Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Projekte mit Halbleitern
Autor: TipFox Verfasst am: 31.12.2013, 15:17 Betreff: Sterling Motor
Liebe Technikfreunde,

es ist zwar etwas "Off Topic" aber ich möchte hier trotzdem kurz das Franzis Lernpaket "Sterlingmotor selber bauen" vorstellen.

Sterlingmotore haben mich schon immer fasziniert - ich selber bin aber in Mechanik nicht sehr begabt und habe daher bisher immer davor zurück geschreckt eine der unzähligen Anleitungen im Internet nach zu bauen.

Mit dem Franzis Lernpaket hatte ich nun die Möglichkeit, so ein Ding mal aufzubauen und in Funktion zu sehen ...

So sieht das Lernpaket aus:



Darin befindet sich ein ausführlichen Handbuch mit vielen Versuchen und Erklärungen (auch zu anderen Sterlingmotor-Typen), ein Bauteilepaket mit Steckbrett und einigen elektronischen Bauteilen - und natürlich die Einzelteile des Sterlingmotors.



Der Aufbau ist nicht sehr schwer - aber auch nicht gerade trivial. Nicht umsonst findet man den Hinweis: "für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet". Wenn man aber das Handbuch gut studiert und dann sorgsam arbeitet, ist er in kurzer Zeit aufgebaut und schnurrt problemlos auf einer Tasse mit heissem Wasser.

Hier ist er schon fertig und läuft auf einem aufgeheizten Kupferblock:




Hier noch ein paar "bewegte Bilder":

http://galerie.ig-ftf.de/data/media/141/Ster04.AVI
http://galerie.ig-ftf.de/data/media/141/Ster05.AVI


Bei den im Handbuch beschriebenen Versuchen mit den zusätzlichen Elektronikbauteilen geht es überwiegend um Temperaturmessung und Drehzahlbestimmung mittels Strobo-Scheibe. Ich habe diese Versuche nicht aufgebaut, da ich diese Messungen anders vornehmen kann ...

Ein paar Tipps:

- man kann die Drehzahl mit den im Handbuch beschriebenen Methoden bestimmen - man kann aber auch einfach eine Spule neben den Arbeitszylinder halten und die Frequenz der erzeugten Spannung messen

- anstelle der im Handbuch beschriebenen Heizung mittels Halogenlampe kann man auch ein paar Hochlastwiderstände als Heizung verwenden. Mein Modell läuft dann ab etwa 3 Watt elektrischer Eingangsleistung - verwendet wurden 3 parallel geschaltete 27 Ohm - Widerstände (eckige Zementtypen)

- auf keinen Fall irgend etwas ölen, auch nicht die Kugellager oder den Pleuel !

- die Silikondichtungen kann man sehr dünn mit einem Silikonfett behandeln, das dichtet gut und erleichtert auch den Zusammenbau, da die Dichtungen dadurch haften. Falls es mal nötig sein sollte, den Arbeitszylinder zu demontieren (das ist kritisch!), ist dieses Fett auch von Vorteil ...

- bei der Polarität der Magnete nicht auf das Handbuch verlassen, sondern testen! Bei mir war es genau anders herum, als im HB beschrieben Wink

- die Kugellager "kippeln" in ihren Bohrungen, dadurch wackelt auch das Schwungrad, der Arbeitskoben schlägt ztw. auf und das verursacht jede Menge Verluste. Wer es sich zutraut, kann die Lager vor dem Einsetzen am Rand dünn mit Silikonkleber bestreichen, das Schwungrad einsetzen und das Ganze "über Kopf" (also Schwungrad nach unten hängend!) aushörten lassen. Danach läuft das Ganze wesentlich leiser und länger ...


Viel Spaß Wink



© 2005 print topic mod