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SK4350 Magnettonanlage, Leistungsfähigkeit von C-Band
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Beitrag1/11, Verfasst am: 12.02.2010, 20:03   

Betreff:   SK4350 Magnettonanlage, Leistungsfähigkeit von C-Band
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Wie ja in einschl?gigen Kreisen bekannt sein dürfte, hat unser Hajo eine "Magnettonanlage" aus dem GWL in seinem Besitz. Vor vielen Jahren bei Ihbee ergattert.

Da ich gerade in meinen Dokumentenablagen grabe, fällt mir auch die seinerzeitige "Gerätebeschreibung" des Anbieters in die Hände. Sie ist so ausführlich gehalten, daß ich sie der Gemeinschaft nicht vorenthalten möchte:

Ebayer schrieb
Zitat:
übersicht

Hier steht eine schwergewichtige (30 - 40 kg) RFT Rarität aus den frühen 50ern der DDR zum Verkauf. Sie besteht aus zwei Komponenten, die zum Transport in einem kofferähnlichen Behältnis (ca. 40 x 60 x 40) gelagert sind. Der Koffer hat an den Stellen der BedienElemente Aussparungen, so daß man das Gerät betreiben kann, ohne es aus dem Koffer zu nehmen. Das Magnettongerät hat die Bezeichnung " BG 19 - 2Z; Fabr. Nr. 14972 " und wurde im VEB Meßgerätewerk Zwönitz hergestellt. Das Gerät hat Wiedergabe + Aufnahmefunktion, Vor + Rücklauf, Netz + übersteuerungskontrolle. Auf der Rückseite: Netzanschluss 220 V, Sicherung 1 Amp und Steckpl?tze für Erde, Eingang, Ausgang. Die AGFA Spule, welche dabei ist, hat einen Durchmesser von ca. 22cm. Das Unterteil ist mit "Magnettonanlage Typ SK 4350, Fabr. Nr. 004972" bezeichnet und wurde im VEB Gerätewerk Leipzig hergestellt. Von oben sieht man die Regler für: Kontrolllautsprecher - befindet sich vorn im Gerät,Tonarm, Rundfunk, BandGerät, Leitung, Mikrofon (fern + nah), die Anzeige für Aussteuerung, Steckplatz für Kopfhörer, Sicherung 2,5 Amp, Netzkontrolle, Ausgang I an / aus, Ausgang II an / aus. Ausserdem eine Steckdose mit dem Schild "Löschdrossel" darunter.Hinten sind Steckpl?tze für Mikrofon, Tonarm, Leitung, Rundfunk, Ausgang 100 mV, Ausgang I, Ausgang II, Erde, Netz 220 V. darunter befinden sich der Tieftonregler, Hochtonregler, Lautstärkeregler sowie 2 Sicherungen 0,25 und 2,5 Amp. Vom Antriebsriemen des Tonbandgerätes ist nicht mehr viel übrig, der Koffer hat arg gelitten, die 4 Schrauben zur Befestigung des Gerätes im Koffer fehlen und ein bi?chen Rost ist auch zu finden. Die Elektronik sieht erstaunlicherweise sehr gut erhalten aus, ansonsten konnte ich keine leeren Röhrensteckpl?tze oder Beschädigungen entdecken. Alle Schalter und Regler sind gängig. natürlich te das Teil gereinigt werden und um es in Gang zu bringen, te man sich so einen alten Porzellanstecker besorgen. Laut Aussage wurden solche Bandmaschinen damals zum Beispiel von DJ`s benutzt. Das Gerät kann nach Absprache besichtigt werden. Standort ist Leipzig.Bei der Gr?sse und dem Gewicht nur an Selbstabholer!Der Artikel wird als "gebraucht" verkauft - also keinerlei Gew?hrleistung!Viel Spass beim Beaten!



