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100. Jahrestag der elektrischen Bildübertragung
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mike jordan
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Beitrag1/16, Verfasst am: 17.10.2006, 11:35   

Betreff:   100. Jahrestag der elektrischen Bildübertragung
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Heute (17.10.06) vor genau 100 Jahren, erfand der deutsche Physiker Arthur Korn die elektrische Bilduebertragung

Kalenderblatt bei dradio.de
Zitat:

Vor 100 Jahren gelang Arthur Korn die erste Bildtelegrafie

Von Andrea Westhoff
Die elektronische übermittlung von Bildern ist nicht erst seit Erfindung des Fernsehens ein wichtiges Kommunikationsmittel. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts legte der deutsche Physiker und Mathematiker Arthur Korn mit seinen EEntwicklungen zur Bildtelegrafie erste Grundlagen.

Die letzten Minuten des Fußballspiels auf dem Handy live verfolgen, Urlaubsfotos per E-Mail aus Übersee schicken,
Internetseiten in Sekundenschnelle runterladen - Ãœbertragungstechniken in Wort und Bild machen rasante Fortschritte:
War in den 80er Jahren noch das Faxen der große Renner - also das Verschicken von kompletten SchriftStücken, Zeichnungen und Bildern nicht per Post, sondern per Telefonleitung - wird es heute eher bel?chelt als uralte Technik. Und das stimmt sogar, denn die Anf?nge reichen über 100 Jahre zurück. Maßgeblich entwickelt hat diese Technik der Physiker und Mathematiker Arthur Korn. In seinem Buch "Bildtelegraphie" schrieb er:
Zitat:
Wie es durch die Ben?tzung der elektrischen Erscheinungen möglich geworden ist, in ganz außerordentlich kurzen Zeiten Buchstaben, Worte, Sätze usw. durch oberirdische Drahtleitungen und Kabel, sowie drahtlos durch die Luft zu übermitteln, so ist natürlich auch der Wunsch rege geworden, Bilder auf telegrafischem Wege in weite Fernen zu senden.

Man brauchte dazu beim Sender und Empfänger zwei synchron laufende, elektrisch angetriebene Apparate, wie es sie in der Telegrafentechnik im Prinzip schon gab:
Speziell für die Bildtelegrafie wurde beim Absender ein Foto als transparenter Film auf einen sich drehenden Glaszylinder gespannt und dann Zeile für Zeile und in winzig kleinen Schritten mit einem Lichtstrahl abgetastet - in Pixel zerlegt, würde man heute sagen. Im Innern des Zylinders befand sich ein reflektierender Spiegel, der das Licht auf eine Fotozelle warf. Korn machte sich hier die besondere Lichtempfindlichkeit des halbmetallischen Elements Selen zunutze. Die damit beschichtete Fotozelle konnte besonders viele GrauTöne eines Bildes "erkennen" und in unterschiedlich starke elektrische Stromst??e umwandeln. Diese Stromst??e wurden per Leitung zum Empfänger gesandt und dort auf einen ebenfalls sich drehenden, mit einem lichtempfindlichen Film bespannten Glaszylinder geleitet. So wurde das Ausgangsbild Licht-Punkt für Licht-Punkt und Zeile für Zeile wieder zusammengesetzt.

Ein erster Versuch mit dieser Bildtelegrafie gelang zwar schon 1904, allerdings dauerte der noch 42 Minuten und brachte ein sehr verschwommenes Resultat. Arthur Korn schrieb daher auch, die Euphorie d?mpfend:
Zitat:
Man kann von vornherein sagen, dass sich diese Methode praktisch nur verwirklichen lassen wird, wenn alle Funktionen im Geber und Empfänger automatisch mit genügender Präzision und Schnelligkeit verrichtet werden können.

