IG-Banner
T R E F F P U N K T   der   I N T E R E S S E N G E M E I N S C H A F T
PN-Board   FAQFAQ   rulesRegeln     LesezeichenLesezeichen   LinksLinkliste   AnmeldungAnmeldung
ArchivArchiv 1   PS-GalerieArchiv 2   GalerieGalerie   TonaufzeichnungTonaufzeichnung   MuseumMuseum     MitgliederMitglieder   GruppenGruppen   ProfilProfil + UCPEinstellungen   LoginLogin

Schon gewusst, ...
Die IG FTF erhebt und speichert personenbezogene Daten ihrer Mitglieder unzugänglich für Unbefugte, gibt diese weder an Dritte weiter noch werden sie zu anderen als den bestimmungsgemäßen Zwecken genutzt. Minimale Informationen sind allen Mitgliedern und sehr begrenzt für Besucher erkennbar. Mitglieder haben Anspruch auf umfassende Information und Korrektur der gespeicherten Daten; als Autoren verzichten sie auf das Recht zur Löschung der Stammdaten. Wer das nicht will, darf kein Mitglied werden. Alle nichtöffentlichen Bereiche sind nur den verifizierten Mitgliedern zugänglich.
Aktuelles Datum und Uhrzeit: 28.03.2024, 22:34
Alle Zeiten sind GMT + 3
 Ãœbersicht » ..:: Bastelbude mit Röhre & IC ::.. » Projekte mit Halbleitern
Magnetbandgerät einfachster Bauweise
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [9 Posts] Thema als ungelesen markieren ::  Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
Autor Nachricht
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag1/9, Verfasst am: 27.10.2017, 23:39   

Betreff:   MagnetbandGerät einfachster Bauweise
Zusatz:       Netzbetrieb, nur für Wiedergabe 9,53 cm/s, 18-er (22-er) Spule
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Seit längerer Zeit br?ten Roland und ich an der Idee, eines "Tonbandgerätes für die Aktentasche".
Da Aktentaschen unterschiedliche Größe haben können, hier mal konkretere Angaben zu den äußeren Maßen des Apparates: Die Grundfl?che beträgt mit ca. 160 x 180 mm erheblich weniger als ein Blatt Schreibpapier DIN A4. Die Bauhöhe Chassisplatte beträgt ca. 55 mm, zzgl. der Aufbauten, die sich mit ca. 25 mm auch ganz bescheiden ausnehmen.

Dennoch kann der Apparat mit 18-er Spulen locker umgehen und auch 22-er Spulen sind einsetzbar - mit einem kleinen Kunstgriff.

Der Trick, welcher es erlaubt zwei 18-er / 22-er Spulen auf so einem Gerätchen zu spielen ist simpel: Der Abwickeltrieb wird extra seitlich angesteckt.

Als Triebwerk findet ein modifizierter Phonomotor Verwendung. Die Wahl viel darauf weil er das leichteste Aggregat dieser Kleinleistungsklasse in meinem Lager war. Ein Umbau war grundsätzlich zwingend da der Phonomotor für unsere Zwecke "verkehrtherum" dreht. Alle weiteren Manipulationen erfolgten einzig unter dem Blickwinkel des erstellens einer möglichst geringen Bauhöhe.

Die einfache Konzeption verzichtet auf solche Entbehrlichkeiten wie schneller Vorlauf oder Drucktastensteuerung / elektromechanische Betätigung, L?sch- und Aufzeichnungsfunktion sowie einer Leistungsendstufe. etc.. Es wird ein einfacher Abh?rverst?rker - Sand / IC, was sonst - mit einem kleinen Kontrollautsprecher als ausreichend angesehen und für Größer Aufgaben müssen ein externer Leistungsverst?rker mit Schallwand bzw. Lautsprecherbox benutzt werden. ausdrücklich soll es kein Hi-Fi Gerät sein weswegen die Bestückung mit einem Halbspurmagnetkopf erfolgt ist.

Der Aufwickeltrieb arbeitet mit Konstantfriktion. Das hat zwar den Nachteil, daß die erzeugten Wickel nicht eben sehr fest sind, aber es werden saubere, glatte Wickel erzeugt! Die Friktion besorgt die Tonwelle direkt auf einen Rundru?ng, der die Spulenaufnahme unmittelbar antreibt. Zur Feinjustierung ist der gesamte Aufwickeltrieb exzentrisch verstellbar.

