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Lieber Gerald,
der oder die Drehschalter sind im Tonbandgerätebau, wie im gesamten Geräte- und Maschinenbau nicht wegzudenken und insofern wesentlich älter als das Dimafon.
Auf den Bereich Magnettongeräte bezogen, können wir diese mindestens schon beim AEG W1 vorfinden, wie es Frank HIER ausführlich darlegt.
Das wirklich bahnbrechende dieses Schalterkonzeptes besteht in der vollständigen Vereinigung aller elektrischen und mechanischen Steuervorg?nge in einem einzigen zentralen Bedienhandgriff, eben der "idiotensicheren" Einknopfbedienung.
Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob diese als Kulissenschaltung wie bei den ersten SJ100 oder den bekannteren G&P Laufwerken oder eben in Form eines Drehschalters realisiert wird. Letzterer ist absolut "deppenfest" und überdies klein bauend sowie recht preiswert herstellbar. Zudem macht ein runder Schaltknebel einen weitaus gefälligeren Eindruck als eine +/- ausgedehnte Kulisse, deren Handhabung nicht ganz so trivial ist.
Wir hatten seinerzeit die Diskussion, WER die Einknopfbedienung in den Heimtonbandgerätebau einführte nicht abschließend klären können. Bezogen auf den Massenmarkt kann das vermutlich der Maxe für sich beanspruchen, wobei ich hierzu die Lizenzfertigung bei ZRK hinzurechne.
Bei den in kleinen Serien gefertigten Geräten wie dem von Dittmar, kann man das nicht klar trennen. Streng genommen ist das Dimafon ja eine semiprofessionelle Maschine, deren Erwerb nur einem rel. kleinen Kreis gut Betuchter vorbehalten blieb.
Tatsache ist aber auch, daß sich eine Tastensteuerung - egal ob rein elektrisch oder elektromechanisch - einfacher realisieren und in großserienfertigung an verschiedene Modifikationen anpassen läßt. Ein zentraler Drehschalter ist im Regelfalle nur für dieses eine Laufwerk zu gebrauchen für das er konstruiert worden ist.
Das Dimafon ist ein recht interesantes Gerät und es besticht vor allem durch ein sehr klares Design ohne überflüssige Schn?rkel. Das darf aber nicht darüber hinwegt?uschen, daß auch bei diesem Modell eine, für Heimtonbandgeräte "unvollständige" Funktionsfähigkeit konzeptionsimmanent dem überaus positiven optischen Eindruck heftige Abstriche macht. Die reine Laufwerksfunktion wird von dem ADLER-TB wesentlich besser und umfassender realisiert. Allerdings, so schön klein und handlich wie das Dimafon sind Richard Adlers Geräte leider nicht. |
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