IG-Banner
T R E F F P U N K T   der   I N T E R E S S E N G E M E I N S C H A F T
PN-Board   FAQFAQ   rulesRegeln     LesezeichenLesezeichen   LinksLinkliste   AnmeldungAnmeldung
PS-GalerieArchiv 2   GalerieGalerie   TonaufzeichnungTonaufzeichnung   MuseumMuseum     MitgliederMitglieder   GruppenGruppen   ProfilProfil + UCPEinstellungen   LoginLogin

Schon gewusst, ...
Die IG FTF erhebt und speichert personenbezogene Daten ihrer Mitglieder unzugänglich für Unbefugte, gibt diese weder an Dritte weiter noch werden sie zu anderen als den bestimmungsgemäßen Zwecken genutzt. Minimale Informationen sind allen Mitgliedern und sehr begrenzt für Besucher erkennbar. Mitglieder haben Anspruch auf umfassende Information und Korrektur der gespeicherten Daten; als Autoren verzichten sie auf das Recht zur Löschung der Stammdaten. Wer das nicht will, darf kein Mitglied werden. Alle nichtöffentlichen Bereiche sind nur den verifizierten Mitgliedern zugänglich.
Aktuelles Datum und Uhrzeit: 15.06.2025, 15:44
Alle Zeiten sind GMT - 2
 Ãœbersicht » ..:: TONSPEICHERTECHNIK ::.. » MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE » Diskussionsboard Magnetton
Bandlauf historischer Geräte korrekt ?
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [6 Posts] Thema als ungelesen markieren ::  Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
Autor Nachricht
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5094
#: 73
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag1/6, Verfasst am: 13.11.2016, 19:47   

Betreff:   Bandlauf historischer Geräte korrekt ?
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Liebe Tonbandfreunde,

immer wieder stolpere ich über Bilder, bei denen das Magentband falsch, ja teilweise regelrecht abenteuerlich aufgelegt wurde. Grund dafür ist m.E. der verbreitete Irrglaube, man müsse jegliche auf dem Gerät angebotene Rolle oder Führungsbolzen mit dem Senkel umwickeln.
Ein weiterer Grund ist natürlich auch darin zu sehen, daß oft bei Uraltgeräten oder gerade auch bei handwerklichen Klein- und Kleinstserien keine vom Hersteller mitgegebene Bedienanweisung vorhanden ist. Diese wurden seinerzeit einfach per Schreibmaschine in mehreren Durchschlägen immer wieder aufs neue angefertigt. Nach Jahrzehnten ist dann entweder die Schrift auf den Durchschlägen nicht mehr lesbar oder gar das Papier zerfallen.

Nun greife ich hier mal zur Demonstration ein Beispiel aus unserem Datenbestand auf:


Auf dem Ton-Gerät sind - was nicht unüblich ist - drei Bandführungsrollen, davon zwei mit Schlaufenfängern, montiert.
Die beiden links und rechts angeordneten Rollen sind unzweifelhaft die für den Spielbetrieb erforderlichen FührungsElemente, welche die weitgehend konstante Bandkantenhöhe in Bezug zu dem Kopfpaar - übrigens die berühmten Donnerschen Blechköpfe, wenn ich nicht irre - und zu den Wickeltellern gewährleisten müssen.
Das TB ist zeitgemäß für 500-er Spulen mit Schichtlage außen konstruiert.
Bis hierhin dürfte es keine Fragen geben.

Doch nun stelle ich die 1. Frage: Warum hat die dritte, links oben angeordnete Rolle keinen Fühlhebel?

Einfache Antwort: Der ist an dieser Stelle unnütz weil es dort nichts zu fühlen gibt, weil diese Rolle für den Spielbetrieb NICHT zu benutzen ist.

Der Sinn und Zweck dieser Rolle hat sich - so meine Behauptung - seit dem Modell Nr. 3 grundlegend geändert.

Während bei den Ton-Geräten 1 und auch 2 die obere Rolle noch mit einem Schlaufenfänger versehen ist, fehlt ein solcher an der linken unteren Rolle - stattdessen aber finden wir dort einen mit dem Betriebsartenschalter mechanisch gekoppelten, schwenkbaren Bolzen. Dieser profilierte Messingbolzen läßt im Spielbetrieb den Senkel an den Köpfen anliegen. Bei Halt wird das Band damit von den Köpfen abgehoben. In der Betriebsart Rücklauf dagegen führt dieser Bolzen den Senkel tragseitig! bis zur oberen linken Rolle und diese erst läßt einen sauberen Wickel entstehen. Es ist klar, daß bei diesen Modellen auch noch immer der Senkel per Hand von der linken Rolle abgenommen und direkt über den Bolzen geführt werden muß.

