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Ja Jürgen, eine stete Entwicklung "vom Niederen zum Höheren" ist schließlich ein Naturgesetz und ich denke, da hat auch niemand was dagegen.
Die Frage ist allerdings, was dieses imaginäre "Höhere" zu diesem macht?
Du sagst ganz richtig, daß wo kein Bedarf besteht, ein solcher einfach geschaffen wird - auch wider alle Vernunft!
Die Entwicklung der Technik im Rundfunk geht ja eng mit der Entwicklung des Rundfunks als solchem zusammen. Der Weg vom ersten Knallfunkensender bis zum sauber modulierten Langwellenprogramm war sehr steinig, es mußte eben erstmal das nötige Kleingeld aufgebracht werden um Ideen in die Praxis umsetzen zu können. Danach ging es recht schnell - der wirkliche Nutzen für die Kriegsführung war ein entscheidender Punkt der die technische Entwicklung erheblich vorantrieb denn wenn es um Rüstung und Krieg geht, ist Geld ohne Ende vorhanden; damals wie heute. Die zivil nutzbaren Abfallprodukte jeder Rüstungsindustrie brachten der Zielgruppe einen wirklichen Nutzen, bedeuteten zugleich einen informativen Zugewinn, neben dem nicht zu vernachlässigenden Unterhaltungswert.
Das setzte sich so fort, bis sich das Medium Rundfunk, spez. Hörrundfunk durch seine selbstgewählte Inhaltslosigkeit und zunehmend stümperhaften, weil von Laien besorgten Betriebsdienst selbst zu entsorgen begann. Hörfunk ist inzwischen so sinnfrei wie ein gut geführtes "Rundfunkballett" für Blinde.
In der Telekommunikationstechnik setzte die Revolution vor mehr als 100 Jahren ein, als das erste Telefax erfolgreich empfangen wurde. Gleichwohl existierte der Fernschreibdienst noch für gute 70 Jahre nebenher - er war in all den Jahren eine bedeutend sicherere übermittlungsform als das Telefax doch letzteres konnte ein Telex perfekt ergänzen weil dieses halt nicht die Schwelle der Buchstabenschrift überwinden konnte - auch nicht sollte.
Ich selbst habe noch die Zeit der Kohlekörnermikros erleben dürfen und weine diesen Dingern keine Träne nach. Mir sind auch unlängst erst meine Registrierungsblätter zur "Teilnahme am Telefaxbetrieb der Deutschen Bundespost" zwischen die Finger geraten und dabei waren auch ein paar Faxe auf Wärmekontaktpapier, die noch einwandfrei lesbar sind - nach fast 25 Jahren! Jüngere Ausdrucke dagegen sind inhaltlich nichtmal mehr zu erahnen! Auch ist nichtmal die Absenderkennung zu deuten. Also war man gezwungen, ein Fax schnellstmöglich umzukopieren damit es auch noch nach drei Jahren lesbar ist. Auf diese simple Weise wurden die von den Betriebskosten her sündhaft teuren und wesentlich größeren "Normalpapierfaxe" in den Markt gedrückt. Neben Strom verbrauchten die auch gleich weitaus teureres Papier und dazu noch jede Menge Druckertinte bzw. Tintenpatronen samt deren Druckköpfen. Das schlimmste an diesen Dingern ist die wahnsinnige Papierverschwendung denn selbst eine einzige Zeile als Nachrichtenumfang bedeutet ein ganzes Blatt A4 Papier. Beim Thermodruck dagegen sind es nur wenige Zentimeter die von der Rolle geschnitten werden.
Der Ausweg: PC-Fax!
Damit dessen Funktionsfähigkeit uneingeschränkt erhalten bleibt, muß der PC 24 Stunden in Betrieb sein. Zudem ist die Bedienung verglichen mit einem klassischen Faxgerät überaus kompliziert denn es müssern dafür viele Komponenten korrekt zusammenspielen. Das funktioniert nur wirklich richtig gut wenn der Rechner ab Werk mit einer speziellen, aufeinander abgestimmten Kommunikationssoft- & Hardware ausgerüstet ist! Das war bei meinem ersten Pentium der Fall und diese Lösung könnte mich noch heute begeistern - wenn sie denn noch nutzbar wäre; es handelte sich um ein 16 Bit Proggy, geschrieben für W 3.11, die Hardware fest auf dem LPX-Board verlötet. Lief bis vor wenigen Jahren unter W95b an einem AB-Port meiner AGFEO und übertönte mit seinem Rufton jedes Maschinengeräusch, so daß es kein Problem war freihändig zu kommunizieren, Gespräche aufzuzeichnen und ebenso Faxe zu empfangen und am Bildschirm anzuzeigen. Ausdruck bei Bedarf über die LAN-Verbindung. natürlich hat die Software auch einen AB integriert und erlaubt Aufzeichnungen über maximal 2 Minuten Sprechzeit pro Anruf. Das ist wirklich ausreichend. Nur zur Nachtzeit war dann noch das konventionelle Faxgerät eingeschaltet.
