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Autor: TipFox Verfasst am: 16.04.2019, 17:29 Betreff: Maskenprogrammierter Chip von Innen
Ich habe heute auf YouTube ein Video gesehen, in dem jemand einen Chip mit rauchender Salpetersäure von seinem Gehäuse befreit. Also da gruselt es mich, aber gut, jeder muss wissen was er sich antut Wink

Ich besitze einige IC's aus Sortimenten, die nicht mehr verwendbar sind. Darunter Welche, die mit "COP21L" bezeichnet sind. Ein maskenprogrammierter Controller.

Den habe ich mir nun mal vorgenommen und abwechselnd geglüht (Gasflamme) und gekühlt (kaltes Wasser). Stinkt fürchterlich ...
Danach ist das Gehäusematerial bröselig und kann entfernt werden. Den Chip kann man dann entnehmen. Meiner ist dabei gebrochen, aber man erkennt trotzdem noch Einiges:




Hier sieht man einen Ausschnitt, auf dem man einige Kontaktflächen zum Bonding erkennt:




Interessant ist jetzt die Markierung des Chips: da steht eindeutig "420L" und nicht "421L" !




Wie kann das sein? Nun, ein Blick ins Datenblatt hilft: der 421L ist ein "abgespeckte" Version des 420L, auch mit weniger Pins.

Wenn man sich nun die Bonding-Flächen im 2. Bild noch einmal ansieht, erkennt man, dass offensichtlich nicht alle Anschlüsse gebondet waren - und schon schließt sich der Kreis Wink

P.S.: der gelbliche Belag ist ein Kleber, den ich nicht vollständig entfernen konnte ...



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