Dieses Prozedere ändert sich grundsätzlich mit dem von uns als Ton-Gerät 3 bezeichneten verbesserten Modell.
Auf den Schwenkbolzen wird in dieser Variante verzichtet. Stattdessen ist die linke Rolle mit einem Schlaufenfänger versehen. Darüberhinaus ist das Rollenlager selbst schwenkbar auf einer kleinen Kurvenbahn montiert und hebt auf diese Weise das Band von den Köpfen - bei Erfordernis. Die Bandführung über die obere Rolle ist für den normalen Spielbetrieb NICHT vorgesehen - ausgenommen bei Benutzung einer Spule mit nach innen gewickelter Schichtseite.

Noch etwas anders beim Nachfolgetyp den wir als Ton-Gerät 4 bezeichnen. Bei dieser BauAusführung wird auch das linke Rollenlager ebenso geschwenkt, ein Schlaufenfänger indes ist nicht vorhanden wobei ich mir nicht sicher bin, ob bei dem abgebildeten Gerät der Fühlhebel aus irgendeinem Grunde nicht (mehr) montiert oder einfach herstellerseitig weggelassen wurde. Das festzustellen ist nur am Gerät direkt möglich. Die Blechköpfe sind in dieser Baustufe den erheblich besseren Halbspur-Ringkernköpfen des Funkwerk Leipzig gewichen. Die Funktion der oberen Rolle beschränkt sich ebenso auf den Einsatz beim Umspulen bzw. der Benutzung von Spulen mit innenliegender Schicht.

Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch die 5. und letzte Baustufe, welche als einzige Version auch in meinem Besitz ist. Dort gibt es keinerlei rollengeführten Bandtransport mehr. Stattdessen wird der Senkel über nur noch zwei Führungsbolzen geführt. Diese sind aus Keramik gefertigt - m. W. einmalig bei einem DDR-Heimtonbandgerät - wobei der linke Bolzen wieder als Schwenkbolzen ausgeführt ist und den Senkel nur bei Notwendigkeit an die Spalte der drei Langnese Spitzkeilköpfe heranführt. Langnese hatte zwar diese Köpfe mit den Achatstegen für den DDR-Markt gefertigt, das Patent dafür wurde aber einem anderen Sachsen erteilt - dem späteren Marktschorgaster Ihle, gemeinsam mit dem Magnetkopfpionier Bogen und mit Ihles Werkmeister, dessen Name mir gerade entfallen ist. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung.

Das ist nun meine Deutung, welche allenfalls durch praktische Erprobungen untermauert oder abgeschmettert werden kann.

Doch nun komme ich zu einer echt krassen Geschichte.
Da erhielt ich einen Link mit der Frage, welchen Sinn eine so verschlungene Bandführung haben könnte und - war erstmal völlig sprachlos:


Also keine Frage, ihr seht woher dieser Irrsinn stammt - die Krone der Idiotie bildet der deutlich sichtbar neben dem Gerät stehende Deckel mit dem Bandeinlegeschema. Das ist wirklich kaum noch zu überbieten und hat mit Unwissenheit nichts zu tun - nur mit purer Blödheit.

Anders dagegen bei folgendem Gerät, einem DDR-Heimbandgerät aus vermutlich handwerklicher Einzelfertigung oder Kleinstserie:


Der Sinn des Führungsbolzens sollte doch eigentlich überdeutlich zu erkennen sein. Hier, wie auch in anderen Fällen, dient er nur zur Bandführung beim schnellen Umwickeln, wozu das Band eben aus dem gewohnten Bandpfad herauszunehmen ist.

Doch jetzt setzt der Spezi noch eines drauf und kreiert eine wahnsinnig schräge Art der Bandführung aufwickelseitig:

Ich will noch dazusagen, daß es sich um einen Tonbandsammler handelt und dieses nicht sein erstes Modell ist. Der Mann ist felsenfest davon überzeugt, daß das so richtig sein muß und hat nach eigener Aussage lange gebraucht, ehe er verstanden hat, daß es nur so sein könne.
Also da hört sich für mich doch alles auf!
Niemand kann und muß "alles" wissen, das ist keine Frage. Nur wenn sich jemand anschickt, solcherlei Gerätschaften zu "reparieren" und dabei nicht das geringste logische Verständnis für technische Details und konstruktive Lösungen besitzt, dann ist das ein Trauerspiel ohne Gleichen. Man muß nicht alles was es gibt verstehen, das ist nicht nötig um mit dem Verstand und dem notwendigen Wollen sich Wissen zu erarbeiten.

