RPG 57

[MGW51]

Zum RPG57 liegen mir erfreulicherweise nun auch Dokumente vor, welche ich in bälde hier einbauen werde. Zwar handelt es sich in diesem Falle um keine Origial-BDA sondern um mehrere Schreibmaschinenseiten als Abschrift und ebenso sind das SB als auch der Fassungsplan \"nur\" einfache Lichtpausen, wie das seinerzeit durchaus üblich gewesen ist. Sobald ich alles in der Galerie habe, wird es hier eingebunden.

Hier stelle ich erstmal das SB zur Information ein. Wie schon weiter vorne hingewiesen, handelt es sich dabei um eine Lichtpause, also eine Braunkopie. Die Qualität ist derart schlecht, daß ich mich auch hier zum Neuzeichnen entschlossen habe. Bittorf hatte seinerzeit mind. einen Fehler gezeichnet und den 1k Widerstand W4 fälschlicherweise in die Leitung H2 eingefügt anstatt in die Gitterleitung. Diesen Lapsus habe ich hier bereits korrigiert.

Ob der ebenfalls nachträglich eingezeichnete Gitterstromtaster samt Widerstand tatsächlich so verbaut wurde oder nachträglich ergänzt worden ist, konnte ich nicht mit letzter Sicherheit feststellen.

Wie gesagt, das SB, hier vom 20.6.1957, nur zur Info, weswegen ich die Auflösung ebenfalls auf 1.000 Pixel Breite beschränkt habe.

Daneben seht Ihr das Schaltbild der Fassungen in der Ausführung vom 2. November 1956, welche auch wieder einen Mittelkontakt bei den Miniaturröhren vorsieht. Mir ist zwar im Gegensatz zu den Novalröhren keine achtbeinige Miniaturröhre bekannt, aber es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß es da mal einen Röhrentyp gegeben hat. Bei den Novalröhren ist ja letztlich wohl auch nur ein einziger Zehnbeiner bekannt geworden; allerdings m.W. nur in Amiland. Allerdings kann der eingezeichnete Mittelkontakt auch die eher simple Funktion einer aktiven gegenseitigen Abschirmung von Anoden- und GitteranSchluß haben. Evtl. soll damit nur die Selbsterregung unterbunden werden - eine Frage, welche sich an die Röhrenexperten richtet.

In den Geräten ab RPG60 ist als Anodengleichrichter bereits eine Selensäule montiert. Ob die AZ12 schon eher abgelöst wurde ist mir nicht bekannt da ich keine Unterlagen zu den Geräten der Jahre 58 und 59 besitze. Ein weiteres, nicht auf den ersten Blick erkennbares Detail ist die neuerliche Integration der Betriebsanzeige in das Me?instrument. Anders als bei den Funke-Apparaten kann hier nicht auf den Stabi gesehen werden sondern es kommt eine eigenständige Zwergglimmröhre zum Einsatz. Ab dem Modell 60 wurde dann auf diese Anzeige vollends verzichtet - das Modell 64 erhielt dann aber wieder eine eigenständige Netzanzeigeröhre.

Hier nun ein Foto vom Fassungsfeld dieses Modells. Auch hier war ich gezwungen, eine nachträglich hineingeschmiedete Dekalfassung unkenntlich gemacht. Weiters nicht original ist die Magnovalfassung. Diese wurde - wie an der Verdrahtung klar ersichtlich, nachträglich anstelle der Amerikafassung eingesetzt.

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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)