IG-Banner
T R E F F P U N K T   der   I N T E R E S S E N G E M E I N S C H A F T
PN-Board   FAQFAQ   rulesRegeln     LesezeichenLesezeichen   LinksLinkliste   AnmeldungAnmeldung
ArchivArchiv 1   PS-GalerieArchiv 2   GalerieGalerie   TonaufzeichnungTonaufzeichnung   MuseumMuseum     MitgliederMitglieder   GruppenGruppen   ProfilProfil + UCPEinstellungen   LoginLogin

Schon gewusst, ...
Die IG FTF erhebt und speichert personenbezogene Daten ihrer Mitglieder unzugänglich für Unbefugte, gibt diese weder an Dritte weiter noch werden sie zu anderen als den bestimmungsgemäßen Zwecken genutzt. Minimale Informationen sind allen Mitgliedern und sehr begrenzt für Besucher erkennbar. Mitglieder haben Anspruch auf umfassende Information und Korrektur der gespeicherten Daten; als Autoren verzichten sie auf das Recht zur Löschung der Stammdaten. Wer das nicht will, darf kein Mitglied werden. Alle nichtöffentlichen Bereiche sind nur den verifizierten Mitgliedern zugänglich.
Aktuelles Datum und Uhrzeit: 29.03.2024, 02:11
Alle Zeiten sind GMT + 3
 Ãœbersicht » ..:: Bastelbude mit Röhre & IC ::.. » Tips & Tricks
Sicherungshalter - reinigen / ersetzen
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [1 Post] Thema als ungelesen markieren ::  Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
Autor Nachricht
MGW51
Site Admin


Status:  Offline
Eintritt: 12.03.2006
Mitgliedsnr.: 2
Beiträge: 5090
#: 72
      
BL: Sachsen
      kodersdorf.png



Beitrag1/1, Verfasst am: 18.02.2014, 01:15   

Betreff:   Sicherungshalter - reinigen / ersetzen
Antworten mit Zitat Beitragsreport  Markiere diesen Beitrag und Anhänge als ungelesenen

In vielen älteren Geräten aller Hersteller finden sich sehr oft offene Sicherungshalter in Form je zweier federnder Messingblechstreifen. Zumeist sind diese blank belassen worden, es gibt aber auch vernickelte und ebenso hartversilberte Federkontakte.

Das übel, was diesen Bauteilen zuschaffen macht sind einmal die unsichtbaren Spuren von Flu?mittelresten an den Sicherungskappen und zum anderen ist es die durch schwankende, besonders erhöhte Luftfeuchte auftretende elektrochemische Korrosion. Letztgenannte stellt die größte anzunehmende Gemeinheit dar denn sie ist sehr oft unsichtbar! Befallen werden davon zumeist die Blankmessingkontakte, welche mit den vernickelten Sicherungskappen im Krieg zu stehen scheinen. Besonders Jung- oder Neubastler werden gern Opfer dieser Krankheit, suchen sich den Wolf nach Fehlern wo keine sind - weil sie ihrer vorgenommenen oberfl?chlichen Sichtpr?fung absolut vertrauen. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Was dem Anschein nach intakt ist hält einer kritischen Überprüfung zumeist NICHT stand! Auf jeden Fall ist es schonmal verdächtig.

Einfacher dagegen, wenn die Sicherungshaltefedern auch äußerlich der grünen Woche die Ehre erweisen. In solchen Fällen sieht das jeder Laie auf Anhieb und steht vor der Frage: Was tun bzw. WIE ?