Die Lächerlichkeit dieser Präsentation ist nur die eine Seite der Medaille - es sind im Regelfalle solche unbedarften Leute, die gerade durch derartig inkompetente Herangehensweise historische Cellulosebänder restlos schrotten - samt der darauf enthaltenen Aufnahmen! Und dann tönt man groß herum, daß das C-Band sowieso alles nur Schrott sei.
Meine C-Bander aus dem Anfang der 50-er Jahre sind zwar nicht gerade das was man brilliant nennt, sie waren teilweise völlig verschimmelt und ich habe sie ziemlich aufwendig gewaschen und getrocknet - dabei auch Lehrgeld zahlen müssen weil es mir beim ersten Versuch nicht schnell genug ging - und diese Bänder laufen nach mehr als 60 Jahren noch immer ohne zu "zerbröseln" oder auch nur nicht mehr anhörbar zu sein. Freilich verblaßt die magnetische Information über die vielen Jahrzehnte - aber sie ist nach wie vor in auswertbarer Form vorhanden. Wenn man jetzt noch bedenkt, daß es sich zu großen Teilen um Mitschnitte von MW- oder auch KW-Sendern handelt, kann ich keinerlei qualitative Mängel feststellen die man gravierend nennen müßte.

Also, so schräg wie das letzte Beispiel auch ist, lachen kann ich da nicht mehr - da ist nur noch Trauer.



In Sachen der Schneider-Geräte wäre mir sehr an informativen Tests gelegen, welche eben nur am Objekt selbst erfolgen können. Wer außer Hajo hat noch eines dieser Modelle?
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
TipFox
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 06.04.2006
Mitgliedsnr.: 11
Beiträge: 1731
#: 70
      
BL: NRW
      leverkusen.png



Beitrag2/6, Verfasst am: 14.11.2016, 14:13   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Auf YouTube gibt es ein Video in Betrieb, Bandführungen scheinen kreativ zu machen und es gibt so viele Möglichkeiten Wink.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass im "Westen" meist nur eine Bandführung für alle Betriebsweisen üblich war. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, das jemand zum zurückspulen das Band anders hätte einlegen müssen. Das kenne ich nur von größeren (19cm/s ?) Geräten, die einen irrsinnig schnellen Rücklauf hatten. Revox oder Tandberg , wenn ich mich recht erinnere .....

Schneider Ton-Gerät

Das Beharren auf falschen Äußerungen ist mittlerweile weit verbreitet - schließlich darf man sich ja nicht "blamieren" - und steht sich dadurch selbst im Weg ....
_________________
Gruß TipFox
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5094
#: 73
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag3/6, Verfasst am: 14.11.2016, 17:52   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Jürgen,

dort findet man ja echt krasse Sachen zu Hauf!

Nun hat sich auch eine meiner Fragen zu dem Schneider Ton-Gerät von Hajo schon weitgehend erledigt denn in dem genannten Filmchen ist deutlich zu sehen, daß und wie die Rolle beim Ein- bzw. Ausschaltvorgang eine Schwenkbewegung vollführt. Sinnigerweise hat der Fühlhebel in diesem Film vollkommene Schonung - das verstehe wer will!

Zu Deiner Bemerkung: Die Schneider Ton-Geräte arbeiten allesamt mit 19,05 Vorschub und besitzen für den Rücklauf einen typischen Staubsaugermotor - also eine Hauptstrommaschine was auch unüberhörbar ist. Zugleich wirkt dieser Bürstenläufer konstruktionsbedingt im stromlosen Zustand als Ablaufbremse und hält so den Senkel auf seine erforderliche Zugspannung.