Das Schwungrad mußte kpl. aus Messing angefertigt werden. Der Motor treibt es ebenfalls über einen Rundring an. Beide Ringe haben die gleichen Maße und Spezifikation.

Die Spulenaufnahmen wurden aus Oberteilen vom KB100 II gefertigt. Die justierbaren Bandführungsbolzen sind meinem noch vorhandenen Lagerbestand für BG20 entnommen. Gleiches gilt für die Andruckrolle samt deren Tragarm, welcher für den hier gebrauchten Einsatz ebenso angepaßt worden ist. Der Magnetkopf selbst steckt in einer angepaßten Halterung eines KB100 II Trägers.

Viel mehr gibt es schon nicht, mal abgesehen von ein paar Normteilen wie Schrauben, Nietmuttern, Lagern.

Die Idee zu dem Projekt war nicht auf meinem Mist gewachsen. Ihr liegt eine Bauanleitung aus 1968 zugrunde. Roland hatte die aufgestöbert und mit dem seinerzeitigen Autor Kontakt aufgenommen. Dieser bestätigte, daß er diesen Apparat wie beschrieben auch eine Zeit lang genutzt hatte.
Nun ist es mit Bauanleitungen immer so eine Sache - sie funktionieren nur, wenn man die identischen Komponenten benutzt. Das ist allerdings 40 Jahre danach kaum mehr möglich und zudem auch nicht gewollt! Bei Bastelprojekten ergibt es nur einen Sinn, wenn man möglichst viel vorhandenes Material dafür einsetzen kann. Das ging ja bei unserem Phonomotor schon los, welcher konstruktionsbedingt nicht einfach über Kopf betreibbar ist. Also mußte auch die Schwungmasse möglichst weit oben angetrieben werden. Mit anderen Teilen verhielt es sich ähnlich und daraus resultiert auch eine etwas andere Teilanordnung auf / in diesem Apparat.

Mir kam es besonders darauf an, den Magnetkopf möglichst weit vom Motor entfernt zu positionieren da ich keine Lust auf übertriebene Abschirmma?nahmen habe. Diese würden den Vorgaben "einfach - klein - leicht - robust" zu wider laufen. Aus dem Grunde habe ich auch auf die Möglichkeit eines Vorschubwechsels verzichtet. Der wäre zwar prinzipiell möglich doch die dann ca. 25 mm große Antriebsscheibe br?chte ein Problem dergestalt mit sich, daß ich dann den Motor anders positionieren müßte damit der Rundring das Schwungrad ohne an dem Silent zu schleifen antreiben kann - oder alternativ eine zusätzliche, verstellbare Führungsrolle nötig sein würde um bei gleicher RiemenGröße auch die gleiche Vorspannung in beiden Stufen zu erhalten.

Wird fortgesetzt!
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
snzgl
Historiker


Status:  Offline
Eintritt: 24.03.2006
Mitgliedsnr.: 26
Beiträge: 290
#: 63
      
BL: Meck-Pom
      schwerin.png



Beitrag2/9, Verfasst am: 28.10.2017, 17:02   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Interessanter Beitrag.

Es gibt bestimmt Tonbandfreunde, die zwar noch ihr Bandarchiv aber kein Gerät mehr haben. Gern aber ihre Sch?tze wieder hören möchten.
Ob eine Lautsprecherstufe zwingnd notwendig ist, kann man ja von Fall zu Fall entscheiden. Vielleicht reicht ja auch ein Signal mit Line-Pegel an der heimischen Musikanlage. Oder ein Einbauchassis als Ersatz für defekte Plattenspieler in Phonokombinationen.
Wenn der Motor falsch herum dreht ---> BG26
Es gab doch schon mal das Lyrec Fred, wäre hier aber wohl zu aufwendig. Nur als Gedanke, weil auch nur ein reines WiedergabeGerät.

