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Entwicklungen die aus dem bekannten Rahmen fallen?
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MGW51
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Beitrag1/1, Verfasst am: 29.05.2011, 13:39   

Betreff:   Entwicklungen die aus dem bekannten Rahmen fallen?
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In Weida, im ehemaligen Funke-Betrieb der nun nach der Verstaatlichung als VEB(k) Röhrenprüfgerätebau Weida firmierte, wurde also das W18 erstmal weiter montiert und zugleich befa?te man sich auch mit der Reparatur der älteren WehrmachtsGeräte und ggfs. deren Modernisierung. Inwieweit man gleichzeitig an einer neuen Konzeption für das W18 arbeitete, kann ich nicht erahnen. Das bis dahin bewährte ''System Steckhalma'' war aber wohl als unantastbar festgeschrieben worden. Da die Röhrenentwicklung in dieser Zeit zu neuer Bl?te auftrieb, war das starre System Max Funkes, welches auf fest verdrahteten Heizungs- und Kathodenanschl?ssen beruhte, so in keinster Weise zukunftsfähig. Alleine bei den traditionellen Oktalröhren sind mindestens 4 dieser Fassungen mit jeweils anderer Festverdrahtung nötig um die Masse derartiger Röhren prüfen zu können. Damit nicht genug, bei anderen Sockeltypen schaut es ähnlich aus! Daraus folgt eine wesentliche Gefahr möglicher Bedienfehler - von den sowieso schon immer fehlerhaften Karten mal ganz abgesehen!

Die Entwicklung konnte folgerichtig nur dahin zielen, eine vollkommen freie Belegung aller Fassungsanschl?sse zu ermöglichen. Und nun spekuliere ich mal munter drauflos:

Im Gerätewerk Weidamüssen solche oder ähnliche Überlegungen vorgelegen haben und so kam es zu der Konzeption des Kreuzschienenverteilers im RPG66. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß das RPG66 eine +/- zufällige Parallelentwicklung zu gleichartigen Bestrebungen im ehem. Funkebetrieb darstellt.

Die Idee des Kreuzschienenverteilers ist nicht in Weida vom Himmel gefallen sondern wurde um 1952 herum bereits von Josef Neuberger in München bei dem Modell RPM 370 realisiert.
Dieses mit RPG66 gezeichnete Gerät verzichtet sowohl auf die Pünktchen als auch auf das ''W'' und ebenso ist kein Firmenzeichen zu erkennen. All diese Dinge sprechen eindeutig dafür, daß es sich bei diesem Gerät um ein Labormuster handelt. Davon zeugt auch der mit nur 94 Kontakten etwas kleinere Kreuzschienenverteiler als im späteren W18N, wo es, genau wie im W18K, 112 Kontakte (von denen allerdings in der ersten Ausführung des W18N nur 105 Positionen belegt wurden) gibt. Ich kann keine Aussage treffen, wie es sich mit der Belegung beim W18K tatsächlich verhält.
Diese hier dargelegten Besonderheiten werte ich als Beweis dafür, daß das RPG66 im Gerätewerk und nicht im ehemaligen Funke-Betrieb entwickelt worden ist. Dort hatte man zwar auch auf den Kreuzschienenverteiler abgestellt aber eben in einer etwas größeren Ausführung wie er uns im W18K vorliegt. Dieses Gerät darf somit als der direkte Nachfahre des veralteten Funke W18 gelten.

Aus dem RPG66 des Gerätewerkes schließlich wurde nach entsprechender forcierter ntwicklung das W18N.
Leider - so muß ich das jetzt konstatieren - war diese ntwicklung ein großer Schritt nach hinten! Vermutlich gab es hier ein Diktat, wonach das RPG66 in dieser Form nicht gebaut werden durfte weil es so keine mit den alten Funkekisten vergleichbaren "Me?werte" liefern konnte. Schaut man sich das Steckfeld an, erkennt man als signifikanten Unterschied die WahlMöglichkeit von verschiedenen G1-Spannungen. Zudem arbeitet das RPG66 mit einem Vierstreckenstabi, vermutlich Str 280/80, was aus der Stufung 70 - 110 - 140 - 210 klar ablesbar zu sein scheint. Die Spannung von 110 V wird mit separatem Glimmstabi bereitgestellt.

Es gibt noch einen Ablehnungsgrund: Das RPG66 benötigt einen eigenen, extra zu erstellenden Kartensatz - ein Wahnsinnsaufwand wenn man bedenkt, daß die Karten für die AltGeräte ebenso weiter vorgehalten werdenmüssen bzw. vielleicht gar schon in Größenordnungen aus Funkes Hamsterlager vorhanden gewesen sind. Immerhin hat Funke ja davon profitiert, über die gesamte Braune Zeit hinweg etablierter Heereslieferant gewesen zu sein. Das soll ihm bittesehr jetzt wirklich nicht angelastet werden Exclamation Es erklärt lediglich die schier unersch?pflichen Vorr?te an Materialien und Halbfabrikaten aller Art derer man sich auch nach Funkes Flucht in den Westen weiterhin bediente. Zu den originalen Fabrikschildern von Funke schraubte man lediglich ein kleines Zusatzschild mit der neuen Firmierung hinzu. Pfiffige Ihbeeverk?ufer haben natürlich nichts besseres zu tun als diese Schilder abzumontieren! Klar, ein "echtes Funke" verspricht schonmal den doppelten Verkaufserl?s. . .

