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TipFox
Moderator
Status: Eintritt: 06.04.2006 Mitgliedsnr.: 11 Beiträge: 1721 #: 69 BL: NRW
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1/2, Verfasst am: 03.01.2009, 21:48
Betreff:
Der defekte Funkwecker
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Der defekte Funkwecker
Letzte Woche ist einer meiner Wecker "gestorben" - die Zeiger drehten sich permanent
So lag er einige Tage im Papierkorb, bis mir beim Vorbeigehen auffiel, dass da "Radio controlled" drauf steht, ein Funkwecker also...
Hm - da muss doch irgend wo eine LW-Empfänger drin sein, also erst mal wieder raus aus dem Papierkorb und zerlegt.
Hier der Wecker und sein Innenleben:
Hier sieht man die Ferritantenne, erstaunlicher Weise sind die Anschlussdrähte verdrallt, gemessen habe ich 2,2mH Induktivität.
Auf der Oberseite der Platine befinden sich 2 Quarze, einer für den Uhrenchip und einer für den Emfängerchip mit 77.5 Khz. Es scheint also ein Direktmischer zu sein. außerdem noch ein Schrittschaltmotor, ein Piezobuzzer und andere Kleinteile.
Auf der anderen Platinenseite wird es interessanter :
Der Ablauf nach dem Einlegen der Batterien:
- die Steuerung startet den Motor und schaltet den Empfänger ein
- die Nullstellung (12:00 Uhr) erkennt die Steuerung mit Hilfe eines IR-Reflexsensors und hält den Motor an.
- derweil empfängt der Empfängerchip die Signale von DCF77 und gibt sie als Impuldiagramm an den Uhrenchip weiter, der die Dekodierung übernimmt.
- wenn die Uhrzeit komplett dekodiert ist, werden die Zeiger in die entsprechende Position gebracht und der Empfängerchip wird abgeschaltet.
- ab sofort läuft der Wecker als normale Quarzuhr und nur in bestimmten Abständen wird wieder mit DCF77 abgeglichen.
Wenn man also mit dem Empfängerchip etwas anfangen will, muss man
- zunächst einmal herausfinden, ob man überhaupt an die NF herankommt.
- verhindern, dass der Empfänger wieder abgeschaltet wird
- irgend wie die Frequenz ändern
Die Nf war mit dem PrüfGerät 1a (Prüfhörer) schnell gefunden. An einem Anschlusspin war ein deutliches, rhythmisches Rauschen zu hören. Das ist der richtige Punkt zum Anschluss eines Verstärkers...
Am Impulsausgang sind dagegen nur Knackgeräusche im Sekundentakt zu hören.
Durch Vergleiche (Chip an oder aus), wurde der Pin identifiziert, den man auf Masse legen muss, damit der Empfänger an bleibt. Die FrequenzÄnderung erschien zunächst unmöglich, bzw. nur durch Quarzwechsel oder externen VFO zu bewältigen. Eine abstimmbare Rahmenantenne (Abflussrohr & Rundfunkdrehko, s.u. )brachte auch nur mehr oder weniger guten Empfang von DCF77...
schließlich habe ich "aus dem Bauch heraus" die Rahmenantenne anstelle des Empfangsquarzes eingesetzt - und das geht! Hoffentlich fragt mich jetzt keiner, warum das geht ...ich vermute, der Rahmen ist jetzt Antenne und Oszillatorkreis zugleich.
Na jedenfalls habe ich die Platine danach brutal von allem überflüssigen befreit und mit dem Seitenschneider gekürzt :
Kaum zu glauben, aber hier kommt Langewelle in guter Qualität aus einem ehemaligen Funkwecker :
_________________ Gruß TipFox Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 22:04, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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TipFox
Moderator
Status: Eintritt: 06.04.2006 Mitgliedsnr.: 11 Beiträge: 1721 #: 69 BL: NRW
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2/2, Verfasst am: 20.07.2012, 21:07
Betreff:
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Bezüglich des Empfängers muss ich mich korrigieren.
Offensichtlich handelt es sich nicht um einen Direktmischer - der Quarz ist das Eingangsfilter eines mehrstufigen GeradeausEmpfängers.
Das erklärt dann auch meine Betriebsweise mit L/C anstelle des Quarzes _________________ Gruß TipFox |
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