Gruß Gerald
_________________
Nach oben
schmerztablette
Historiker


Status:  Offline
Eintritt: 29.04.2009
Mitgliedsnr.: 42
Beiträge: 279
#: 60
      
BL: Bayern
      roth.png



Beitrag3/9, Verfasst am: 29.10.2017, 03:05   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Hallo Michael,

entschuldige wenn ich *Widerspruch Euer Ehren* einleg. Deine akribische Präzision bis dato glaubhaft.
9,53cm/s für Dein Vorhaben ...O...kay. Razz
Welches TBG in der DDR konnte mit 22er Spulengr?sse diese Geschwindigkeit?
1/2 Spur in Mono oder Stereo?
Alle Ideen für etwas neues oder anderes, waren nie richtig?
Immer fragtest Du nach irgendeinem Sinn des ganzen ... Das frag ich jetzt auch mal.
Ich nehm da den Mund ganz voll und halte mir die Ballfinger Idee vor Augen.

Gruss Andre
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag4/9, Verfasst am: 29.10.2017, 17:10   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Andr?,

Deine Frage nach dem Sinn so eines Projektes ist freilich berechtigt und das ganz besonders vor dem Hintergrund, daß ich bekanntlich jegliche Umbauereien an KonsumerGeräten grundsätzlich als fragwürdig einstufe.

Eine solche Umbauma?nahme liegt hier aber nicht vor - es ist eine komplette Neukonstruktion.

Welchen Sinn sowas hat - eine Antwort auf diese Frage hat Gerald bereits gegeben. Eine zweite Antwort wäre die, daß es im Zuge eines anderen Buchprojektes auch und ganz besonders darauf ankommt nachzuprüfen, ob bestimmte Veröffentlichungen - wie in dem Falle zum Bau eines KleinstmagnetbandGerätes - auch noch nach 50 Jahren realisierbar sind und das unter Nutzung anderer, gleichwohl zufällig vorhandener oder beschaffbarer Teile ein zufriedenstellendes Ergebnis liefern können. Diesen Beweis werden wir hiermit erbringen.
Ich kann auch klar sagen, daß es Zweifel gab, ob der kleine Spaltpolmotor genug Kraft auf Dauer entwickeln kann um auf einer 18-er Spule einen sauberen, vollen Wickel zu produzieren; natürlich mit den unterschiedlichsten Bandsorten die es Anno Dunnemals halt gab. daß ich mich bei der Umsetzung weitgehend auf vorhandene Ersatzteile beschränkte statt jede Unterlegscheibe extra anzufertigen, ist meiner grundsätzlichen Bequemlichkeit geschuldet. Der gesamte Aufbau inkl. Motorumbau ging in wenigen Tagen über die B?hne.

9,53 mit 18-er Halbspur ist das, was die meisten zeitgenössischen Heimbandgeräte beherrschen, es ist auch das, was 1967 einzig realistisch war in Heimarbeit zu fertigen.

22-er mit 9,53 gibt es sehr wohl - nirgends wird darauf abgestellt, daß es sich um DDR-SerienGeräte handeln soll oder muß. Die 600SH - nur als Beispiel, weil bei Dir so ein Dingens steht - kann das ebenso problemlos wie einige BRAUN und sicher andere mehr. Soviel zum Prinzip. Ich schrob aber auch extra dazu, daß es bedingt möglich ist, 22-er Spulen zu nutzen. Dazu muß lediglich der einlaufende Justierbolzen herausgedreht werden.
für älteres Bandmaterial, also C, CH, welches noch nicht kalandriert wurde, steht je eine simples BG19 greifbar herum. Dessen Bandzugverhältnisse verbieten aber generell die Benutzung von etwa Doppelspielband. Das kann dann der Eigenbauapparat verarbeiten. Es ist meinerseits auch nicht vorgesehen, dieses kleine Teil für 19,05 zusätzlich zu ertüchtigen. möglich ist das durchaus, doch dann würde eine Riemengetriebe zum Schwungrad ausscheiden. Das ginge nur mittels Reibradantrieb sinnvoll zu realisieren. Nein, wer das möchte, also 19-er Senkel wiedergeben, der wird besser beraten sein, sich nach einem anderen Motor umzuschauen.

