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Heimbandgeräteproduktion in der DDR - das Ende
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MGW51
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Beitrag1/1, Verfasst am: 28.06.2008, 14:26   

Betreff:   HeimbandGeräteproduktion in der DDR - das Ende
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Gab es in den 40-er und 50-er Jahren hierzulanden noch recht viele, auch kleine Privatfirmen die sich mit diesem Metier befassten, so reduzierte sich das ab etwa 1958/59 recht drastisch. Der Grund ist schlicht darin zu sehen, daß die industrielle Massenfertigung Geräte in hoher Qualität über einen langen Zeitraum in großen Stückzahlen auf den Markt brachte und dabei einen Preis vorgab, welcher die kleinen privaten Hersteller verdrängte. Dieser Effekt war, entgegen anderslautenden Spekulationen, ursächlich nicht beabsichtigt! Er war aber auch nicht vermeidbar um die Bevölkerung mit diesen Konsumg?tern zu versorgen. Aus Sicht der Masse der Käufer war eben ein VEB-Gerät die 1. Wahl. Es sah zudem gefälliger aus und - das war ganz entscheidend - fl?chendeckend im ganzen Land zu bekommen. Das bedeutete zuallererst, daß es landesweit einen funktionierenden Service gab, in den sowohl spezialisierte Reparaturbetriebe des staatlichen und genossenschaftlichen Einzelhandels als auch und zum überwiegenden Teil private Handwerksbetriebe eingebunden waren. Es kommt weiters hinzu, daß die von der VE Industrie produzierten Geräte typgepflegt weiterentwickelt wurden. Das erlaubte eben beispielsweise auch, bei der Reparatur eines "Smaragd" BG20 von 1956 im Jahre 1976 auf Ersatzteile des BG20-6 zurückzugreifen. Die Produktionseinstellung des 20-6 war im Jahre 1963 !
Zugegeben, nicht jedes Teil war identisch, es ließ sich aber nahezu alles müssentsprechend umbauen wenn es der Kunde denn so wollte. Und der Kunde wollte es und will es auch heute, mehr als ein halbes Jahrhundert nach Verkaufsbeginn dieser Serie immer noch!!!
Nein, hier spreche ich nicht von Sammlern sondern von den Nutzern dieser Geräte! Das macht einen großen Unterschied, denn Sammler sind i.a.R. auf 100%-ige Erhaltung bzw. Wiederherstellung des Originalzustandes erpicht, wohingegen Nutzer die unbedingte BetriebsFähigkeit, auch vermittels Modernisierung durch Umbauteile, erhalten haben wollen. Ein Beispiel dazu: Deckplatten für Smaragd-Geräte der Serien vor BG20-6 waren nicht mehr lieferbar. Es gab also nur die Möglichkeit, eine neue 6-er Deckplatte zu nehmen wenn zugleich das Mag. Auge EM11 gegen die Anzeigeröhre EM84 sowie die runde Bandzähluhr gegen das dekadische Z?hlwerk ausgetauscht wurden. Das bedingte recht umfangreiche mechanische Arbeiten am Gu?chassis dieser Geräte. In mehreren Fällen habe ich solche und andere wünsche befriedigt.
ökonomisch machte das auch damals keinen Sinn, der Preis für die Umbauteile (Z?hlwerk, Röhre, Fassung mit Kabelbaum und Halteschelle) betrug ein Vielfaches von dem was die Deckplatte selbst kostete, Arbeitsleistung kam auch noch dazu und die war auch nicht aus der Kaffekasse zu zahlen! Die Leute beharrten aber darauf, weiterhin mit ihrem Gerät arbeiten zu können.

Das herausragende an der Smaragdserie ist der Umstand, daß diese Kisten technisch zwar unmodern, konstruktiv dagegen äußerst ausgereift und solide waren; ihre Bedienung ist äußerst komfortabel, nahezu narrensicher, überschaubar und intuitiv. Die klare symmetrische Gestaltung gibt ein harmonisches äußeres welches besonders beim Einbau in Tonmöbel sehr gut zur Geltung kommt.

Alle diese Eigenschaften in Summe konnten von keinem der privaten Hersteller auch nur erreicht, geschweige übertroffen werden. Ja, ich gehe soweit zu sagen, daß das auch zu keiner Zeit beabsichtigt war.

Die Dom?ne der Kleinproduzenten waren die individuellen EinzelLösungen, welche ausschließlich für den Kreis der anspruchsvollen Tonbandamateure von Interesse waren oder aber den besonderen Ansprüchen an ein wohnraumverträgliches Stück Technik entgegenkommen mußten und auch konnten.

Letztgenannte Lösungen finden wir z.B. in dem Tonmöbel unseres Freundes Frank Fengel oder in vollendeter Form im Eckmusikschrank eines Kunden der in handwerklich meisterlicher Perfektion statt eines TB einen POLTE-Wechsler enthält. Es versteht sich, daß sich die Klientel der handwerklich produzierenden Kleinproduzenten aus den gutbetuchten Kreisen rekrutierte. Eher selten dürfte es sich dabei um wirkliche Tonbandamateure gehandelt haben; öfter wohl diente so ein Gerät dem Besitzer als Statussymbol. Wie anders ist es sonst erkl?rbar, daß eine Reihe solcher alten und sehr teuren Geräte heute noch in annäherndem Bestzustand auftauchen. Wohlgemerkt, da wurde nie was rapariert oder gar getauscht. Da zeigt der erste Kopfsatz einen kaum wahrnehmbaren Einschliff. Schaut man genau hin, gehören zum Gerät ca. ein halbes Dutzend Bänder, manchmal noch weniger!

Es war den Leuten schlicht zu kompliziert! Wir lachen drüber - weil wir um die technischen HinterGründe einer Bandaufzeichnung wissen und weil wir uns mit den verschiedensten Konstruktionen beschäftigen, uns auskennen. Im Grunde ist jedes Gerät ja gleich! Nur die Optik ist ein bissel anders und der Komfort natürlich auch.


Neben den Kleinproduzenten mit einem hohen technischen Niveau wie GÖlle & Piniek Berlin oder Wetzel Leipzig gab es freilich auch solche Hersteller, denen es nur darauf ankam, mit durchschnittlichen Produkten eine Nische zu besetzen. Schneider, Merseburg ist so ein Hersteller oder auch Walther in Plauen.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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