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TipFox schrieb wie folgt: | Bisher dachte ich immer, Philips hätte die Casette erfunden, ... |
Ganz so ist es nicht lieber Jürgen!
Das Verdienst von Philips besteht eigentlich nur darin, seine Erfindung der CompactCassette ohne Lizenzgebühren frei verfügbar gemacht zu haben. Deswegen konnte sich dieses System gegen eine Vielzahl anderer Systeme durchsetzen.
Wie Bernd schon schreibt, ist Lorenz mit einem eigenen Kassettensystem für Normalbandspulen in D wohl als erster auf dem HeimGerätesektor in Erscheinung getreten. Allerdings ist das kein echtes Kassettensystem wie man es sonst kennt sondern eher eine Art Caddy mit beliebig zu beStückenden Bandspulen. Auf ähnliche Weise funktioniert das 1951 von Beyer & Prei? auf den Markt gebrachte Reportofon.
Alle frühen Kassettensysteme arbeiten mit 1/4" Band, erst als die Acetylzellulose als Trägermaterial durch die Luvithermfolie abgelöst und neue Emulsionen auf kalandrierten Bändern verfügbar waren, ließ sich die Spurbreite ohen wesentliche Qualitätsverluste weiter verringern. Das war der Beginn der Viertelsprtechnik auf Viertelzollband und dem folgte stehenden Fußes die Halbspurtechnik auf Achtelzollband, welches nun auch wieder mit außen liegender Schicht betrieben werden mußte.
Im Grunde beschränkt sich die Arbeit von Philips darauf, die geometrischen Abmessungen der Kassette zu optmieren und gleichzeitig konstruktiv dafür zu sorgen, daß ein Doppelcapstan einen Zweirichtungsbetrieb ermöglicht.
Insgesamt kennen wir wohl weit mehr als ein Dutzend verschiedener Kassettensysteme. Alleine Grundig brachte derer mehrere auf den Markt - richtig erfolgreich waren alle nicht. Bestenfalls hat die Mikrokassette noch eine gewisse Berechtigung durch ihren Einsatz in AB-Systemen erlangt. Daneben vegetiert noch die Compur-Kassette für Diktiergeräte des gehobenen Preissegmentes und viele andere kleine und größere Konstruktionen. |
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