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Dieses Kapitel möchte sich nicht mit den +/- normalen Endgeräten bei den Fernsprechteilnehmern befassen sondern solche Technik besprechen, die z.B. in den Fernmeldebautrupps, bei Entstörungsdiensten und auch in einer Sterntopologie bei z.B. milit?rischen Einrichtungen unter dem Namen "Feldfernsprecher" bekannt ist. Die Vorteile Letztgenannter sind neben der sehr einfachen Installation die unmittelbare und sichere Erreichbarkeit der Gegenstelle in einer Richtung und die vergleichsweise sehr hohe Abh?rsicherheit, welche sogar das Vorhandensein dieser Nachrichtenverbindung allein auf die Vermutung beschränkt.
Die Verbindung der Feldfernsprecher (FF) untereinander geschieht mittels "simpler" Zweidrahtleitung, soweit mir bekannt, immer symmetrisch. Simpel deswegen in Gänsefüßchen, weil es diese Art von Leitungen wirklich in sich hat! So sind mir u.a. nahezu unsichtbare, weil geometrisch so klein und dunkelolivgr?n isolierte Paralleldrahtleitungen bekannt, die man einfach frei verlegt auf dem Boden nicht sieht! Eine Haspel mit mehreren hundert Metern wiegt fast nichts im verhältnis zum Gewicht einer anderen, mechanisch stark beanspruchbaren Leitung. Diese kenne ich als verdrillte Zwillingslitze mit mindestens zweifacher, sehr abriebfester schwarzer Isolation und verzinnter Stahldrahtlitze als Seele. Das Zeug ist nahezu unkaputtbar. Man kann es leicht in der Erde verscharren aber auch in den Baumkronen +/- frei verlegen.
Werden mehr als zwei Sprechstellen benötigt, dann muß eine Vermittlungsstelle eingerichtet werden, mit der sämtliche Endstellen einzeln verbunden sind, daher Sterntopologie. Die FF besitzen keine eigene W?hleinrichtiung. Ein Gesprächswunsch wird per Stromerzeugung mittels Kurbelinduktor der Vermittlungsstelle, die oft auch der Gefechtsstand ist, angezeigt; die Signalisierung erfolgt dann entweder über Wecker oder Klappen, ggfs. auch beides kombiniert. Der gewünschte Teilnehmer wird dann am Klappenschrank vom Vermittlungstechniker gest?pselt, bei Gesprächsende erfolgt ein erneuter Stromimpuls der dem Fernmelder anzeigt, daß die Leitung nicht mehr benötigt, die Verbindung also getrennt werden kann. Die in den FF eingebauten Batterien/Akkus dienen ausschließlich der NF-Signalverst?rkung damit sie sich nicht vorschnell erschöpfen.
Es sind auch Gespräche in das - so vorhanden - öffentliche Fernsprechnetz herstellbar. Dazu muß in der Vermittlungsstelle eine Amtanschalteeinheit - oder wie immer das heute bezeichnet wird - vorhanden sein. So kann eine manuell hergestellte Fernverbindung über das Steckfeld im Klappenschrank auf eine zuvor hergestellte Verbindung zu einer Endstelle geschaltet werden. Mithören ist dabei für den Vermittlungstechniker nicht unumgänglich denn er muß ja die Amtsleitung schnellstmöglich wieder freischalten, also trennen.
Diese Handvermittlung ist kein Nachteil sondern so gewollt. Sie gestattet einfachsten und damit auch unter sehr rauhen Bedingungen zuverl?ssigen Nachrichtenaustausch und schützt zugleich vor dem Abhören der Inhalte - sofern die Leitungen nicht angezapft werden - und noch wichtiger, sie verhindert so, daß Nachrichten "nach Draußen" gelangen welche nicht für die ZivilbevÖlkerung oder gar feindlich gesinnte Kräfte bestimmt sind.
Einige technische Einrichtungen dazu werden wir hier vorstellen - soweit uns das möglich ist bzw. soweit die Geräte technisch interessant sind. Quelle dafür ist - wie kann es anders sein - zu einem erheblich Maße Ihbee.
Es geht aber nicht vordringlich darum, die +/- ins Kraut schießenden Fantasieen bestimmter Anbieter aufs Korn zu nehmen, sondern um die möglichst genaue Findung der tatsächlichen Bestimmungen und Funktionsweisen solcher Apparate. Na klar, wir wollen (und sollen) auch mal herzhaft lachen dürfen Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 24.12.2013, 16:11, insgesamt einmal bearbeitet |
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