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Hallo Kollegen,
ich hatte heute einen schweren Tag. Der wie immer, etwas laengere Text ist in Arbeit. Morgen wird der hier stehen.
GRUSS mike
Meinung zur Technik des Koerting Dreikreis - Geradeaus - Empfaenger RB 3300 W
Hallo Jürgen, hallo Holger01
Euere Überlegungen sind vollkommen richtig, wenn es um eine ?geradlinige? Schaltung geht. Eine Drosselkopplung braucht man, wenn das Audion mit einer Triode bestückt ist. Wenn Ihr ein Datenblatt einer beliebigen Triode anseht, kommt Ihr zu dem Ergebniss: Die Steilheit ist um so h?her je h?her U anode ist.
In die Verstärkung gehen die Steilheit und das Ra im verhältnis zu Ri ein Weil grob gesagt:
Gain = S x Ri parallel Ra .
Damit sind wir schon beim Ra. Macht man den bei einer Triode gross, fehlt das Ua und damit die Steilheit.
Setzt man eine Drossel ein hat man beides im positiven Sinn. Wann ist das am nötigsten? Wenn die nachfolgende Röhre viel Eingangsspannung braucht. Logisch. Man erkennt eine ?L? Type als schwach sofort an einem hohen Wert der negativen Vorspannung. Man muss viel Sperrspannung anlegen um die Röhre zu kontrollieren.
Bei der AL 1 sind das ? 15 Volt bei der AL4 (EL11) nur ?6Volt und bei der EL12 ?7Volt.
Damit verbunden ist eine verschieden hohe Steilheit, ( S = delta ?Ug zu delta Ia) Die AL1 hat da nur 2,8 mA/V , die AL4 (EL11) 9mA/V und die EL12 15mA/V Logisch eine EL12 braucht trotzdem mehr Steuerspannung, die macht ja statt 4,5 Watt, 8 Watt.
Soweit ist alles so wie Ihr es auch sagt.
Aber:
Eine AF7 hat einen Ri von ca. 500kohm bis 2 Megohm. Ausserdem ist es ohne jeden Einfluss auf die Steilheit welche Anodenspannung anliegt, ganz im Gegensatz zu einer Triode. Aus dieser Sicht, ist es belanglos ob der Ra aus einer Drossel mit kleinem DC- Wert und hohem AC-Wert, oder einem ohmschen Widerstand wo beides bekanntlich gleich ist besteht. Soweit, so gut! Wir koennen aber nicht erkennen, warum hat Körting das so gemacht? Die Drossel ist teuer und ?Brummt? wie der Teufel. Bei vielen Geräten ist die in einem Eisenschirm versteckt und oft drehbar zum Minimum Abgleich des Brumms.
Warum also hat man doch so aufwaendig gemacht?
Vorab, ich weis es auch nicht. Wenn ich die Schaltung ansehe faellt auf. Es sind zwei Drosseln die nur getrennt durch einen 10nF zur DC Abtrennung in Reihe liegen. In Reihe? Es ist in der Technik ueblich und richtig, dass ein Generator dargestellt als Ideal Und sein Ri in Reihe zu ihm liegt. Bei der Schaltung um die es geht, sind das wie schon gesagt, die 500Kohm Ri und der Arbeitswiderstand die Drossel, es liegen als die Drossel und der 500Kohm parallel und das ganze in Reihe zum idealen Generator, die AF7.
An diesen Punkt haengt dann die zweite Drossel im Signalweg der mit einem Schalter mit drei Kondensatoren gegen Masse belastet wird. Nachdem 10nF liegt noch ein 0,2 Meg gegen Masse der die ?Ug1 bringt aber mit dem C einen Hochpass bildet und die Drossel 1 auch beschaltet. Der Ri sieht dann so aus: 0,5Meg parallel 0,2 Meg, und die Drossel 1 Das ganze Gebilde ist ein hochwertiger Tiefpass mit schaltbarer Grenzfrequenz und steiler Flanke. Kein einfaches R/C Glied.
Mit einem Ohmschen Ra von 200Kohm waere es kein steiler Tiefpass wegen der Daempfung durch den Ra, einer kleiner Ra haette das nicht, aber keine Vestaerkung, der Kreis schliesst sich. Das passt zu der Tatsache dass Koerting am Eingang ein Bandfilter aufwendet welches bei groesserer Bandbreite als ein Einzelkreis eine bessere Trennschaerfe hat als ein schmaelerer Einzelkreis . Das kann man in vielen Buechern nachvollziehen.
In dieser Zeit legte man noch groesssten Wert auf ein wirklichkeitsnahes Klangbild. Es gab kein UKW aber die AM-Sender sind was die Bandbreite angeht damals nicht so schlecht gewesen wie man es oft heute so annimmt. Wozu haette auch die aufwaendige Bandbreiten Regelung der Spitzenmodelle und der Mittelklasse- Super bis 1939 und nach WW II die der Nachkriegsmodelle gedient. Das ist eine Erklaerung die ich anbieten kann, wissen tue ich auch nichts.
Hans M. Knoll alias Mike Jordan |
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