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Autor |
Nachricht |
Christian
Historiker
Status: Eintritt: 02.09.2006 Mitgliedsnr.: 81 Beiträge: 40 #: 39 BL: Rheinland-Pfalz
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1/6, Verfasst am: 26.09.2006, 01:03
Betreff:
Nadeltypen: Marshall Langspielnadeln
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Sagt mal was haltet ihr davon: kann man mit denen wirklich 10 Plattenseiten abspielen? Ich hab die immer nach einer Seite getauscht zur Sicherheit...
Viele Grüße Christian |
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Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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2/6, Verfasst am: 26.09.2006, 08:05
Betreff:
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Hallo Christian,
diese Nadeln gab es ja von verschiedenen Firmen.
Das Problem ist nur, sie waren meistens für die sogenannten " Pick up " - Schalldosen, also die elektromagnetische Abtastung. Diese Tonabnehmer waren aber in der Regel etwas leichter als die Membran-Schalldosen der Grammophone.
Deswegen bezweifele ich, daß diese Nadeln wirklich 10 Platten auf dem normalen Grammophon durchhalten...
Von Electrola gab es den sogenannten "Tungstift".
Sie hatten einen kleinen, extrem harten Draht als Spitze und hielten tatsächlich 50 Plattenseiten auf dem Grammophon durch ! Eine sogenannte "Halbdauernadel" .
Diese Tungstifte werden aber schon lange nicht mehr hergestellt. Es gab sie auch von HMV.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt, gab es Nadeln mit Saphirspitze. Das sind aber keine Grammophonnadeln, sondern es sind Nadeln für leichte, elektrische Tonabnehmer, wie sie Ende der 40 er Jahre aufkamen. (Zum Teil auch schon mit Kristallsystem, aber noch mit Stahlnadel etc.) Dem Auflagegewicht eines Grammophon sind sie nicht gewachsen, der Saphir bricht bei der minimalsten Plattenunebenheit einfach ab !
Ich würde die 10 Plattenseiten-Nadeln auf dem Grammophon nur für 3-4 Plattenseiten benutzen.
WICHTIG: ALLE Dauernadeln dürfen nicht verändert (gedreht) werden. Einmal eingesetzt müssen sie in dieser Stellung bis zur Abnutzung benutzt werden.
Gruß, Nils |
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MGW51
Site Admin
Status: Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5090 #: 72 BL: Sachsen
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3/6, Verfasst am: 26.09.2006, 10:50
Betreff:
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Das war wieder eine gelungene Auffrischung!
Ich entsinne mich, daß wir seinerzeit auch solche Langspielnadeln - die mit dem Eisb?r auf dem D?schen - benutzten. Diese Nadeln hatten einen leuchtendrot gefärbten Schaft, wohingegen die Normalnadel zur G?nze br?niert war. Das hatte den Vorteil, daß bei diesen der Verschleiß auf einen Blick ersichtlich war. Die Langspielnadeln waren eigentlich für Automatenbetrieb vorgesehen - ein Thema, das mich nun direkt tangiert da ich so ein archaisches Gerät zugesagt habe zu restaurieren. Es wird also nötig sein, derartige Nadeln zu beschaffen; bleibt vermutlich nur eine Quelle?
_________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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GeorgS
hat uns leider verlassen.
Status: Eintritt: 10.04.2006 Mitgliedsnr.: 75 Beiträge: 130
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4/6, Verfasst am: 26.09.2006, 15:58
Betreff:
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Hallo Nils,
der Elektrola-Name "Tungstift" deutet auf Wolfram hin, im englischen wird Wolfram immer noch als "Tungsten" bezeichnet.
Gruß
Georg _________________ Der Selbstbetrug ist die gefährlichste und nichtsdestotrotz häufigste Sorte von Betrug |
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Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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5/6, Verfasst am: 26.09.2006, 21:06
Betreff:
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Lieber Michael ,
nein, Deine Erinnerung trägt nicht ! Die Eisb?rnadeln hielten 25 Plattenseiten durch !
Lieber Georg,
danke für den Hinweis ! Wolfram wird es treffen, denn diese Tungstifte von Electrola kamen ja aus dem englischen Stammhaus HMV und dort hießen sie auch (und zuerst) " Tungstyle " - Needle !
Also ist der kleine Draht als Spitze Wolfram !
Schade, daß ich keine so extremem Makroaufnahmen hinbekomme, ich habe nämlich noch ein paar dieser Tungstifte. Mal sehen, ob ich mal ein Bild von der Spitze durch meine Messlupe hinbekomme .
Vielen Dank für die Erhellung !
Gruß, Nils |
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MGW51
Site Admin
Status: Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5090 #: 72 BL: Sachsen
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6/6, Verfasst am: 09.02.2015, 22:42
Betreff:
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Da ich soeben diesen Thread reanimiere, stoße ich doch auf eine m. E. Fehldeutung einer Begrifflichkeit, die mir nur zu gut bekannt ist.
Mit der Bezeichnung Tungstift resp. Tungsten ist in diesem Zusammenhang nicht reines Wolfram sondern Wolfram-Carbid, auch unter der Handelsmarke "Widia" bzw. auf gut Deutsch Hartmetall genannt, gemeint. Ein Wolframdraht für sich genommen hätte ganz sicher keine einzige Plattenseite abgespielt und nicht zu vergessen, reines Wolfram hat seinen Preis - den hätte sicher kein Mensch zahlen wollen.
Warum erst heute?
Aus dem gleichen Grunde, weswegen viele Threads im seinerzeitigen Razyboard nicht zu Ende geführt worden sind: Das unselige System hatte sie einfach verschluckt, sie waren weg - unauffindbar und sie wurden auch nicht als "neu" signalisiert. Also der ganz normale Razyboard-Wahnsinn
Wir haben es überlebt, nur das zählt _________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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