Ja und zum Schluß noch dies: Das Gerät habe ich nicht für mich gebaut!
Inzwischen bin ich aber soweit, mir selbst auch etwas derartiges zusammenzunieten. Einfach deswegen weil ich immer unter Platzmangel leide und etwas möglichst kleines brauche um meinen Bestand an Senkel zu sortieren, auch auszusortieren = löschen und damit ist gesagt, daß so ein Apparat auch einen Löschgenerator sowie einen Voll- und einen Halbspurl?schkopf bekommen wird.

Bilder vom Motorumbau sind in der Galerie, solche von den angefertigten bzw. umgearbeiteten Serienteilen lade ich ggfs. noch hoch.



Lieber Gerald,
es ist in keinster Weise beabsichtigt, eine Art "Ersatzeinbau" in vorhandene Tonmöbel zu schaffen. Da würden zwei Welten aufeinanderprallen; etwa so wie ein 911-er Porsche der mit eisenbereiften Holzspeichenr?dern bestückt wäre.
Es ist richtig, daß es auch reine WiedergabeGeräte sowohl für den Heimaudio- als auch den kommerziellen Einsatz sowie ebenso für den professionellen Studiobetrieb gibt. Alle diese Apparate sind aber grundsätzlich für die Einhaltung von gewissen Normen konstruiert und zudem erfüllen sie auch die Vorgaben einer langzeitigen Dauernutzung. Nichts davon kann / will dieses kleine Bastelteil einhalten.
Der integrierte Abh?rverst?rker ist insofern zwingend, als es nicht hilfreich wäre, lediglich einen Signalausgang vorzusehen. An diesen müßte dann ja wiederrum ein weiteres Gerät angekoppelt werden. Wer das so haben möchte, soll es gern tun doch mir genügt ein alter Telefonlautsprecher mit Plastemembrane vollkommen um zu hören, was ich hören will. Zuerst hatte ich ein ganz gutes Chassis aus einem Telefunken M72 in der Hand. Das erwies sich mit 133 mm Länge und 60 mm Bauhöhe als zu monströs und zugleich zu schwer - durch den rel. großen Magneten; zudem sprechen dessen Eigenmasse von 300 Gramm gegenüber den 25 Gramm des Kleinstlautsprechers eine klare Sprache.
Als einziges BedienElement genügt ein simples Schalterpoti. Klangregelung ist Nonsens. Ich habe auch so meine Zweifel daran, daß der Apparat klavierfest sein wird - das ist durch die Art des Aufwickelantriebes praktisch ausgeschlossen - es war auch nie anders beabsichtigt. Ach ja, mit der "heimischen Musikanlage" ist es bei mir nicht weit her - einfach gesagt, besitze ich sowas nicht, würde hier nur im Wege rumstehen.
Was das "Prinzip BG26/31" angeht, so würden die nach hinten verlegten Spulen / H?rkopf nichts an der Drehrichtung des Motors ändern. Einzig eine Anordnung wie sie bei den MTG-Chassisi aus der Not heraus erfolgte, könnte einen falsch herum drehenden Motor benutzen, wenn zugleich der Aufbau nach Deutscher Spurlage erfolgen würde. Das macht aber wohl wenig Sinn. Um es nochmal zu verdeutlichen: Ein Phonomotor dreht MIT dem Uhrzeiger - ein Tonbandmotor dreht GEGEN den Uhrzeiger. So ist es bis auf wenige Ausnahmen immer. Ja, es hat wohl auch Grammophone für Linksh?nder gegeben - oder irgendwer hatte versehentlich das Negativ verkehrtherum in den Vergrößerer gelegt Mr. Green



Was die grundsätzlichen Funktionen angeht, so ist es keine große Hürde, dem Gerät einen Schnellvorlauf zu spendieren. Der wäre etwa vonnöten um vorhandene Bänder durch mehrere Reinigungsstufen laufen zu lassen, sie also zu waschen, zu trocknen und anschließend aufzuspulen.

Sowas habe ich schonmal mit Cellobändern gemacht. Das ist eine echte Herausforderung und mit so einem kleinen Gerät nicht machbar. Mit Polyestherband oder wer noch hat mit Vinylband stellt sich das dann gleich viel einfacher dar weil eine geringe Restfeuchte hier nicht dramatisch wird.

