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MTG-Serien - der Ursprung (Antwort)
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MGW51
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Beitrag1/3, Verfasst am: 11.10.2010, 12:18   

Betreff:   MTG-Serien - der Ursprung (Antwort)
Zusatz:       Nicht zur Veröffentlichung!
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Als Antwort auf die Anfrage eines Interessenten, der dazu eine analytische Vorlage lieferte, hier mein Textsatz nach Durchsicht seiner umfangreichen Unterlagen:

Zitat:
Es besteht zwischen BG190 und BPG190 insofern eine Verwandschaft, als letzteres erst nach dem BG190 entstand. Ein paar mechanische Teile sind identisch und der Entzerrer ist analog dem des BG190 konstruiert. Das war es aber auch schon. Das BPG190 basiert auf dem seit Anbeginnn grundsätzlich Erfolglosem Omegaantrieb. Es konnte einfach nicht funktionieren, allein schon weil das dafür notwendige Material (Kautschuk) nicht in der erforderlichen Qualität verfügbar war. Im Westen hatte man dieses System auch immer wieder einmal hervorgekramt, vornehmlich wohl, um das Andruckrollenpatent zu umgehen. Bis in die 80-er finden sich OmegaGeräte nur bei Billigkisten und Baus?tzen. Danach versuchte sich UHER noch einmal mit eher zweifelhaftem Erfolg; die mechanischen Anforderungen an gleichbleibende Drehmomente = Bandzüge sind einfach unberechenbar vielschichtig. Wenn so eine Gurke aber läuft, dann kann man glücklich sein und sollte nie mehr die Bandsorte wechseln.
Faszinierend ist die sehr aufwendige Servomotorsteuerung allemal - hat aber keine ähnlichkeit mehr mit dem primitiven Gummirad des BPG190 und andererer zeitgenössischer Kisten.

1.) Die Geometrie der Kupplungsoberteile entspricht maÖlich den Anforderungen, die an einen Mitnehmer für Bobby / Untermann gestellt werden. Es gab zum damaligen Zeitpunkt noch keine Norm für Tonbandspulen. Diese sind aber zwingend, wenn man im Halbspurbetrieb arbeiten will. Also griff man auf die Konstruktion von Filmspulen zurück, implantierte denen einen anderen Kern. Damit blieb die Möglichkeit gegeben, auch auf Bobby zu wickeln.

2.) Der W-fürmige Bandlauf ist ein Kompromiß um entsprechend klein bauen zu können. für die Funktion des Omegaantriebes war dieser sogar zwingend, weswegen ich der Aussage in der Tabelle bzgl. BPG190a trotz deren Korrektheit keine Bedeutung beimessen kann. Obwohl es an dem schlechten Bildmaterial nicht erkennbar ist, kann es über die Art der Bandführung keinen Zweifel geben. Die Spulengröße 22 cm wurde hinsichtlich Kerngröße in der DDR gezielt abweichend von der DIN gefertigt; so ergab ein Rohwickel exakt 2 volle Spulen und damit die Laufzeit für eine Unterrichtsstunde pro Spur. Die Kerngröße von nur 80 mm entspricht exakt der Größe des Untermann! Wickelt man darauf 500m 60? starkes Rundfunkband, dann kommt man zwangsläufig zur 22-er Spulengröße; ein Maß, welches auch beim Film so nicht eben gängig ist.

3.) Die Umlenkrollen entsprechen größenmäßig dem, was man von der Studiotechnik her kannte. Bei den BPG190 muß dem Aspekt des Gleichlaufes, der von der Größe und Masse einer Umlenkrolle (Schwungbahnrolle => Tonfilmtechnik) direkt beeinflu?t wird, eine sehr große Bedeutung beigemessen werden, wohingegen beim MTG19 diese Rollen lediglich deswegen beibehalten wurden, weil man keine anderen hatte.

