BG20 Motor

[schmerztablette]

Hallo an Euch,

wieder einmal taucht bei mir etwas eigenartiges auf. Ein Schlachter bei dem alle Informationen fehlen. Mich macht der Motor stutzig.



Ich weiß wer AufSchluß gibt

Gruss Andre

[MGW51]

Tja Andre, da hat jemand was ganz exzellentes zurechtgenietet: Einen Grünhainer MTG-Motor mit nominell 1500 Upm statt des originalen Leisniger WKM mit 1400/2800 Upm eingelötet.

Hier ist er auch zu sehen: http://galerie.ig-ftf.de/categories.php?cat_id=267
Es fällt auf, daß es kein extra Klemmenschild gibt - wozu auch? Mithin scheint dasselbe eine Leisniger Eigenheit zu sein.

Wenn man nun noch voraussetzt, daß dieser Motor mit dem Originalpulley bestückt wurde, dann sind wir mal wieder bei einer exotischen Vorschubgeschwindigkeit gelandet. Aber ich denke mal, hier ist ein entsprechend geänderter Pulley draufgesetzt um die größere Laufruhe des leistungsmüßig auch st?rkeren Motors zu nutzen.

Immer wieder lustig, was man da so findet! Also ich ja eher nicht - die Adleraugen habt ihr ja, allen voran unser Gerald

Nachtrag:
Habe mal meine Brille geputzt:
Es kann sich durchaus, mit großer Wahrscheinlichkeit, um den Leisniger Nachbau des Grünhainer Motors handeln. Der Unterschied ist minimal aber leicht feststellbar: Die Grünhainer Exemplare sind nur mit einem Abziehbild als Fabrikschild beklebt; der EGB Leisnig hat dagegen nach meiner Erinnerung stets ein Aluschild angenietet.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

[schmerztablette]

Hallo Michael,

war wieder klar wie Klo?br?he, das Du wieder alle Infos hast. Nur ..... das Netzteil gibt 0 Aufschluss und alles andere eben auch, welche BG M?hle dahinter steckt. Das Datum ist wieder mehr als unglaubwürdig, oder ich schiele 1957?

Gruss Andre

[MGW51]

In der Tat ist es so, daß man mit dem auf der Deckplatte gestempelten 57-er Fußabdruck nahezu nichts verwertbares in Händen hält. grundsätzlich kann es ja nur ein 20/5 sein, wenn nicht auf dem Chassis selbst ein entsprechendes Schildchen zu finden sein sollte. Das aber ist uns nicht möglich festzustellen.

Gehen wir mal davon aus, daß das Netzteil als eine der wenigen vorhandenen Festpunkte unter dem Vorbehalt "Originalzustand" gesehen werden darf, dann schaut es aber so aus, daß der Typ 5 ja durchgängig ohne den eigentlich obligatorischen Deckel auf dem Trafo ausgeliefert worden ist; man sparte halt wo man nur konnte! Hinzu kommt, daß der 5-er NT nur noch über zwei PrimÄranzapfungen verfügt wohingegen alle früheren, fernsteuerbaren Serien! mindestens 4 oder gar mehr PrimÄranzapfungen besitzen. Das gilt eben auch nur, inwieweit es noch der Ersttrafo ist!

Die 4-er Serie schließlich ist in sich selbst nicht ganz schlüssig, weil sie im Verlauf der Montagezeit bzw. gegen Ende derselben bereits auf den Typ 5 umgemodelt worden ist. Dazu muß man wissen, daß anfangs überhaupt kein Typ 5 geplant war! Also entledigte man sich im Geiste dem lange schon ungeliebten weil unwirtschaftlich zu fertigenden BG20-Serien auf immer und auf primitivste Weise indem man das nach Senkelspielern gierende Teilvolk mit der Chim?re des aufgemotzten Diktina, dem BG23, zu befrieden trachtete. Das undankbare Volk hingegen verachtete diese Gurkenkisten und dem darob gebeutelten Einzelhandel kam der Part zu, seinerseits bzw. auf ministerieller Ebene MfHV : MfM und ggfs. unter Einschaltung des dazumal noch existenten VWR den ehrenwerten Hersteller so in die Preduille zu bringen, daß sich derselbe genötigt sah, die Smaragdfertigung neu anlaufen zu lassen! Vor diesem Hintergrund und eingedenk der Tatsache, daß es zur Philosophie des staatlichen Erzeugerkreises gehörte, die Ersatzteilhaltung stets nur auf das jeweils neueste verbesserte Modell zu beschränken, erklärt sich das sowohl scheinbare als auch tatsächliche Kuddelmuddel bei den letzten Montagereihen des Typ 4. Es war also kein "sauberer" Übergang zwischen 4 und 5 möglich weil man dazu eine nicht mehr verantwortbare Menge an Restmaterialien der sogenannten stofflichen Verwertung hätte zuführen müssen. Ein Akt, der durchaus in den Bereich Wirtschaftssabotage hineingereicht hätte haben können und für den sich aus darob verständlichen Gründen niemand "den Arsch aufrei?en" lassen wollte.

