Schon gewusst, ... |
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Autor |
Nachricht |
Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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19null5
Moderator
Status: Eintritt: 23.10.2006 Mitgliedsnr.: 5 Beiträge: 697 #: 70 BL: Iceland
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2/8, Verfasst am: 31.08.2007, 23:14
Betreff:
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Hallo Nils,
jetzt verstehe ich auch, was unter dem Adress(s)tempel (?) auf dieser Platte meines Vaters notiert ist:
Es handelt sich um eine biegsame Platte, auf der private Aufnahmen von 1949 meines Vater sind.
Diese Platte ist drei mal vorhanden, alle in einer "TEMPO"-Hülle.
Ich habe dunkel in Erinnerung, daß diese Aufnahmen auch einmal auf einer orangenen (o.?.) Plastik-Scheibe (?) vorhanden waren.
Kann es sich dabei um ein "Master" gehandelt haben, welches im "TEMPO" vervielfältigt wurde?
War das damals für private Aufnahmen ein gängiger Weg?
p.s.:
1. Ein Teil der Aufnahme habe ich auf www.tondokumente.de.ms eingestellt.
2. Athen hat wieder rauchfreien blauen Himmel |
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Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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3/8, Verfasst am: 01.09.2007, 17:40
Betreff:
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Hallo, lieber Hajo,
sehr interessant, vielen Dank!
Vielleicht erstmal ein paar Informationen, die ich zu den Folien habe:
manche Schallplattenh?ndler (hier wohl eher die größeren) hatten ein Decelith-SchneideGerät. Sie boten den Kunden "Eigenaufnahmen" in einem kleinen Studio, zumeist ausgestattet mit Klavier, an. Sehr beliebt waren hier musikalische Darbietungen, aber auch Ansprachen zu Geburtstag, Hochzeit, Jubil?um etc.
Hier das FolienschneideGerät der Universität Halle (Telefunken, Baujahr 1932), welches bis weit in die 50er Jahre benutzt wurde.
Oft ließen sich die Händler dann sogar Etiketten für diese Folien drucken, wie in meinem Beispiel im ersten Beitrag "Wuton". (wahrscheinlich Plattenhändler Wutke o.?.)
Es gab diese Folien auch in verschiedenen Farben! Die Folien von Firma Decelith habe ich definitiv schon im typischen "Senkel-Braun" gesehen.
Da es diese bunten (Folien-)Platten gepresst auch in Rot, Blau, Grün, Orange gab, mag Deine "Masterplatte" eine gepresste gewesen sein, von der dann halbprivat wiederum die Folien geschnitten wurden.
Ob Deine Bunte wirklich gepresst oder geschnitten war, kann ich natürlich nicht sagen! Theoretisch ist beides möglich.
Von der Firma TEMPO sind allerdings keine Pressungen auf buntem Acetat bekannt. Ich halte die PlattenhÖllen eher für zufällig.
Aber ich halte einen privaten Schnitt für wahrscheinlicher. Denn mir ist zum Beispiel vom "Televox"-Laden aus Berlin bekannt, daß Auflagen unter 200 einen Pressauftrag nicht lohnten.
über 200 Stück hingegen konnte man richtig auf Schellack pressen lassen, einschließlich gedruckten Etiketts. Diese Lohnpressungen machten wohl alle Firmen, aber von LINDSTR?M (Odeon etc) ist es für Kleinmengen bekannt.
Es gab wahrscheinlich auch verschiedene Anbieter dieses Mitschnittfolien. Decelith ist ja eine Handeslsmarke. Gut vorstellbar, daß es diese Folien auch von einem anderen Hersteller in bunten Farben gab.
Viele Grüße, Nils |
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Phonomax
Historiker
Status: Eintritt: 16.04.2006 Mitgliedsnr.: 105 Beiträge: 57
BL: Bayern
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4/8, Verfasst am: 10.09.2007, 22:33
Betreff:
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schön'n Abend, der Regen verlangt ja schier danach:
Fritz K?hne empfiehlt in seinem Bändchen über die "Neuzeitliche Schallfolienaufnahme" (München 1950) auf S. 50 nicht nur für die feuchtigkeitsempfindlichen Gelatinefolien, sondern für alle Arten von Schallfolien (also auch Lack und Kunststoff) die Verwendung von Winkelnadeln, weil -wie Nils schon ganz im Sinne Fritz K?hnes andeutete- das weiche Material den "gewähnlichen Stahlstiften" nicht lange standhalten würde. Wenn diese Nadeln nicht schief s??en, schonten sie durch den flachen Winkel die Platten mehr, litten aber unter mangelhafter Höhenwiedergabe.