Etwas später leistete ich mir das erste große MFC von XEROX. Ein Riesenkasten, dessen Druckqualität aber alles in den Schatten stellte was vordem war - meine CANON und HP-Drucker habe ich damals nach den ersten Tests an die Straße (für die sammelnden Polen) gestellt. Das MFC war rund um die Uhr empfangsbereit und durch die Integration ins LAN konnte jeder Rechner im Haus darauf zu allen Zeiten zugreifen. Das beste daran war, daß eingehende Faxe zuerst im Speicher landeten. Dort konnte man sie ansehen und nur bei Bedarf ausdrucken. Damals gab es Unmengen am Müllsendungen!
Bis zu diesem Punkt, so etwa um die Jahrhundertwende herum, verlief die Entwicklung kontinuierlich positiv - mit erkennbarem Mehrnutzen und zugleich Ersparnis auf Anwenderseite.
Bei der Telefonie brachte die Umstellung von Analogtechnik auf ISDN den Wegfall der zweiten Amtsleitung samt der analogen Anlage mit Durchwahlmöglichkeit mittels der Rufnummer nachgeordneten Ziffern. Der ISDN-komfort Anschluß war zwar deutlich teurer als zwei Analogleitungen aber dieser Mehrpreis brachte zugleich erhebliche Verbesserungen, nicht zuletzt in der Sprachqualität. Die ISDN-Anlage war allerdings ein richtiger dicker Brocken. Aber grundsätzlich war diese ja nicht zwingend um den Dienst nutzen zu können! das war lediglich meine persönliche Bequemlichkeit und der Wunsch, komfortabler als mit Einzelapparaten arbeiten zu können.
ISDN mit Kanalbündelung und Kompression erlaubte einen teils höheren Datendurchsatz als das späterhin mit dem berühmt-berüchtigten T-DSL möglich war.
Anfangs, gleich nach der Umschaltung auf DSL, war es ein wirklich spürbarer Qualitätssprung - das hielt nur nicht lange an weil statt des Ausbaues der Infrastruktur nur noch Anschlüsse geschaltet worden sind. Datenraten von teils unter 300 kB gehörten zum Allteg wenn man der T für 2 MBit löhnen durfte. Ich nenne sowas systematischen Betrug.
Wenngleich mein Nutzerverhalten heute ein deutlich anderes ist als zu Zeiten der Einführung von ADSL, wenngleich sich der nahezu dramatische Preisverfall für die Provider absolut katastrophal gestaltete, bin ich heuer erheblich unzufriedener als zu Zeiten des reinen ISDN-Betriebes.
Damals kam ich mit kleineren Volumentarifen ganz gut aus - heute ist das einfach nicht mehr praktikabel weil der überwiegende Teil aller Websites total mit Datenmüll überfrachtet ist - den darf man ja mit bezahlen obwohl er unerwünscht ist. Inzwischen habe ich nmeine Browser so konfiguriert, daß etwa 30 + X % aller Websites nur als weiße Seite oder gar nicht geladen werden. Das betrifft u.a. fast sämtliche verschlüsselten Sites. Welche ach so tollen Inhalte mir dadurch vorenthalten werden ist mir ziemlch schnuppe.
Als vor wenigen Jahren die Telekom das "schnelle Internet" nach Särichen zu bringen versprach, ließ ich mich von diesem Versprecher erneut verleiten zu den Telekomikern zu wechseln. "4 Monate war die geringste Bindefrist.
Die versprochenen 16 MBit waren - wie immer - ein Versprecher ohne je die Absicht gehabt zu haben dies auch nur annähernd einzuhalten. Dennoch war ich sehr froh darüber, als ich etwa 12 MBit verfügbar hatte. für den Download! Upload weiter mit papiermäßigen 1 MBit wovon in der Realität seltenst mehr als ein Zehntel davon erreichbar waren. Der zu zahlende Preis hatte sich freilich verdoppelt - der gelieferte Router erwies sich im ersten Falle als unbrauchbar weil keine ISDN-Anlage anschließbar war und im zweiten Falle als ziemlich primitive, erheblich überteuerte Gurke welche von mir alsbald durch eine selbst gekaufte Fritzbox ersetzt werden mußte um nicht aller paar Tage die Kr?cke kpl. neu zu konfigurieren. Sicher, ein Exemplarfehler, aber der "Kundenservice" konnte natürlich nicht helfen. Sofortige K?ndigung war unumgänglich und da ich ja noch in der Bindefrist war, hatte ich Zeit mir einen anständigeren ISP zu suchen und das ist nun halt 1&1 - ein Unternehmen, von dem ich bis dahin, gelinde gesagt, nicht viel hielt. Meine Meinung hatte ich sehr schnell revidiert denn wenn auch nicht alles was gl?nzt echtes Gold ist, 1&1 ist ein Unternehmen bei dem es wirklich noch echten Kundenservice gibt! Den haben sowohl Vodafone als auch die Telekom längst beerdigt.
