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Autor: Holger66 Verfasst am: 01.08.2008, 18:50 Betreff: TekaDe W588 - Ein wirklich dickes Radio!
Hallo Freunde,

nach längerer Abstinenz möchte ich mal wieder eines meiner j?ngst erworbenen Geräte vorstellen, den TeKaDe Weltakkord W588 aus dem Jahr 1955. Das RadioGerät stand vor etwa einem Monat im ebay zur Selbstabholung im 80 KM entfernten Erftstadt. Deswegen erreichte es nur den lausigen Preis von 16,39 Euro. Mein Freund und Sammlerkollege Waldemar ersteigerte es für mich, da er in unmittelbarer Nähe des Gerätestandorte arbeitet.

Gestern brachte er es mir nun auf einem seiner "Raubz?ge", die sich mit Radios und anderen Antiquitäten befassen, mit nach Nettetal.

Erster Eindruck: was für eine Wuchtbrumme ! Das Gerät ist mal eben 74cm breit und 44cm hoch. Damit schlägt es den fürwahr gewaltigen Grundig 5050 noch um ein paar Millimeter. Also ein wahrer Saurier !

Auch die Bestückung ist nicht zu verachten, 2*EL84 treiben im Gegentakt ein Lautsprecherensemble bestehend aus einem gewaltigen ovalen Isophon und 3 permanentdynamischen HochTönern an. Es waren noch komplett die Originalröhren von TeKaDe drin, die ich nach Messung auch brav dringelassen habe, mit einer Ausnahme, die EM80 war nachhaltig erblindet. Dafür durfte eine hübsche Russin Platz nehmen...

Darauf habe ich von den etwa 1000 Teerkondensatoren 6 Stück getauscht, außerdem den Kathodenelko der Endstufe und den Ratioelko, beide waren völlig ausgetrocknet. Der große Becherelko erfreulicherweise nicht. Auch der knapp dimensionierte AEG-S?ulengleichrichter B250C100 war noch erstaunlich gut beisammen, bei einer Netzspannung von 228 Volt fehlen mir nur rund 5 Volt Gleichspannung, das kann man verschmerzen.

Knöpfe, Tasten, Skalenglas habe ich dann in einer flotten Aktion ausgebaut und gereinigt, der Stoff ist noch gut und sauber, nur ein wenig schlaff.

Zum Klang: satt und dank der 3 HochTöner eher etwas h?henbetont, bis man sich traut, den Ba?regler ganz aufzuziehen, dann geht?s ab !

Der Empfang ist ph?nomenal, die Trennsch?rfe auf UKW ist auf einem ganz hohen Niveau und die Empfindlichkeit bei schwachen Stationen ganz hervorragend.

Wer so ein Gerät also mal schnappen kann, nur zu !


Das zweite Bild zeigt den mustergültig übersichtlichen Aufbau der Beschaltung, hier durch die Öffnung im Boden abgebildet:


Momentan läuft das Gerät nach 3 Stunden konzentrierter Reparatur- und Putzarbeit schon seit 2 Stunden ohne Beschwerden.

Ich habe häufiger die Grübelei darüber, welches meiner mittlerweile über 80 Radios ich ins Altersheim mitnehmen werde, wenn?s mal soweit kommt. Das hier kommt in die engere Wahl.....

H.



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