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TipFox
Moderator
Status: Eintritt: 06.04.2006 Mitgliedsnr.: 11 Beiträge: 1721 #: 69 BL: NRW
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1/3, Verfasst am: 29.10.2009, 15:31
Betreff:
Piezo - Kopfhörer
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Liebe Bastelfreunde,
die mich kennen, wissen dass ich gerne Verpackungsmaterial zum Basteln benutze. HIER erkennt man es besonders gut
Vor ein paar Tagen gab es hier "Spaghetti-Eis" von Aldi, da fiel mir die Verpackung auf. Durchsichtig, aus nicht brechendem Kunststoff, stapelbar ...
Ich hätte gleich mehrere Ideen, zu was man die gebrauchen könnte - aber hier soll es jetzt um den Selbstbau eines hochohmigen Kopfhörers gehen, der auch für Detektoren empfindlich genug ist.
Als Treibersystem wird ein Piezo-Schallwandler verwendet, wie man ihn in vielen Produkten der Unterhaltungselektronik findet.
Damit wird das (für Laien fast unmögliche) Wickeln einer hochohmigen Spule umgangen.
So ein Piezo-Wandler ist extrem hochohmig und sieht für die Schaltung eher wie ein "Kondensator" aus - mit etwa 10 nF.
Zur Verwendung als Kopfhörer an alten Detektoren muss daher ein Widerstand parallel geschaltet werden, da die HF-Gleichrichtung ohne Arbeitswiderstand nicht funktionieren würde.
Hier sieht man also erst ein mal die Hauptbestandteile:
- etwas Aluminium - Folie
- die Spaghetti-Eis Verpackung
- ein Messingröhrchen, hier geht auch Vollmaterial
- ein 10 KOhm - Widerstand
- ein Stück dünnen Stahldraht (hier z.B. von einer Gitarrensaite)
- der Piezowandler (aus dem E-Schrott)
- ein Stück doppelseitiges Klebeband
Des weiteren werden benötigt:
- Heisskleber
- Bohrmaschine mit Bohrer ( = 1mm) und kleiner Trennscheibe
Mit Hilfe einer kleinen Trennscheibe wird zunächst am unteren Bodenrand der Verpackung ein Schlitz angebracht, in den man den Piezo "einhängen kann:
In den Rand des Piezowandlers wird ein kleines Loch gebohrt:
Als nächstes wird mit etwas doppelseitigem Klebeband das Messingröhrchen ( = Achse ) möglichst parallel zum Schlitz angeklebt. Das muss nicht besonders halten - die Achse soll nur nicht herausfallen:
Hier sieht man nun, wie das "Treibersystem" dann aussieht, der Wandler bildet mit der Achse eine einseitig fixierte Wippe:
Der Stahldraht wird nun mit Heisskleber an der Aluminiumfolie befestigt. Dabei sollte die Folie möglichst nicht weiter beschädigt werden :
In den Deckel der Dose muss nun noch ein Loch gemacht werden - die "Schallöffnung". Der Hersteller hat das freundlicherweise schon vorbereitet
Das kann man schöner machen, aber hier soll es genügen ...
In den Boden der Dose muss man noch ein Loch bohren. Etwas größer als die Dicke des Stahldrahtes. Die Öffnung muss sich gegenüber der Stelle befinden, an der die Bohrung des Piezos später zu liegen kommt. Ausserdem sollte das Ende des Drahtes verzinnt werden...
Dann kann man schon die Aluminiumfolie auf die Dose legen, dabei den Stahldraht durch das Loch im Boden fädeln und den vorbereiteten Dosendeckel aufsetzen. Der Deckel zieht die Folie beim Andrücken schön stramm und rastet ein:
Den überstehenden Rest der Alufolie kann man einfach abreissen. Von Vorne sieht es dann so aus:
Nun kann man das System zusammensetzen. Das ist etwas fummelig, da der Stahldraht gleichzeitig gespannt (mit Gefüüühl!) und gelötet werden muss. Die Alu-Folie muss schön stramm gezogen werden, ohne sie zu beschädigen ...
Der Piezo wird - wenn alles sitzt - mit etwas Heisskleber am Rand der Dose (beim Schlitz) fixiert :
Der 10 KOhm-Widerstand wird dem Piezo parallel geschaltet und dient nach seiner Fixierung an der Dose auch als Zugentlastung für den Piezo. Die Lötstellen des Piezos sind tabu , also den Widerstand wie gezeigt anbringen:
Der anschließende Test zeigte: voll funktionsfähig
Er ist nicht ganz so laut wie ein Prüfgerät 1a , aber viel lauter, als ein altes "Magneteisen" ...
Wandlerbedingt ergibt sich eine starke Mittenbetonung - ideal für gute Sprachverständlichkeit.
Falls es jemand nachmacht und das Ding dauerhaft verwenden will, sollte er vor dem schließen der Dose etwas Kleber auf die Ränder geben, dann die Membran spannen und den Kleber aushärten lassen. Zum "Herumspielen" ist das aber nicht unbedingt erforderlich - der Deckel sitzt recht stramm.
Viel Erfolg!
_________________ Gruß TipFox Zuletzt bearbeitet von TipFox am 24.08.2022, 18:40, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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DK8BH
Historiker
Status: Eintritt: 12.04.2006 Mitgliedsnr.: 58 Beiträge: 53 #: 53 BL: Hessen
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2/3, Verfasst am: 31.10.2009, 09:00
Betreff:
Piezo - Kopfh?rer
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schöne Idee und noch bessere Ausführung! wäre das richtige für meinen Rahmendetektor. könnte man so weit gehen und es evt. auch als Lautsprecher benutzen bzw. bezeichnen? _________________ Viele Grüße aus dem Odenwald |
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TipFox
Moderator
Status: Eintritt: 06.04.2006 Mitgliedsnr.: 11 Beiträge: 1721 #: 69 BL: NRW
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3/3, Verfasst am: 31.10.2009, 18:06
Betreff:
Piezo - Kopfh?rer
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Hallo Werner,
genau diese Frage habe ich mir auch gestellt
grundsätzlich sicher ja, er ist am Tongenerator sehr laut. Allerdings würde er als hochohmiger Lautsprecher bei einer Röhre ja an Anodenspannung liegen - und ich glaube nicht, dass die Piezos so spannungsfest sind.
Oder man nimmt eine Anodendrossel und geht per Kondensator auf den Piezo, das sollte eigentlich funktionieren. Nur ist dann eben der grösste Vorteil eines hochohmigen Lautsprechers dahin - eine Anodendrossel ist kaum günstiger, als ein Aü ..
Zu testen wäre, ob es auch mit RC-Kopplung geht - dann wäre es OK. _________________ Gruß TipFox |
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