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KB100 - Enstehungsgeschichte nach Lesart der Überflieger
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MGW51
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Beitrag1/1, Verfasst am: 12.05.2011, 17:37   

Betreff:   KB100 - Enstehungsgeschichte nach Lesart der Überflieger
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Es tut nichts zur Sache wo man solcherart dünnbrettbohrerei betreibt - ich schäme mich nur dafür, daß sich ein nach eigener Aussage jahrzehntelanger ehemaliger Mitarbeiter des FMWL - so die einzige offizielle Bezeichnung des Fernmeldewerk Leipzig von Anbeginn - durch derartigen Blödsinn in Szene setzt.

Alleine schon die in meinen Augen hirnrissige Kurzbezeichnung "rffl" zeigt was dort für Experten am werkeln sind. Die Quintessenz schließlich, daß das Fernmeldewerk erst 1964 entstanden sei, haut dem Faß den Boden aus!
Die Aussage, "somit sind Funkwerk und Fernmeldewerk identisch" ist ebenso korrekt wie die Behauptung, Körting in Grassau und Körting Gorenje sind ein und derselbe Betrieb! Richtig wäre die Formulierung, daß Funkwerk und Fernmeldewerk eine gemeinsame Wurzel haben doch die wurde bereits in den 30-ern zerrissen in dem die Fa. Funkgerätebau Leipzig als Teil von Körting herausgerissen und zum reichseigenen Betrieb erklärt wurde.

Was dann weiter unten zur Entwicklung und Fertigung von Rundfunkgeräten geschrieben steht ist auch Unfug! Der Kumpel hat schlicht übersehen, daß es in den Jahren 49 bis maximal Mitte 51 eine weitgehend selbständige Einrichtung namens ENKO - Entwicklungs- & Konstruktionsbüro - am Sitz der Hauptverwaltung RFT gab. Bei eben dieser ENKO stand nämlich 1949 unser allseits geschätzter Friedrich Knochenhauer mit einer Kiste unterm Arm auf der Matte. Das was da drin war, sollte später mal als BG19 in die Annalen der Magnetbandgerätetechnik eingehen denn es war weltweit das erste derartig kompakte Gerät mit diesem dazumal völlig neuartigen Antriebskonzept. Die ENKO hat den Apparat begutachtet und für produktionswürdig empfunden - nicht das Fernmeldewerk, was ja erst drei Jahre später entstand und auch sonst niemand. Im Staatsarchiv ist unter dem FMWL die ENKO nicht zu finden - auch logisch, die Räume waren ja angemietet und Vermieter war eben nicht das FMWL - wie auch Smile

Ein anderer Ossi dort sieht das zwar etwas anders, ist aber auch überfordert wenn er seinen Verstand benutzen soll. Es ist schon schockierend - wir haben hier bei uns u.a. auch ein Tonko - TK-101 - aus 1954 und ein Toni aus 1953. Letzteres als Auftragsentwicklung im Funkwerk Leipzig - FWL - samt dem damals modernen 3-Kopfsatz entwickelt und fristgerecht zur Fertigung an das Fernmeldewerk übergeben! Das muß man sich mal vorstellen: 11 Jahr bevor es diesen Betrieb nach RMorg Erkenntnissen überhaupt gegeben hat Daumen hoch Naja, wenigstens wenn man solchen Spezialisten Glauben schenkt.

Schaut man sich die RFT-Fanseite an, kann man sein "Blaues Wunder" erleben!

Zitat:
Firmengeschichte
Eine große Anzahl ursprünglich selbstständiger kleinerer und größerer Geräte- und Apparatehersteller wurden im Laufe der Geschichte der DDR verstaatlicht. Dazu gehörten auch Teile der ehemaligen Firmen Siemens, AEG und anderer großbetriebe. Einige kleinere Privatbetriebe erwischte es erst in den 1970er Jahren. Aus all diesen Firmen wurde die VVB RFT Radio und Fernmeldetechnik Leipzig gebildet, aus dem später das Kombinat hervorging. Die Produkte wurden unter dem einheitlichen Label RFT hergestellt. Mit dieser Bezeichnung wurde daher in der DDR so ziemlich alles versehen, was mit Nachrichtentechnik zu tun hatte, auch, aber nicht nur, im Consumer Bereich. Daher ist die Firmengeschichte außerordentlich vielfältig und kompliziert. Die Kombinate in der DDR wuchsen mit den Jahren durch Integration weiterer Firmen und sogar kleinerer Kombinate beständig an. So wurde z.B. 1979 das Dresdner Kombinat RFT Meßelektronik, welches mittlerweile nahezu die gesamte Produktion von Messgeräten vereinte, in das Kombinat Robotron überführt. Die Messgeräte wurden trotzdem teilweise weiter unter dem Label RFT gefertigt.

