Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Elektronenröhren
Autor: Thomas Verfasst am: 01.10.2006, 03:02 Betreff: Bildröhren fachgerecht reinigen
Während meines Praktikums in einem Kölner Radio- und FernsehGeschäft habe ich gelernt, daß man Bildröhren nicht abwischt, solange sie eingeschaltet sind.

Allerdings habe ich auch nicht gelernt, wie man diese empfindlichen Teile von Nikotin etc. reinigen kann.

Trifft zwar auf meine Frau und mich nicht zu, da wir beide nicht rauchen, aber interessant wäre es schon zu wissen, wie man reinigen kann, damit man nichts kaputt macht.
Denn selbst im Nichtraucherhaushalt wird mal das eine oder andere Staubkorn auf der Mattscheibe hängen bleiben.

Ich habe bisher immer mit lauwarmen Wasser abgewischt, aber ob das so gut ist weiß ich nicht und die Reinigungswirkung dürfte bei größeren verschmutzungen eher gegen die kleineren Prozentzahlen gehen.

Gruß Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.10.2006, 11:40 Betreff:
Ganz normal mit GeschirrspÖlmittel auf einen nassen Lappen gegeben und damit abwischen. Das sollte auch grobe Verschmutzungen problemlos entfernen. Anschließend mit klarem Wasser nachwischen. Die Schirmfl?che moderner Röhren ist ja matt beschichtet. Da braucht man wenigstens nicht so penibel polieren wie das bei den älteren Semestern - noch ohne Implosionsschutz - nötig war. In einem Nichtraucherhaushalt halten sich die Verschmutzungen in erfreulich geringem Maße. Bei Geräten aus Kampfraucherumgebung habe ich auch schonmal mit alkalischem Entharzer eingespr?ht - die gesamte Kiste, nicht nur das Rohr! - und es tropfte eine furchtbar übelriechende schwarzbraune Brühe von der Morchel herab. Ich bin da nicht zimperlich! Der Kasten übersteht sowas problemlos. Nur bei edlen HolzGehäusen geht das mit dem Saft nicht!!! Und ebenso sollten metallene Beschlagteile tunlichst vorher entfernt werden. Besonders Alu wird von Entharzer angegriffen, Anodisierungen regelrecht aufgefressen!

Also, ich bin kein militanter Raucherfeind! Dafür hatte ich selbst zu lange und zu reichlich diesem Laster gefrühnt und weis wohl, worüber ich rede Wink

TV-Geräte aus Raucherhaushaltungen waren im Röhrenzeitalter überdurchschnittlich häufig defekt gegangen - es war zuweilen regelrecht ekelig, den Zeilenk?fig öffnen zu dürfen!


Autor: GeorgS
 Verfasst am: 01.10.2006, 15:01 Betreff:
Hallo Thomas,

wann war dieses Praktikum, und aus welchem Grund sollte man im eingeschalteten Zustand nicht reinigen?


Gruß
Georg


Autor: Thomas Verfasst am: 01.10.2006, 17:58 Betreff:
Hallo Georg,

das Praktikum war 1979.

Warum man bei eigeschaltetem Gerät nicht reinigen sollte, wurde mir damals damit erklärt, daß die Beschichtung der Bildröhre dabei Schaden nehmen könnte.

Im laufe der Jahre habe ich so einiges in Erfahrung bringen können, wo ich einfach falsch informiert wurde und wie es scheint, wird mir auch hier wieder eine Fehlinformation genommen.

Das ist mir sogar schon in meinem erlernten Beruf vorgekommen.

Danke Leute!



Gruß Thomas


Autor: WolfgangB Verfasst am: 01.10.2006, 20:08 Betreff:
Beim Reinigen des Bildschirms im eingeschaltetem Zustand lädt sich der Körper auf eine sehr hohe Spannung auf. Diese Spannung kommt von der Hochspannung auf der Leuchtschicht hinter dem Glas. Man merkt das auch daran, dass sich die Haare der Hand bei Annäherung an den Bildschirm aufstellen.
Wenn sich diese hohe Körperspannung dann beim Beröhren einer Zierleiste, Antennenbuchse etc. entlädt, kann es zu den verschiedensten Zerst?rungen einzelner Bauteile kommen, (Tuner, Netzteil, Ic's).



MfG. Wolfgang


Autor: mike jordan Verfasst am: 01.10.2006, 20:56 Betreff:
BRAVO Wolfgang!

Genauso ist es!
Der Wasserfilm vor dem Glas, bildet einen zweiten Ladekondensator der aus dem Dielektrikum (glas) aufgeladen wird! Der Innenbelag der Tube ist ja an die 15-17 Kv angeschlossen.



mike


Autor: hoeberlin Verfasst am: 01.10.2006, 22:30 Betreff:
Hallo, zusammen,

kleine Anekdote dazu aus meiner Lehrzeit, ich tu es auch nie wieder!

Aufgabe: Farbfernseher Bildlinearität und Bildhöhe nach Röhrentausch einstellen. Der Kreis vom Testbild soll also rund sein. Perfekt zu machen mit abwaschbarem Filzstift um einen runden Keksdosendeckel ( aus Blech ) . Ich also bei laufendem Gerät den Blechdeckel mit Tesafilm befestigt, und Kreis drumgemalt. Dann, Gerät ausgeschaltet, um den Deckel abzunehmen.

An den "Kondensator" aus der Lochmaske und dem Keksdosendeckel hatte ich nicht gedacht. der ist dann quer durch die Werkstatt geflogen........

Ich hab's aber überlebt, und den in der Ecke stehenden Fisher X101D hab ich auch nicht getroffen. Der Fisher steht heute bei mir zu Hause.



Gruß aus Berlin,
Henning


Autor: Christian Verfasst am: 22.03.2014, 19:02 Betreff:
Also ich benutze immer Glasreiniger oder wenns wirklich heftig ist Seifenlauge...

Viele Grüße Christian



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