An meiner grundsätzlichen Einstellung zu irgendwelchen Basteleien hat sich nichts geändert. für mich ist ein Bastelprojekt nur dann sinnvoll, wenn man damit etwas zu schaffen versucht, was man anders nicht erreichen kann, etwa weil es nichts fertiges dafür zu kaufen gibt. Gleichwohl sollte ein Bastelprojekt auch immer dem eigenen Zugewinn an Erkenntnis und Wissen dienen und nicht zuletzt wird man auf diese Weise vorhandenes Material einer neuen Nutzung zuführen.

Ja, eine "Zitronenbatterie" ist in Anbetracht des übers?ttigten Marktes an Prim?rElementen schlichtweg unsinnig - sie bekommt aber sofort einen tieferen Sinn, sollte es - aus welchen Gründen auch immer - mal keine Batterien zu kaufen geben. Zudem hat der Konstrukteur derselben für sich einige so nicht erwartete Erkenntnisse ernten können.
Ein vorhandenes BG20 mit einem Stereo- oder Viertelspurkopf aufzurüsten mag in Anbetracht einer zu gewährleistenden sauberen Optik eine Herausforderung sein - einen Sinn ergibt sie nicht denn wieviele vorhandene Viertelspurgeräte würden sich wohl im Fundus des Ideengebers betriebsbereit anfinden Question Das jetzt nurmal um darüber nachzudenken, ob ein vorhandener Magnetkopf nicht besser einer sinnvolleren Nutzung als Ersatzteil vorbehalten bleiben sollte. Dies ist meine Sicht auf die Dinge und es bleibt jedermann vorbehalten eine andere Auffassung zu vertreten. Es ist doch nicht so, daß ich ein Verbot jedweder Umbauma?nahmen verhängen würde - man darf nur nicht von mir erwarten, daß ich solcherlei gutheiße noch gar begleite. Dafür sind mir schon zuviele Rohrkrepierer auf den Tisch gestellt worden bei denen ich näher am weinen als am lachen war.
Wer sich einen entsprechend opulenten 3D-Drucker leisten kann, der hat auch die Möglichkeit eine selbst zu entwerfende Deckplatte als Unikat herzustellen. Damit ließen sich dann bestimmte Veränderungen auch optimal umsetzen. DAs b?te sich an, wenn etwa die Originaldeckplatte zertr?mmert, der Magnetkopf schrottig ist. Solange derartige Teile aber für wenig Geld beschaffbar sind, wäre es einfach nur Humbug. Es rennen doch genug selbsternannte "Aufklärer" herum - überlassen wir diesen das Feld, es paßt besser in deren Orkus.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
schmerztablette
Historiker


Status:  Offline
Eintritt: 29.04.2009
Mitgliedsnr.: 42
Beiträge: 279
#: 60
      
BL: Bayern
      roth.png



Beitrag5/9, Verfasst am: 29.10.2017, 18:09   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Hallo Michael,

ich sehe das, für mich, als verrücktes, aber nicht uninteressantes Projekt an. Was wäre möglich gewesen?
Die Motorenh?he im verhältnis gesehen erinnert mich an den letzten SONY Walkman, der extrem flach geraten ist. Leider viel zu spät, aber heute noch für so manchen Tüftler die Umbaualternative. Der C-Sinus Motor. In Deinem Fall brauchst Du ja aber deutlich mehr Kraft und ich hoffe neugierig bleiben zu dürfen.

Liebe Grüsse Andre
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag6/9, Verfasst am: 29.10.2017, 19:47   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Andr?,

nein, das Projekt ist alles andere als verrückt - es gab 1967 einfach nichts vergleichbar kleines, leicht transportables auf dem gesamteuropäischen Markt als Industrieprodukt.

daß wir nun ein halbes Jahrhundert danach erneut so einen Apparat bauen beweist doch nur, daß es in den vergangegenen Jahrzehnten in Sachen Bed?rfnisdeckung kein bissel besser geworden ist Daumen hoch

Fakt ist auch, daß in den 50er und 60er Jahren eine Vielzahl von Bauanleitungen publiziert worden sind, welche bei genauerem Hinsehen eben nicht zum Nachbau empfohlen werden können, welche noch nichtmal funktionieren können weil sich gravierende Fehler in den Zeichnungen / Schaltungen / Erläuterungen finden lassen. Das ist weniger den "doofen Autoren" als vielmehr den mit Rotstift agierenden Redakteuren anzulasten, welche technisch unbedarft die ihnen als überflüssig vorkommenden Passagen einfach ausschnitten. Solcherlei finden wir nicht eben in reinen Bastellekt?ren sondern auch in renommierten Fachperiodika.

