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Nachmttag in die Runde:
Auch ich habe eine Einschränkung zur gemachten Aussage beizutragen: Wir sprechen im vorliegenden Falle von der Langspielplatte, deren verlängerte Laufzeit aber nur teilweise aus der Veringerung der Rillengeschwinndigkeit und des Nadelverrundungsradius' herrührt.
Eine leicht so wesentliche Voraussetzung ist auch das der LP notwendigerweise zugrundeliegende Füllschriftverfahren nach Eduard Rhein (Vater der H?rZu, Meckis, ein Mann voller technischer Ideen und auch sonst von durchaus eigener Art), das 1942 erst theoretisch "bewÖltigt" war, wie Rhein selbst schreibt. Fritz Bergtold, damals u.a. Redakteur der Funkschau glaubte an den Erfolg des Verfahrens nicht und bezeichnete es noch länger Erich Schwandt (Chefredakteur beim genannten Franzis-Blatt und aufmerksamer Beobachter der Tonszene im NS-Deutschland) definitiv als "Quatsch", was er dann aber in einem späteren Aufsatz (vom 21. Januar 1954 in der Elektrotechnischen Zeitschrift) kleinlaut (??) zurücknehmen musste. Rheins Patent DBP 966210 (gültig ab 21.11.1942, Erteilung 8.06.1949, 8.05.1945-7.05.1950 wurden auf die Patentlaufzeit nicht angerechnet) lief 1960 aus, war -im Gegensatz zum bald vergessenen Columbia-Verfahren (DRP 572527 v. 1928) stereotauglich, ja lebte bis in die DMM-Technik fort und sicherte Rhein einen Lebensabend in ausgeprägtem Wohlstand.
A propos "stereo": Die 2x45?-Schrift, also die Nutzung von Seitenschrift und Tiefenschrift durch Alan D. Blumleins (Bell-Laboratories, auch er lebte wie Walter Weber nicht lange) Kombination der mechanischen Speicherung nach Berliner bzw. Edison als Voraussetzung der Stereo-LP entstand 1930-1932, ohne jedoch irgendwelche größere Folgen hervorgerufen zu haben.
Also: 33 UpM und Kunststoffbasismaterial sind keine hinreichenden Signale für die Existenz der LP allein, weshalb mich die obige Meldung etwas verwunderte. Umsomehr, als Decelith-Folien (der Decelith, Eilenburg) bei der Folienaufzeichnung schon vor der Kriegszeit hierzulande Standard waren.
Hans-Joachim |
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