Bei dieser Konstruktion, mit der schwenkbaren Rolle, ist ein herausnehmen des Senkels für den schnellen Rücklauf nicht mehr nötig. Der dritten Rolle kommt aber eine in dieser Epoche fast alltäglich zu nennende Aufgabe zu: Das Umwickeln von Bändern auf die jeweils andere Schichtlage!
Hier war Herbert Schneider sehr vorausschauend denn er bot damit eine sehr einfach und sehr materialschonend zu betreibende Betriebsart an. Magnetbänder, selbst das simple C-Band, waren in der DDR der 50-er Jahre alles andere als ein Pfennigartikel und gerade eine 500m Spule kaufte man nicht mal so nebenher. Wenn man denn eine brauchte, konnte es durchaus sein, daß es gerade mal entweder nur C oder nur CH gab. Die damaligen Heimtongeräte besitzen aber durchweg keine Entzerrerumschaltung und ebensowenig eine Umschaltung der Vormagnetisierung, die ja für CH-Band anders einzustellen sein muß. Da konnte man dann einfach auf 18-er Spulen mit 350 m ausweichen, aber diese wurden ausschließlich mit Schicht innenliegend konfektioniert. Umspulen war also vor der Erstverwendung zwingend - gleiches trifft auch zu, wenn ein Fremdband, etwa von einem Smaragd - die es zur Entstehungszeit der SchneiderGeräte aber NOCH nicht gab - auf einem Ton-Gerät wiedergegeben werden sollte.
Zum besseren Verständnis möchte ich noch erwähnen, daß die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Heimtonbandgerätes aus den 50-er Jahren bis weit in die 70-er hineinreichte und zwar nicht als Museumsstück sondern zum aktiven Betrieb.
Um mal das archaische aber grundsolide BG 19 zu bemühen: Konstruiert 48/49 gebaut in Serie von 51 - 57 in einer nahezu unveränderten Form und Ausstattung. Das heißt anders ausgedrückt, daß zu Beginn der Nutzungszeit des Schneider Ton-Gerät ebenso das Magdeburger TONMEISTER als auch das Thalheimer BG19 und das Zwönitzer BG20 in Serie gebaut worden sind - um nur wenige, aber ganz unterschiedlich konzipierte Geräte zu nennen. Gemeinsam ist ihnen nur die Transportgeschwindigkeit von 19,05, welche ebenso TONI / TONKO mit ihren 13-er Spulen aufweisen. Dies ist der historische Hintergrund, vor dem die seinerzeitigen Konstruktionen in ihrer zuweilen etwas merkwürdig erscheinenden Art zu sehen sind.
Übrigens, daß ein Magnetband zum rangieren aus dem Bandpfad gehoben wird, ist ein Erbe der Studiotechnik seit der K1. Man verzichtete bewußt auf mechanischen Firlefanz, der nicht zwingend nötig ist aber die Betriebssicherheit empfindlich stören kann. Das hängt zuerst damit zusammen, daß die damaligen Zweischichtbänder zwar eine rückseitig sehr glatte Tragschicht aus Acetylzellulose besitzen aber die Magnetschicht von ihrer Oberflächenbeschaffenheit eher an 800-er Schleifpapier erinnert. Erst in den 60-er begann man die Bänder zu kalandrieren - aber das wird Hajo besser wissen - und damit zugleich gab es auch eine neue Nomenklatur, die beim CPR 50 als Nachfolgetyp des CR-Normalbandes beginnt und fortan als Standardband auch beim Rundfunk Einzug hielt. Ob der Rundfunk jemals mit CH-Band arbeitete weiß ich nicht sicher, möchte es aber stark bezweifeln.
Also um auf die damals übliche Herausnahme des Senkels zurückzukommen: Es macht wenig Sinn, die Magnetitschicht im Schnelllauf runterzuhobeln - dabei werden nur Köpfe und FührungsElemente, speziell die Höhenführungsgabeln oder -bolzen ruiniert. Also doppelter Schaden! Dagegen ist ein Griff an den Senkel ein Kinderspiel und schon läuft er mit der Rückseite über die Bolzen. Macht nichtmal viel Rost auf der Kiste.