Bevor es aber zu den o.g. modernen Neukonstruktionen kam, wurde das W18 grundlegend überarbeitet. Ganz offensichtlich waren die Materialbest?nde an Fassungen, Schaltern, Schildern etc. recht beachtlich, so daß alle diese vertrauten Bauteile natürlich weiterhin beim W18K zum Einsatz kamen und beim ersten Hinschauen meint man oft, ein W18 vor sich zu haben, besonders wenn bzw. weil eben die alten Schilder von Funke weiter aufgebraucht wurden.

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(Bild: ein ehem. Mitglied aus dem RFM-Altforum; falls er das liest, bitte melden!)</center>
Das aber ist ein fundamentaler Irrtum! Das 'K' steht für Kreuzschienenverteiler und damit für die eigentliche Innovation in der nun zwanzigjährige, festgefahrenen Funke-Tradition.
Es ist nicht auszuschließen, daß das RPG56 wie auch das W26 nicht im ehemaligen Funkebetrieb sondern im bis 1955(?) eigenständigen Gerätewerk Weida zumindest in Grundz?gen entstanden sind. Wenigstens für das W26 erscheint das durchaus als plausibel, da dieser dynamische Röhrenprüfer so vollkommen andersartig ist, als alles was sonst im ehemaligen Funkebetrieb entstand.
Das Jahr 1956(?) brachte ja eine Umfirmierung mit sich. Der Grund dafür lag in der Zusammenf?hrung des Röhrenprüfgerätebau Weida mit dem Gerätewerk Weida woraus nun der VEB Pr?fGerätewerk Weida wurde. Etwas später gab man sich das Kürzel WETRON, welches noch heute einen guten Klang hat und für weit mehr als Röhrenprüfer steht.

Ebenfalls 1956/57 erfolgte die Markteinführung des W26 - einer Konstruktion welche grundsätzlich ihresgleichen sucht. Das W26 verzichtet konsequent auf jegliches ''Steckhalma'', ist per Rollschalter frei einstellbar aber dadurch eben nicht ''idiotensicher''. Auch ist das W26 in den gleichen Abmessungen wie W18N und RPG56(?) gefertigt - also wunderbar handlich - was sich in Anbetracht der großen Eisenmassen beim W18N doch etwas relativiert. Die Verbreitung dieses Pr?fers ist, gemessen am W18N, sehr gering. für beide Geräte gibt es einen identischen hohen Deckel als Option, in welchem ein Zusatzfassungsfeld untergebracht ist.

<center><br>
(Gerät derzeit noch unrestauriert in meinem Fundus)
</center>
Es bleibt noch darauf hinzuweisen, daß die Druckklischees der Prüfkarten für die Geräte W18K und W18N vom W18 übernommen und entsprechend um neue Typen ergänzt wurden. Sie entsprechen somit Großteils auch den Karten, die das RPG4/3 verwendet. Einziger, aber gravierender Unterschied ist die andere Lochung der neuen Modelle und damit sind deren Karten und umgekehrt nicht mit denen der alten Funke-Geräte austauschbar. Was sich aber anbietet, ist die übernahme der alten Karten als Kopie. Es sind dabei nur geringste Änderungen vorzunehmen und selbstverständlichmüssen die korrekten Kontaktierungen auch selbst gefunden werden. Das ist nicht weiter schwierig wenn man ein paar Dinge beachtet, auf die später noch eingegangen werden wird.
Die Karten für das Gerät RPG56müssen gänzlich anders geartet sein da deren Kontaktbelegung von den W18 Nachfolgern erheblich abweicht.
Prinzipiell haben alle mittels Lochkarte zu programmierenden Geräte einen gravierenden Nachteil: Viele falsch programmierte Karten gefährden nicht nur den Pr?fling, sie können im schlimmsten Falle gar das Gerät selbst zerstören!
Ich finde immer wieder mal ein paar solcher ''Killerkarten'' - deswegen habe ich mir angew?hnt, möglichst ohne Karte zu arbeiten, die Kontaktierungen direkt auf dem Steckfeld zu machen. Da es gut lesbar bedruckt ist, muß man nur ein wenig Übung entwickeln Smile für gängige Standardröhren klappt das ganz gut - bei ausgefallenen Typen ist es nicht ganz so einfach. aber auch machbar.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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