IG-Banner
T R E F F P U N K T   der   I N T E R E S S E N G E M E I N S C H A F T
PN-Board   FAQFAQ   rulesRegeln     LesezeichenLesezeichen   LinksLinkliste   AnmeldungAnmeldung
ArchivArchiv 1   PS-GalerieArchiv 2   GalerieGalerie   TonaufzeichnungTonaufzeichnung   MuseumMuseum     MitgliederMitglieder   GruppenGruppen   ProfilProfil + UCPEinstellungen   LoginLogin

Schon gewusst, ...
Die IG FTF erhebt und speichert personenbezogene Daten ihrer Mitglieder unzugänglich für Unbefugte, gibt diese weder an Dritte weiter noch werden sie zu anderen als den bestimmungsgemäßen Zwecken genutzt. Minimale Informationen sind allen Mitgliedern und sehr begrenzt für Besucher erkennbar. Mitglieder haben Anspruch auf umfassende Information und Korrektur der gespeicherten Daten; als Autoren verzichten sie auf das Recht zur Löschung der Stammdaten. Wer das nicht will, darf kein Mitglied werden. Alle nichtöffentlichen Bereiche sind nur den verifizierten Mitgliedern zugänglich.
Aktuelles Datum und Uhrzeit: 28.03.2024, 13:11
Alle Zeiten sind GMT + 3
 Ãœbersicht » ..:: TONSPEICHERTECHNIK ::.. » MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE
Bandmaterial: Schallband, AGFA Wolfen, ANORGANA Gendorf,
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 2 [26 Posts] Thema als ungelesen markieren ::  Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
Gehe zu Seite: 1, 2 Weiter
Autor Nachricht
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag1/26, Verfasst am: 10.05.2007, 01:00   

Betreff:   Bandmaterial: Schallband, AGFA Wolfen, ANORGANA Gendorf,
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Liebe Band-Historiker,

in einem Artikel von Walter Bischoff aus Niesky O.L. in der der Zeitschrift "Deutsche Funk-Technik" Nr. 4/1953 unter der überschrift "Erfahrungsaustausch - löschen des Bandes beim RFT-Tonbandgerät BG19-1" ist zu lesen
Zitat:
... daß das gleiche Gerät ohne wesentliche Änderungen auch bei Musikwiedergabe viel größeren Anforderungen genügen würde, wenn das Band in seiner ganzen Breite bespielt werden könnte. Es kann angenommen werden, daß beim Einspursystem die "Schallb?nder" auf dem BG19-1 zur Zufriedenheit arbeiten, damit könnte die augenblickliche Knappheit der "C"-Bänder überbr?ckt werden.
(Fettschrift von mir)

In meinem Fundus habe ich 1000m-Kartons, die mit "Schallband" etikettiert sind:



und



Das darin befindliche Band ist beidseitig pechschwarz und scheint jeweils vom Typ "Masseband" zu sein: es ist bei Verdrehung des Bandes (Vorder- und Rückseite am Kopf) kein Klangunterschied zu hören. Wobei eine Vorder- oder Rückseite garnicht erkennbar ist.
Auf einem der Bänder ist eine Aufnahme vom 29.12.1951.
Ich vermute, daß diese "Schallb?nder" aus Wolfen kommen. Habe aber noch keinen entsprechenden Hinweis in der mir bisher zugänglichen Literatur gefunden.
Vielleicht weiß ja von Euch einer etwas mehr?

Zuletzt bearbeitet von 19null5 am 13.04.2011, 01:22, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag2/26, Verfasst am: 11.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Diese Dinger sind mir auch schleierhaft.
Masseb?nder wurden m.W. in Wolfen nach 1950 nicht produziert. Das muß aber nicht bedeuten, daß es nicht doch welche gegeben haben kann!

Da könnte uns wohl nur Friedrich etwas Nachhilfe geben?