Die Beschreibung bzgl. Technik und Ausstattung ist beispielhaft korrekt und umfassend. Das mit dem "alten Porzellanstecker" ist sicherlich der Jugend des Anbieters zuzuschreiben. Ebenso drollig ist die Erklärung des Verwendungszweckes und der letzte Satz entbehrt nicht einer gewissen professionellen Komik.

Nun, ich bin im Besitz dieser Beschreibung weil ich mich auch für diese Kiste interessierte, dann aber angesichts des Preises und des Erhaltungszustandes davon bald wieder Abstand genommen habe und das noch bevor Hajo in das Rennen einstieg. Damals war Ihbee noch ein bissel ehrlicher. Das ist längst Geschichte.

Das Gerät können Interessenten in unserer Galerie, in Hajos Verzeichnis, anschauen.
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Beitrag2/11, Verfasst am: 12.02.2010, 21:07   

Betreff:
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Lieber Michael,

ich hatte diesen Text nicht mehr - auch nicht in der Erinnerung.
Aber hier ist noch ein Foto vom "Lieferzustand", das BG19 ist aber schon heraus genommen:



Mittlerweile spielt das gute Stück wieder Laughing



Viele Grüße aus Athen
.
Hajo
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MGW51
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Beitrag3/11, Verfasst am: 12.02.2010, 22:02   

Betreff:
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Also da stimmt das doch mit dem "Viel Spaß beim Beaten!" .
Manche Verkäufer glänzen mit einer ungeahnten Weitsicht Mr. Green

Mir fiel auf, daß das Band sehr lange nachläuft - das ist so nicht normal, nichtmal für ein Typ 2 aus Thalheim :Wink:
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Beitrag4/11, Verfasst am: 30.04.2010, 14:16   

Betreff: Herrlich
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Hallo Hajo, hallo Michael,

ich bin begeistert von diesem Tonbandgerät oder eben der Anlage die, die Beatles so schön beaten lässt. Mr. Green Verbl?ffend auch der Sound, der ja ganz annehmbar hier bei mir rüberkommt. Was für Bandmaterial ist das denn? Sollte das tatsächlich ein C-Band von AGFA Wolfen sein? Dann wäre das Ergebnis ja ein Traum.
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Beitrag5/11, Verfasst am: 30.04.2010, 15:09   

Betreff:
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Hallo Andre,

warum sollte das ein Traum sein? Das BG19 ist ein zwar einfaches, aber dafür grundsolide gebautes Gerät mit einem bemerkenswert zuverl?ssigen Laufwerk, wenn man die (wirklich!) richtigen Riemen - hier beim 19-2 ist es ja nur noch ein einziger - aufgezogen hat und die Kupplung / Bremse sowie Andruckrolle korrekt eingestellt sind.
Mit richtige Riemen meine ich nicht die absolute Größe sondern zuvorderst die optimale Mischung! Elektrische Fehler sollten natürlich keine vorliegen, dann tut es C-Band durchaus! Wenigstens im Normalfalle; es stimmt auch, daß der Begu? nicht sehr konstant war und deswegen wurden in Wolfen nur spezielle Chargen dieses Materials auf Spule konfektioniert. Mit einem Rohwickel kann man bei 19,05 durchaus mal Schiffbruch erleiden, was sich in deutlich geringerem Pegel bemerkbar macht.
Anfang der 50-er war 76,2 die Standardgeschwindigkeit im Studio und ganz langsam kamen dann auch Maschinen mit 38,1 auf. DAs alles natürlich mit Vollspuraufzeichnung!

Beim BG19 mußte das verfügbare Magnatband gleich zwei Kompromisse erfüllen: Weniger als die halbe Spurbreite und zudem noch mit einem Viertel der Vorschubgeschwindigkeit des Rundfunks auskommen.

