BG 19-1, FWL

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Das BG19-1 gilt als das erste, in der DDR industriemäßig in großserie produzierte KoffermagnetbandGerät für Heimanwendung. Entwickelt wurde es grundsätzlich als "Schultonbandgerät", das war Segen und Fluch zugleich. selbstverständlich kam das Gerät auch in Schulen, Betriebsfunkstudios, Lichtspieltheatern etc. zum Einsatz und in entsprechender Modifikation wurde es auch professionell beim Rundfunk genutzt. Die Konstruktion geht zurück auf das BG 190. Das BG19-1 schließlich wurde 1951 im Funkwerk Leipzig in die Produktion übergeführt. Es stellte sich bald heraus, daß einige Details einer technologischen Optimierung bedurften und folgerichtig präsentierte das FWL bereits in 1952 das weiterentwickelte BG 19-2.

Zum Jahresende 1953 begann angeblich im Werk Thalheim des Meßgerätewerk Zwönitz die Montage des BG19-1, zusätzlich zur Produktion des BG19-2 in Leipzig. Es ist kein Schreibfehler und auch kein Irrtum: Die Thalheimer produzierten munter drauflos das veraltete Modell, welches im Funkwerk seit über einem Jahr bereits Geschichte war. über die Gründe warum im MGZ solche, uns nicht einleuchten wollenden Entscheidungen gefällt wurden kann nur spekuliert werden. Fakt ist aber, daß bis zur Stunde noch nie ein BG19-1 aus Thalheimer Fertigung aufgetaucht ist. Das legt die Vermutung nahe, daß es sich bei den Dokumentenangaben um Planzahlen, nicht um real gefertigte Einheiten handelte. Solche Verwechselungen kommen nicht eben selten vor, wenn Laien mit der Aufarbeitung von Archivgut betraut werden.

An dieser Stelle soll es keine ins letzte Detail gehende Beschreibung des Leipziger BG19-1 geben. Stattdessen werden hier die Unterschiede zum BG19-2 in konkreten Beispielen dokumentiert und erläutert, womit dem Praktiker, im Falle fehlender oder unlesbarer Fabrikschilder, eine sichere Zuordnung ermöglicht werden soll.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

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Zu den Unterschieden zwischen den Typen 1 und 2 sowie dem Thalheimer Typ 2 sind in unserem Buch ausführliche Angaben gemacht worden, welche eine unzweideutige Identifizierung ermöglichen.

An dieser Stelle möchte ich hingegen einige Umbauten vorstellen und aus meiner Sicht kommentieren. Anlaß solchen Tuns ist - wie kann es anders sein - die unersch?pfliche Fundgrube namens Ihbee.
Davon mal abgesehen, daß es tatsächlich auch eine ganze Reihe sehr gut, sorgfältig und professionell gemachter Erweiterungen oder Umbauten gibt, einige solche wie z.B. die des Gerätes Nr. 1414 auch in unserem Buch angeführt werden, soll es hier darum gehen, die vielen Schnapsideen zu beleuchten.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

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Was sich der Konstrukteur dieser Neuerung gedacht hat, wird wohl im ewigen Dunkel der Geschichte versunken sein.

Augenscheinlich war man hier der Überzeugung, daß man Senkel mit Schicht innen gewickelt nur abspielen kann, wenn der Magnetkopf ebenso "von innen" auf die Schichtseite zugreift. Das ist natürlich Unsinn denn dann kann der Bandabheber beim Rücklauf nicht mehr arbeiten, im Gegenteil, er drückt den Senkel mit aller Kraft an den Kopf an - auf daß dieser möglichst schnell abgeschmirgelt werde.

Es ist ja jedem Menschen selbst überlassen, erst zu verhunzen und dann zu denken. Vor Irrtümern ist natürlich niemand gefeit - doch so krassen Humbug zu verzapfen, nein, das ist kein Irrtum sondern völlige Unbedarftheit oder Ignoranz. Dabei kann das BG19 von Haus aus Bänder mit Internationaler Spurlage ebenso einfach wie solche mit Deutscher Spurlage abtasten. Da muß überhaupt nichts umgebaut, geändert oder sonstwas vergeigt werden. Auch das haarsträubende verschr?nken des Senkels ist, in Anbetracht des dramatisch schrumpfenden Bestandes an echten Cellobändern eine unverantwortliche Manipulation. Sowas ist mir nichtmal vor 40 Jahren in den Sinn gekommen, als es das Material noch zu Hauf gab. Es tut einfach weh, wenn man das mitansehen muß.

Noch etwas musste ich feststellen, als ich spa?eshalber mal einen Kopf wie hier im Bild anordnete: Da paßt dann keine 22-er Spule mehr drauf! Also wirklich eine kolossale Verbesserung!
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)