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Autor: MGW51 Verfasst am: 19.05.2008, 00:38 Betreff: Gewinde: Innengewinde reparieren
zerstörte Gewinde sind ganz besonders bei Sackl?chern zumeist eine Herausforderung an den Instandsetzer. Ich möchte hier eine Methode vorstellen, die bei den größten ProblemFällen mit Erfolg anwendbar ist - bei Kunststoff allerdings mit gewissen Einschränkungen!

Hierbei handelt es sich um ein Werkzeugsystem, mit dessen Hilfe in ein zerstörtes Gewinde eine exakte Spirale aus prismatischem Federstahl eingesetzt wird. Die ursprüngliche GewindeGröße, z.B. M5 wird damit wieder vollständig hergestellt. Mehr noch! Das neue Gewinde ist absolut pa?genau und zudem hochfest. Dieses Verfahren wird inzwischen auch präventiv angewandt, wenn z.b. in LM-Teilen tragfähige, verschlei?feste Gewinde erforderlich sind.

Das System beinhaltet für jede GewindeGröße einen Spezialgewindebohrer, ein Setzwerkzeug für die Spiralen und eine gewisse Menge an Spiralen als Erstausstattung. Der Gewindebohrer und das Setzwerkzeug müssen mit einem nicht zu kleinen, gut futternden Windeisen betätigt werden. Ein Kernlochbohrer sollte natürlich auch vorhanden sein.

Zur Anwendung in Kunststoffen: Bei thermoplastischen Materialien wie z.B. Polystyrol ist das System nicht anwendbar da dieses Material den erforderlichen Kräften beim abscheren des Eindrehmitnehmers vom Nutzteil der Spirale vermutl. nicht gewachsen ist. Bei Pertinax, Novatex (Hartgewebe) Bakelit und anderen duroplastischen Massen gelingt das immer, wenn eine ausreichende Wandst?rke vorhanden ist.

für den Hobbyinstandsetzer ist die Anschaffung dieser Ausr?stung im Allgemeinen zu teuer weil uneffizient. Doch nicht verzagen! Wer um diese Möglichkeit weiß, kann in seinem Umfeld gezielt nach Reparaturbetrieben Ausschau halten und dort einfach mal nachfragen. Man wird ihm sicherlich gegen ein geringes Entgeld weiterhelfen - wenn dies technisch machbar ist.

Bei Radios finden sich vermutlich nicht soo viele AnwendungsMöglichkeiten - das sieht bei allen Mechaniken wie sie in Musikboxen, Tonbandgeräten und anderswo anzutreffen sind schon anders aus.

für die Gewindereparatur dünnwandiger Kunststoffteile und -Gehäuse sollte man zuerst eine einfach zu bewerkstelligende Klebetechnik ins Auge fassen.
Dazu wird die zerstörte Gewindebohrung vorsichtig erwietert, bis sie groß genug ist um eine vorhandene Gewindebuchse aufnehmen zu können.
Solche Buchsen, zumeist aus Messing gefertigt, sind am Au?enmantel kordiert. Sie erhalten dadurch die nötige Widerstandskraft gegen ein bloßes herausziehen bei zu festem Eindrehen der Schraube.
Solche HÖlsenmuttern kann man einfach selbst gewinnen indem man diese aus SchrottGehäuseteilen herausholt. Z. B. lassen sich in unbrauchbar gewordenen Händiehs immer mal Buchsen der Größen M2 bis M3,5 finden. Das gilt freilich auch für normale Schnurlostelefone aber auch für diverse K?chenGeräte etc. Bei letzteren sind dann eher Größen zwischen M3 und M5 vorzufinden.
Moderner K?chenkrempel ist leider sehr oft nur noch simpelst mittels einfacher "Holzschrauben" zusammengew?rgt oder gar nur geclipst - da erübrigt sich jegliches Nachschauen von vornherein; man wird nur dreckeig davon Daumen hoch


Autor: Thomas Verfasst am: 19.05.2008, 01:02 Betreff:
Hallo Michael,

Reparaturs?tze in der von Dir genannten Weise gibt es auch im Motorrad und Automobilbau.

Eine Preiswerte Möglichkeit stellt Helicoil dar, aber wie Du bereits erw?hnst, lohnt sich der Aufwand oft nicht, weshalb nachfragen vor Ort bei Firmen, die ggf. damit zu tun haben mehr bringt.

Gruß Thomas



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