Genug der Abschweifungen. Bleibt uns die Feststellung, daß einzig und allein der hier leider fehlende Entzerrerblock eine sichere optische Zuordnung zu einem bestimmten Typ ermöglichen könnte. Das Netzteil als solches ist nur bedingt, unter Ber?cksichtigung der hier klar erkennbaren 4 Novalfassungen einzuordnen. Diese allerdings, dürfen getrost als originale Ausführung angesehen werden. Beim Typ 5 hingegen gibt es zwei verschiedenen NetzteilAusführungen was neben der Unterscheidung alter : neuer Trafo auch in der Bestückung mit Einfach- : Doppelelko markant ist. Hingegen ist es mir leider NICHT erinnerlich, ob beim 20/5 auch noch die Ausführung mit der hier zu erkennenden verstreuten Montage der Novalfassungen in einigen Baureiehn gepflegt wurde; ich meine nein, denn rein montagetechnisch macht das keinen Sinn da die Pertinaxplatte als separat zu fertigende Gruppe lediglich mit zwei Hohlnieten an das Blechgerippe des NT anzunieten ist. So konnte sie viel effizienter als vorverdrahtete Baugruppe geh?ndelt werden.

Das alles mag als ErbsenZählerei gelten. Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen gilt aber, daß es eine solche Konstellation weder ab Werk, noch in einer mir bekannten publizierten Umbauversion gibt. Die Smaragdserie verfügt wegen ihres Gu?chassis grundsätzlich über wenig Umbaupotential so daß es sich auf den seinerzeit propagierten Zweiriemenantrieb beschränkt. Dieser selbst ist freilich auch nur etwas für die rel. kleine Gruppe jener Verrückten, denen feinmechanische Präzisionsarbeiten in Paarung mit den theoretischen Grundlagen als Handwerkszeug in die Wiege gelegt worden sind. Man muß schon ziemlich verrückt sein, um sowas zu realisieren denn Verzweiflung aleine reicht dafür nicht aus.

Herzliche PfingstGröße!
Michael
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

[schmerztablette]

Hallo Michael,

wie immer bedanke ich mich für Deine ausführliche Darlegung und routinierte Betrachtungsweise. Tja der Entzerrer fehlt und nun gilt es, oder auch nicht, das mit Prüfstrippen u.?. heruszufinden. Ich tendiere eher dahin, meinen 5er mit diesem Motor zu beStücken und einfach mal auszuprobieren ob der kleine Kasten noch ruhiger wird, als er eh schon ist. Mit mittlerweile geduldiger Demontage, dem richtigen Tr?pfchen Öl und einem fantastisch laufendem Riemen, braucht man viel Fantasie um zu hören das der kleine Bock rennt.


Herzliche Restpfingstgr?sse

Andre

[snzgl]

Ich weis nicht, ob es schon erwähnt wurde, denn habe ich es wohl überlesen,
Beim Betrachten des Bildes - Geschwindigkeitsschalter? Wozu braucht man den. Die entsprechende Schaltergruppe scheint nicht vorhanden. Ungef?hr an deren Platz sitz ein großer viereckiger Kondensatorblock.
Der Platz darunter (darüber) reicht der noch für Quellenschalter und Banduhr?
Auch scheint der Schlitz in der Deckplatte für den Schalthebel mit einer Art Gewebe verschlossen zu sein, oder ist die Platte an der Stelle nur zerkratzt?
Der fehlende Tastensatz und Entzerrer samt Potis und Quellenschalter läßt ja einen Gedanken wieder aufleben.
Wir hatten doch vor einiger Zeit mal im Freundeskreis darüber gesprochen, das BG-Laufwerk zu nehmen und einen Stereoverst?rker da einzubauen. Tipptastensteuerung usw.
Vielleich hatte hier jemand eine ähnliche Idee.
für das Projekt hätte ja eine Bandgeschwindigkeit gereicht. Man spart sich da die Umschaltung für den Entzerrer.
Und wenn wirklich nur Stereo-Wiedergabe gewünscht wird, braucht man auch die Aufnahmemimik und Spurschalter nicht. Ob in Halb- oder Viertelspur mag dahingestellt sein.