Zu einer Zeit, da Magnetband richtig Geld kostete, wurde natürlich auch kein Meter Senkel der II. Wahl weggeschmissen. Heute ist das etwas anders. Ich habe mal spa?eshalber ein Stück C-Band auf der Taigatrommel laufen lassen - trotz Reibeisenoberfl?che kam da ein sehr ordentlicher Pegel und ebenso ordentlicher Frequenzgang herunter, was natürlich nicht mit dem Jupiter sondern vor vielen Jahren mit einem Leipziger BG19 aufgezeichnet worden ist.
für Daueranwendung ist dieses Material auf solchen Spielzeugmaschinchen aber nicht gedacht und auch nicht zu empfehlen. Ich hatte mich schlicht im Regal vertan - und war über meinen Mi?griff wirklich positiv überrascht.

Aufgenommen habe ich natürlich mit dem Russen nicht auf dieses Bandmaterial! Was hätte das auch für einen Sinn?
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Beitrag6/11, Verfasst am: 01.05.2010, 03:39   

Betreff:
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Hallo Michael,

genial Wink zu Deinen doch wieder sehr pr?zisen Ausführungen die wieder den ^^ AHA ^^ Effekt auslösen. Ein 76,2 laufendes Gerät bzw. ein 38er hab ich selber noch nie laufen sehen, ausser bei D.Th. Heck seinem Rainer Mr. Green Ich kenne die C-Bänder eben nur als Bandführungsvernichter und summa summarum eben auch leider die Köpfe. Auf der Akai z.B. klingen die bei mir vorhandenen C-Bänder gar nicht mal so schlecht, nur versagt dann die Technik beim Spulen usw., hörbar durch das Band Sad Der Smaragd z.B kommt wiederum ganz gut zurecht und arbeitet auch mit diesem Material klaglos. Im direkten Vergleich mit neuem Material sind das Welten. Sollte ja auch so sein.
Mir gefällt halt die Technik von damals und dazu noch Hajos Hang zu den Beatles. Besser kann man sowas nicht bringen.
Und nun zum Unagnehmen Mr. Green Ich kenn die Taigatrommel nur als BR 120 bzw. V 120 der DR die Ihren Namen nur durch den fehlenden Schalld?mpfer und dem damit verbundenen Geräusch bekam. Also eine Diesellok. Und auf der hast Du ein Band abgespielt?? Daumen hoch
Kleiner Scherz, nee Du sagt mir auch wieder nichts. InsiderGerät? Hilf mir mal!
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Beitrag7/11, Verfasst am: 01.05.2010, 12:25   

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Hallo Andre,

eine wirklich gute Bandführung verschlei?t auch nach Milliarden Kilometer durchgelaufenem C-Band in keinster Weise, wie auch?
Jedes technische Gerät wird immer zu einem bestimmten Zweck entwickelt und dieser ist immer auch ein endlicher. Im Falle eines Magnetbandgerätes wird die Endlichkeit aber nicht von der allgemeinen Haltbarkeit sondern von der fortschreitenden Entwicklung - also dem moralischen Verschleiß - vorgegeben.

Nach dem Krieg, bis in die Mittf?nfziger etwa, war UKW überhaupt kein Thema für den H?rfunk da der Kreis der Hörerschaft nahezu verschwindend gering war. Das lag einerseits daran, daß es noch längst kein fl?chendeckendes FM-Sendernetz gab und - was noch bedeutsamer ist - das Programmangebot der wenigen arbeitenden Stationen eher sehr mager war. Die Regionalen Stationen sendeten nur wenige Stunden am Tage, danach kam nichts als das Pausenzeichen. Erst später wurde dann in den redaktionsfreien Zeiten das Programm von DDR I oder II aufgeschaltet; konnte man also auch getrost vergessen. Prinzipiell könnte man das als erweiterten Versuchsbetrieb bezeichnen obwohl es nicht an dem war. Nach wie vor bestimmte die Mittelwelle die Rundfunklandschaft und es war bis in die 70-er Jahre hinein durchaus normal, daß Amateuraufnahmen in guter Qualität auf Mittelwelle gemacht worden sind. Habe ich selbst noch einiges im Archiv...