4.) Die Vinzelbergbeschreibung ist sicher korrekt. Murks wurde immer nur von den Redakteuren der Zeitschriften - allen voran "Das Elektro-Handwerk" - verzapft. Der Drehzahlsteller ist für die Wiedergabe von älteren Platten unumgänglich. Erst die modernen Schellacks sind durchweg mit 78 Upm geschnitten; ältere Scheiben variieren zwischen 74 und 80 Upm. Nach damaligem technischen Stand konnte hier nur ein Hauptstrommotor mit mechanischer Regelung diese Anforderungen erfüllen. Der Phonomotor gilt seit Erfindung des Grammophones als technisch ausgereift und absolut zuverlässig. Der Motor wurde deswegen so auch beim MTG19 und dem ähnlichen Rochlitzer MTG beibehalten. Die Reguliereinrichtung hat man aber in Rochlitz nicht sichtbar montiert. Auch Tonko arbeitet mit dem gleichen Motor, wobei der Regulator etwas dezenter von außen bedienbar ist.

5.) Das MTG19 entstand als erstes Seriengerät in Staßfurt aus dem BPG190. Daran kann es überhaupt keinen Zweifel geben, da die Staßfurter nie zuvor mit der Magnettontechnik Ber?hrung hatten. Entscheidender Unterschied zum BPG190 ist der Verzicht auf den unzuverlässigen Omegaantrieb, erkennbar an der Andruckrolle. Sehr gut nachvollziehbar ist das an den Geräten aus dem SRR. Aus unerfindlichen Gründen hatte man dort, trotz Andruckrolle, die beiden seitlichen AbheberÖllchen beibehalten. (Fotos auf Wunsch) Wenn man aber bedenkt, daß die Rochlitzer ihr Gerät lediglich in Staßfurt abgekupfert haben, dasselbe dann elektrisch weiterentwickelten und auch bereits den "Knick" aus der Platine herausnahmen um das Laufwerk oben in ihren großsuper (7E81 / 9E91) einzusetzen, dann sollte auch klar sein, daß man dort nicht auf vorhandene Erfahrungen zurückgreifen konnte; die eigentliche Funktion der Abheber vermutlich garnicht erkannte.

6.) Das BPG190a - was genau der Suffix besagt ist für mich nicht nachvollziehbar - es scheint ein Beleg zu sein, daß sich die Urkonstruktion BPG190 auf dem Holzweg befunden hatte. Eventuell (!) deutet das "a" bereits auf die nachgerüstete Andruckrolle (ähnlich dem späteren Tonko) - dann aber würde Vinzelbergs Beschreibung im Detail nicht zutreffend sein. Ja ja, das ist wilde Spekulation Smile Nichtmal ein Foto könnte uns helfen - außer das Fabrikschild ist auch lesbar.

Als Kofferversion gab es jedenfalls das MTG19 und alle folgenden Modelle dieser Familie nie - wer hätte diese auch bugsieren wollen?
Hier stellt sich mir die Frage, warum wurde das qualitativ viel bessere BG19 staatlicherseits regelrecht abgewürgt und die Entwicklungsaufträge zielgerichtet auf die MTG-Chim?ren gelenkt?
Der Handel konnte damit eine größere Marge realisieren - das ist vordergründig. Bei den Käufern waren die Schatullenkrücken nie beliebt, weil einfach nur schlecht in jeder Hinsicht - Preis, Qualität, Ergonomie...
Positiv an dieser Konzeption ist einzig der Umstand zu werten, daß sich eine Integration in ein Musikmübel gut umsetzen ließ, daß ein direktes überspiel von Platte auf Band sehr einfach zu bewerkstelligen ist.

Einzig das BG19 kann nahezu problemlos transportiert werden. Es konnte relativ einfach und "unAuffällig" angeschlossen und zur Aufnahme benutzt werden. War es das, wovor sich einige "würdenträger" fürchteten? Es ist eigentlich nicht recht vorstellbar, doch ganz abwegig wird es wohl nicht sein.