Das ist keine banale Frage und ebenso keine banale Aufgabe denn derartige Sicherungshalter sind im Regelfall mechanisch vollkommen ermüdet, versprödet, brechen bei geringster Biegebeanspruchung einfach ab. Wenn die Halter erhalten werden sollen oder müssen, tut man gut daran eine noch klemmende Feinsicherung einfach am Glask?rper zu zerstören. Jetzt sollte es möglich sein, die beiden Kappen nacheinander von außen nach innen zu stoßen. Geht das mit kleiner Kraft nicht, muß eine chemische Reinigung versucht werden. Bei mir kommt in solchen Fällen immer das altbewährte Wellenschalteröl "d" zum Einsatz. Es sollte ruhig einen ganzen Tag Zeit zum einwirken haben. Anderntags kann ein neuer Versuch Erfolgen. Hat man die alten Kappen erfolgreich herausgestoßen, müssen die Haltefedern noch innen und außen vollständig gereinigt werden. Dazu macht sich eine Zahnbürste ganz gut und für die Innenseiten kann man einen Pfeifenreiniger einsetzen. Nabenringe sind weniger geeignet weil sie zu dick "bepelzt" und dabei zu weich sind. Der Reinigungsakt wird bei starker Oxidation nicht im ersten Anlauf vollständig gelingen; es git einfach wie so oft bei alten Sachen: Geduld führt fast immer zum Ziel, Aktionismus schafft nur weitere Baustellen!
Da jetzt keine HÖlsen mehr in den Federn stecken drehen wir uns aus Zellstoff - K?chenrolle - zwei kleine zylinder, welche recht stramm zwischen die Federn passen - ohne diese dabei zu belasten! Diese kleinen Kaulen werden nun mit Wellenschalteröl "d" satt getränkt und für weitere 24 Stunden ihrem Schicksal überlassen. Anderntags folgt dann ein neuer Putzversuch. Immer daran denken, daß die Federn ganz leicht brechen! Wenn nun die Kontaktfl?chen metallisch blank sind, hat man fast schon gewonnen - eine neue Sicherung wird aber jetzt noch nicht eingesetzt! Erst muß der Bereich um die Haltefedern herum peinlichst ges?ubert werden um Reste des Wellenschalteröles vollständig zu entfernen. Das kann mit gutem Brennspiritus oder auch mit Isopropylalkohol Erfolgen. Hier soll man nicht allzu sparsam sein, besonders wenn die Haltefedern auf Pertinaxstreifchen genietet sind! Dieses Hartpapier ist zwar völlig wasserresistent, saugt dafür aber jegliches Öl wie ein gestandener Quartalss?ufer in sich und quillt davon sogar noch auf! Also: das Öl hat seine Schuldigkeit getan und muß nun entfernt werden.

Bevor eine Reparatur abgeschlossen werden soll, wird noch die Stromaufnahme des Gerätes geprüft und zwar in der Weise, daß statt einer Sicherung ein Strommesser angeklemmt wird. Das ist mit simplen Krokodilklemmen einfach zu bewerkstelligen und - wie so oft ist was "modernes" hier völlig deplaziert. Nicht aus nostalgischen Gründen sondern schlicht deswegen, weil es keine realen Werte anzuzeigen vermag! Da wir hier im Regelfalle mit Netzwechselspannung zu tun haben, gibt es nur eine richtige Wahl: ein Dreheiseninstrument. möglichst groß und möglichst ein Schalttafelinstrument weil diese für senkrechten Einbau ausbalanciert sind. Der Einbau muß sehr oft in ein 2 . . . 3 mm starkes Eisenblech - also kein Aluminium oder gar Kunststoff - Erfolgen. Der Eigenstromverbrauch soll natürlich möglichst niedrig sein um den geringsten Spannungsabfall zu erzeugen.

Nur wenn es sich um Sicherungen im sekund?ren Gleichspannungskreis handelt, tut es ein Drehspulinstrument oder hilfsweise ein Digitalmultimeter. Das fri?t dann zusätzlich noch an seiner Batterie und zu allem Überfluß schaltet meistens die Anzeige nach wenigen Minuten automatisch ab. Eine längerdauernde Beobachtung der Stromaufnahme ist mit solchen Apparaten schlicht unmöglich - die miserable Ablesbarkeit bzw. Erkennbarkeit tut ein übriges um einem den Spaß zu verderben.

Wenn die Abschließende Prüfung ohne Beanstandung geblieben ist, wird eine exakt passende Sicherung vorsichtig eingeclipst - besser ist es wenn die Platzverhältnisse ein seitliches einschieben erlauben! Dazu müssen die Federn nur minimalst gespreizt werden, was sie meistens anstandslos verkraften. Sitzt die Sicherung an ihrem Platz, wird mit einer Stecknadel je ein Tropfen Wellenschalteröl "k" - das blaue - mittig auf jede Kappe gegeben. So kann es sich gleichmäßig verteilen und durch leichtes drehen der Sicherung werden die Kontaktfl?chen der Messingfedern benetzt. So widerstehen sie die kommenden Jahre geschützt vor Feuchtigkeit.

