Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> GRAMMOPHON & SCHELLACK
Autor: Nils Verfasst am: 19.08.2011, 18:30 Betreff:
Ja, Michael, das alte von Telefunken sah auch genauso aus, auch diese Nadeltr?ger in V-Form war genauso.

Diesen Nadeltr?ger konnte man allerdings rausschrauben, er war mit zwei Schrauben gehalten.

Also soooo fummelig ist das doch nun noch gar nicht mal.

Zugegeben das Einkleben eines neuen Saphirs ist etwas fummlig. Aber wenn ich die Teile alle hätte, würde mir das noch keine große Mühe bereiten.

Also wenn Du Hilfe brauchst... mit einer f?nffach Lupe in den Augenringen bekomm ich das hin Shocked


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.08.2011, 18:44 Betreff:
Lieber Nils,

das Problem besteht darin, an die Schrauben heranzukommen!
Dazumüssen die beiden Polschuhe und der Magnet abgebaut werden weil die SchraubenKöpfe erst darunter zum Vorschein kommen. Warte bitte mal die entsprechenden Fotos ab - ich denke da wird es am ehesten ersichtlich was ich meine.

Ansonsten würde ich Dein Angebot gerne annehmen - habe aber leider noch keinen so großen Saphir auftreiben können. Bin schon am überlegen gewesen, mal bei einem Edelsteinschleifer anzufragen - den gibt es aber leider nicht mehr Sad

Eine andere Option besteht im Einbau eines anderen Systems. Eines welches gängig ist und wofür es problemlos wechselbare Nadeltr?ger gibt. Da habe ich keine allzu großen Skrupel Smile


Autor: Nils Verfasst am: 19.08.2011, 19:08 Betreff:
Ach so, ich dachte, Du hättest die Aluhaube noch nicht abgenommen. Das habe ich damals einfach gemacht. Auch wenn die oberen vier Biegelaschen abbrechen, der Schutzbecher klemmte auch ohne diese noch fest genug auf dem System.

Dann konnte man den Nadeltr?ger eigentlich ohne Aufwand ausschrauben.
Na, vielleicht ist da doch noch ein Unterschied....

Wirf so ein Teil bloß niemals weg ! Es kann goldwert sein, wenn man sowas sucht !

Austausch - da sehe ich schwarz ! Das Tonarm hat ja nun doch noch ein Auflagegewicht von mindestens 20 g, wenn ich mich recht erinnere.

Das ist rein mechanisch zuviel für jedes andere System, bei denen der Nadeltr?ger in Gummi gelagert ist.


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.08.2011, 19:45 Betreff:
So, jetzt habe ich mal noch zwei Bilder freih?ndig gemacht. Sie zeigen das nackte System in der Aufsicht auf den Nadeltr?ger und in der Seitenansicht, wobei die Lage der Halteschrauben des Trägers erkennbar wird.




Nee, wegschmeißen tue ich sowas natürlich nicht Smile

Das mit dem Auflagegewicht ist mir schon klar. Das sollte l?sbar sein denn die 20 Gramm auf welche Du abstellst, werden ja zum größten Teil von dem schweren Magnetsystem selbst aufgebracht und ein Zusatzgewicht ist da auch noch eingebaut. Beide Massen arbeiten also gegen die Blattfeder - ich denke, es ist garnicht so abwegig, einen Versuch mit Keramiksystem zu machen. Das hat sogar den Vorteil, daß es hochohmig ist und keinen Anpaßtrafo benötigt. Der Nachteil: Es braucht ein abgeschirmtes Anschlußkabel und je länger dieses ist, umso ungünstiger wirkt sich die Kabelkapazität aus indem sie hohe Frequenzen bed?mpft. Aber was wäre das Leben ohne Experimente Laughing
Zudem spielt das bei den Schellackplatten nicht so die Rolle denn viel mehr als 10 kHz kann man da wohl nicht herunterholen und um hier merkbare Einbu?en zu haben, braucht man schon bestimmt übern Daumen 3 Meter Anschlußleitung - das ist also unrealistisch.

Erst mal schauen, was ich so im Schub noch finde :Wink:


Autor: MGW51 Verfasst am: 03.09.2011, 18:03 Betreff:
Das mit den Bildern ist mal wieder nicht geworden - diesmal nicht!

Eingedenk des Umstandes, daß diese Thematik hier nur für weniger als f?nf Mitglieder von Interesse ist, wollte ich auch keinen allzu hohen Aufwand treiben, der ja den Fortgang der Arbeiten nicht unerheblich verz?gert.