Es bleiben einige Fragen offen - ob wir jemals noch ein original erhaltenes BPG sichten werden scheint fraglich, selbst ein erhaltenes MTG19 wäre schon ein Kracher. Das einzig real existierende Teil was mir bekannt ist, ist ein MTG19-Auszug in einem Musikschrank, bestückt mit einem MTG20-Chassis und ausgerüstet mit einer speziellen 20-er Spule weil für die originalen 22-er kein Platz ist! Das MTG19 ist deutlich schmaler (Foto auf Wunsch).

mfg. Michael Zirke



Diskussion hierzu ist nicht zwingend erforderlich - das würde nur Sinn machen, wenn ich die Arbeit des besagten Herrn hier ebenso einstellen könnte. Ich möchte das nur als Gedächtnisstätze nutzen - es sei denn, es ergeben sich neue Erkenntnisse.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 12.04.2014, 18:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag2/3, Verfasst am: 12.05.2011, 08:07   

Betreff:
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Eine neue Erkenntnis gibt es inzwischen und die besagt, daß das MTG19 NICHT in Serie gegangen ist!

Es kam also nach der +/- gegl?ckten Vorserienfertigung, in vermutlich kaum mehr als zweistelliger Stückzahl, dann erst zur Serienüberleitung des weiterentwickelten MTG20.

Wie weit genau Entwicklung und Fertigung im damaligen SRS (Stern-Radio Staßfurt) bzgl. der MTG-Serie tatsächlich gegangen ist, können wir vielleicht doch noch mit konkreten Zahlen und Fakten untersetzen.

Eventuell wird dabei wohl erneut ein wenig Lack an der Selbstdarstellung des MWZ abblättern. Eines aber bleibt den Zwönitzern auf jeden Fall hoch anzurechnen: Sie haben stets recht ausführliche Dokumentationen zu den dort gefertigten Magnetbandgeräten erstellt. In der Beziehung hat es ihnen kein anderer zeitgenössischer Hersteller hierzulanden gleichgetan.
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Beitrag3/3, Verfasst am: 29.04.2014, 06:42   

Betreff:
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Das tatsächliche Vorhandensein eines MTG19 in der verbesserten Ausführung für DIN-Spulen und der Fertigungsnummer 1265 steht im Widerspruch zu der Aussage eines ehem. Staßfurter Entwicklers, der als RMorg-Mitglied mir gegenüber die Behauptung aufstellte, daß alle vorhandenen Geräte der Nullserie verschrottet worden sind und anschließend nur noch auf das MTG20 hin entwickelt worden sei.

Eine Nullserie von mehr als tausend Exemplaren? Das gibt es nicht!

daß die Nullseriengeräte verschrottet wurden, scheint durchaus glaubhaft - womöglich waren die noch mit dem alten, einfacheren Phonomotor ausgestattet. Wissen wir aber nicht. Nur das was tatsächlich hier auf dem Tisch steht, ist zweifelsfrei auch vorhanden!
Im Anhang eine technische Beschreibung als Rohfassung: Technische_Beschreibung_des_MTG19.tmd (19 KB)
Es handelt sich um eine TextMaker Datei. Die ist auch mit OpenOfficeOrg problemlos zu lesen.
(Das Officepaket von Softmaker kann u.a. alle MS-Office Dateien, auch den neuesten Schrunz lesen und bearbeiten. Und das zu einem absoluten Schnäppchenpreis.)
    Zwischenzeitlich habe ich einige Bilder von Baugruppen des MTG19 in die Galerie geladen - vorerst in ein geschütztes Verzeichnis. Interessenten aus unserem Kreis können dorthin auf Wunsch auch Zutritt bekommen. Ich will verhindern, daß mit den dortigen Dateien mal wieder Schindluder getrieben wird.

Die originale BDA liegt natürlich auch als Scan vor.
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