Nachtrag:
Das fällt mir eben ein - diese Masseb?nder hatten - wenn ich nicht total irre - einen PVC-Film als Trägermaterial, in den das Oxid eingebettet ist. PVC kann ja leicht mit Benzin angelöst werden - besser noch Benzol. Zellulosebänder sind mit Aceton l?slich. Das wäre die Nagelprobe! Wenn es sich um Masseband handelt, kann es vielleicht sogar noch "Altbestand" gewesen sein. Auf jeden Fall ist da mit Aceton nichts abwischbar.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag3/26, Verfasst am: 11.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Michael,

mit Benzin und Alkohol konnte ich sofort loslegen: passiert nichts.
für den Aceton-Test mußte ich erst einmal den Nagellackentferner meiner Frau suchen: Damit habe ich eine Na?klebestelle hinbekommen, wie in alten Tagen.
Bei der Farbe hat mich übrigens mein Gedächtnis get?uscht. Das Band ist nicht schwarz, sondern tief dunkelbraun.
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag4/26, Verfasst am: 11.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Nun dann haben wir es hier klar mit Azetylcellulose zu tun. Das ist schon ulkig. Ich habe vorhin nochmal bei Mittelstra? nachgeschlagen, was der zu Masseband schreibt und da war es wieder: PVC!

Kein Wort davon, daß für Masseb?nder auch AC verwendet wurde. Das kann ich mir, wenn ich mir die Herstellungstechnologie von Cellobändern betrachte, auch nicht gut vorstellen.

Schallband wird ebenso mit keinem Wort erwähnt.

Nungut, das Heftchen stammt aus 1965, da lag die SchallbandÄra offenbar ein gutes Jahrzehnt zurück.
mögliche Erklärung: Eine Versuchsproduktion die "in die Hosen" ging und um den ökonomischen Schaden einzud?mmen, bekam das Kind einen anderen Namen und eine Behelfsverpackung...
Nur so eine Vermutung.


Das Heftchen von Mittelstra? werde ich mal einscannen - natürlich nicht alles, so wenig ist es auch nicht:-)

Es finden sich ein paar nette Dinge dort, wie die Beschreibung des BG27 welches ja nicht in Serie produziert wurde und eine Beschreibung des BG33, das ebenfalls nur in einer kleinen Nullserie gefertigt und zur Erprobung durchgereicht wurde. Es ist schon klar, daß alle GeräteeEntwicklungen und Entwicklungsmuster auch im Wolfener Magnetbandlabor landeten - bevor sie übergeleitet wurden. Interessant ist beim BG27 die falsche Typangabe und beim BG33 erfolgt gar keinen Nennung. Das hatte mich schon seinerzeit auf die Palme gebracht und zu entsprechenden Nachfragen inspiriert...Kurze Zeit später kam ja das URAN von den Tschechen zu uns und damit war das Thema Portable vom Tisch. Blo? gut so! Mit dem BG33 hätte es nur Ärger gegeben.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag5/26, Verfasst am: 12.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Habe weiter "geforscht":

Dieser Karton gleicht dem vom zweiten Bild ganz oben genau:



Nur, daß auf dem Bild ganz oben die Beschriftung "Schallband.." direkt auf den Karton gedruck ist, das AGFA-Etikett hier aber aufgeklebt ist.
Dann kam der "Ach neh, es könnte doch..."-Gedanke. Also das Etikett befeuchtet, und..



Es sieht also wirklich so aus, als daß das "Schallband" in Wolfen hergestellt wurde.
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag6/26, Verfasst am: 12.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Es gibt immer wieder verrückte Sachen!

Sonst wäre es ja auch langweilig Smile

Vermutlich ist hier der Begu? fehlerhaft (Blasen etc) und man hatte versucht, durch kalandrieren einen besseren Kopfkontakt zu erreichen - natürlich auch günstigere Abriebwerte sowohl für das Band als auch den Kopf.
Andere Erklärung wäre, daß durch die unausgereifte Technik beim kalandrieren (wann fing man eigentlich damit offiziell an?) Schichtverletzungen auftraten und damit das ohnehin nicht eben berühmte C-Band noch miserabler wurde. Das kann auch nur partiell sein - zum wegschmeißen auf jeden Fall zu schade. Breitenüberschreitung schließe ich eigentlich aus.