Ich gestehe freim?tig, daß ich selbst nie so einer Eingebung verfallen wäre derlei für mich zu kreieren. Die Intuition des Urkonstrukteurs ging ja dahin, mit diesem Gerätchen auf kleinen Feiern im Familien- / Kollegenkreis entsprechende leichte Musik zur Untermalung darbieten zu können ohne sich mit einem 18 kg-TB-Koffer abschleppen zu müssen. Sowas geht heuer natürlich viel einfacher mit einem Stick. Deswegen habe ich mir auch eine andere Nutzung vorgestellt - so wie es auch Gerald vermutete.

Betreffs des Motors: Da liegst Du natürlich völlig richtig, daß ein Kassettenlaufwerk mit einem Bruchteil des Kraftbedarfs auskommt, wie ihn ein Laufwerk mit zwei 18-er Spulen erfordert.

Na klar, Du darfst gerne weiter neugierig bleiben - aber noch viel gernerer auch mal selbst wieder was beisteuern Wink
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag7/9, Verfasst am: 06.11.2017, 12:01   

Betreff: Erster Zwischenbericht
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Am vergangenen Samstag war nun Roland wieder hier bei mir und wir haben die erste Entwicklungsstudie eingehend analysiert und getestet.
Das Ergebnis überrascht nicht sonderlich: Der Nachbau ist grundsätzlich OHNE tiefere Kenntnisse und Fähigkeiten von jedem Interessierten zu schaffen.

Es wird von mir nun noch eine leichte Modifikation hinsichtlich der uneingeschränkten Nutzung von 22-er Spulen geben. Zu dem Zwecke wird das abschließende Chassis um 10 mm in der Tiefe verGrößert so daß wir eine EndGröße von 17 x 18 cm locker einhalten.
Eine weitere Änderung betrifft die Blechdicke, welche sich mit 2 mm als zu gering für problemlose Bearbeitung herausstellte. Ist das einbringen der nötigen Bohrungen mit einer Tischbohrmaschine oder HandoberFräse noch rel. sicher exakt senkrecht möglich, ändert sich das beim manuellen Gewindeschneiden. Zudem erwies es sich, daß eine so geringe Blechdicke zu wenig "Fleisch" hat um die Einpre?muttern sicher zu fixieren. Im Versuchsaufbau habe ich deswegen mit Sekundenkleber nachgeholfen.

Aus dem Wissen um die Hürden der mechanischen Arbeiten wurde großer Wert auf hauptsächliche Verwendung von verfügbaren Serienteilen gelegt. Da wären einerseits der leicht beschaffbare und einfach umzubauende Phonomotor und andererseits die aus billig zu erwerbenden, weil in Mengen verfügbaren SchlachtGeräten der Modellserien KB100 und BG20 zu entnehmenden Teile wie Andruckrollentr?ger samt Rolle sowie justierbare Bandführungsbolzen und Spulentr?ger.

Als kpl. anzufertigendes Drehteil verbleibt die Schwungmasse mit eingepreßter Tonwelle.
Der Aufwickeltrieb ist ebenso auf einer Drehbank umzuarbeiten, oder noch einfacher kpl. selbst aus Alublech zu bauen, was eine Drehmaschine erübrigt.

Unser Nachbau kann sich ja nicht des im Original von vor 50 Jahren benutzten Motors bedienen. Somit gab es eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Leistungskraft die der Phonomotor aufbringen kann. Da dieser Spaltpolmotor nicht für so einen Zweck optimiert ist und zudem mit einer Solldrehzahl von 1420 Upm ein geringes Kippmoment mitbringt, ist der Anlauf etwas tr?ge bis die Schwungmasse von mehr als 500 Gramm Masse auf Touren kommt. Es dauert aber keine 3 Sekunden, bis der Motor synchronisiert hat. Danach zieht er problemlos und gleichmäßig eine volle 18-er Spule durch wobei ein sauberer, fester Exclamation Wickel erzeugt wird. Eine Ausnahme machte dabei ein qualitativ schlechtes CH-Langspielband, hergestellt 1960, was offenbar aus einer Randcharge geschnitten worden war. Dessen Wickeleigenschaften sind auf dem Versuchslaufwerk schlicht ungenügend.
Normales C oder CH-Band aus den 50er jahren wickelt dagegen geradezu verblüffend sauber. Mit etwas jüngerem 35er Material aus dem Hause BASF werden ebenso glatte feste Wickel erzeugt. Bisher nicht getestet habe ich den Typ CS / CPS35 an den ich eigentlich nur schlechteste Erinnerungen bzgl. des wickelverhaltens habe.

