe eines Umbaus gemacht hat.

LG Andreas
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Beitrag28/28, Verfasst am: 09.01.2012, 18:54   

Betreff: Re: Andruckrolle mit Sinterlager
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minka58 schrieb wie folgt:
Und zwar gab es auch die Riemenspannrollen, die mit Sinterlager gefertigt wurden.
LG Andreas


Hallo Andreas,

es gibt nur in den ersten Serien des BG20 eine Riemen-Spannrolle welche unmittelbar auf dem StatorGehäuse montiert ist. Es handelt sich dabei um exakt die gleiche Rolle, welche in allen Typen auch als Umlenkrolle eingesetzt ist. Also, um das nochmal zu untermauern: spätestens ab dem Typ 20/1 ist die Spannrolle Geschichte. Es kann vorkommen, daß sie in den ersten Serie noch vorhanden ist, aber eben nur weil es billiger war, das Ding da zu belassen wo es einmal montiert worden ist. Der Riemen wurde längst nicht mehr verbaut.

Das ist keine Wortklauberei sondern es kennzeichnet eine gänzlich andere Funktion und Zweckbestimmung. Diese Rollen haben immer ein Sintereisenlager, das ist auch nicht austauschbar.
Allerdings gibt es sowohl von den Rollen als auch von deren Halter und Achsen mehrere unterschiedliche Ausführungen. Die älteren Rollen haben noch eine tonnenfürmige Lauffl?che und Seitenborde. Sie sind ganz bewußt nicht nachschmierbar ausgelegt weil die Verwendung von ungeeignetem Öl die Sinterlager festgehen läßt. KundenGeräte mit Motorschaden = Wicklungsausfall waren in aller Regel das Opfer von zu viel und zu gut aber eben falscher Pflege durch den Anwender. Der hat mit N?hmaschinenÖl oder gar SpeiseÖl förmlich alles kaputtgepflegt. Der vermeintliche Glaube Gutes zu tun und dabei noch "einen Haufen" Geld zu sparen erwies sich recht bald als Irrglaube.

Selbst das vom AWD, davor von W.Cuypers, Radebeul (daher rührt der Markenname CUSTANOL), produzierte "SpezialÖl für Sinterlager", welches für diese und andere Geräte vorgeschrieben ist, kann nicht als unbedenklich klassifiziert werden!
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