Abschließend kann ich nur noch soviel dazu ausführen, daß ich die Schutzrolle so wie von Nils schon beschrieben mit einem passent abgel?ngten Gummistreifen neu beklebt und dann wieder eingebaut habe. Als Material bot sich ein ausgeleierter Flachriemen an, wie er in den B4-Laufwerken eingesetzt wird und dessen Breite sowie Materialst?rke exakt passend zur Rolle sind. Der Einbau der Rolle ist dann wieder etwas fummelig da man die Einbaurichtung der Achse zu beachten hat und zudem die Drehfeder ein wenig vorgespannt gehalten werden muß bis die erste der zwei Klemmschrauben diese Achse sicher in Position hält.

Alsdann habe ich ein anderes, intaktes System eingesetzt und den nun wieder spielfrei justierten Arm dick in Lupofolie verpackt um ihn auf die Reise zu schicken. Die Klebung des Sockels wird ganz gewiß den Anforderungen genügen und so bleibt abzuwarten, bis eine erste Platte hier als MP3 von der Funktion Zeugnis ablegt.

Noch liegt der Arm versandbereit hier und ich werde erneut nach meinen alten Bildern suchen. Wenn ich sie nicht finde, dann kann ich das Teil wenigstens nochmal auspacken und ablichten Smile


Autor: MGW51 Verfasst am: 04.09.2011, 20:05 Betreff:
So, wie wohl zu erwarten war, habe ich die Auspackvariante vor einer endlosen Suchaktion bevorzugt Smile

Hier nun voch ein paar Bilder der DDR-Ausführung des legendären TO 1000:



Autor: Nils Verfasst am: 04.09.2011, 20:44 Betreff:
Vielen Dank !

Die Bilder zeigen ganz eindeutig, daß dieser Arm und das System wirklich ein Fortsetzungsbau des TO 1000/1001 ist.

Auch die Teile im System sind offensichtlich austauschbar oder Ersatzteile geeignet für einen Telefunken/Siemens von 1939.

Diese Klärung war für mich zumindest sehr interessant und nützlich!


Autor: MGW51 Verfasst am: 04.09.2011, 23:43 Betreff:
Lieber Nils,

sicher nimmst Du Bezug auf meine Beschreibung der technischen Details in der Galerie. Es sind noch ein paar andere Bilder vorhanden, bei deren hochladen ich aber abgestorben war - das hole ich hiermit nach Smile





Ausf?hrliche Beschreibungen sind dann bitte auch in der Galerie abzurufen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 14.09.2011, 23:30 Betreff:
Und wie es der Zufall so will, nachdem ich neue Bilder gemacht hatte, tauchten auch jene Fotos wieder auf, die gemacht zu haben ich mir sehr sicher war - also doch noch nicht verkalkt Mr. Green

Es ist ja nun doch schon drei Jahre her, daß dieser Urthread startete, bei dem es aber lediglich um die Reparatur des Systems ging.

Warum konnte ich die Bilder nicht finden? Ganz einfach - ich hatte sie nicht gesichert! Sie lagen bzw. liegen noch immer auf dem kollabierten FC-Server. Da wir aber alle Bereiche als Spiegelung gesichert hatten, sind zumindestens die Abbilder der Originaldateien in trockenen Tüchern Smile

Beide Themen habe ich nun zu einem einzigen verschmolzen - ja, das hat schon was, was in einem phpbb2 alles möglich ist!
Die Rekonstruktionen sind zwar recht aufwendig, doch beschweren mag ich mich deswegen nicht - ich tue es gerne und bin oft darüber erstaunt, was wir doch in all den Jahren an Wissen kumuliert haben und wie vieles davon ich schon wieder vergessen habe Evil or Very Mad Doch damit muß ich mich abfinden, es gibt schlimmeres im Leben. Gewisse Vorg?nge und Personen bleiben mir aber ganz sicher unausl?schlich im Gedächtnis - wenn die auf meine fortschreitende Vertrottelung spekulieren, dann haben sie sich genauso verzockt wie armen Banker ::bäh::


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.09.2011, 13:18 Betreff:
Zwischenzeitlich sind die Bilder aufgetaucht, mitsamt dem alten Thread aus dem damaligen FC-Forum. Alle diese Beiträge sind hier nun vornedrangehängt, also in der richtigen Chronologie vereint. Peinlich nur, daß ich meine damaligen Erkenntnisse inzwischen wieder vergessen hatte Evil or Very Mad

Wenn ich mir das System, besser gesagt die Bilder davon, nochmal genauer anschaue, so scheint es mir daß man "nur" den Magneten abschrauben muß um die kompletten Baugruppe der Polschuhe und des Nadeltr?gers insgesamt freizubekommen. Vielleicht kann das Nils so bestätigen?
In diesem Falle wäre ja ein gutes Herankommen an die SchraubenKöpfe des Nadeltr?gers gegeben. . .