Neue gerade Nadeln (für Schallfolien) bes??en eine gerundete Spitze und vereinigten so einen schonsamen Umgang mit dem Speichermaterial mit einer angemessen Höhenwiedergabe.
Und:
Die Firma WUTON sa? gemäß dem Werbeanhang des Schallaufzeichnungsbuches des Kollegen Hellmut G?ttinger (Berlin 1941, S. 170) in Wurzen 22, gehörte Herrn H. A. H. Schüler (also doch nicht dem Etablissementbesitzer Wuttke, vielleicht kam das noch im späteren Leben), fertigte "Mikrophone, Tonschreiber, Zubehör" und firmierte als "Spezialfabrik für Feinmechanik, Elektrotechnik und Apparatebau".
Ansonsten gibt es Neues für dich, lieber Nils:
Inzwischen konnte ich eine Platte Telefunken A 1150 ("Niagara", Orchester Hans Schindler, Juli 1932) an Land ziehen. Die Aufnahme ist definitiv dieselbe wie auf jener frühen Magnetaufzeichnung aus dem Kabelwerk Oberspree. Der Zustand der Platte belegt außerdem deine Mutmaßung, dass der Titel "Niagara" damals auf dem Markt nicht gegangen sei. Der Rückseitentitel ("Negerwiegenlied"; der Text hat fast Comedian- Harmonists-Niveau!) ist wesentlich abgespielter....
Hans-Joachim |
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Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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5/8, Verfasst am: 11.09.2007, 08:41
Betreff:
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Lieber Hans-Joachim,
schön, daß ich bei der Identifizierung der historischen Bandaufnahme von 1932 aus dem Oberspreewerk beitragen konnte. Es war mir eine Ehre!
Ja, das "Negerwiegenlied" auf der Gegenseite von "Niagara" hab ich auch etwa im Ohr... .... " Oh lullala oh lullala..." oder ähnlich. Heute eindeutig zum Grinsen! Eine frühe Aufnahme Eric Helgars, wenn ich mich jetzt nicht irre.
Grüße, Nils
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Phonomax
Historiker
Status: Eintritt: 16.04.2006 Mitgliedsnr.: 105 Beiträge: 57
BL: Bayern
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6/8, Verfasst am: 11.09.2007, 18:01
Betreff:
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Lieber Nils,
dass der noch jugendliche Eric Helgar auf der Rückseite als S?nger auftrat, war für mich ja auch noch ein Fund, denn ich kannte ihn aus meiner Kinder- und Jugendzeit nur mit einer Reibeisenstimme aus dem Bayerischen Rundfunk bzw. dem ORF, wo er offenbar Sendungen hatte, die mich damals -man hatte ja noch All?ren, h?stel...- nicht so sonderlich interessierten, aber eben so mitgenommen wurden, dass ich mich noch heute daran erinnere. Zusammenhänge zu erfassen, ihre Entstehung zurückblickend zu begreifen, gehört ja letztlich in die dem alternden Menschen vorbehaltenen Mosaikbildungen hinein, die so gar nichts mit jugendlichem Sturm und Drang zu tun haben.
Herzlichen Dank für die Autogrammpostkarte, die ich gleich entsprechend 'abhefte'...
Hans-Joachim |
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MGW51
Site Admin
Status: Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5090 #: 72 BL: Sachsen
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7/8, Verfasst am: 01.08.2011, 14:53
Betreff:
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zurück zur Bedeutung der Winkelnadel:
In meinem Sammelsurium findet sich auch eine der seltenen Phonycord - eine Plattenmarke zu der wir nach meiner Erinnerung auch einen eigenen Thread haben - die zudem mit einem nahezu neuwertigen Zustand brilliert.
Auf dieser Platte vermisse ich eigentlich den Hinweis auf die Winkelnadel.
Allerdings ist es durchaus denkbar, daß diese Scheiben speziell für die elektrische Abtastung mit Kristallsystem und "Dauernadel" = Saphir gedacht waren. Dann sollte ein entsprechender Hinweis auf den PapierhÖllen vermerkt sein.
Leider besitze ich keine PHONYCORD-Hülle - kann dazu jemand mehr berichten? _________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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Nils
Historiker
Status: Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 66 BL: Niedersachsen
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8/8, Verfasst am: 01.08.2011, 16:01
Betreff:
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Michael, da es die Phonycordplatten schon Anfang der 30er Jahre gab, glaube ich schon, daß sie noch mit Grammophon gequÖlt wurden.
Ich denke auch, es fand sich ein Hinweis auf der Hülle. Leider habe ich auch keine ! |
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