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1.Tester
Moderator
Status:  Eintritt: 12.07.2008 Mitgliedsnr.: 14 Beiträge: 4

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1/30, Verfasst am: 10.02.2009, 19:08
Betreff:
Phonoton
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Ein sogenanntes "Schellack-Ersatzmaterial" ist der Stoff aus dem die Platten des kurzlebigen Labels "PHONOTON" gepreßt wurden.
Was war das für ein Gemenge? Die Platte
klingt soweit
nicht schlecht für Jg. 1941.
. _________________ Lieber arm dran als Arm ab! Zuletzt bearbeitet von 1.Tester am 04.08.2014, 13:08, insgesamt einmal bearbeitet |
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michael48
Moderator
Status:  Eintritt: 04.04.2006 Mitgliedsnr.: 35 Beiträge: 202 #: 67 BL: Berlin 
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2/30, Verfasst am: 10.02.2009, 19:46
Betreff:
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Den einzigen Hinweis finde ich zur Zeit nur in der deutschen Discographie von Horst H. Lange. Die Phonoton-Platten wurden von dem Unternehmen Schr?der Winzig & Co in Berlin N.4 hergestellt. Wahrscheinlich drängten die kriegsbedingten Mangelerscheinungen dazu, Ersatzstoffe für das knapp werdende Schellack zu finden. So brachte diese Firma von 1940 bis 1942 ihre "bruchfesten" Platten heraus, mit einem Material, das ein Vorläufer des bekannten Vinyls war.Soweit mein Kenntnisstand. _________________ Viele Grüße aus Berlin von Michael! |
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19null5
Moderator
Status:  Eintritt: 23.10.2006 Mitgliedsnr.: 5 Beiträge: 697 #: 71 BL: Iceland 
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3/30, Verfasst am: 10.02.2009, 20:36
Betreff:
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Im Braunbuch heißt es in der Beschreibung des SchallplattenabspielGerätes "R32" vom 5.5.1936 :
"Das SchallplattenabspielGerät R32 dient zum Abspielen von Schwarzplatten und Schallfolien; durch das ZusatzGerät R57 kann es auch zum Abspielen von Wachsplatten benutzt werden."
Ist mit "Schallfolie" hier Decelith gemeint oder eines der gesuchten "anderen Materialien" ?
.
Hajo |
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MGW51
Site Admin
Status:  Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5094 #: 73 BL: Sachsen 
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4/30, Verfasst am: 10.02.2009, 20:50
Betreff:
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Es gab ja so viele Materialien, als Schallfolie allerdings wurde m.W. immer Decelith gemeint.
Die Flexible von Phonocord hingegen ist wohl noch etwas anderes. Ich habe ja leider nur die eine rote und mit der mache ich keine Versuche
Ich werde die Phonoton auch noch ankaufen - Folie ist das auf keinen Fall, das ist irgendein Substitut, besserer Fußbodenbelag oder so Wie Michael herausgefunden hat, existierten diese Platten nur von 40 - 42 und damit wird es auch nicht mehr so sehr viel überlebende geben. Mal schauen, wenn ich das Teil hier habe sehen wir weiter! _________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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Nils
Historiker
Status:  Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 67 BL: Niedersachsen 
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5/30, Verfasst am: 11.02.2009, 03:03
Betreff:
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Ja, die Phonoton scheinen wirklich eine Art Vorläufer des Vinyl zu sein. auch in der Konsistens ähneln sie sehr den ganz frühen, dicken Vinyls der frühen 50er Jahre.
Die späteren Versionen tragen auch den Aufdruck "KriegsAusführung".
Angefangen haben sie mit der wundervollen Aufnahme mit Orchester Horst Winter "Komm zurück", eine der schönsten deutschen Versionen
Ich habe vor ein paar Jahren mal etwas mehr über die Firma in "Fox auf 78" (Dr. Krüger, München) gelesen.
Leider sind mir nur Stichworte haften geblieben...
