|
|
|
Technikschau in Steinigtwolmsdorf
Beschäftigung mit alter Tonspeichertechnik ist schon in der heimischen Bastelstube interessant,
mehr noch im Austausch mit Sammlerfreunden hier im IG-Treff. Aber ich meine, man sollte auch
jede Gelegenheit nutzen, mit den Geräten in die Öffentlichkeit zu gehen. Bei den Senioren weckt
man so manche angenehme Erinnerungen und der Jugend kann man anschaulich zeigen, daß der
MP3-Player nicht so einfach plötzlich vom Himmel gefallen ist.
Eine solche B?hne bot sich mir am 20.Juli 2014, als der ?rtliche Feuerwehrverein im Rahmen seines
dreit?gigen Dorffestes eine Technikschau im neben dem Festplatz gelegenen Bauhofsgel?nde organisierte. Schwerpunkt waren naturgemäß allerlei Oldtimerautos, alte Motorr?der und Traktoren. Zwei Tischreihen im Speiseraum des Bauhofs hatte man mir zur Verfügung gestellt. Die linke Reihe
belegte ich mit Radios aus den Baujahren etwa 1927 bis 1960, vom Detektor zum Röhren- Mittelsuper.
Rechts stellte ich meine restaurierten Tonbandgeräte auf: BG 23, Smaragd und BG 19-2Z sowie einen
Plattenspieler PS 49W von EAK für 78er Schellackplatten. Die beiden letzteren Geräte konnten wechselweise an einen Mittelsuper Sachsenwerk 532 WU zur Wiedergabe angeschlossen werden.
Auf einer Schautafel daneben hatte ich kurz die Geschichte der ersten Jahre der
Schallplattenherstellung in Ostdeutschland von 1946 bis ca. 1955 mit den damals beliebten Interpreten und Orchestern dargestellt. Um die Geräte zu schonen, hatte ich in den Wochen vorher einige Dutzend alter Schallplatten Jahrgang 1952 ? 1954 auf CD überspielt und dudelte diese
nonstop über einen versteckten Compact-CD-Player ab, wobei als Verstärker auch der ?Sachsenwerk? herhalten mußte?
Nach einer gewissen Anlaufzeit stellten sich in wachsender Zahl interessierte Besucher ein. Da hieß es Auskunft geben, warum bei den ganz alten Radios die Röhren auf das Gehäuse oben aufgesteckt werden mußten und wozu man Antenne und Erde brauchte. Der Magnet war aber mein improvisiertes Musikfreund-Tonstudio Anno 1954 ? somit 60 Jahre alte Technik. Immer wieder wünschten die G?ste, Musik direkt vom Tonband oder vom Plattenspieler zu hören. Die älteren schwelgten in Gedanken an die eigene Jugendzeit, die Kinder waren begeistert von der klappernden Mechanik. Auch ergaben sich ein paar beeindruckende Fachsimpeleien mit Leuten, die vor Jahren selbst regelmäßig Musik mit SpulenTonbandgeräten aufgenommen hatten.
Am Abend konnte ich einschätzen, daß die ganze Sache sich doch gelohnt hat. |
|
. Ausgezeichnete Idee übrigens mit der "Berieselungs-CD" - ein "Heimsenderlein" wäre bei einer öffentlichen Veranstaltung sicher problematisch ...