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Autor: holger01 Verfasst am: 06.11.2006, 23:08 Betreff: Kondensatoren - Trimmer 1937 reparieren
Hallo,

viele von euch hatten sicher schon mal mit kapazitätslosen Trimmer C's zu kämpfen. Hier habe ich mal ein so ein Teil, Baujahr 1939, zerlegt. Die Nietverbindung am Stator ist hochohmig geworden. Als Folge lies sich der zugehörige MW Vorkreis am oberen Ende nicht mehr abgleichen.



Holger


Autor: franz47 Verfasst am: 07.12.2006, 01:53 Betreff:
Hallo Holger,

das ist ein bekannter und beliebter Fehler! Besonders heimt?ckisch sind diese Trimmer, wenn man glaubt durch Nachl?ten den Kontakt verbessern zu können - dann l?st sich das aufgedampfte Silber ...

übrigens tritt diese Art von Fehler auch bei neueren Trimmern dieser Bauart auf (mit L?tung, ohne Hohlniete)- auch da gibt es oft Unterbrechungen zum aufgedampften Silberbelag.

Wahrscheinlich hilft da nur Leitsilberlack, aber das habe ich noch nicht ausprobiert.

Hat jemand Erfahrung bzgl. der Dauerhaftigkeit solcher Reparaturen?

Gruß Franz


Autor: Andreas Verfasst am: 07.12.2006, 08:24 Betreff:
Habe keine guten Erfahrungen mit Reparaturversuchen.
Was mir auch schon des öfteren vorkam, waren KurzSchluß.
Im UKW-Tuner stirbt dann meist die ECCxx.
Bin deshalb mal auf die Suche nach Ersatzteilen gegangen und wurde bei Pollin fündig. 3...12 u. 10...40 pF. (Gibt es auch noch bei B?rklin in drei verschiedenen Bauformen.)


Autor: GeorgS
 Verfasst am: 07.12.2006, 15:58 Betreff:
Hallo,

der keramische Trimmer oben stammt von vor dem Krieg? hätte ich nicht gedacht, aber man lernt nie aus...

Was die Beschichtung mit Silber betrifft, wird Silber für dünne Schichten nicht aufgedampft, sondern gesputtert. für eine Schicht auf so einem Trimmer wäre das aber viel zu dünn, die wird chemisch abgeschieden, wie auch bei Spiegeln bis in die 60er/70er üblich.

Wer sich traut, einen Silberspiegel zu machen (Rezepte gibts im Net genug) könnte den Trimmer "reparieren". Das schwierigste ist dabei die "Lenkung" der Abscheidung auf die richtigen Flächen. zusätzlich könnte man dann anschließend noch elektrolytisch Silber auftragen, damit erhielte man eine Schicht, die dann ewig hält.



Gruß
Georg


Autor: TipFox Verfasst am: 07.12.2006, 20:07 Betreff:
Passend zum Thema:



Autor: holger01 Verfasst am: 07.12.2006, 23:39 Betreff:
Hallo Jürgen,
hallo Forum,


das sind interessante Informationen. Das Modell 2496 findet sich sogar in den Unterlagen wieder. Die Abmessungen stimmen auch. Nur die Stellschraube ist bei dem zerlegten Teil etwas h?her. Mit Baujahr 39 dürfte das aber auch eine recht frühe Ausgabe dieser Bauart sein. Ein Modell früher, Baujahr 37, habe ich noch diese Bauform vorgefunden. (Beides Lorenz)


Qualitativ scheinen die allerdings besser zu sein. Trotz des biblischen Alters, hatte ich noch keinen kaputten von dieser Bauform. Von guter Qualität ist übrigens auch der in diesen Geräten verbaute Drehkondensator. Die Dinger sind unverwöstlich, allerdings sind Abmessungen und Gewicht auch gewaltig. Das verarbeitete Material reicht heute vermutlich für mehrere komplette Radios.




Holger


Autor: TipFox Verfasst am: 08.12.2006, 00:03 Betreff:
Wobei dieser ältere Typ ja ein typischer Vertreter eines "Quetschers" ist - also auch ein anderes Prinzip ... Wink


Autor: Andreas Verfasst am: 08.12.2006, 00:32 Betreff:
Bei den "Quetschern" hat man oft eine defekte Glimmerscheibe als Fehlerursache. Die kann man recht gut ersetzen, womit das Teil wieder wie neu funktioniert.
für mich ist unklar, warum diese Quetscher durch die Trimmer ersetzt wurden. Die Quetscher konnte man sehr feinf?hlig einstellen, der Aufbau war einfach und die Funktion langlebig und sicher.


Autor: MGW51 Verfasst am: 03.02.2014, 23:32 Betreff:
Andreas schrieb wie folgt:
für mich ist unklar, warum diese Quetscher durch die Trimmer ersetzt wurden.


Nun, das liegt auf der Hand: Aus Kostengründen!

Die keram. Scheibentrimmer lassen sich als Massenteile viel preiswerter herstellen und sind zudem deutlich kleiner in den Abmessungen. Damit lassen sich die gesamten HF-Baugruppen kleiner und einfacher realisieren. Bei einem simplen Massenartikel wie es ein Radio nunmal ist, muß man mit Zehntelpfennigen rechnen. Auch damals schon.

Nur wenige wirkliche SpitzenGeräte, die freilich ihren Preis hatten, sind ein bisschen aufwendiger konstruiert und eben auch mit etwas h?herwertigeren Materialien bestückt worden. Dort hat man dann statt der Scheibentrimmer eben Luft- oder Spindeltrimmer eingebaut. Die sind absolut zuverl?ssig weil werthaltig und damit den keramischen Kameraden deutlich überlegen. Auch im Preis Smile



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