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Autor: MGW51 Verfasst am: 12.06.2007, 19:11 Betreff: Plattenetikett: Ausführungen mit Stroboskoprand
Angeregt durch den Beitrag zur SIEMENS/POLYDOR-Sonderklasse machte ich mich mal versch?rft auf die Suche bei Ihbee nach Platten mit Stroboetikett.

Ich wurde auch bald fündig mit zwei ETERNA?s. Solche Etiketten hatte ich zuvor "noch nie" gesehen. Dachte ich jedenfalls. Als ich das Etikett eingescannt hatte und es in die Galerie laden wollte, traute ich meinen Augen nicht: Diese "Sorte" hatte ich schon längst im Bestand! Ein Umstand, der mir absolut nicht erinnerlich war. Weil - genau - ich keine Ahnung von diesem von Nils angeführten Stroboskopeffekt hatte.

Hier erstmal das Bild vom Neuzugang:

gleichartige Bilder sind im Schellackverzeichnis unserer Galerie zu sehen. selbstverständlich habe ich heute, als das P?ckchen kam, alles fallengelassen um die Platten in Augenschein zu nehmen. Eine Glimmlampe war schnell zur Hand und die Probe aufs Exempel brachte den Beweis.

Was mich nun interessieren würde:
Gab es solche Stroboetiketten nur bei ETERNA oder ist Euch schonmal ein zeitgenössisches AMIGA-Etikett mit "S?gerand" in die Hände gefallen?


Autor: Nils Verfasst am: 13.06.2007, 17:20 Betreff:
Hallo Michael,

ja, das ist ein schönes Beispiel ! Allerdings sind nach meiner Erinnerung nicht alle Eterna mit der Fräse ausgestattet.

Bei Amiga ist mir noch nie ein Exemplar mit Strobo-Rand aufgefallen.

Es gab solche Platten schon lange vor dem Krieg, eine englische Firma "Sterno" hatte den Rand schon 1935, aber es sollte mich nicht wundern, wenn es das vereinzelt auch schon ein paar Jahre früher gab.
In Deutschland gab es die Fräse bei den "PHONOTON" - Platten.

Diese Scheiben gab es ausschließlich während des Krieges. Sie werben auf den Etiketten als "Die bruchfeste Schallplatte" .
Das stimmt auch. Nur kann ich sehr schwer beurteilen, aus welchem Material diese Platten genau hergestellt wurden. Vom habtischen Eindruck her würde ich als Laie auf Nylon tippen. ähnlichkeiten mit Vinyl sind durchaus vorhanden!
Diese Platten waren recht gut, zumal sie durch das etwas weichere Material kaum Grundrausch aufweisen. Der Verschleiß auf Grammophon wird aber sicher ein schneller sein.
Diese kleine Firma hatte wohl das Patent an diesem Material für Schallplatten und ich las, daß sie von der Konkurrenz nicht gern gesehen wurde... es gab sie auch nur relativ kurze Zeit ( ca. 1940-43).

Wahrscheinlich haben wir mit diesen Phonotonplatten die ersten Vorbilder der späteren Vinyl-Platten vor uns....

Gruß, Nils


Autor: MGW51 Verfasst am: 13.06.2007, 19:08 Betreff:
Lieber Nils,

das sind ja wieder ein paar völlig neue Informationen für mich. Der Name Phonoton als solcher nicht unbekannt, allerdings ma? ich dieser Marke bisher keine Bedeutung bei. Das wird sich nun ändern Very Happy

Zu den Eternaßs kann ich nur soviel sagen, daß es den Stroborand m.W. nur an einer rel. kleinen Serie der blauen Etiketten gibt. Allerdings variiert das Blau hier recht weit. Vom dünnen Graublau bis zum satten Tiefblau, einschl. leicht gr?nlichem Einschlag ist da alles vertreten. Alle anderen Eternaetiketten sind immer glattrandig.

Jedenfalls ist mir diese Ausführung eine prima Hilfe bei der Justierung von Federlaufwerken. Das macht sich besser als mit dem herkömmlichen Handtachometer der bei den niedrigen Drehzahlen nicht unproblematisch ist.



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