Die Qualität dieser Aufnahmen, allesamt auf C, CH und CPR 50, ist so heute einfach unerreichbar hoch! Da nutzt auch das beste Bandmaterial nichts und die modernste Aufnahmetechnik hilft auch nicht weiter weil das klassische Rundfunkband durch konsequente Hf-VermÖllung nahezu unbrauchbar geworden sind. Hinzu kommt, daß man heutzutage weder willens noch fähig ist, qualitativ brauchbare Radios zu produzieren. Bestenfalls bekommt man noch FM-EinbereichsEmpfänger, bei denen ein zusätzlicher Betrieb als "Rauschgenerator" durch Betätigung des MW-Schalter möglich ist, mit durchaus annehmbarem UKW Empfangsleistungen zu kaufen. Die Zeit bleibt nicht stehen und so ist auch der Tag absehbar, da FM zur Geschichte gehören wird. Dann wird auch eine UKW-Aufzeichnung jämmerlicher als eine um die Jahrhundertwende geschnittene Wachswalze klingen, dann wird das allerbeste Radio nur mehr ein funktionsloser Blumentopfunterbau sein. Und kein Mensch, ein paar wenige zurückgebliebenen ausgenommen, wird sich daran stören. Die Z?chtung und Dressur des Neuen Menschen ist ja seit geraumer Zeit in vollem Gange. Man hatte zuerst begonnen, dem Zweibeiner das Artikulationsvermögen abzuz?chten. Dieser Prozeß ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. Verursacht wird das durch eine gezielte Mutation des Organes, was gemeinhin als Gehirn bezeichnet wird. Dank dem gut funktionierenden EnthÖllungsjournalismus - der aus biologischen Gründen von preisgünstig eingekauften Ausländern fortgeführt werden wird - kommt es in 11 Jahren ans Tageslicht, daß die für die Nahrungsmittelindustrie gezielt genmanipulierten Pflanzen und Tiere diesen Degenerationsproze? ausgelöst und manifestiert haben. Ziel ist, das Artikulationsvolumen auf jenes von Hunden zurückzuführen denn Hunde sind die besseren Menschen weil sie sich freiwillig anpassen und bedingungslos im Chor heulen.