Korn und seinen Mitarbeitern an der Universität München gelang es rasch, sowohl die Sende- als auch die
Empfangsapparate zu verbessern:
Am 17. Oktober 1906 sendete er ein recht klares Portr?t des Kronprinzen Wilhelm über 1800 Kilometer. Die übermittlung eines Fotos dauerte jetzt generell nur noch 10 bis 15 Minuten. Die Bildtelegrafie konnte in Serie gehen:

Die erreichten Resultate erregten das Interesse des Direktors der bekannten franz?sischen Zeitschrift 'L'Illustration', und es wurde für den Herbst 1907 der Beginn einer regelmäßigen BildÜbertragung zwischen Paris und London, und auch Berlin und Paris beschlossen.
Im November 1907 schickten die Franzosen eine Aufnahme des Prinzen von Wales über ein Unterwasserkabel im
?rmelkanal von Paris nach London, und sie erschien am nächsten Tag in einer VerGrößerung im "Daily Mirror". Bald
bedienten sich auch andere europäische und sogar amerikanische Zeitungen der Bildtelegrafie.

"Wunder der modernen Wissenschaft!"
titelte eine amerikanische Zeitung begeistert, als es mit der Kornschen Methode 1923 gelang, ein Bild Papst Pius XI. über den Atlantik zu senden, von Rom nach Bermudas Harbour in den USA. Aber nach Arthur Korns Willen sollte die Bildtelegrafie nicht nur der öffentlichen Schaulust dienen:
Zitat:
Man kann den Steckbriefen von übeltätern telegraphisch ihr Portr?t beif?gen; charakteristische bildliche Kennzeichen, Tatbestandsaufnahmen können mit übertragen werden.

tatsächlich veröffentlichte am 17. März 1908 der Londoner "Daily Mirror" das telegrafisch übermittelte Fahndungsfoto eines Mannes, der Tags zuvor in der franz?sischen Hauptstadt Juwelen geraubt hatte. Ein Zeitungsleser identifizierte den abgebildeten Dieb, der daraufhin festgenommen werden konnte.

1928 wurde Korns System erstmals bei einer staatlichen Beh?rde eingesetzt:
Die deutsche Polizei begann, Fahndungsfotos und sogar Fingerabdr?cke per Bildtelegrafie zu versenden. für einen Großeinsatz bei der Jagd auf Fl?chtige war die Technik allerdings immer noch zu aufwendig und zu teuer. Beinahe könnte man sagen: Zum Glück für Arthur Korn selbst! Denn mit Beginn der Nazi-Herrschaft wurde er wegen seiner j?dischen Abstammung verfolgt und floh mit seiner Familie aus Deutschland in die USA, wo er als hoch geehrter Professor bis zu seinem Tod 1945 lehrte und forschte.

? 2006 Deutschlandradio




Ergänzung Admin:
Deutschlandradio schrieb wie folgt:
Aus urheberrechtlichen Gründen können wir das Kalenderblatt seit dem 1. Februar 2009 nicht mehr als "AOD" und "Podcast" anbieten.

Da bleibt nur ein Fazit: Armes Deutschland!
Einen umfangreichen Aufsatz, gut illustriert, habe ich im Bereich Dokumente>Leseproben>Westermanns Monatshefte 1904 in der Galerie für jedermann lesbar abgespeichert. Dort wird Korn auch erwähnt.
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Beitrag2/16, Verfasst am: 18.10.2006, 13:42   

Betreff:
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Lieber Mike,

herzlichen Dank für diesen lesenswerten und informativen Beitrag.

Wir sollten öfter unserer Altvorderen gedenken - die Zeit rast so schnell vorbei und vieles, zuvieles fällt einfach dem Vergessen anheim.