Autor: Nils Verfasst am: 17.09.2011, 14:22 Betreff:
Hallo Michael,

ich verstehe nur nicht genau, welche Demontage Du meinst.

Das ganze System geht ja leicht aus dem Tonarm durch die beiden Schrauben oben auf dem Tonkopf.

Nadeltr?ger läßt sich ausschrauben (gehalten von den zwei dreieckigen Muttern, Schrauben von hinten)

Ich hatte jedenfalls keine Probleme den Kopf völlig zu zerlegen. Es ist natürlich jeweils auf die feinen Anschlußlitzen zu achten ! Gegebenenfalls markieren und abl?ten.

Gruß, Nils


Autor: TipFox Verfasst am: 17.09.2011, 16:04 Betreff:
Hallo Michael,

was mir auffällt: das scheint ja ein Moving-Coil - System zu sein !

Die liefern ja eigentlich eine viel zu kleine Ausgangsspannung für übliche TA-Eing?nge. Ich vermute, hier konnte man es sich leisten, weil der Kopfverst?rker empfindlich genug ist ???

Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das schon ein Hochpegel-System ist, die kamen m.W. erst viel später ...


Autor: Nils Verfasst am: 17.09.2011, 16:59 Betreff:
Hallo Jürgen,

ja, dieser Tonarm/kopf war wirklich absolut futuristisch für 1936 als er erstmalig auf der Funkausstellung präsentiert wurde.

Ich kann zumindest sagen, daß die Exemplare, die ich bisher in den Händen hatte, immer einen Übertrager hatten.

Der Original-Übertrager sah in der Form aus wie eine kleine Bombe Smile Also ganz eingeschlossen in einer kleinen, bauchigen "Flasche" aus Metall. Kabel führen aus dem Flaschenhals sozusagen. Nicht Größer als der halbe Daumen das ganze Teil.

Und ja, wenn man diesen Tonarm einfach so an den normalen Phonoeingang bringt, spielt er leise und mangelhaft.

Gruß, Nils

PS. Ich habe ein Telefunkenradio von 1941 bekommen. Dieses hat bereits einen Anschluß für Klein-Tuchel fest eingebaut. Meine Vermutung: der TO 1001 wurde zu dieser Zeit schon mit Klein-Tuchel als Anschluß geliefert


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.09.2011, 19:00 Betreff:
In meinem Sammelsurium zusammengeraffter Dokumente findet sich auch ein Blatt des TO 1000:



Mir ist die Quelle nicht bekannt, evtl. habe ich es gar von Nils mal bekommen - das Theme hatten wir ja im Altforum bereits mal er?rtert; egal, ich stelle das mal hier so ein denn es ist schon recht interessant.

Einen Spezialtrafo wie ihn Nils beschreibt haben wir nicht zur Verfügung, leider. So kann ich nur den Trafo hier vorstellen, wie er bei allen Geräten, die in der DDR mit diesem Arm bestückt worden sind, enthalten ist:



Es sind hier leider keine klaren Aussagen hinsichtlich Windungszahlen, Drahtst?rke etc. gemacht. Eventuell gibt aber der ET-Katalog darüber detaillierte Auskunft. Wenn ich nicht irre, hat Hajo so ein Dokument . . .
Die Widerstandswerte kann ich ja mal gelegentlich an einem Expl. messen - sobalb ich da rankomme. Evtl. habe ich noch einen Trafo als Ersatzteil rumliegen, muß ich suchen.




Bzgl. der Demontage des Systems bin ich immer davon ausgegangen, daß die zwei Polschuhe fest auf dem Magneten verschraubt sind und die Alutragplatte des Nadeltr?gers dazwischen geklemmt positioniert wird. Da diese Magnete aber richtig "Bums" haben, habe ich von einer Demontage zurückgeschreckt. Meine Annahme beruhte darauf, daß beim originalen TFK-System die Schrauben von "oben" durch den Nadeltr?ger geführt sind - das würde einen Ausbau desselben sehr vereinfachen.

Schaumermadasehmerschoh!



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