Schallband ist doch eigentlich ein hübscher Name, der den Effekt der Geräuscherzeugung trefflich umschreibt Smile Nur dumm, daß dieser Begriff schon zuvor von Daniels für seine Tefib?nder belegt wurde.
Das muß wohl irgendwie ruchbar geworden sein und man hatte eiligst Abhilfe geschaffen und mittels der von Dir entdeckten Etiketten den Stein des Anstoßes beseitigt. Ja, so oder irgendwie anders, wird es wohl gewesen sein.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag7/26, Verfasst am: 14.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Ich habe mal die "kleinen Zeichen" auf den betreffenden Kartons in einem Mosaik zusammengestellt, vielleicht kann ja mal irgendwer damit etwas anfangen:


Die M-Nummer taucht auf allen Kartons auf, die mit "Schallband" bezeichnet sind. Nicht aber auf dem, wo das "AFGA"-Etikett aufgeklebt ist. Habe aber auch auf einem Bobby (d=7cm / Alublech) eine "M-Nr" gefunden.
Auf den ganz kleinen Nummern, die ein wohl Druckerzeugnis kennzeichnen, ist mit den letzten Ziffern vielleicht das Jahr benannt. Hier also alles (19)52. Der am Anfang des Threads genannte Artikel ist vom April 1953. Die Erw?hnung von "Schallband" darin läßt vermuten, daß es doch einigermaßen verbreitet war.
In einem Brief an meinen Vater vom 2.10.1952 wird der Kauf eines (!) Bandes in Leipzig erwähnt. Auf dem Brief sind einige Zentimeter solchen Schallbandes aufgeklebt. Ich habe im Nachlaß meines Vaters aber mehrere "Schallb?nder" gefunden. Somit gab es wohl noch weitere Bezugsquellen.

Ich werde mal etwas von solchem Band neu bespielen (erste Versuche sind schon gelaufen und klingen erstaunlich gut) und dann die mp3-Datein in die Galerie einstellen.

Zuletzt bearbeitet von 19null5 am 12.04.2011, 23:54, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag8/26, Verfasst am: 14.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Hochinteressant!

Ich konnte es mir nicht verkneifen und habe es dazugeschrieben - die Nudeln sollen Nadeln sein!

Eisb?r-Nadeln, das sind Langspielnadeln mit einem abgesetzten, roten Schaft. Die gehen für 10 Plattenseiten. Eisb?r deshalb, weil auf der blaugrauen Schachtel ein laufender Eisb?r abgebildet ist.

Was die kosteten hab ich vergessen, aber gut waren die wirklich!



Als Nachreichung hier mal ein paar Bilder:




Das ist etwas irreführend zum Text - die hier einliegenden Winkelnadeln sind KEINE Eisb?r-Nadeln! Momentan habe ich keine "Rotr?cke" mehr, sind halt aufgebraucht.
Naja, wie man auch sehen kann habe ich aus der Erinnerung etwas zwar richtig ausgegraben gehabt aber falsch interpretiert: 20 Plattenseiten sind pro Nadel abspielbar - das sind dann also tatsächlich 10 Platten - die Ladung bei einem "Plattenwechsler" der im Grunde nur ein Abwerfer ist. Beiderseits abtastende Schellackspieler gab es nach meiner Erinnerung - zumindest für den Hausgebrauch - hierzulanden nicht.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag9/26, Verfasst am: 14.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Na sieh'ste,
wieder eine Kleinigkeit gelernt. Habe es tatsächlich als "Nudeln" gelesen - den Begriff "Eisb?r-Nadeln" kannte ich bisher noch nicht .
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag10/26, Verfasst am: 15.05.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Wandern

Ein Wanderlied auf "Schallband für Sprache und Musik" aufgenommen.
Gerät: T2221, v=38,1 cm/s
Die erste Strophe (sec 0 - 41) ist auf der Seite A aufgenommen und wird mit der dem Kopf zugewandten Seite A auch wiedergegeben.
Bei der zweiten Strophe (sec 42 - 75) habe ich die "Rückseite" B den Köpfen zugewand und auf B aufgenommen und wiedergegeben.
Die dritte Strophe (sec 76 - Schluß) ist auf A aufgenommen und auf B wiedergegeben.

(Die Bezeichnung A und B ist willkürlich von mir nur zur Kennzeichnung der Seiten. Eine richtige Vorder- oder Rückseite ist nicht erkennbar.)
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag11/26, Verfasst am: 03.10.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Deinen Beitrag mit dem Klangbeispiel habe ich eben erst gefunden!

Das ist wirklich erstaunlich - einen Unterschied zwischen den beiden Seiten kann ich nicht hören. Was also sollte diese beidseitige Magnetisierung bewirken? War es der Versuch, den Kopiereffekt zu minimieren?