Es sind vor allem die Namen der Pioniere, welche als Wegbereiter einer neuen Technik deren spätere Perfektion meist noch nichtmal erahnen konnten. Ihnen wurden allzuoft keine Schlagzeilen gewidmet und das ist ungerechtfertigt.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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MichaelK
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Beitrag3/16, Verfasst am: 20.10.2006, 07:33   

Betreff:
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Hi Leute,

- wie war das aber mit Paul Nipkov, der hat am 24.12.1883 angeblich die erste BildÜbertragung realisiert, mit seiner legendären Nipkov-Scheibe ....

Oder war hier speziell die Telegraphie, das Ur - Fax gemeint ?

Gruss, Michael
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Beitrag4/16, Verfasst am: 20.10.2006, 14:28   

Betreff:
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Lieber Michael,

es geht hier nicht um die Betrachtung von bewegten elektronisch wiedergegebenen Bildern mittels des "rotierenden Wagenrades" sondern um die telegrafische übermittlung eines Bildes = Faksimile.

Das kommt im nachstehenden Auszug ganz klar zu Tage:
Zitat:
Korn machte sich hier die besondere Lichtempfindlichkeit des halbmetallischen Elements Selen zunutze. Die damit beschichtete Fotozelle konnte besonders viele GrauTöne eines Bildes "erkennen" und in unterschiedlich starke elektrische Stromst??e umwandeln. Diese Stromst??e wurden per Leitung zum Empfänger gesandt und dort auf einen ebenfalls sich drehenden, mit einem lichtempfindlichen Film bespannten Glaszylinder geleitet. So wurde das Ausgangsbild Licht-Punkt für Licht-Punkt und Zeile für Zeile wieder zusammengesetzt.

Am Ende wird der Film konventionell chemisch entwickelt, fixiert und - sofern es sich um Positivfilm handelte - hält man nun ein exaktes Duplikat des Bildes in der Hand, wie es bei dem sonstwo in der Welt sitzenden Absender vorliegt. Bei "normalem" Negativfilm kann man dann eben beliebig viele "Abz?ge" anfertigen. Ebenso auf photochemischem Wege.

Der Einführungssatz der Autorin: "Die elektronische übermittlung von Bildern ist nicht erst seit Erfindung des Fernsehens ein wichtiges Kommunikationsmittel." läßt allerdings den Schluß aufkommen, daß das Fernsehen in diesem Falle sekund?r sei. Das aber trifft, wie Du ja richtig erkannt hast, nicht zu. Ohne jemandem nahetreten zu wollen: Vielleicht hatte die Dame das ihr nicht ausreichend geläufige Thema ungenügend recherchiert, vielleicht hatte sie einfach nur geirrt oder irgendein anderer Schreiberling hatte was am Satzbau geändert Question
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GeorgS

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Beitrag5/16, Verfasst am: 20.10.2006, 19:00   

Betreff:
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Hallo,

zu diesem Thema möchte ich mich auch einmischen, es ist exemplarisch dafür, wie spez. von Skribenten mit technischen Themen und "wer hats erfunden" umgegangen wird.
  1. Paul Nipkow hat überhaupt nichts realisiert, seine Leistung war eine Patentschrift mit einer Idee, wie man Fernsehen grundsätzlich realisieren könnte, mehr nicht. "Fernsehen" mit Nipkow-Scheiben (aus Blech, nicht aus Legenden) wurde durchaus realisiert in den 20ern von Korn und anderen, aber das zeigt auch, wie sehr Nipkow seiner Zeit und vor allem jeder Realisierbarkeit vorraus war. Die modernsten/letzten Nipkow-Scheiben in den frühen 30ern liefen im Hochvakuum, damit sie nicht wegen der Luftreibung verglühten und in dicken Gehäusen, damit sie bei evtl. Zerrei?en nicht Leute in der Umgebung täteten.

  2. Es gab im wesentlichen drei Hauptentwicklungsrichtungen ab der Jahrhundertwende:
    - BildÜbertragung Einzelbilder hohe Qualität mit Zielrichtung Presse, Polizei, mit HalbTönen.
    - BildÜbertragung Einzelbilder reduzierte Qualität, nur 1 Bit Farbtiefe, das was man später Fax nannte.
    - BildÃœbertragung bewegte Bilder "Fernsehen".