- unternehmerischer Wagemut mitten im Krieg
- gute Qualität , weil rauscharmes Material
- den großen wie Lindstr?m und Grammophon paßt die neue Konkurrenz nicht ins Konzept, Versuch des Patentabkaufens
- kein Erfolg, also wird Phonoton systematisch behindert und verdrängt.
(all diesen Dingen war auch Stahmann mit seiner TEMPO ausgesetzt, es gab im Krieg nur noch die drei großen (Lindstr?m, Grammophon,Telefunken), aber Stahmann mit seiner 1-Reichsmark-Platte hielt das alles durch und war so ab 1942 -45 sogar eine der beliebtesten Schallplattenmarken der ganz späten Kriegsjahre) |
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Nils
Historiker
Status:  Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 67 BL: Niedersachsen 
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6/30, Verfasst am: 11.02.2009, 03:13
Betreff:
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Nachtrag: mit den flexibelen Platten von Anfang der 30er Jahre, wie z.B. PhonoCORD etc hat die PhonoTON nichts zu tun!
Sie ist im Biegeverhalten wirklich sehr ähnlich einer dicken Vinyl.
Hatte schon öfter mal eine  |
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MGW51
Site Admin
Status:  Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5094 #: 73 BL: Sachsen 
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7/30, Verfasst am: 11.02.2009, 03:34
Betreff:
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Lieber Nils,
da bringst Du ein ganz feines Stichwort: Patent!
Damit sollte klar sein, daß es sich nicht um eine bloße NotLösung (wie mit der Lackbeschichteten Pappplatte sondern um einwirklich gutes Material handelt. Die Patentschrift sollte auch dazu etwas konkreteres hergeben. _________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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Nils
Historiker
Status:  Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 67 BL: Niedersachsen 
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8/30, Verfasst am: 11.02.2009, 04:52
Betreff:
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Zusammen mit dem Stichwort Schr?der / Winzig, Berlin N4 läßt sich da viellicht wirklich was bei den Patenten graben
geht da irgendwo online ?
Schade, daß ich nicht an den Artikel aus der Sammlerzeitung "Fox auf 78 " komme !
da war ein sehr detailreicher Artikel mit viel Recheche eines Sammlers über die Firma drin !  |
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michael48
Moderator
Status:  Eintritt: 04.04.2006 Mitgliedsnr.: 35 Beiträge: 202 #: 67 BL: Berlin 
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9/30, Verfasst am: 11.02.2009, 15:55
Betreff:
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Tja, des Rätsels Lösung habe ich auch noch nicht gefunden. Im Berliner Telefonbuch von 1938 gibt es den Namen Winzig überhaupt nicht und unter Schr?der habe ich adhock auch nichts in Berlin N4 gefunden. Allerdings gab es tatsächlich schon mit dem Kriegsbeginn Probleme, die hohe Anzahl an Plattenproduktionen aufrecht zu erhalten. Auf der einen Seite gab es die beh?rdliche Auflage, kulturelle Institutionen, Rundfunksender, Truppenbetreuungsorgane und Privatnutzer zur Schaffung einer günstigen Stimmung mit Schallplatten zu versorgen, auf der anderen Seite wurde das Personal immer mehr kriegsverpflichtet und die Rohstoffressourcen eingeschränkt. Allein bei Telefunken gab es von Kriegsbeginn bis - ende noch lediglich rund 500 verschiedene Platten, die in den begrenzten Katalogen angeboten wurden.
Man hatte bis 1939 auch einen hohen Qualitätsanspruch erreicht, den die Plattenhersteller nicht mindern wollten. Durch vieljährige Experimente und Erfahrungen in der Schelackherstellung hatte man eine hohe natürliche Klangtreue erreicht und durch den Zusatz von Gasru? bekam die Platte ihre glänzende Oberfläche. Die grüssten Unternehmen wie Lindstr?m und Telefunken legten ihr Augenmerk auf die stetig verbesserte Aufnahmetechnik. Selbst als es schon in den ersten Kriegsjahren für die Herstellung der Platten einen zeitweiligen Lieferstop aus den überwiegend aus Indien stammenden Rohstoff Schellack gab, blieben die führenden Plattenfirmen bei der Herstellung des Schellacks, obwohl zunehmend im Recycling-Verfahren alte im Geschäft abgegebene Platten für Neupressungen wiederverwendet wurden.