zurück in die Gegenwart:
Eine gute Bandführung kann nicht verschleißen weil sie entweder mittels Rollen oder mittels keramischer / mineralischer FührungsElementen realisiert wird. Traditionell befindet sich ja die rauhe Schichtseite außen - das Band läuft also mit der immer glatten Tragseite über die Rollen und den oder die zusätzlichen Führungsbolzen zwischen den Köpfen. Der Verschleiß der Köpfe ist zwangsläufig hinnehmbar und einkalkuliert. Diese wurden generell periodisch ausgetauscht und sogar repariert. Zudem kosteten sie nur wenige Märker.
Ein Vorschub von einem Dreiviertelmeter pro Sekunde ist schon etwas beeindruckendes! Hinzu kommen echte Bandz?ge die ein 50? Senkel eben benötigt um feste Wickel zu liefern denn eine mattierte Tragseite kannte man damals nicht - wozu auch sollte sie gut sein? Zu einer Zeit, als im Rundfunk noch kein Platz für st?mperhafte Frohnaturen war, als noch wirkliches cuttern von dafür ausgebildeteten SpezialistInnen betrieben wurde, zu so einer Zeit brachte ein mit 76 cm laufender Senkel die optimale Voraussetzung für unhörbaren(!) und buchstabengetreuen(!) Schnitt mit. So ein Schnitt wird freih?ndig(!) schonmal auf 10 cm - kein Schreibfehler - Länge mittels Aceton überlappend geklebt. Dem Vernehmen nach soll es Schnittmeisterinnen gegeben haben, welche selbst gut 20 cm lange Klebungen in einer nahezu affenartigen Geschwindigkeit und dabei perfekter Präzision fabrizieren konnten. Was das wirklich bedeutet, muß man selbst einmal versuchen um es überhaupr erfassen zu können. Ich bin in jungen Jahren - von Ehrgeiz zerfressen - selbst an 5 cm Schnittl?nge gescheitert! ic hwar einfach zu langsam dafür und hatte auch nicht das Verlangen, mein gesamtes Taschengeld in Senkel zu investieren um diese zu h?ckseln. Aber so zwischen 3 und 4 cm habe ich schon mehrfach hingekriegt. Dabei war der Zuschnitt noch die kleinste Hürde - die anschließende Klebung mußte auf Anhieb sitzen und dabei liegt das Geheimnis des Erfolges in der richtigen Dosierung des Klebers und eben in schnellst möglicher Audsf?hrung uum den Schnitt rasch aufzuwickeln damit er nicht verwirft. Der Scherenakrobat seinerseits hat stets mit dem Problem zu kämpfen, daß bei jeder Montage IMMER etwas verloren geht. Und das ist umso gravierender, je geringer die Tarnsportgeschwindigkeit ist. Dieses Manko beseitigte erst die Erfindung des Hinterklebeverfahrens. Allerdings lassen sich damit keine unhörbaren Schnitte herstellen! Die Einführung der schnittlosen Tonmontage kam dem Klebeband zuvor und erlaubt darüberhinaus weit mehr Möglichkeiten. für den Amateur natürlich vollkommen indiskutabel weil unbezahlbar und zudem auch unnötig. Von der erforderlichen Fähigkeit, mit solchen Gerätschaften auch wirklich vern?nftig arbeiten zu können, ganz abgesehen.

völlig anders gibt sich das bei den Heimbandgeräten. Die sollten ja nicht nur besonders klein und leicht sein, sie sollten vor allem möglichst billg sein! Bandführungselemente aus Nichteisenmetallen in Form von +/- voluminsen Rollen in +/- großen Präzisionslagerungen sind da kontraindiziert. Also nimmt man einfach einen billig herstellbaren festen Bolzen, der mit einem simplen Gewindeloch als Befestigungspunkt auskommt. Die Merseburger Firma Schneider benutzte allerdings schon um 1955 Keramik-Führungsbolzen auf ihren Ton-Geräten!

Die konstruktive Ausrichtung im Gerätebau auf die Positionierung der Kopfspalte nach vorne hin hat auch keinen technischen Hintergrund sondern einen ökonomischen: Es baut sich eben bedeutend billiger da ja die Köpfe ohne einen wechselbaren Kopfträger direkt auf das Chassis geschraubt werden und dort mittels Me?mikroskop effektiv einstellbar sind. Beim BG19, MTG u.?. Geräten muß dagegen die Einstellung der Spaltstellung noch mittels einer speziellen Taumelscheibe, die der KernHöhe durch kalibrierte Unterlagen vorgenommen werden. Ein sehr umständliches, zeitraubendes Verfahren. Der Austausch verschlissener Köpfe ist bei solchen Geräten mit erheblichem Aufwand verbunden - das hält sich nur dadurch in Grenzen, daß durch die niedrige Geschwindigkeit von nur 19 cm und damit verbunden auch viel geringere Bandz?ge, der Abrieb der Köpfe bedeutend geringer ausfällt als bei einer Bandmaschine. Hinzu kommt, daß die Ansprüche des Amateurs grundsätzlich geringer sind als die des klassischen Rundfunks was sich zuallererst in der möglichen Dynamik einer Bandaufzeichnung wiederspiegelt. Die absoluten Grenzfrequenzen spielen dagegen eine nur untergeordnete Rolle und wurden und werden von der Geräteindustrie der +/- einfÖltigen "Verbraucherschaft" als werbliches Argument suggeriert. Dynamik - das ist etwas, was es heutzutage im jämmerlichen Dudelfunk längst nicht mehr gibt. Dafür hat man Kompressoren den St?mpern auf den Tisch gestellt. Ein technisches Hilfsmittel, das korrekt zu bedienen eben auch ein können erfordert, welches so nicht vorhanden ist. Es wird ja auch nicht abverlangt! Der Gebührenzahler ist ja mit dem Einheitsdudelbrei völlig zufrieden und will garnichts anderes haben!