Mir fällt nichts gescheites dazu ein.

für Stereo sollte es ganz sicher nicht herhalten Smile
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag12/26, Verfasst am: 05.10.2007, 01:00   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Beidseitige Beschichtung - das ist ja eine interessante Variante!
Allerdings bin ich immer noch der Meinung, daß es sich um ein Masse-Band handelt.
In meinem Klang-Beispiel kommt das nicht zum Ausdruck. Da klingen zwar die Aufnahmen auf beiden Seiten des Bandes nahezu identisch, wenn sie mit gleicher "Schichtlage" wiedergegeben werden. Aber der Teil 3 (Aufn Seite A, Wdg Seite B)klingt dann wie jedes Schichtband: dumpf (hoch zwei). Das kann aber auch daran liegen, daß meine T2221 auf ORWO TYP104 eingemessen ist und somit das alte Masse-Band garnicht richtig "durchleuchtet" wird.
Bei den Original-Aufnahmen, die auf meinen "Schallbändern" drauf sind, ist (kaum) ein Klangunterschied zu hören, wenn ich die "Schichtlage" wechsel.
Vielleicht stelle ich hier davon demnächst auch noch ein Audiofile ein...

Hajo
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag13/26, Verfasst am: 21.01.2010, 11:23   

Betreff: Schallband II.
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Das ominöse AGFA-Band ließ es bei mir wieder Klick machen und nach dem Thread zu dem alten AGFA-Schallband suchen.

In dem Zusammenhang kommt die Frage auf, ob es evtl. gewisse Übereinstimmungen zwischen den Schallbändern und dem jetzt aufgetauchten Material gibt. Was sich leicht überprüfen ließe wäre die Frage nach Schicht- oder Masseband.

Die ist mir beim Schallband auch noch nicht ganz klar geworden. Hajo schreibt zwar von einer konventionell erfolgreichen Klebestelle aber nicht, ob die auch in allen Punkten "regelgerecht "erfolgt ist, also speziell der Arbeitsgang des einseitigen abwischens der angelösten Beschichtung vom Träger. Nur wenn das nicht durchf?hrbar ist, kann es sich zweifelsfrei um ein Masseband handeln. Abweichend vom Normalfall muß dann hier das Magnetit der Zellulosesuspension während des Begusses beigegeben worden sein; hinterher geht ja nicht :Wink:
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
19null5
Moderator


Status:  Offline
Eintritt: 23.10.2006
Mitgliedsnr.: 5
Beiträge: 697
#: 70
      
BL: Iceland
      berlin.gif



Beitrag14/26, Verfasst am: 25.01.2010, 01:13   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Michael,

ich habe nochmal den Nagellackentferner meiner Frau entwendet und einige Versuche unternommen:


    a) Na?klebestelle am Schallband
    b) dto. Gegenseite
    c) Bandende beidseitig mehrmals mit Acoton abgewischt
    d) wie c), bis zum Abri?
    e) gleiche Behandlung beim Wolfener C-Band


Also am "Schallband" läßt sich keinerlei Schicht erkennen. Nach mehrmaligem Abwischen mit Aceton wird das Band eine klebrige Masse. Wird aber nie farblos wie das C-Band.
.
Hajo

Zuletzt bearbeitet von 19null5 am 13.04.2011, 01:25, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag15/26, Verfasst am: 25.01.2010, 11:24   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Vielen Dank lieber Hajo für Deine Untersuchungen. Es ist nun gewiß, daß wir es beim Schallband mit einem Masseband auf Zellulosebasis zu tun haben. für mich ein vollkommenes Novum, da mir Masseb?nder nur auf Polyvinylchloridbasis bekannt waren.
Da die Herstellung von Massebändern grundsätzlich eine andere ist als die von Schichtbändern, Acetylzellulose darüberhinaus auch keine thermoplastischen Eigenschaften besitzt welche ein nachträgliches Einschmelzen des Magnetitstaubes in die Trägerfolie erlaubt, muß hier ja grundsätzlich eine andere, vermutlich simplifizierte Technologie ausprobiert worden sein. Dabei kann eigentlich nur das Magnetit in die Cellobr?he beigemischt werden und das möglichst unmittelbar am Gie?er.