Diese drei Felder waren anfangs sehr stark verwoben, schon durch die Erfinder, die in allen drei Richtungen
arbeiteten, je nach Stand der Technik und "Nachfrage". Selbst die Telegraphiesysteme von Hell waren auf der
Empfangsseite faxartig! Korns Arbeit brachte die "Funkbilder" (Presse, Polizei) hervor, aber auch wichtige Elemente für das Fernsehen.

"Das Fernsehen" wie es seit den 50ern benutzt wird, hat keine Einzelperson erfunden.

Gruß
Georg
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mike jordan
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Beitrag6/16, Verfasst am: 20.10.2006, 19:45   

Betreff:
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Hallo Freunde,

ich kann sowohl MGW51 als auch Georg nur zustimmen.
Michael K, rate ich einmal google nach NIPKOW zu fragen, Da kommen antworten wie diese: hier geht lang

Dort findet man auch Patente und Bilder.

Ich als Person fand es unnoetig, das was ich als erstes schrieb zu verteidigen oder zu erlaeutern. Paul Nipkow hatte eine Idee, gemacht oder gebaut, hat er ueberhaupt nichts. Die "Braunen" haben ihn zur Gallionsfigur aufgebaut.

Ausserdem muesste man auch den "Hellschreiber" von Hell hier ausbreiten.
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ThomasT
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Beitrag7/16, Verfasst am: 20.10.2006, 23:40   

Betreff:
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Hallo Mike,

richtig, Hell in Kiel. Das war eine Nobelfirma bei uns. 3 Bekannte von mir haben dort gelernt (Super Ausbildung Elektronik) und dort gearbeitet, bis zum bitteren Ende.
Hell gilt doch auch am Rande als Miterfinder des Fax, wenn ich mich richtig erinnere. Keiner hatte so recht Interesse über Jahre an der Entwicklung des Fax- Übertragungsverfahren. Obwohl das Fax ja vermutlich keine "BildÜbertragung" in dem Sinne eines Bildes ist.

Ich kenne noch Telex, als Kommunikationsmittel mit den Firmen im Im- und Export. Da war Fax ja das reinste Wunder. Es hat mich sehr gefreut, den Namen Hell - Kiel in dieser Diskussion zu sehen. Vielleicht liege ich mit diesem Beitrag auch etwas daneben, Hell war eine Firma, die u.a. sehr wichtig für die Wirtschaft in SH war.

.
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Beitrag8/16, Verfasst am: 21.10.2006, 00:26   

Betreff:
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Hallo Thomas,

ja die Fa. Hell und der HELL-schreiber. Hier ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Hellschreiber

Die ganze Presse und Polizei haetten ohne den "HELL" noch mit dem Fahrrad oder Brieftauben die Meldungen schicken muessen. Ich weiss im Moment nicht soo genau wie das Ding funktionierte, werde mich aber schlau machen und da was bringen bevor das Volk hier einschlaeft!

Und hier was zum FAX von der gleichen Quelle geholt:

Wikipedia schrieb wie folgt:
Der schottische Uhrmacher Alexander Bain konstruierte bereits 1843 einen Kopiertelegrafen, der es gestattete, Handschriften und Zeichnungen, also Schwarzweiß-Bilder, elektrisch zu übertragen. Dies also noch bevor überhaupt in Europa das erste Mal die Morsetelegrafie im Jahre 1848 genutzt wurde. Sein System wurde vor allem durch Frederick Collier Bakewell im Jahre 1847 dadurch ganz entscheidend verbessert, dass er das zu übertragende Bild auf einer rotierenden Walze aufspannte und BildElement für BildElement durch einen Metallstift schraublinienfürmig abtastete. Die Regulierung erfolgte auf der Empfangsseite in ähnlicher Weise. Diese teleautographische Methode wurde später durch Elisha Gray, Arthur Korn und Dieckmann, denen während des Ersten Weltkrieges recht gute BildÜbertragungen gelangen, entscheidend verbessert. Viele andere waren ebenfalls auf diesem Gebiet aktiv, so auch Rudolf Hell. Sein recht ausgereiftes System wurde vor allem dadurch bekannt, dass über den Reichsrundfunk Mitte der 1920er Jahre mit seinem System Bilder über den ?ther übertragen wurden.
Der frühe Bildtelegraph wurde aufgrund von Aufwand und Kosten schwerpunktartig etwa in Polizeiverwaltung und Zeitungsredaktion eingesetzt. Erste Prototypen einer neuen öffentlich zugänglichen Telefaxgeneration finden sich im Deutschland der 1970er Jahre, damals noch unter der Bezeichnung Fernkopierer. In Verkennung der Möglichkeiten einer auch privat genutzten Gerätetechnik erfolgte zunächst keine Vermarktung. Der letztere Schritt ging schließlich von Japan aus, wo wegen der komplizierten japanischen Schrift mit ihren tausenden von Zeichen die Fernschreiber mit ihren nur etwa 60 Zeichen nie eine wirklich brauchbare Methode zur FernÜbertragung von SchriftStücken geworden waren. Daher war dort der Bedarf nach einer bildlichen Übertragungsmethode noch wesentlich h?her als im Westen. 1979 wurde der Faxdienst durch die Deutsche Bundespost offiziell eingeführt.

Heimisch wurde das Faxgerät in den deutschen Büros aber erst Ende der achtziger Jahre des 20.Jahrhunderts. Besonders als das zunächst zum Empfang des Faxes notwendige Thermopapier durch normales Schreibpapier ersetzt werden konnte ging es rasant aufwärts, so dass bereits Anfang der neunziger Jahre kaum ein Büro ohne Faxgerät auskam.

Mit dem Aufkommen der universell nutzbaren Computer ist eine teilweise Ersetzung des Telefaxdienstes durch die E-Mail zu beobachten; allerdings ist über das Fax die Übertragung von rechtsgültigen Unterschriften sowie von Zeichnungen leichter möglich als über E-Mail. Da Faxe zum einen problemlos modifizierbar sind (es ist eine Graphik, zudem mit geringer Auflösung), zum anderen kein einziges Sicherheitsmerkmal einer händischen Unterschrift übertragen wird (sehr geringe Auflösung, keinerlei Information über Druck und Schriftf?hrung und Geschwindigkeit), sind diese Unterschriften aus graphologischer Sicht vollständig wertlos. Als weitere Entwicklung ist die Integration des Faxgeräts in sogenannte MultifunktionsGeräte zu beobachten, die Scanner-, Drucker-, Fotokopierer- und FaxFunktionalität beinhalten.


siehe auch: Bildtelegrafie


Mike
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Beitrag9/16, Verfasst am: 21.10.2006, 01:22   

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Hallo Mike,

völlig richtig, Fax hat immer Bestand vor Gericht. E-Mail nicht, da von jedem User zu manipulieren.

Hell war genial, keiner wollte lange Zeit seine Entwicklung haben. Die Japaner, haben nachher mit dem Hell-Gedankengut im großen Stil den Markt erobert.
Das ist auch mein Kenntnisstand. Es hatte Made in Germany, keinen Erfolg mehr, der Bart war schon ab. Warum auch immer. Ich erinnere mich noch an die Worte von Max Grundig, frei aus dem Gedächtnis heraus: "Alle Deutschen Firmen sollten sich in einem Verbund zusammen schließen, um die Wirtschaft in Deutschland zu st?rken".