Es hat sich herausgestellt, daß die abgeforderte Leistung die effektive Drehzahl der Tonwelle unter den Rechenwert drückt - der Ton kommt also mit "müder Stimme" vom Band, geschützt etwa um 0,5 cm/s zu langsam.
Wir hatten jetzt nur ein Problem, was sich in leichtem Wimmerton hörbar machte und dessen Ursache darin begründet ist, daß das Schwungrad unlängst vom Tisch gerollt war und auf dem Fußboden landete. Das sind zwar nur 80 cm Flugh?he, hat aber offenbar ausreichende Kraft entfaltet. Nun werde ich noch genauestens mit Stoppuhr und abgemessener Bandl?nge ermitteln mit welchem entsprechenden überma? die Antriebsrolle neu zu fertigen ist um auf exakte 9,53 cm/s zu kommen. Zuvor werde ich die Tonwelle am aktiven Ende auf 5 mm verj?ngen, was es erlaubt das Schwungrad schneller laufen zu lassen, also mehr kinetische Energie zur Verfügung zu haben um eventuellen Gleichlaufproblemen zu begegnen die es bei kritischem Bandmaterial durchaus geben könnte. Damit erlaubt die höhere Drehzahl den Durchmesser der AufsteckhÖlse für 19,05 cm/s Vorschub etwas kleiner zu halten und so zugleich den nötigen Aufwickeldrehmoment noch zu verst?rken. Das ist in Bezug auf 22er Spulen nicht unwichtig. Es hatte sich erwiesen, daß mit der gegenwärtigen Bema?ung die Wiedergabe in 19 cm/s ohne hörbare Abweichung erfolgt - allerdings im freien Durchlauf, ohne angelegte Gummirolle! Zum letzten Drittel der abwickelnden Spule driftet es dann allerdings in Richtung M?usegesang; der groß gewachsene Wickel zieht jetzt mit entsprechender Vehemenz das Restband zu sich hin.

Abschließend in dieser Phase ist festzuhalten, daß wir in Sachen Kleinheit für eine netzbetriebenes SpulenmagnetbandGerät so ziemlich den Vogel abgeschossen haben dürften. Dabei geht und ging es nie darum, sich etwa mit Kudelski zu messen - das ist ein ganz anderes Terrain und nichts, was man als Selbstbauprojekt ohne perfekte Kenntnisse und Ausr?stungen realisieren könnte.
Unter der Pr?misse, daß unser Motortyp deutlich mehr Platz beansprucht, sehen wir auch vom Schaltungsaufbau mit diskreten Transistoren ab und favorisieren an der Stelle klein bauende IC-Lösungen. zusätzlich zum integrierten Telefonlautsprecher wird noch eine Normbuchse für eine externe Box vorgesehen. Damit lassen sich dann alle Einsatzbereiche mit geringstem Aufwand abdecken. Zu überlegen ist noch eine 3,5er Klinkenbuchse um einen bzw. ein Paar Aktivlautsprecher anstöpseln zu können. Nicht jeder hat ja eine echte 10 Watt-Box herumstehen, so daß sich damit eine praktikable Alternative erschließen läßt.

