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Es gibt eine Vielzahl analoger Meßgeräte, in denen wir die unterschiedlichsten Me?instrumente vorfinden. Neben ganz bestimmten Anzeigeeigenschaften, welche ausschließlich einer bestimmten Kategorie von Me?instrumenten innewohnen, gibt es noch unterschiedliche BauAusführungen von Meßwerken, die zuallererst auf die Güte, also die Anzeigegenauigkeit und damit auch auf den entsprechenden Preis einen eminenten Einfluß haben.
Bei Messmitteln aller Art gilt für den Praktiker stets der Grundsatz, daß die geringstnötige Qualitätsstufe jeder höherwertigen Ausführung vorzuziehen ist.
Präzisionsinstrumente werden ausschließlich im Labor und in der Eichwerkstatt benötigt. Solche Geräte verlassen das Haus in keinem Falle, sie werden stets sehr sorgsam und klimatisiert aufbewahrt, um ihre Güte zu erhalten.
Einfache UniversalGeräte sind relativ klein und handlich, vielseitig einsetzbar, mechanisch und elektrisch entsprechend robust ausgeführt so daß sie kurzzeitige überlastungen und St??e auf dem Transport ohne Probleme wegstecken. Der überragende Vorteil klassischer analoger Me?instrumente besteht in der völligen Unabhängigkeit von irgendeiner Betriebsspannung; sie sind somit zu jeder Zeit sofort einsatzbereit. Ein weiterer Vorteil ist die serh gute Erkennbarkeit tatsächlicher Werte und WertVeränderungen / Schwankungen von Me?werten, was sie für LangzeitÜberwachungen in kritischen Stromkreisen pr?destiniert. Die integrierte Zeigerd?mpfung gestattet dabei eine recht problemlose (Mittel-)Werterkennung, was bei digitalem Zahlengehopse nahezu unmöglich ist.
In vorangehenden Beiträgen hier im Treffpunkt fiel mir auf, daß es offenbar wenig Kenntnisse über die benutzten Meßwerke und deren Eigenschaften gibt. Das nehme ich zm Anlaß, um hier im Grundlagenbereich die wichtigsten Unterschiede, welche durch einfaches Betrachten von Skala und international gebr?uchlicher Symbolik sofort erkennbar sind, detailliert zu erl?utern.
Während für Elektriker das klassische Dreheiseninstrument unverzichtbar ist, hat beim Elektroniker das Drehspulinstrument den höchsten Stellenwert. Die sehr preiswerten Dreheiseninstrumente werden dagegen fälschlich, vornehmlich von Bastlern, als minderwertig angesehen. Diese Sichtweise ist vollkommen falsch, sicnd doch gerade Dreheiseninstrumente in der Lage genaueste Anzeigen von Wechselspannungen und -str?men zu liefern, wozu nichtmal sehr teure Digitalmultimeter fähig sind!
Wenn man also eine Wertigkeit definieren will, dann gibt es nur ein Kriterium, welches gleichermaßen für alle Instrumente gilt: Die Genauigkeitsklasse. Sie definiert die Güte sowohl von der konstruktiven Auslegung als auch von der jeweiligen FertigungsQualität her. Die Standardgenauigkeit aller analogen Meßwerke entspricht der Klasse 2,5 und ist damit für den Bastler wie Reparateur das universellste Gerät für den Serviceeinsatz. Sehr gute WerkstattGeräte weisen die Genauigkeitsklasse 1 auf und LaborGeräte sind im Regelfall mit der Klasse 0,5 ausgezeichnet.
für einen versierten FeinMechaniker ist es durchaus kein Problem, ein gutes 2,5-er Drehspulmesswerk durch gezieltes ''Feintuning'' auf Klasse 1 zu optimieren. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein eines Bezugsinstrumentes mit mindestens Klasse 0,5! Das Feintuning geschieht ausschließlich im Gleichspannungsbereich, wo man mit einer linearen Skalenteilung arbeiten kann. Es beschränkt sich auf die Optimierung der Lagerung durch z.B. Wechsel des Bändchens oder der Spitzenlager, die Ausbalancierung des R?hmchens und des Zeigers sowie die Justierung der Uhrfedern.
Im Wechselstrombereich wird meist keine höhere Genauigkeit erwartet, zumal diese in hohem Maße von dem bzw. den eingesetzten Messgleichrichtern abhängig ist.
Ein Dreheiseninstrument arbeitet für Gleich- wie Wechselspannung gleichermaßen auf eine einzige, nichtlineare Skala. Das funktioniert so, weil es zur Anzeige keines Gleichrichters bedarf. Eine Verbesserung durch Feintuning ist bei diesen Geräten zwar nicht ausgeschlossen, wird aber praktisch nie in Erwägung gezogen werden. Das einzige was man zuweilen tut ist die Anzeige schneller zu machen = die D?mpfung zu reduzieren. Zu diesem Zweck fertigt man sich eine zweite Abdeckplatte für die Luftkammer an und entfernt aus dieser ein Kreisbogensegment derart, daß der Bereich des ersten oder zweiten Skalenstriches bis zu der Soll-Anzeigemarke bzw. einen oder zwei Striche darüberhinaus freiliegt. Der Fl?gel kann in dem Bereich nun die Luft ungehindert verdrängen während in der Anfangs- und Endstellung eine Abbremsung des Zeigers durch das hier entstehende Luftpolster wirksam wird.
Diese Hinweise sollen keine Selbstbauanleitung sein sondern lediglich dazu dienen, zu verstehen was da dran gemacht wurde und warum, wenn man mal ein solches Instrument öffnen muß, etwa um es zu reinigen oder auch um eine blätternde Skala zu erneuern.
An dieser Stelle ist ersteinmal klar, wie man ein Dreheisen- von einem Drehspulinstrument auf Anhieb unterscheiden kann - vorausgesetzt, es gibt einen lesbaren, durchgängigen Skalendruck Das ist zuweilen bei verschiedenen Kontrollinstrumenten aber nicht gegeben. In solchen Fällen, wo etwa nur ein oder zwei farbige Felder oder auch nur ein kleines skaliertes Segment aufgedruckt ist, r?umt das jeweilige, international gültige Symbol jeden Zweifel aus. |
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