Alles Bruch, ist ja billig! Radio, FS-Gerät von Medion, inside China, Türkei usw. Das ist nur noch Wegwerfware. Da fahre ich garantiert kein Auge mehr rein, wohl aber in TFK, Grundig, Mende, Lorenz, sogar Neckermann oder Quelle usw. aus alten, guten Tagen.
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TipFox
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Beitrag10/16, Verfasst am: 21.10.2006, 14:32   

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vielleicht etwas "off topic":

Betriebsarten wie Fax und Hell werden auch heute noch auf Kurzwelle verwendet. Fax für Wetterfax und Hell noch gelegentlich bei den Amateuren, meist im 20-Meter Band (um 14060Khz).

Das schöne: man braucht heute dafür nur noch einen Empfänger und einen PC mit Soundkarte - Software gibt es reichlich im Netz, z.B. hier: Software f. Sonderbetriebsarten

Dort gibt es auch noch andere Soundkartensoftware, z.B. auch NF-Analyser und -generatoren ...
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Gruß TipFox
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Beitrag11/16, Verfasst am: 21.10.2006, 16:08   

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Hallo TipFox,

ich meine es gehoert flankierend schon zu diesem Thema. Wir reden ja nicht nur ueber gewesenes und ueber bewaehrtes, auch wenn es in die Jahre gekommen sein sollte.

Gruss mike
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GeorgS

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Beitrag12/16, Verfasst am: 26.10.2006, 20:48   

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Hallo,

es tauchen hier zwei Aussagen auf, die ich so nicht stehen lassen kann.

Zum Mi?Erfolg von "Fax" in Deutschland:
Zitat:
Es hatte Made in Germany, keinen Erfolg mehr, der Bart war schon ab.
und
Zitat:
Fax hat vor Gericht bestand
.
Beide Dinge hängen auf das engste zusammen und waren durch das deutsche Telex bedingt. In Deutschland wurde ab 1930 ein kundenbedientes Fernschreibsystem auf Basis eines 5-Schritt-Codes eingeführt. Nach anfänglichem D?mpeln vor dem Krieg, wurde das Netz während des Krieges auf einige zehntausend Anschlüsse ausgebaut (War Hauptsteuermittel für die Kriegswirtschaft).
Juristisch wurde das flankiert durch das Reichsgericht, das Telex für rechtsverbindlich wie unterschrieben erklärte.
Das Netz ging bei Kriegsende dahin, aber es wurde ab 48 wieder forciert ausgebaut. Bis 1980 stieg die Teilnehmerzahl auf 200 000 an! Man konnte praktisch alle Firmen bis zum Mittelstand erreichen, man mußte nicht warten bis jemand vom Klo zurück war ....

Der einzige Vorteil, den Fax bot, die übermittlung von beliebigen Dokumenten, war da nicht so wesentlich.
Weder die Post noch die "Kundschaft" sahen einen großen Fortschritt im Fax, bis Anfang 80er. Das ist der Hauptgrund, daß Fax in Deutschland mühsam war. außerhalb Deutschland gab es gut ausgebaute Telexsysteme nur in BENELUX und Skandinavien, auch England. In USA gab es so ein System praktisch nie, da fehlte eine Beh?rde, die einen Standard durchsetzt.

Als Fax dann langsam ab den 80ern auch bei uns kam, geschah das immer noch unter Post-Regie, man mußte einen Fax-Anschluß beantragen, wie vom Telex her gewohnt, hatten die Geräte eine Kennung. Dies sind die Voraussetzungen, unter denen Fax wie vorher Telex "gerichtfest" wurde.