Es ist nicht so, daß mit neuerem, also modernerem Bandmaterial zwangsläufig bessere Resultate als mit klassischem C-Band erzielbar sind. Man muß schon ?pfel mit ?pfeln vergleichen und da ist der Unterschied zwischen Typ C und Typ 100 nahezu nicht wahrnehmbar! Erst wenn es auf Langsaml?ufern verglichen wird, schneidet Typ 100 wegen seiner kalandrierten Schichtseite deutlich besser ab. außerdem "ru?t" es auch nicht so Smile Deutlicher werden Unterschiede hörbar, wenn man stattdessen auf den Typ CH umstellt - was ja eine Änderung im Entzerrer erfordert. Hier bewirkt die höhere Koerzitivkraft einen deutlich Größern Pegel. Und so ließe sich das fortsetzen. Es macht allerdings keinerlei Sinn, ältere Geräte auf moderneres Bandmaterial einzumessen und dazu auch noch modernere TonKöpfe zu montieren Smile Freilich, der Bastelie sind kaum Grenzen zu setzen und wenn ich so Revue passieren lasse, was bei mir alles schon auf dem Tisch stand, dann erstarre ich schon in Ehrfurcht angesichts des schier unersch?pflichen Ideenreichtums der Leute. Klar ist oder war vieles davon absoluter Schrott - doch es gibt auch Lösungen, die mich in Begeisterung fallen ließen.

Also die Taigatrommeln der DR sind mir freilich auch noch vertraut. Ich meinte natürlich das typische Viertelspurgerät der Mittsiebziger Jahre was dazumal eigentlich das Nonplusultra der in der DDR zu erwerbenden Heimtonbandgerätetechnik darstellte. Es ist bei weitem nicht so laut wie ein Schienenwolf aber annähernd so schwer Smile
Ach ja, Jupiter heißt das Dingens - ich habe extra nachschauenmüssen weil ich nicht mehr auf den Namen von der Transe kam. Das ist schlimm - aber ich trage es mit Fassung Mr. Green
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Beitrag8/11, Verfasst am: 01.05.2010, 18:26   

Betreff: Re: Herrlich
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schmerztablette schrieb wie folgt:
...Was für Bandmaterial ist das denn? Sollte das tatsächlich ein C-Band von AGFA Wolfen sein? ...


Hallo Andr?,

es ist Normalband CPR50, spätere Bezeichnung: TYP 100.
Aufgenommen wurde es auf einer T2221.

Soviel direkt zu Deiner Frage. Ansonsten hat Michael alles so ausführlich beschrieben, daß dem nichts mehr hinzuzufügen ist Smile

Viele Grüße aus Athen
.
Hajo
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Beitrag9/11, Verfasst am: 01.05.2010, 23:33   

Betreff: C-Band
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Noch was zum Thema C-Band.
Ich habe mal in das Regal hinter mir gegriffen und wahllos ein Band meines Vaters rausgezogen:


Davon gibt's den ersten Titel hier zum download (2,1 Mb)

Viele Grüße aus Athen
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Beitrag10/11, Verfasst am: 02.05.2010, 14:07   