Später, mit der Smaragd-Ära, war die Mechanik wesentlich ausgefeilter, die innenliegende Schicht erlaubte den rückseitigen Andruck mittels SpurführungsElementen an die Köpfe und beim schnellen Umspulen lief der Senkel nur über zwei hartverchromte Bolzen ohne zusätzliche Höhenführung.
Am Smaragd haben staatliche Entwickler mehrere Jahre getüftelt wobei es aus politischen Gründen hier einen Entwicklungsstop von erheblicher Dauer gab. Der ist mit ausschlaggebend gewesen, daß dieses Gerät als BG 20 bereits technisch veraltet in die Serienfertigung übergeführt wurde. Ein zeitgleich in die Fertigung gebrachtes Leipziger KB100 demonstriert dagegen was damals modern war - sowohl von der Formgebung als auch von der inneren Konstruktion. Das war einigenApparatschicks ein Dorn im Auge weswegen man den Leipzigern massive Knüppel zwischen die Beine schmiß und sie zum Aufgeben zwang. Wir erinnern uns: Zuerst wurde die Entwicklung im Funkwerk boykottiert - wenige Jahre darauf die im Fernmeldewerk. Dabei waren gerade das zwei Unternehmen die die besseren, zukunftsfähigeren Geräte zudem auch preiswerter bauen konnten. Es sollen keine Gräben aufgerissen werden - den Smaragden gebührt der Glanz, äußerst langlebig und durch die elektromagnetische Betätigung auch fernsteuerbar zu sein. Wenigstens bis zum Typ 4 der eigentlich der letzte in der Baureihe sein sollte. Doch da haben eben die Menschen mit den Füßen erfolgreich abgestimmt und die Fertigung mußte nochmal neu aufgenommen werden.
Aber nun genug olle Kamellen Smile

LG, Michael
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 71
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag4/6, Verfasst am: 15.11.2016, 17:35   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

MGW51 schrieb wie folgt:
... in dem genannten Filmchen ist deutlich zu sehen, daß und wie die Rolle beim Ein- bzw. Ausschaltvorgang eine Schwenkbewegung vollführt

In diesem Bild ist ein Teil der Nut zu sehen, in dem sich die Rolle bewegen kann:


MGW51 schrieb wie folgt:
Erst in den 60-er begann man die Bänder zu kalandrieren - aber das wird Hajo besser wissen - und damit zugleich gab es auch eine neue Nomenklatur, die beim CPR 50 als Nachfolgetyp des CR-Normalbandes beginnt

Besser weiss es Hajo auch nicht Smile
Den ersten Hinweis fand ich in meinen Unterlagen in der "Gebrauchsanweisung für Agfa-Magnettonbänder auf Spulen" (als Beilage) von 1962. Dort steht: "Da die Schichtseite der Bänder des Typs CR geglättet ist ... "
Dieser Hinweis auf den kalandrierten Typ CR ist in der Beilage von 1960 noch nicht enthalten.
Allerdings wird in "Die Filmfabrik Wolfen - Aus der Geschichte, Heft 6" vom "Industrie- und Filmmuseum Wolfen" als Einführungsjahr für den Bandtyp CR 1958 angegeben.

Gruß aus Berlin
Hajo
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5094
#: 73
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag5/6, Verfasst am: 16.11.2016, 07:06   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Hajo,

erstmal ist das ein klasse Foto, auf dem man die Funktionsweise tadellos erkennt. Damit ist auch endgültig klar, daß beim normalen Rücklauf der Senkel nicht +/- umständlich von der Rolle abgenommen werden braucht.

Mithin ist die obere Rolle ausschließlich für das Umwickeln von Spulen mit abweichender Schichtlage zu benutzen.

Was mich nur noch interessieren würde ist die Frage, ob an bzw. mit dem Ausgleichshebel einer der beiden Hauptumlenkrollen ein Schaltkontakt für den Motorstrom gekoppelt ist.
Adler hatte ja die Bandendabschaltung aufwickelseitig realisiert, was schon logisch ist, weil ja der Senkel gerne am bzw. hinter dem Capstan abreißt - was korrekterweise auf die Klebestellen mit vergammeltem Hinterklebeband zutrifft. Die Naßkleber sind dagegen in aller Regel - bei sorgsam gelagertem Material - auch nicht so versprödet, daß sie sich verabschieden.

Nun gut, auch diese Frage wird sich sicher klären lassen; an meinem Ton-Gerät 5 ist zwar ein schwenkbarer Keramikbolzen aber kein Ausschaltkontakt vorhanden. Doch da diese Baustufe eine grundsätzlich überarbeitete Konstruktion - sowohl mechanisch als auch elektrisch - darstellt, kann ich nicht einfach auf ältere Modelle schließen.

Daß das CR nicht von Anfang an als kalandriert deklariert wird kann auch damit zusammenhängen, daß dieses Verfahren noch nicht so perfekt lief wie es sollte. Zwar ist die Höhenwiedergabe bei allen CR-Bändern erheblich besser als beim Vorgängertyp CH, doch es gab auch immer qualitative Streuungen. Schließlich und endlich wechselte ja auch die Farbe vom satten Weinrot - wie es auch die zeitgenössischen BASF-Senkel haben - zum allbekannten Kaffeebraun und dann mal wieder zurück. Auch mal mit Aufdruck, dann wieder ohne, alles eigentlich Indizien dafür, daß man am Experimentieren war.
1958 als Einführungsjahr überrascht mich aber wirklich!