Was, wenn es aber nicht so glatt geht, wenn die Federn beim reinigen brechen oder schon derart angefressen sind, daß deren weiterverwendung keinen Sinn macht?
Dann müssen neue Federn her, die kosten nicht viel und halten wieder eine kleine Ewigkeit. Einfach ist es immer, wenn die alten Halter einzeln eingelötet sind. Die kann man schnell austauschen. Komplizierter wird es, wenn die Federn auf Kunststofftr?ger aufgenietet worden sind und eine Entfernung der Niete praktisch nicht ohne Kollateralschäden bewerkstelligt werden kann. Dann müssen die verbliebenen Fußteile vollkommen blank gemacht und satt verzinnt, besser gesagt aufgezinnt werden - so daß das Zinn über der Wulst des Nietkopfes steht. Die neuen Federn werden nun an der Unterseite ebenfalls satt verzinnt und anschließend auf die vorbereiteten UnterGründe gelötet. Liest sich einfacher als es ist!
Die zwei Federn benötigen einen Dummi an dem sie festen Halt haben - gut geeignet sind Feinsicherungen mit Porzellank?rper. Nur dann stehen sie nach vollzogener L?tung auch in einer Flucht und das ist Voraussetzung dafür, daß die Kontaktfl?chen bestmöglich die HÖlsen umfassen statt sie nur punktuell zu beröhren. Wer es ermöglichen kann, sollte mit einer "dritten Hand" beide Halter zugleich verl?ten. Die Hilfestellung einer zweiten Person ist bei dieser Manipulation jedem frustrierenden Gefummel vorzuziehen!

Eine so erneuerte Sicherungshalterung wird auf viele Jahre hinaus nie mehr Anlaß zur Klage geben und problemlos ihren Dienst tun.


So viele Worte wegen so einem simplen Teil! Das mag manch einer denken - es sind erfahrungsgemäß sehr oft die einfachen Dinge, welche die größten Kopfschmerzen verursachen können.
Bei vernickelten Haltefedern ist ein Ersatz so einfach wie beschrieben nicht machbar - da muß man entweder etwas tricksen oder eine komplette ErsatzLösung finden. Wie man dazu vorgeht ist am jeweiligen Einzelfall zu entscheiden.
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite 1 von 1 [1 Post] Thema als ungelesen markieren ::  Das Thema drucken
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen
 Ãœbersicht » ..:: Bastelbude mit Röhre & IC ::.. » Tips & Tricks
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in diesem Bereich schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Bereich nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Bereich nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Bereich nicht mitmachen.
Ähnliche Beiträge
Thema Autor Bereich Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Beitragsinhalte global ersetzen / kor... MGW51 Installationsprotokoll 0 19.05.2013, 21:35 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Zinkguß - Teile ersetzen KB100 * Diskussionsboard Magnetton * 2 25.09.2012, 18:12 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Kontakte reinigen und pflegen mit BAL... mike jordan Tips & Tricks 25 06.04.2009, 20:53 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Anzeigeinstrument Neuberger RP270 ers... fred † Fehlerbehebung 16 20.09.2008, 09:46 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Lichtwurflampe im DIA-Projektor ersetzen MGW51 Tips & Tricks 3 19.04.2008, 20:48 Letzten Beitrag anzeigen
Rollbalken

Unsere Software nutzt mehr als 70 Erweiterungen, von der großen Mod bis zum kleinsten Snippet. Wir bedanken uns für das Engagement bei:
AbelaJohnB, Acid, acoolwelshbloke, AmigaLink, asdil12, AWSW, blubbin, Brewjah, CBACK, Chaze, DimitriSeitz, Flance, Flipper, FuNEnD3R, Hainer, Jamer, Leuchte, Mac, MagMo, mgutt, mitsubishi,
mosymuis, Niels, Nivisec, Nuttzy, OXPUS, PhilippK, Pthiirk, romans1423, R.U.Serious, S2B, Saerdnaer, scheibenbrot, SlapShot434, Smartor, spooky2280, Tuxman, ultima528, Underhill,
Wicher, ycl6, ~HG~.
phpBB 2 © 2001, 2005 phpBB Group;  deutsche Ãœbersetzung: phpBB.de & IG-FTF;  Konfiguration & Layout: IG-FTF © 2009, 2013

Vielen Dank für Ihre Visite bei der Interessengemeinschaft Funk-Technik-Freunde!
Bitte besuchen Sie auch die HP Tonaufzeichnung, das Original von Ralf Rankers,
verantwortlich betreut und fortgeführt von der Interessengemeinschaft.

Impressum