Bei 1 & 1 habe ich die gleich schlechte Leistung wie bei der T - weil ich als "Fernanschaltkunde" in einem ungenügend ausgebauten Netzbereich gefesselt bin.
Der Preis ist auch ähnlich hoch als bei der T - ausgenommen den Umstand, daß die ersten 12 Monate nur 50% dessen zu zahlen waren. Der Service allerdings ist um Lichtjahre besser und das alleine rechtfertigt einen höheren Preis als er von Billiganbietern verlangt wird.
Ich muß dazu sagen, daß ich nie im Leben damals einen DSL-Anschluß genommen hätte, wenn mir die Telekom den ISDN-komfort Anschluß nicht frecherweise gekündigt hätte. Das war die zweite Enteignung durch diesen Mopnopolisten; der voran ging ja die Abschaltung des Mobilfunknetzes C, das einzige Netz welches hier bei mir am Ort jemals funktioniert hatte! Mit der ISDN-K?ndigung wurde mir auch die klassische Telefonie genommen und auf IP zwangsumgestellt. Der Aberwitz: Bis neulich lag bei mir unverändert Schleifenstrom an und ich hätte ohne weiteres wenigstens eine zusätzliche Analogleitung bekommen können. Das aber verhinderte dieses Unternehmen mit aller Vehemenz.
Nun bin ich als noch immer Gewerbetreibender ja ein ganz kleines Licht - es gibt Firmen die haben viele Dutzend, ja hunderte Telefonanschl?sse in ihrer Zentrale über ISDN geschaltet. Die trifft es wirklich hart denn dort geht es wirklich um viel Geld . . .
Einziger Vorteil der IP-Telefonie, den ich sehen kann, ist der Fortfall einer Unmenge von großen und kleinen "K?sten" als Wandschmuck.
Inzwischen überlege ich, die AGFEO gänzlich abzuschaffen und durch DECT-Telefone, die die Fritzbox als Basis nutzen können zu ersetzen. Dann fielen wieder zwei "K?sten" weg und zudem auch mehrere große Steckernetzteile von schnurlosen Telefonen und deren Basisstationen. So gibt es eben auch durchaus positive Aspekte. Die Fritz-Basis erlaubt z. B. eine Komplettabschaltung über Nacht. Da muß kein Telefon senden, da muß auch niemand anrufen! Das geht aber nur wirklich mit Fritz-HandGeräten. Da sind inzwischen zwei Stück bestellt, eines bereits in Betrieb. Mal sehen, was als nächstes kommt. Die AGFEO AS 191 plus wird mir aber wirklich - irgendwie - fehlen Allen voran die Systemtelefone mit deren hervorragender Funktionalität.
Irgendwie ?hnelt diese ganze Geschichte jener der Heim-Videotechnik; auch dort hatte sich das technisch miserabelste Produkt am Markt durchgesetzt! Was für ein Irrsinn
Es mag ja sein, daß einige Menschen glauben, ohne ihr Smartphone könnten sie den Gang aufs Klo nicht überleben. Tja, wie es mit dem Glauben halt so ist . . .
Ich h?re liebend gern gute, alte Schellacks. Es käme mir aber nie in den Sinn, meine vorhandenen PVC-Scheiben und Bandaufnahmen in Normalrille pressen zu lassen und vielleicht noch mit künstlichem Rauschen und Knacksern zu unterlegen. Klar, es gibt Leute die das tun aber dies sind Typen, welche die SchellackÄra selbst ebensowenig erlebt haben wie den klassischen AM-Rundfunk, als die Bänder noch nicht vermüllt waren, als Radiohören noch etwas mit Kultur zu tun hatte. Konzerte, H?rspiele, Schulfunk, Unterhaltungssendungen - all das war auf Mittelwelle in guter Qualität zu hören. später dann auf UKW, in vergleichsweise dürftiger Auswahl. Niemand wurde vergewaltigt und mußte sein Radio abgeben weil es etwa keinen UKW-Bereich hatte und auch die alten Platten sind nicht konfisziert worden als die Mikrorille ab Mitte der Sechziger den Plattenmarkt hierzulanden dominierte.
Vielleicht sollten wir beginnen wieder neue Winkertelegrafen aufzustellen? Die sind mindestens abh?rsicher, auch ohne Verschlüsselung. |
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