Das Reichspropagandaministerium machte den grossen Plattenfirmen den Vorwurf, angesichts des teuer und schwer zu importierenden Schellacks keine auch nur irgendwie gearteten Versuche zur Verwendung deutscher Rohstoffe durchgeführt zu haben. Die grossen Plattenfirmen, wie Electrola, Lindstr?m und Telefunken konnten sich zur Entwicklung von schellackfreien und zudem unzerbrechlichen Kunstoffmaterial nicht entschliessen.
Da grenzt es schon an ein Wunder, das ein so kleines Unternehmen wie Schr?der und Winzig & Co ein schellackfreies Material für ihre Platten nutzte und selbst die Tempo, die um 1940 ja auch erst ein kleines aufstrebenes Werk war nicht dieses Verfahren übernahm.
Ich bin der Meinung, dass es natürlich zum einem an der Ignoranz der grossen Plattenfirmen scheiterte, auf der anderen Seite Phonoton nicht mit Namen konkurieren konnte, die es bei Electrola, Odeon und Telefunken gab. Das einzige mir bekannte Zugpferd bei Phonoton war Eugen Jahn, der vorher bei Brillant mehrere Tagesschlager aufnahm und der aus der Berliner Carltonbar junge Klarinetist und S?nger Horst Winter. Auch die KlangQualität liess wohl den Plattenbossen die Nase r?mpfen. Die geringere KlangQualität stand den unter imensen Aufwand getriebenen technischen Errungenschaften in der Elektro-Akustik entgegen. Allein zuerst für milit?rische Zwecke wurde ein elektro-akustisches Verfahren entwickelt, das bei der Musikwiedergabe eine bis dahin nicht gekannte Brillianz und Originaltreue ermöglichte. Nach dem Krieg wurde das Verfahren für die zivile Plattenherstellung genutzt und trug die Bezeichnung "ffrr" (full frequency range reproduction).
Das Phonoton so ein kurzes Leben beschert war kann auch darin begründet sein, dass das Reichspropagandaministerium zunehmend kriegsunwichtige Institutionen aufl?ste, bis zur generellen beh?rdlichen Schliessung am 31.12.1943. _________________ Viele Grüße aus Berlin von Michael! |
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Nils
Historiker
Status:  Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 67 BL: Niedersachsen 
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10/30, Verfasst am: 11.02.2009, 16:49
Betreff:
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Danke, Michael
Sehr interessant !
Von der Schließung Ende 1943 waren aber nicht die Plattenfirmen betroffen.
Unser guter Horst H. Lange ging ja auch davon aus, aber liegt hier einfach falsch.
Tempo nach nachgewiesenermaßen noch bis Ende 1944 Platten produziert, eine der letzten liegt mir vor, aufgenommen am 8.11.44, gekauft zu Weihnachten 44 in einem Plattenladen in Potsdam.
(Ich weiß, daß ich Dich lieben muß, Horst Winter)
Hier sind leider ganz böse Fehler beim Lange in den späten Aufnahmedaten bei Tempo. Auch bei Imperial und Grammophon stimmen die Daten leider nicht.
Von Grammophon habe ich eine Testpressung mit Fritz Stamer vom Januar 1945  |
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TipFox
Moderator
Status:  Eintritt: 06.04.2006 Mitgliedsnr.: 11 Beiträge: 1731 #: 70 BL: NRW 
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11/30, Verfasst am: 11.02.2009, 17:13
Betreff:
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Was die Frage nach der Patentrecherche angeht: es gibt so etwas beim Patentamt ( https://dpinfo.dpma.de/ ) - nur kann ich damit nicht umgehen  _________________ Gruß TipFox Zuletzt bearbeitet von TipFox am 05.01.2014, 17:27, insgesamt einmal bearbeitet |
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michael48
Moderator
Status:  Eintritt: 04.04.2006 Mitgliedsnr.: 35 Beiträge: 202 #: 67 BL: Berlin 
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12/30, Verfasst am: 11.02.2009, 17:30
Betreff:
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Ich danke Dir, lieber Nils, für deine Berichtigung. Meine Recherche habe ich aus dem Heft "Deutscher Grammophon-Club e.V." vom Mai 2003. Mit dem Thema "... und nun eine Telefunkenplatte!" Zur Geschichte der Telefunkenplatte GmbH. Und der Schallplatten-Fibel von 1939.