Betreff: ^^
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Hallo Michael und hallo Hajo,

tja, dem Michael seinen Ausführungen etwas entgegen zu setzen wäre wohl kompletter Hirnriss. Wie gesagt es schaffen selten Leute bei mir einen ^^AHA^^ Effekt auszulösen, seit heute geh?rst Du dazu. Mir stellt sich die Frage, ist diese Aufnahme bearbeitet worden? Programme mit sehr einfachen Features gibt es ja. Sollte es eine originale Aufnahme, wav. in mp3. sein, steht mir der Goschen offen. Ich selber arbeite mit so diversen Sachen und mich verbl?fft der analysierte Frequenzgang ....... immerhin 10000 Hz!!!!!!! Okay, kann noch was verfÖlschen vom Zugriff her, aber das wäre der Hammer. Wie gesagt, ziehe ich den Hut vor Euch, sag mer mal........ Forum Gurus Mr. Green Zu gerne les ich Eure Beiträge und schau auch gern mehr Videos.
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Beitrag11/11, Verfasst am: 02.05.2010, 14:53   

Betreff:
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Hallo Andre,

10 kHz sind doch nicht welterschätternd Smile

Viel entscheidender ist doch, daß ein möglichst großer Signal - Rausch - Abstand und damit in unmittelbarem Zusammenhang eine möglichst große Dynamik aufgezeichnet und eben auch wiedergegeben werden können.

Das ist natürlich auf einer Studiomaschine, welche über getrennte A-W-Köpfe verfügt und in Vollspur aufzeichnet, wesentlich leichter zu realisieren als mit einem Heimbandgerät, welches den Sprechkopf auch als H?rkopf nutzen muß und dann auch noch langsam läuft und nur etwas weniger als die halbe Breite der Magnetspur bietet.

Zwischen dieser 63-er Aufnahme und der Zeit, als das BG19 in seiner Klasse durchaus den Weltstand verkörperte - davon zeugen begeisterte Messeberichte u.a. der FUNKSCHAU - liegen ein gutes Dutzend Jahre. In dieser Zeit hat sich einiges getan - sogar bei den DDR-Heimbandgeräten, wobei ich aber zuallererst an das KB100 denke - und auch der FM-Rundfunk hatte sich hierzulanden fest etabliert. Da gingen aber auch nicht mehr als 12,5 kHz über den Sender und das genügte vollkommen. Klar, die PVC-Schallplatte konnte damals schon mehr und natürlich gaben auch die NF-Teile der Radios einiges mehr her. Doch was empfangsmüßig nicht vorhanden war - wie es halt Frequenzen oberhalb von 12,5 kHz sind, daß kann auch nicht über die Tr?ten abgestrahlt werden. Will sagen, ein störungsfreier UKW-Empfang mit ausreichender Feldstärke stellte schon eine Art qualitatives Referenzsignal zur Verfügung und dieses galt es, mit der eigenen Aufzeichnungstechnik möglichst unbeschnitten zu konservieren.

Eine oft unterschätzte obere Frequenzbegrenzung wurde dabei durch ungeeignete Verkabelung zwischen Radio und TB selbst fabriziert. Diese resultiert zuvorderst aus der Kapazität des koaxialen Signalkabels am Diodenanschluß; also je länger um so schlimm! Weniger kritisch verhält sich da der Anschluß an der Endröhre bzw. an der Prim?rseite des Ausgangstrafos. Hier sollte natürlich ein perfekter NF-Teil das Tonsignal liefern und natürlich dürfen dabei keine klangverfÖlschenden Regler wirksam sein.

Ein BG19 schafft ohne weiteres mehr als die im Prospekt garantierten(!) 6 oder 7 kHz obere Grenzfrequenz. Wohl gemerkt, mit dem gewähnlichen, aber qualitativ einwandfreiem Magnetband Typ C aus selektierten Chargen. Dieser Bandtyp wird aber seit menschengedenken nicht mehr gefertigt, seine AbLösung erfuhr der C-Film durch das spätere CPR 50 auch beim Rundfunk. Es entspricht weitestgehend dem früheren CR-Band das an seiner leuchtendroten Rückseite erkennbar ist.
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