Soweit bis hierher.
Fortsetzung folgt zu gegebener Zeit - die wird bei mir auch immer knapper!
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
snzgl
Historiker


Status:  Offline
Eintritt: 24.03.2006
Mitgliedsnr.: 26
Beiträge: 290
#: 63
      
BL: Meck-Pom
      schwerin.png



Beitrag8/9, Verfasst am: 06.11.2017, 18:17   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Kleine Idee:
Wenn schon ein anderes Chassisma?, dann könnte man doch die Abmessungen den 18er Bandkartons anpassen.
Dann könnte man das Gerät bei Nichtgebrauch mit im Bandarchiv einreihen und aufbewahren.
_________________
Nach oben
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag9/9, Verfasst am: 06.11.2017, 21:06   

Betreff:
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

Lieber Gerald,

das hätte wohl nicht mal Kudelski fertiggebracht und auch die Protona-Geräte sind deutlich h?her als ein Bandkarton.

Was die leichte Zugabe in der Tiefe betrifft, so kommen wir nicht umhin ein gewisses Zugest?ndnis bzgl. der Blechbearbeitung zu machen. Ich erwähnte ja schon, daß wir anstatt 2 mm nun 3 mm Alublech nehmen werden. Dieses sollte hinten und an der linken Seite professionell abgekantet werden. Da bei dieser Materialst?rke zur sicheren Vermeidung einer Ri?bildung keine scharfe Biegekante entstehen darf, sind wir davon ausgegangen, daß gewisse Toleranzen unvermeidbar sein werden, wenn die Sache noch bezahlbar sein soll. Das allerdings ist eines der festgeschriebenen Kriterien.

Nun haben Roland und ich heute nochmal telefoniert und dabei kamen wir überein, die aufwändige Abkantung fallenzulassen und stattdessen die flache Chassisplatte auf L-Profile zu setzen. Somit halten wir an der ursprünglichen Grundfl?che fest.

Das wäre die eine Seite der Angelegenheit.

Sofern Du - was ich bald glaube - davon ausgehst, daß man das Gerät zur Aufbewahrung hochkant zwischen die Bandschachteln stellen könnte, muß ich leider absagen. Der Aufwand wäre zu groß, dem Motor eine Art Transportsicherung zu spendieren und ohne diese wäre es nicht möglich da das Aggregat senkrecht an zwei Silenten hängt; bei der von Dir vorgeschlagenen Einlagerung würde das Eigengewicht des Motors die Silente auf Scherkraft beanspruchen und bis zum Aufliegen durchbiegen. Damit nicht genug, würde auch der Gummiring der das Schwungrad treibt auf Dauerzug belastet. Nein, das alles scheidet sowohl für die Lagerung und erst recht für den Senkrechtbetrieb aus. Ein TB hat nach meinem Verständnis waagerecht, bestenfalls leicht nach vorn geneigt betrieben zu werden da sich nur so die wenigsten Probleme hinsichtlich mechanischer Belastungen auftun.

Ist aber schön, daß Du Dir dazu Gedanken machst - und hast das Teil noch nichteinmal gesehen Smile
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [9 Posts] Thema als ungelesen markieren ::  Das Thema drucken
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
 Ãœbersicht » ..:: Bastelbude mit Röhre & IC ::.. » Projekte mit Halbleitern
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in diesem Bereich schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Bereich nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Bereich nicht mitmachen.
Rollbalken

Unsere Software nutzt mehr als 70 Erweiterungen, von der großen Mod bis zum kleinsten Snippet. Wir bedanken uns für das Engagement bei:
AbelaJohnB, Acid, acoolwelshbloke, AmigaLink, asdil12, AWSW, blubbin, Brewjah, CBACK, Chaze, DimitriSeitz, Flance, Flipper, FuNEnD3R, Hainer, Jamer, Leuchte, Mac, MagMo, mgutt, mitsubishi,
mosymuis, Niels, Nivisec, Nuttzy, OXPUS, PhilippK, Pthiirk, romans1423, R.U.Serious, S2B, Saerdnaer, scheibenbrot, SlapShot434, Smartor, spooky2280, Tuxman, ultima528, Underhill,
Wicher, ycl6, ~HG~.
phpBB 2 © 2001, 2005 phpBB Group;  deutsche Ãœbersetzung: phpBB.de & IG-FTF;  Konfiguration & Layout: IG-FTF © 2009, 2013

Vielen Dank für Ihre Visite bei der Interessengemeinschaft Funk-Technik-Freunde!
Bitte besuchen Sie auch die HP Tonaufzeichnung, das Original von Ralf Rankers,
verantwortlich betreut und fortgeführt von der Interessengemeinschaft.

Impressum