Ja, mit diesen Berichten von den Nachk?mmlingen einer Generation aus einer leider versunkenen Lebenskultur verhält es sich genauso wie mit den Beschreibungen über das Thema Jazz. Es ist immer ein Teil Wahrheit und ein Teil Geflunkertes dabei. Wenn etwas nicht ganz stimmig ist, dann wird es halt stimmig gebogen. Das stört mich schon, besonders Halbwahrheiten, die natürlich mit den Abstand zu dieser Zeit immer häufiger werden.
Ich denke nämlich auch, dass sich die beh?rdliche Schliessung auf die öffentlichen Veranstaltungsorte, wie Theater, Variete und Tanz, bezog. Telefunken hatte ja immer noch Verbindungen zur tschechischen Ultraphon und verlagerten ihre Aufnahmetechniken 1943 nach Prag. Bei der Grammophon wurde schon 1943 im Bombenhagel das Werk in Hannover zerstört, so dass im Juli 1943 die letzten offizielen Aufnahmen eingespielt wurden. Danach fanden dann nur vereinzelte Aufnahmetätigkeiten statt, Man muss ja auch davon ausgehen, dass auch die Rundfunkplatten bei Grammophon hergestellt wurden. Ist denn halt nur die Frage, wenn nicht in Hannover, wo dann? So auch deine Platte vom Januar 1945.
Das Tempo solange Platten aufnehmen konnte, finde ich schon erstaunlich. War es doch ein eher unbedeutendes Label. Doch allein Kurt Widmann hat ja in seiner Imperator-Diele fast bis Kriegsende Musik gespielt, bis dann das Haus in der Friedrichstrasse völlig ausbrannte. Meine Mutter gehörte damals zur Swingjugend und sie schwärmte geradezu von den Nächten in der Imperator-Diele. Wenn woanders die Lichter ausgingen, bei Kutte Widmann war die Bude gerammelt voll.
Und das waren ja dann auch die späten swingenden Zugpferde auf Tempo, Widmann, Ette, Winter, der das Tonstudio extra mit dicken Wolldecken ausstaffierte, damit er mit seinen Jungs den Sound von Artie Shaw erzeugen wollte, und natürlich Heinz Burzinski.
Also , ich gebe dir recht, von der beh?rdlichen Schliessung waren die Plattenstudios nicht betroffen, _________________ Viele Grüße aus Berlin von Michael! |
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michael48
Moderator
Status:  Eintritt: 04.04.2006 Mitgliedsnr.: 35 Beiträge: 202 #: 67 BL: Berlin 
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13/30, Verfasst am: 11.02.2009, 21:13
Betreff:
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Wenn ich so überlege: Thomas A. Edison ist, als er den grossen Boom der Berliner Grammophonplatten bemerkte, 1911 von Walze auf Platte umgestiegen. Allerdings hatte sein Chemiker Dr. Jonas Aylsworth einen anderen Pressstoff entwickelt als das herkömmliche Schellack. Die sogenannten Diamond Disc aus dem Hause Thomas A. Edison bestanden aus Phenol, Formaldehyd, Holzmehl und Lösungsmittel. Die Diamond Disc hatten keine Seitenschrift wie die herkömmlichen Schallplatten, sondern Tiefenschrift und wurden mit einem Diamant-Saphir von etwa 100?m abgespielt.
Kunstharze aus Phenol gehören zu den ältesten Kunstoffen, die industriell hergestellt wurden.Das Phenolharz gehört zur Gruppe der Duroplaste, die sehr hart sein können. Wir kennen das Phenolharz in Form von Bakelit. Viele Rundfunkgeräte und Telefone wurden aus Bakelit gebaut.
