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Zum einleitenden Beitrag bzgl. der Firmengeschichte eröffne ich hiermit die Diskussion mit einigen herausgelösten Anmerkungen.
An dieser Stelle soviel: Der Betrieb wurde m.E. NICHT enteignet, wie oft zu lesen ist. Er wurde "entschädigungslos in Volkseigentum überführt" - so die damalige Diktion.
Liebe Leser, das ist keine Haarspalterei! Funke hatte die Fabrik bis auf wenige persönliche Sachen und sicher ein paar Entwicklungsunterlagen verlassen und ist damit vermutlich +/- großen Repressalien entgangen und wahrscheinlich auch einer Enteignung zuvorgekommen. Das macht schon einen Unterschied! Hugo Junkers dagegen ist enteignet worden - nicht zuletzt auf Betreiben von Hermann Göring. Obwohl Funke als Hauptlieferant der Wehrmacht bekannt war, ist er nicht als Kriegsverbrecher eingestuft worden - mithin blieb auch sein Unternehmen von der sofortigen Enteignung verschont.
Es steht natürlich außer Frage, daß in der SBZ und später in der DDR Betriebe und Vermögen enteignet worden sind! Doch mir fällt auf Anhieb kein Unternehmen aus dieser Branche hierzu ein. Betriebsinhaber, welche nach 45 als "Kriegsverbrecher" eingestuft worden sind, hatte man in jedem Falle vollständig um ihre Besitztümer erleichtert und darüberhinaus noch zu weiteren Strafen verurteilt. Diese Fälle heute zu beurteilen oder gar darüber zu richten steht uns weder zu, noch sind wir alle hier dazu objektiv in der Lage. Wir glauben letztlich nur das zu wissen, was wir uns aus vielerlei Quellen erarbeitet haben und wenn wir mal einen Zeitzeugen auftun, dann ist es so selten auch nicht, daß wir diesem einen Irrtum nachweisen en. Einfach weil halt sein Gedächtnis auch ein wenig trägt oder verblaßt ist. Max Funke ist jedenfalls kein Kriegsverbrecher gewesen denn dann hätte er sein Unternehmen nicht bis Mitte 1951 unbehelligt führen können. möglich, daß man ihm etwas anzuhängen versuchte; Denunzianten, die es ja mit der Wahrheit eh nicht so genau nehmen, gab es auch damals schon reichlich. Dem Vernehmen nach plante Funke die DDR zu verlassen und wollte dazu wohl einen Großteil seines beweglichen Vermögens mittels eines Eisenbahnwaggon mitnehmen. Dieser Plan ist anscheinend verraten worden, so daß er sich zu einer Hals-über-Kopf-Flucht entschlossen hatte. Fakt ist, daß die Mehrzahl aller sich bestohlen fühlender zuerst das Land verlassen hatte - unter (zwangsläufigem!) zurücklassen mindestens eines Großteils ihrer Vermögen - dann erst folgte das nun unvermeidliche. Welche Alternative hätte es auch gegeben? Ich meine, daß für keine der beteiligten Seiten eine andere, bessere Lösung erzielt worden wäre. Die Umstände waren nunmal andere und die DDR war im Jahre Zwei ihres Bestehens noch lange nicht souverän in solchen Entscheidungen. Das alles muß bedacht werden, wenn man eine Erklärung für Vorkommnisse sucht, die unter den nicht nachvollziehbaren Bedingungen der unmittelbaren Nachkriegsjahre vonstatten gegangen sind.
Wer zu den im Beitrag aufgeführten Daten etwas zu ändern, anzumerken, zu konkretisieren, zu ergänzen oder nachzufragen hat, den bitte ich, das hier an dieser Stelle zu tun. Ich werde das dann gesammelt in den Beitrag einarbeiten.
Es sind also sowohl Bilder von und aus Geräten als auch Dokumente, Erfahrungsberichte etc. erwünscht. Ziel ist es, für jeden Gerätetyp einen eigenen Thread zu starten. Hier also soll es nur um das ErÖffnungsthema gehen. Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 29.02.2012, 21:58, insgesamt einmal bearbeitet |
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