Es ist überaus bedauerlich, daß wir darüber keine handfesten Informationen besitzen, ja daß dazu nichtmal ein Sterbensw?rtchen von Mittelstra? erwähnt wurde. Was uns bleibt sind Spekulationen. So z.B. diese, daß es sich um eine sowjetische Erfindung handelte, welche nach Wolfen exportiert wurde. Das Werk gehörte ja dazumal den Sowjets welche konsequent immer größere Mengen sowohl an Magnetband als auch an Fliegerfilm verlangten. Wenn dem Gie?er das Magnetit begegeben wird fällt in der Folge natürlich ein kompletter Anlagendurchlauf fort = doppelte Produktionsmenge!
Es dürfte klar sein, daß diese Mehrleistung NICHT als Reparation Richtung Ural verbracht wurde sondern einzig für den Inlandsbedarf bereitstand. Die Sowjets verlangten ausdrücklich C-Band!

Das ist spekulativ, freilich, doch ohne Ansatzpunkte kann man auch nichts suchen. Im Film zur AGFA-Geschichte ist eine Sequenz enthalten, in der eine eventuell zu erzielende Mehrleistung ausschließlich der DDR zugute käme. Da das ein zeitgenössisches Filmdokument ist - vermutl. für den DEFA-Augenzeuge gedreht - muß man freilich auch in Betracht ziehen, daß mit solchen "Offenbarungen" auch politische Aussagen getroffen werden sollten; zuweilen auch gegen den eigentlichen Willen der Obrigkeit, die das erst im Nachgang geschnallt hatte. Ob das hier auch zutrifft, kann ich nichtmal ansatzweise beantworten. Fakt ist, es gab Schallband = AC-Masseband zu kaufen. Fakt ist auch, daß der Bedarf Größer war als das Angebot und Fakt ist ebenso, daß die Qualität verfahrensbedingt nicht durchweg als konstant anzusehen ist. Die Fertigung wurde, sicherlich nicht zuletzt deswegen, wieder verworfen.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 2 [26 Posts] Gehe zu Seite: 1, 2 Weiter
Thema als ungelesen markieren ::  Das Thema drucken
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
 Ãœbersicht » ..:: TONSPEICHERTECHNIK ::.. » MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in diesem Bereich schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Bereich nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Bereich nicht mitmachen.
Ähnliche Beiträge
Thema Autor Bereich Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Bandmaterial: AGFA Wolfen Typ CH 1954... MGW51 MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 0 10.12.2022, 13:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Bandspule: 11er von AGFA Wolfen / ORWO MGW51 MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 0 26.11.2022, 04:23 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Bandmaterial: SABAMOBIL Kassetten Doppeltriode MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 6 02.04.2014, 18:14 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Bandmaterial: KODAK S - aus Frankreich MGW51 MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 0 01.04.2014, 13:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Bandmaterial: AGFA Wolfen, Kartonagen... MGW51 MAGNETTON - TECHNIK & HISTORIE 6 15.01.2013, 15:23 Letzten Beitrag anzeigen
Rollbalken

Unsere Software nutzt mehr als 70 Erweiterungen, von der großen Mod bis zum kleinsten Snippet. Wir bedanken uns für das Engagement bei:
AbelaJohnB, Acid, acoolwelshbloke, AmigaLink, asdil12, AWSW, blubbin, Brewjah, CBACK, Chaze, DimitriSeitz, Flance, Flipper, FuNEnD3R, Hainer, Jamer, Leuchte, Mac, MagMo, mgutt, mitsubishi,
mosymuis, Niels, Nivisec, Nuttzy, OXPUS, PhilippK, Pthiirk, romans1423, R.U.Serious, S2B, Saerdnaer, scheibenbrot, SlapShot434, Smartor, spooky2280, Tuxman, ultima528, Underhill,
Wicher, ycl6, ~HG~.
phpBB 2 © 2001, 2005 phpBB Group;  deutsche Ãœbersetzung: phpBB.de & IG-FTF;  Konfiguration & Layout: IG-FTF © 2009, 2013

Vielen Dank für Ihre Visite bei der Interessengemeinschaft Funk-Technik-Freunde!
Bitte besuchen Sie auch die HP Tonaufzeichnung, das Original von Ralf Rankers,
verantwortlich betreut und fortgeführt von der Interessengemeinschaft.

Impressum