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Mein kleiner "Ilmenau"
Nicht viel Größer als ein Kofferradio, in einem rotbraunen BakelitGehäuse kommt er daher, der AM-Kleinstsuper "Ilmenau-480" vom VEB Stern-Radio Sonneberg. Hergestell wurde er etwa in der ersten Hälfte der 60er Jahre. Er ist mit den Röhren EZ80, ECH81, EBF89 und ECL81 bestückt und wird aus einem Wechselstromnetzteil gespeist. Empfangen kann er die Lang- Mittel- und Kurzwelle. An BedienungsElementen sind der Lautstärkeregler, kombiniert mit dem Netzschalter, Das Acrylglasrad für die Abstimmumg, hinter dem sich die Skala befindet und die drei Drucktasten zum Umschalten der Wellenbereiche vorhanden. Ein runder Lautsprecher, Durchmesser ca. 12cm, mit einer Leistung von 1W gibt das wieder was empfangen wird.
So ein Gerät war das erste Radio, an welches ich mich aus meinen Kindertagen erinnern kann. Wir hatten damals so eines. Stundenlang habe ich davor gesessen und der Schlagerrevue von "Heinz dem Quermann" auf Radio-DDR gelauscht. Oder Montagabends das Schlagerderby auf dem Deutschlandfunk. Der "Aktuelle Plattenteller" oder "Die großen 8" gehörten genauso dazu wie den Geschichten vom "Kleinen Pfennig" und dem K?p'n Briese aus dem Radio-DDR Butzemannhaus. später dann waren es die H?rspielfolgen "Neumann, 2 x klingeln" oder der "Krimi am Freitag". Auch jede Menge anderer Musiksendungen wurden mit diesem kleinen Gerät verfolgt. Erstaunlich, was der kleine Kasten so leistete, doch eines Tages war "Aus der Traum", der Netztrafo hatte sich verabschiedet. Der Rest fiel dann meinen, damals noch recht unerfahrenen Bastlerh?nden zum Opfer nur der Lautsprecher verblieb im Gehäuse und spielte noch eine Weile, anfangs an meinem kleinen Tonbandgerät "Bändi" später ab und zu mal am "Smaragd". Eines Tages war auch das vorbei.
Nun, vor kurzer Zeit konnte ich im großen Online-Auktionshaus wieder so ein Gerät ersteigern. Leider war auch dieses defekt, als es hier ankam. Ein guter Freund aus Uelzen, der Hobbie-Flohmarkth?ndler ist, hielt für mich die Augen offen und überraschte mich vor ein paar Wochen mit einem zweiten Gerät gleichen Typs. Dieses war allerdings ebenfalls defekt, nur äußerlich noch besser als das aus der "E-Bucht" Nun wurden Teile sortiert, welches Teil, aus welchem Gerät ist besser erhalten. Zum Schluß stellte sich heraus, daß das Gerät vom Flohmarkt doch in der ganzen Substanz besser war, nur das Poti mit dem Netzschalter war defekt, abgesehen von den üblichen Arbeiten wie Staub entfernen und so. Also, das, was ich brauchte, aus dem Ihbee-Gerät genommen (was mir eigentlich etwas leid tat) und nun spielt einer wieder auch wenn das Poti nicht ganz das originale ist. Es ist zwar im elektrischen Wert passend aber in der Bauform etwas Größer. Leider fehlte bei beiden Geräten, wie so oft, der originale Knopf vom Lautstärkeregler aber da ist schon einer in Aussicht. Irgendwie vermisse ich aber die Sendervielfalt aus den Kindertagen. Ein Defekt? Oder liegt es einfach nur daran, daß es hier nicht mehr so viele Sender gibt, die im AM-Bereich arbeiten. Das gute Stück steht hier neben mir auf dem Computertisch und empfängt gerade das Programm vom DLR-Kultur auf der Langwelle. Schade, daß der Kleine keine TA-Anschluß hat, dann könnte man ja wenigsten einige alte H?rspielsendungen, die ich noch auf Band habe darüber abspielen. |
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