Na, aus, uns bekannten Gründen, ist aus diesem Projekt ja leider nichts mehr geworden.
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[MGW51]

Jetzt muß ich mal was nachhaken:

Hast Du, lieber Andre, etwa nicht widerstehen können und dieses rudiment?re Stück Laufwerk ergattert?

Wenn dem so ist, dann findest Du ganz sicher auch Antwort auf die frage nach dem exakten Typ, wenn die Möhre bei Dir auf dem Tisch steht.

Gerald hat da wieder so eine Idee geäußert - in Teilen durchaus interessant und nicht von der Hand zu weisen! Damit meine ich nicht die Stereosache sondern den Umbau zwecks Laufruhe und der dazuzurechnende Verzicht auf den Motorumschalter. Aber wie schon angesprochen, um auf 19,05 zu kommen, braucht es einen extra angefertigten Triebling da der MTG-Motor (wie auch der des KB100) mit 1500 Upm dreht. Er hat keinen zusätzlichen Löfter und ist von daher schon sehr laufruhig. Allerdings, auch das sei gesagt, Der Motor muß gut akustisch entkoppelt werden und das ist nicht mit den normalen BG20-Gummibuchsen machbar.

daß da der Schlitz des Umschalthebels mit Gaze hinterklebt ist, hatte ich nicht erkannt! Wohl aber entging mir nicht, daß die Brückenstätze noch keine Stiftl?cher zur Fixierung besitzt und damit kann es sich maximal um ein Typ4 handeln. So, nun das mit dem Umschalter oder besser mit dem nicht existenten Umschalter und da hat Gerald ganz klar die richtige Schlußfolgerung gezogen: Es ist ein Gerät aus der 1-er Serie, beStück schon mit einer neuen Deckplatte aber noch mit dem eintourigen Motor versehen. Also sollte das Ding auch eine Schwungmasse mit kleinem Durchmesser haben - benötigt also den 7-er Riemen und läuft dann mit dem normalen 11,2er Pulley und dem Originalmotor 19,05 cm. Mit dem MTG-Motor entsprechend mehr! Kann man nur me?technisch erfassen und dann den Durchmesser umrechnen.

Ob das wirklich lohnt?

Nur der Versuch in der Praxis kann das beantworten denn mit dem Originalmotor haben diese Geräte keine Freude bereitet weil die Lastwechsel zu stark auf die Transportgeschwindigkeit durchschlagen. Der st?rkere Motor steckt das u.U. besser weg.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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[schmerztablette]

Hallo zusammen,

da waren sie die *Gretchenfragen* Richtig Geschwindigkeitsumschalter fehlt und Gaze sieht aus wie vom *Einser*. Schwungmasse ist für grossen Riemen, also 11mm. Pulley wäre keiner drauf

Also von daher: Nein, das lohnt sich nicht, auch wenn geschenkt!

Ich habe 3 laufruhige BG's und nur um was zu erfahren was nicht unbedingt zu einem Top Ergebnis führt, werde ich keinen von den dreien opfern. Das war mal.
Wenn ich mal viel Lust hab, geh ich so ein Projekt vielleicht mal an. Aber mit dem Sterben eines lieben Freundes, ist auch der Stereo Smaragd gestorben. Tut mir leid Gerald, aber dazu brauch ich noch Jahre, um an das Wissen zu gelangen. *Es wäre schön gewesen*, um das mit Deinen Worten zu sagen.

Liebe Grüsse Andre

PS: Augen hat der Kerl

[MGW51]

Wobei ich auch mal anmerken möchte, daß der fehlende Umschalter nicht von Geburt an "gefehlt" haben muß! Da der MTM731 nur einfach gewickelt ist, macht ja ein Umschalter keinen Sinn, verbraucht nur Platz. Also war oder sollte das tatsächlich ein "schnelles" Laufwerk werden, mit einem - wie schon vermutet - ruhigen und kräftig ziehendem Motor.

Naja, Ideen haben die Leute schon immer gehabt Dafür bin ich vermutlich viel zu unromantisch Das ist auch der Grund, weswegen sich mir ein Stereo-Smaragd in keinster Weise sinnvoll erschließen mag.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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