Pechsträhne ... ;-)

[TipFox]

Das Pech ist ein ständiger Begleiter und nicht sehr beliebt - aber manchmal scheint es eine Art Humor zu haben, wie dieses "FundStück" zeigt - seht selbst

Als wenn das noch nicht genug wäre, legt das Pech noch einen d'rauf :

Tja - "gebt mir einen Hebel ...". Der Kran hat sich selber seitlich über die Mauer gezogen, da nützt dann auch keine Stätze
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Gruß TipFox

[MGW51]

Unverständlich muß das nicht sein - heute braucht ja niemand mehr etwas wirklich lernen bzw. einen tatsächlichen Befähigungsnachweis zu erbringen. Es genügt doch, daß man mal im Fernsehen geschaut hat wie es geht und schon kann man das auch. F?ngt beim Umgang mit der Kettens?ge an und endet garantiert nicht an einem - relativ simplen! - Hebezeug wie es nunmal so ein kleiner Autokran ist.

Vor wenigen Wochen gab es hier bei uns einen ähnlichen Umfall - daran beteiligt waren ebenfalls zwei Autokrane, einer davon ein 100-Tonner!

Was war passiert?

Beim gemeinsamen Versuch den Rotor eines Windrades anzuheben gab es beim kleineren Kran einen "H?nger" und da kein Sichtkontakt zum zweiten Kran bestand, der Sprechfunk wohl ausgefallen war, kam was kommen mußte - der große machte eine klassische Bruchlandung, der Rotor war natürlich auch im Eimer und der Schaden immens! Es hat wohl bald eine Woche gebraucht, ehe der 100-Tonner geborgen war. glücklicherweise gab es hier auch keine Todesopfer zu beklagen. Ein Verdienst der Beteiligten ist das aber nicht - purer Zufall hat es eben so gewollt.

Wie wohl alle derartigen Fälle war auch dieser absolut vermeidbar! Dazu genügt es einfach, sich an bestehende Vorschriften zu halten - das zu können bedingt natürlich auch, diese zu kennen. Freilich, wenn man einen "kaputten" überlastschalter überbrückt weil das stetige Tuten nervig ist oder gar die Pumpe blockiert wird, dann wunda ick mir ?ba jarnischt mehr.

Ob das in diesen beiden Fällen so praktiziert wurde, weiß ich nicht - kann es mir aber sehr gut vorstellen denn um die volle Hebelwirkung sich entfalten zu lassen, müssen Sicherheits- und Warnvorrichtungen negiert oder überbrückt werden und / oder der Geräteführer in Panik aus Unkenntnis völlig falsch handeln. Ein solcher Fall ist mir aus meiner Berufstätigkeit von vor ca. 30 Jahren erinnerlich. Ja, es gab auch in der DDR Leute die glaubten alles zu beherrschen! Jener Kollege (ohne Hebezeugnachweis) schmiß einen kleinen Bagger auf die Seite weil er den Polypgreifer in größter Auslage brechendvoll geladen hatte. Anheben klappte noch - beim Schwenkversuch klappte es auch - aber diesmal die Karre über die Stätze Der Mann lief weg. Kopflos verlangte er, sofort einen großen Kran anzufordern um das Gerät wieder aufzurichten. Habe ich natürlich nicht gemacht sondern erstmal vor Ort den Schaden angesehen - der Motor ließ sich starten, keine Minute später stand der Bock wieder auf den Beinen! Das ist nichts besonderes - sowas lernt man halt schon im Physikunterricht und in der Ausbildung wird das auf die Praxis angewandt vermittelt - nur die Ruhe bewahren und die richtige Entscheidung zu treffen, das sind Dinge die man in einer speziellen Ausbildung vermittelt bekommt. Wenn ich die Gefahren kenne, kann ich ihnen begegnen, sie vermeiden, umgehen oder rechtzeitig abwenden - weil ich dann eben nicht überrascht bin und kopflos reagiere oder gel?hmt zusehe was da abgeht. Ein rechtzeitiger "Lastabwurf" hätte zwar ein paar Scherben gebracht, aber der Schaden wäre insgesamt weitaus geringer gewesen.

In allen diesen Fällen mag man zuerst mal an Kurt Felix denken - er hätte das nicht besser in Szene setzen können. Lustig ist es nur insofern, als daß keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Naja, die Gaffer wird es ein bissel naßgespritzt haben - dafür können sie noch Jahre später eine Story erzählen, die ihnen keiner glaubt, falls sie nicht gerade ein paar Fotos davon haben. Doch selbst dann ist man eher geneigt an einen Trick zu denken als wirklich soviel gehäufte Unbedarftheit zu glauben.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

[TipFox]

Hallo Michael,

Du hast natürlich Recht: "Pech" ist hier eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Was der zweite Kranführer da macht, würde ich schon als grob fahrl?ssig bezeichnen.

Ein Kranführer sollte eigentlich wissen, welche Kräfte wann wirken - auch in welche Richtung

Aber ich denke, der Hauptgrund für solche UnFälle ist weniger Unwissen als mangelnde Konsequenz und Konzentration. 2005 habe ich das am eigenen Leib erleben dürfen: eine kleine Unkonzentriertheit beim Hantieren am RasenMüher und schon fehlte am rechten Mittelfinger eine zum Glück nur kleine Ecke ...
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Gruß TipFox

[MGW51]

Lieber Jürgen,

mangelnde Konzentration glaube ich nicht - im Gegenteil! Der Kamerad hat sich vermutlich viel zu sehr auf den Havaristen konzentriert und dabei ist es ihm durch die Lappen gegangen, daß sein Gerät instabil wurde. Sicher hat er es nur gut gemeint und wollte möglichst schnell helfen, den Havaristen aus dem Wasser zu holen. Seine Überlegung: Kleinwagen = kleine Masse ber?cksichtigte halt nicht die Begleitumst?nde. Da gehört halt nicht nur Erfahrung dazu sondern schlicht das Wissen was geht und was nicht gehen kann. Der Gute wird nicht im Traum daran gedacht haben, daß sowas passieren könnte. Aber diese Fehleinsch?tzung machte ja auch der Zweithelfer.

Der Körperkontakt des Bedienenden zu seinem ArbeitsGerät fehlt heute allenthalben - und das ist m.E. eine der Hauptursachen vieler solcher UnFälle. Unter dem Druck Kosten einzusparen, wird an den falschen Stellen geknausert. Wenn Du als Bedienender in der Kabine sitzt, dabei nach den Anweisungen Deines ausgebildeten Anschlingers arbeitest, ist es nicht nötig den zu hebenden Gegenstand zu sehen - Du brauchst Dich nur auf die Hände des Spanners zu konzentrieren und Dein Körper registriert blitzartig jegliche beginnende InStabilität worauf eine automatische Schutzreaktion = Lastabwurf bzw. in diesem Fall gleichzeitig den Ausleger auf Anschlag herunterlassen erfolgt. Erfolgen muß! Das ist Selbstschutz. Und da wäre garnichts passiert. Andererseits ist so ein Abschleppwagen halt kein Bergekran! Folglich wird der Geräteführer überhaupt nicht haben abschätzen können, auf was er sich dabei eingelassen hat. Bei einer entsprechenden Ausbildung allerdings sollte ihm schon klargewesen sein, daß sich so eine Aktion mit seinem Wagen grundsätzlich verbietet.

Hinterher ist freilich immer gut klugscheißen
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)