Ich werde dennoch bei Gelegenheit mal meine alten CR - blaue Schachteln - auf Abweichungen inspizieren.
In den Roten Kartonagen kenne ich keinen CR-Aufdruck, was aber nicht heißt, daß es sowas nicht gibt - mindestens als "Behelfsverpackung" mit Überstempelung oder entsprechendem Aufkleber / Siegelstreifen.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5094
#: 73
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag6/6, Verfasst am: 06.02.2018, 10:33   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Das was ich im voranlaufenden Beitrag durchgestrichen habe, war einfach ein undurchdachter Schnellschuß!

Wenn man sich die gesmte Geometrie dieser Gerätekonstruktion genau anschaut wird klar, daß der Senkel IMMER über die obere Rolle geführt werden muß, wenn man die Abhebefunktion der unteren Leitrolle wirklich korrekt nutzen möchte und dazu auch den Senkel keiner unzulässigen Zugbeanspruchung aussetzen will wie es leicht geschehen kann, wenn auf eine leere Spule umgewickelt wird. Dann sind die Zugverhältnisse dergestalt, daß die Leitrolle eben nicht in ihrer Führungsbahn angehoben und damit das Band von den Köpfen entfernt werden kann. Das aber ist Sinn des gesamten Mechanismus - wie ich ihn von den Bildern her verstehe.

Anders wäre es nur, wenn die Leitrolle mittels des Betriebsartenschalters auf einer Zwangsführung sitzt - ich gehe dagegen von einer freien Schwenkbahn mit Federrückholung aus.
Wie schon weiter vorn geschrieben, ist mein Schneiderton deutlich jüngeren Datums und drucktastengesteuert., also weder mechanisch, noch als Dreikopfgerät elektrisch vergleichbar.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [6 Posts] Thema als ungelesen markieren ::  Das Thema drucken
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
 Ãœbersicht » ..:: TONSPEICHERTECHNIK ::.. » MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE » Diskussionsboard Magnetton
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in diesem Bereich schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Bereich nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Bereich nicht mitmachen.
Ähnliche Beiträge
Thema Autor Bereich Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Unsere Geräte auf Video präsentieren EinarN Diskussionsboard Magnetton 11 13.06.2014, 13:03 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge pinnen BG19 - Fabriknummern Leipziger und Th... MGW51 MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 22 03.07.2012, 13:22 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge 4.000 Geräte unterm Hammer MGW51 RADIOGESCHICHTE(N) & -TECHNIK 0 13.10.2011, 12:10 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Schlüssel zur Seriennummer für Eddy... TipFox GERÄTETECHNIK ALLGEMEIN 0 07.01.2009, 06:22 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Welche Geräte sind aktuell in Gebrauch? MGW51 RPGs - Hinweise und Allgemeines 35 02.04.2006, 10:43 Letzten Beitrag anzeigen
Rollbalken

Unsere Software nutzt mehr als 70 Erweiterungen, von der großen Mod bis zum kleinsten Snippet. Wir bedanken uns für das Engagement bei:
AbelaJohnB, Acid, acoolwelshbloke, AmigaLink, asdil12, AWSW, blubbin, Brewjah, CBACK, Chaze, DimitriSeitz, Flance, Flipper, FuNEnD3R, Hainer, Jamer, Leuchte, Mac, MagMo, mgutt, mitsubishi,
mosymuis, Niels, Nivisec, Nuttzy, OXPUS, PhilippK, Pthiirk, romans1423, R.U.Serious, S2B, Saerdnaer, scheibenbrot, SlapShot434, Smartor, spooky2280, Tuxman, ultima528, Underhill,
Wicher, ycl6, ~HG~.
phpBB 2 © 2001, 2005 phpBB Group;  deutsche Übersetzung: phpBB.de & IG-FTF;  Konfiguration & Layout: IG-FTF © 2009, 2013

Vielen Dank für Ihre Visite bei der Interessengemeinschaft Funk-Technik-Freunde!
Bitte besuchen Sie auch die HP Tonaufzeichnung, das Original von Ralf Rankers,
verantwortlich betreut und fortgeführt von der Interessengemeinschaft.

Impressum