Nur, wenn ich Herrn Lange Glauben schenken darf wenn er sagt, die Phonoton sei vom Material her die Vorstufe zur Vinylplatte, und wenn ich mir die Phonoton im Vergleich zu einem BakelitGehäuse betrachte, glaube ich nicht, dass die Phonoton aus einem Kunstharz mit Phenol hergestellt wurde.
Der Grundbestandteil einer Vinylplatte ist PVC Polyvinylchlorid, PE Polyehthylen scheidet aus, weil die industrielle Herstellung erst ab den 50er Jahren wirtschaftlich war.
Also PVC, das Oberflächenbild der Phonoton kommt dem schon sehr nahe. 1835 entdeckt, 1912 für die Fertigung von Filmen, Kunstf?den und Lacke als Kunstoff entwickelt, 1928 erste industrielle Fertigung in den USA, 1930 bei der BASF in Deutschland und 1935 bei den IG Farben.
Das Polyvinylchlorid ist kein Duroplast, sondern gehört zu den Thermoplasten, Zu dieser Familie zählen übrigens auch die Decelyth- und die Acetat-Platten. Die vom Herstellungsverfahren allerdings teurer waren als der Rohstoff für Schellackplatten.
Da ab 1948 generell die Longplay Platten (LP) aus PVC (daher der Begriff Vinyl) hergestellt wurden und schon 1930 in Deutschland Kunstoffe mit harten und weichen PVC industriell produziert wurden, ist meine Meinung, der Grundstoff für die Phonoton ist Polyvinylchlorid, sprich: PVC _________________ Viele Grüße aus Berlin von Michael! |
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MGW51
Site Admin
Status:  Eintritt: 12.03.2006 Mitgliedsnr.: 2 Beiträge: 5094 #: 73 BL: Sachsen 
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14/30, Verfasst am: 12.02.2009, 04:45
Betreff:
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Nunja, wir werden uns überraschen lassen
grundsätzlich - es steht ja die "Unzerbrechlichkeit" im Vordergrund, ist auch noch anderes Material denkbar; etwa Celluloid, oder gar schlagfestes/schlagzähes Polystyrol = Styroflex. Ich bin jedenfalls gespannt, was der Postbote in den nächsten Tagen ins Haus bringt.
Mit dem Verkäufer bin ich inzwischne am korrespondieren und habe ihm auch mein Interesse an kleinen Filmtonplatten - also keineswegs an den "Wagenr?dern" bekundet. Sein Fundus beträgt mehrere Tausend Stück! Auch Sendeplatten sind darunter und ich werde wohl bald ein weiteres Paket aus Dortmund erhalten  _________________ Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018) |
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Nils
Historiker
Status:  Eintritt: 28.03.2006 Mitgliedsnr.: 7 Beiträge: 657 #: 67 BL: Niedersachsen 
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15/30, Verfasst am: 12.02.2009, 06:18
Betreff:
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Ihr m??t bei alledem bedenken, daß diese Platten noch für eine relativ schwere SChalldose konzipiert waren.
Also muß eine gewisse hörte / oder Beimengung schon sein, reines Vinyl ist viel zu weich und würde keine einzige Abspielung mit Schalldose überstehen, ohne kaputt gepflügt zu werden.
Wenn die Phonotons neu waren, hatten sie sicher eine recht rauscharme Wiedergabe, aber ich kann mir vorstellen, daß sie sich eben auch wesentlich schneller abnutzten als herkömmliche Schellackplatten.
Im Telefunken-Pr?fbuch sind Prüfungen aller Matrizen mit 70 mal abspielen verzeichnet.
Diese 70 mal mußte die Testpressung (mit ihren Aussteuerungen, Bässen etc) mindestens noch befriedigend überstehen, um freigegeben zu werden.
Ab 100 mal spielen (mit schweren Tonkopf/Schalldose) gelten alle Schellackplatten als abgenutzt.
Der Rundfunk hatte extra Aufkleber, auf denen 60 Zahlenkistchen waren und jedes Abspielen markiert wurde.
Nach 60 mal spielen wurden die Platten spätestens wegen abnehmender Qualität ausgemustert. |
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