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Autor: TipFox Verfasst am: 05.03.2014, 22:20 Betreff: Einfache Frequenzanzeige
Liebe Bastelfreunde,

in einer alten Zeitschrift für Funkamateure ("Practical Wireless", Ausgabe 01/2004) habe ich eine Schaltung für ein Frequenzmessgerät gefunden, die an Einfachheit wohl kaum zu schlagen ist. Ursprünglich stammt die Schaltung aus einem bereits 1970 im selben Magazin erschienenen Artikel.

Anders als heute üblich, wird hier nicht digital gezählt sondern rein analog aus dem Eingangssignal eine zur Frequenz proportionale Spannung erzeugt und angezeigt.

Hier das Blockschaltbild und die Schaltung des Originals:







Ich habe heute einmal die Schaltung etwas an meinen Bauteilebestand angepasst und aufgebaut. Jetzt sieht die Schaltung so aus:



Die übersichtliche Schaltung kann man leicht auf Lochraster aufbauen. Hier ein Foto des Testaufbaus:




Auf dem Foto verwende ich ein digitales Panelmeter (200mV) zu Anzeige - im Endaufbau soll es aber ein Zeigerinstrument werden. Leider besitze ich kein Instrument ausreichender Größe mehr.

Wenn man die Schaltung mit Hilfe einer Wechselspannung (Netztrafo) oder eines Tongenerators kalibriert hat, ist die Anzeige sehr genau - besser jedenfalls, als der Frequenzmessbereich eines billigen DMMs !

Wenn man die Bereichskondensatoren gut auswählt, sind auch die Abweichungen beim Bereichswechsel ohne Nacheichung erstaunlich gut - das hatte ich so gar nicht erwartet.

für wirkliche Messaufgaben im Labor ist so ein Gerät wohl eher nicht geeignet. Allerdings gibt es ja genügend Anwendungen, bei denen es nicht auf das Hertz ankommt - DrehzahlÜberwachung bei Generatoren, Frequenzanzeigen für Radios, Überwachung der Netzfrequenz o.ä.

Die obige Schaltung ist bis 200KHz ausgelegt - das heisst aber nicht, dass es nicht noch höher geht. Bei HF-mäßigem Aufbau sollte zumindest der Bereich bis 2MHz noch machbar sein. Damit könnt man z.B. die Oszillatorfrequenz eines Mittelwellenempfängers messen und anzeigen - die ZF wird einfach "wegkalibriert". Da die Skala dann sowieso selber hergestellt werden müsste, müsste der Messwert auch nicht unbedingt linear sein.
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 19:36, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: JuergenK Verfasst am: 08.03.2014, 23:52 Betreff:
TipFox schrieb wie folgt:
Wenn man die Bereichskondensatoren gut auswählt, sind auch die Abweichungen beim Bereichswechsel ohne Nacheichung erstaunlich gut


Hallo Jürgen,

wenn du einen Doppel-4-fach-Umschalter nimmst und den Shunt am Messinstrument damit ebenfalls umschaltbar machst (also für ihn 4 Trimmer verwendest), geht es noch genauer. Very Happy

JuergenK


Autor: TipFox Verfasst am: 09.03.2014, 13:04 Betreff:
Hallo Juergen,

das ist natürlich auch noch eine Möglichkeit - allerdings ist die Übereinstimmung mit den ausgesuchten C's für ein Zeigerinstrument schon sehr gut. Nur bei digitaler Anzeige würde sich der Aufwand lohnen.

Ich denke die eigentliche Stärke dieser Schaltung liegt aber in der Möglichkeit, für jeden Zweck eine eigene Anzeige aufzubauen. Dann benötigt man nur einen Bereich und den kann man dann sehr genau abgleichen. für die Überwachung einer Sollfrequenz reicht dann auch das billigste Zeigermesswerk ...



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