Ob das unter heutigen verhältnissen nochmal so käme, bezweifle ich. Manchmal ist eine erfolgreiche Technik sehr sattelfest :=)


Gruß
Georg
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Beitrag13/16, Verfasst am: 27.10.2006, 02:57   

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Hallo Georg,

ich wollte nur darauf hinweisen, das es zwischen Erfindung Fax (Hell war doch beteiligt?) und der Einführung Fax sehr, sehr lange gedauert hat.
Dann kamen die Japaner mit Fax. Daher meine ich, Deutschland hat etwas geschlafen und die Erfindung hätte besser vom eigenen Land aus vermarktet werden sollen. Mehr habe ich nicht gemeint.
Ich habe Telex erwähnt, da ich dieses Kommunikationsmittel kenne (unsere Nummer damals: 17 435 13). In den 80ern kam dann die Telex/Teletex Schreibmaschine von DeTeWe, mit integriertem Display und externer "Floppy" zum Speichern der Nachrichten und Briefe. Riesiges Teil mit wechselbarem Typenrad.

Ich habe mit dieser Maschine problemlos mit Holland, Schweiz, Liechtenstein, England und Japan (in englisch) korrespondiert und den Im- und Export geregelt. Wie das Fax dann kam, war das eine richtige Arbeitserleichtung. Schaltplan und Änderungen im Klartext: wieso brennt unter bestimmten Umständen die IC Endstufe des Frequenzgenerators im Frequenzschreiber Neutrik ab, usw.?

Heute ist das alles kein Problem mehr mit der Kommunikation, dank Internet und Email.
Siehe Georg, der mich über Schimmelpilz bestens beraten hat.


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Beitrag14/16, Verfasst am: 23.03.2014, 22:14   

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Hallo Thomas,

übrigens lebt ein wenig Telex bis heute in den PCs fort, in Form der seriellen Schnittstelle.
Die Vaterschaft merkt man vor allem an den seltsamen 1,5 Stopbits, das ist origin?r für das Telegraphenalphabet.
ergänzen muß ich noch, daß ein ausgebautes Telexnetz auch im Ostblock existierte, noch Mitte der 90er war die schnellste und zuverl?ssigste Kommunikation in die russische Provinz ein Telegramm, welches in Rußland noch per Telex lief.

Auch bei uns gibt es noch dieses Netz in Resten, großbanken, AA, großfirmen etc. haben noch ein Telex, aber man bekommt von der Telekom nicht ohne weiteres einen neuen Anschluß.

Wenn man in bestimmte Winkel der Welt Verbindung braucht (Katanga hinten links) geht das, wenn überhaupt,
mit Telex.

Ein schöner Link zu einem Kreis von Telex-Betreibern per "Telexphon": http://www.teleprinter.net/txp/


Gruß
Georg
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Beitrag15/16, Verfasst am: 23.03.2014, 22:26   

Betreff: Die elektrische Fernphotographie
Zusatz:       Aufsatz in "Westermanns Monatshefte 1907"
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In meiner Anmerkung im Startbeitrag wies ich auf die Er?rterung dieses Themenkreises in einem zeitgenössischen Druckwerk hin.

Diesen kompletten Aufsatz habe ich vor einigen Jahren bereits in unsere Galerie hochgeladen und möchte das Thema hier nochmals in Erinnerung bringen. Ich gehe mal einfach davon aus, daß aus dem hier versammelten Interessentenkreis ein jeder des Lesens der alten deutschen Schrift mächtig ist.

Sollte ich da irren, bin ich gerne bereit den Aufsatz zu "übersetzen" - in Form einer Sprachaufzeichnung. Abtippen ist mir echt zu mühselig.
An dieser Stelle binde ich nurmal eine Seite mit den "Fernphotographien" der Kronprinzessin und des Kronprinzen aus dem Jahre 1906 ein.


Mir liegt hier zwar der gesamte Sammelband vor, doch leider ist dies das einzige darin enthaltene Thema, welches einen direkten Bezug zu der uns speziell interessiertenden Technik der NachrichtenÃœbertragung aufweist.
Wie so vieles, überschneiden sich auch bei diesem Thema die Zuordnungen und so kam es, daß bereits vor längerer Zeit zu ebendieser Thematik im Bord Nachrichtentechnik ein Thread angelegt worden ist:


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