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Aussetzende Kontakte müssen einer gründlichen aber schonenden Reinigung unterzogen werden, wobei der Tenor auf schonend liegt. Das sollte man wenn möglich mit "Wellenschalteröl", einem Produkt das es in zwei Ausführungen gibt: Rot, mit dem Kennbuchstaben "d" und Blau mit dem Kennbuchstaben "k", durchführen.
Wie Burkhard schon anderorten schrieb, gibt es da Zeug nicht als Spray sondern ausschließlich in kleinen Fläschchen.
Zur dosierten Anwendung: Ein kleiner, spitzer Malpinsel (K?nstlerbedarf!) und eine alte Injektionsspritze mit Humankonus und mehrere Kanälen, besonders auch PunktionskanÖlen! sind die idealen Werkzeuge. Moderne Wegwerfspritzen haben einen kleineren Konus der nur mit zusätzlichem Adapter an klassische HumankanÖlen paßt. PunktionskanÖlen sind auch für andere Zwecke sehr gut zu gebrauchen, da sie leicht in jeden Winkel hineinreichen und zu diesem Zwecke gut biegbar sind.
Einige passend gemachte Zahnbürsten und ein paar Stückchen Wildleder vervollständigen die Bewaffnung um gegen Schwefelsilber & Co. anzutreten.
Vom Roten wird ein Tropfen an den schlechten Kontakt gegeben und je nach Aussehen mehrere Minuten bis zu einem Tag wirken gelassen. völlig schwarze Kontaktteile wie z.B. die Abgriffe an kleinen Einstellreglern werden anderntags mit einer Zahnbürste kurz abgeb?rstet und sehen aus wie neu! Nun kann man mit Isopropanol den gelösten, fettigen "Dreck" sauber abwaschen und nach der Trocknung bekommt der metallene Schleifkontakt einen ganz kleinen Tropfen "k", also von dem blauen Öl. Das sorgt einmal für gutes gleiten und zudem verhindert es allzu rasche neuerliche Oxydation.
Schwergängige Potiachsen, auch solche von Doppelpotis, werden ebenso mit ein, zwei Tropfen "Rot", die man nur in Ruhe einziehen läßt, wieder butterweich drehbar.
Wenn gekapselte Potis kratzen, dann hilft nur Ausbau und völliges fluten des Gehäuses auf Dauer. Das ist ein langwieriger Prozeß, aber sehr erfolgreich! Wenn Schalterkontakte im Poti kleben, wird das SchalterGehäuse einfach angebohrt, am besten mit einem KavitätenFräser. Hat man nur einen Spiralbohrer, so wird dieser zuvor in zähes Fett getaucht damit die Bohrsp?ne kleben bleiben. Niemals damit freih?ndig arbeiten! Wenn es unvermeidbar ist, muß der Bohrer einen Tiefenbegrenzer bekommen.
Das Schaltergeh??se kann mit wenig "Rot" gefällt werden und das Loch wird zugeklebt. Kr?ftig schätteln und einen Tag liegen lassen. Danach mit Isopropanol auswaschen, wenn es sich um Netzschalter handelt. Bei NF-Schaltern nach dem Auswaschen etwas "Blau" einspritzen und Loch zukleben - Schmelzkleber ist ideal und fast unsichtbar.
Bei Kontakten die in Polystyrol als isolierendem Träger eingelassen sind, ist äußerst behutsam vorzugehen! Das gilt in besonderem Maße für die Kontaktstreifen in alten Trommelkanalw?hlern. Auf keinen Fall darf das Öl in die Polystyroltr?ger eindringen; die werden davon unbrauchbar Es ist der Geschicklichkeit jedes Reparateurs anheimgestellt, mit der gebotenen Umsicht zu Werke zu gehen.
Achtung: Wellenschalteröl ist ein Teufelszeug! Die Flecken sind außer mit der Schere nicht mehr zu entfernen. Auch Holzoberfl?chen saugen das Öl gierig auf und bleiben für immer verfürbt. Polyester-/ Polyurethanlacke moderner Geräte sind dagegen - mindestens kurzzeitig - resistent. Polystyrolteile verfürben sich ebenso bei Kontakt mit diesen Ölen dauerhaft
Dagegen gilt als sicher, daß moderne Schleifbahnen aus Leitplastik - die von manchen Sprays regelrecht aufgefressen werden - vom Wellenschalteröl nicht angegriffen werden.
Diese Öle wurden bis zum Ende der DDR in Rudolstadt (Schwarza) produziert. Heute noch erhältlich, direkt beim damaligen Produzenten, Rundfunkspezialist Granowski, Schwarza. Preise pro Fläschchen "d" oder "k" liegen im einstelligen Euronenbereich, die man unbedenklich zahlen kann! Es ist ein erstklassiges Produkt und außerordentlich sparsam im Verbrauch.
So, und in Kürze ein paar Bilder! |
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