Das Kombinat RFT Rundfunk und Fernsehtechnik beschäftigte 1990 insgesamt 23.000 Mitarbeiter.

Das Radiowerk in Leipzig
In Leipzig befand sich eines der vier VEB Sternradiobetriebe. Er ging aus der 1925 gegründeten Dr. Dietz & Ritter GmbH, Fabrik für Radio-Erzeugnisse und Transformatoren, Leipzig hervor. 1940 entstand daraus die Körting - Radiowerke Oswald Ritter GmbH, die die bekannten "Körtingradios" produzierte. Sie ging 1948 in den Westen an den Chiemsee. Der Betrieb in Leipzig wurde 1948 enteignet und 1949 in VEB Funkwerk Leipzig umbenannt, später noch einmal in VEB RFT Sternradio Leipzig. Die Radioproduktion wurde allerdings bereits 1950/51 eingestellt. 1951 ging daraus die Firma VEB Fernmeldewerk Leipzig hervor, die sich nun hauptsächlich der Produktion von Fernmeldeanlagen widmete, aber auch z.B. Mikrofone unter der Bezeichnung Kombinat VEB RFT Fernmeldewerk Leipzig' herstellte. Sie blieb Bestandteil des RFT Firmenverbandes, der seinen Hauptsitz in der Stadt Leipzig hatte. Ein weiteres Werk in Leipzig der VEB Elektroakustik Leipzig im Kombinat Sternradio Berlin stellte Plattenspieler her, ebenfalls unter der Markenbezeichnung RFT.


Oh nein, das ist keine Geschichtsschreibung, das ist Märchenstunde!

Die VVB RFT wurde 1946, also 3 Jahre vor der DDR gegründet und war zu keiner Zeit eine Firma sondern ein Verwaltungsorgan in der SBZ und ab Oktober 1949 wie die anderen VVBs gleichsam direkt dem "Volkswirtschaftsrat beim Ministerrat der DDR" unterstellt. Die HV der VVB RFT hatte ihren ersten Sitz in Leipzig.

Stern-Radio Leipzig ging nun wirklich nicht aus der "Körting Radiowerke" hervor sondern aus dem abgespaltenen reichseigenen Rüstungsbetrieb. Nach der Enteignung Ritters wurde das Körtingwerk in Funkwerk Leipzig umbenannt - soweit richtig aber das FWL ist zu keiner Zeit in Sternradio Leipzig umbenannt worden und ebensowenig entstand dann daraus 1951 das FMWL; zu der Zeit lötete man noch Radios als Stern-Radio!

Das Staatsarchiv Leipzig maßt sich nun an, etwas anderes zu verbreiten:
Zitat:
20762 - VEB RFT Fernmeldewerk Leipzig

Datierung: 1945 - 1970

Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus Teilen der Firmen Opta Radio AG Werk Leipzig und Ritter AG Leipzig der VEB Fernmeldewerk Leizpig gebildet. Die Firma Stücker & Co. wurde 1948, der VEB Funkwerk Leipzig 1963 und der VEB Gerätewerk Leipzig 1969 in den VEB RFT Fernmeldewerk Leipzig eingegliedert. Der VEB Fernmeldewerk Leipzig war von 1970 bis 1979 Stammbetrieb des VEB Kombinat RFT Fernmeldewerk Leipzig und ab 1983 Stammbetrieb des VEB Kombinat Nachrichtenelektronik Leipzig. Die Firma produzierte und vertrieb Fernsprecher, SchaltGeräte, Lautsprecher und weitere fernmeldetechnische Geräte.


Aber wenn man nun meint, das Staatsarchiv sollte es wirklich wissen, dann liegt man damit nicht zwangsläufig falsch - nur darf man nicht dem Fehler verfallen, alles zu glauben was von dort veröffentlicht wird! Warum das so ist weiß ich nicht. Mein Vertrauen in Papier war noch nie sehr hoch, zuviel Erlebnisse ließen mich immer auf "handgreifliche" Argumente schwören und das hat sich bis heute als einzig verläßlich herausgestellt. Freilich ist man da vor Irrtümern auch nicht automatisch gefeit! Nur fällt man halt auf sowas wie obigen Bockmist nicht so leicht herein Smile
Jedenfalls sollten auch die Freunde des KB 100 mal erfahren, daß ihre Geräte wirklich in Leipzig, im Fernmeldewerk, ab 1957 bis Juli/August 1962 gefertigt worden sind. Nicht bei rfffl oder was oder wo auch immer...


Mal sehen was mir sonst noch so alles zwischen die Finger Gerät - ich bin nämlich stramm am suchen nach Datensätzen, die sich vermutlich bei dem Servercrash auch bei uns unbemerkt ins Nichts aufgelöst haben. Das ist schon recht bitter, es war einfach nicht abzusehen.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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