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Autor: Holger66 Verfasst am: 17.11.2008, 11:43 Betreff: Vielfachmesser Hartmann & Braun Multavi H0 und Elavi H0
Konstruktionsfehler ab Werk Exclamation Question



Kann das wirklich stimmen, wer von Euch weiß dazu etwas mehr?
Ich habe beide Geräte in meinem Bestand und arbeite speziell mit dem Elavi HO sehr gerne, da es äußerst pr?zise misst und in sehr schönem Zustand ist. Das Multavi HO hab ich in der seltenen Auf?hrung mit Null in der Mitte, wodurch es sich zum Abgleich symmetrischer Ratiodetektoren besonders eignet.

Originaldokument als PDF unter: www.helmut-singer.com/pdf/HB-Multavi.Elavi.HO.Sicherheit.pdf


Gruß
Holger


Autor: DK8BH Verfasst am: 17.11.2008, 18:56 Betreff:
Es gibt Nichts, dass es nicht gibt.

Man müsste sich die Geräte mal von innen anschauen.

Eigentlich kann ich mir so einen Fehler bei den weit verbreiteten Geräten nicht vorstellen. Es sind schließlich renomierte bekannte Firmen ... aber man weis ja nie.

Ich selbst habe ELAVI 15 in meiner Sammlung ... werde das gelegentlich mal dementsprechend prüfen.

Falls du deine Kisten mal aufschraubst, wäre ich und vermutlich die anderen Mitleser an dem Ergebnis deiner Prüfung interessiert.

Gruß

Werner


Autor: Holger66 Verfasst am: 17.11.2008, 19:18 Betreff:
Hallo Werner,

ich habe gerade mal versucht, bei dem Elavi HO zu messen, ob es eine Verbindiung zwischen den Nieten, mit denen die Frontplatte aufgenietet ist und den beiden Buchsen gibt, wenn der Wechselspannungsweg eingeschaltet ist. Mit dem Digitalmultimeter läßt sich im 2 MΩ Bereich nichts nachweisen.

Aufschrauben ist bei den Dingern immer so eine Sache, vielleicht mache ich das mal bei dem Multavi HO, das ist eh nicht mehr so schön vom Zustand her.

Ich konnte es auch so ohne weiteres nicht glauben, die Dinger gab es doch früher überall in jeder Werkstatt. Wenn es stimmt wäre das doch auch schon damals ein gegenstand für einen kleinen Skandal gewesen, bei der noblen Firma. Das müßte auch heute noch einer wissen. Gibt's die Hartm?nner und Braun eigentlich noch ?

Gruß
Holger


Autor: Arno Verfasst am: 17.11.2008, 22:21 Betreff:
Hallo Holger,

das ist ja interessant. Ich habe im letzten Jahr ein H&B MUltavi HO in noch sehr gutem funktionierenden Zustand ergattert, habe es aber bisher kaum benutzt.

Ich habe mein Gerät eben mal kurz getestet. Also ich kann die Feststellung von Singer für mein Gerät insoweit bestätigen, als das tatsächlich nur bei Wechselspannungseinstellung eine solche an den Nieten auf der Frontplatte messbar ist. Wenn ich bei meinem die Phase an die mit + gekennzeichnete gemeinsame Messbuchse anschliesse, liegt diese auch auf den Nieten. Die Phase ist dabei mit Phasenprüfer nachweisbar! Die Spannung erreicht aber bei Messung mit digitalem und analogem Multimeter, letzteres BBC-Goerz UNIGOR A43, nicht die Höhe der Netzspannung, sondern nur etwa 100 Volt~ ! Wenn man die Spannung mit einem Pr?fer mit niedrigen Innenwiderstand misst ( z.B. Benning Duspol ), ist da gar nichts mehr. Meine abschliessende vorsichtig durchgeführte Fingerprobe bestätigt das. Zwischen den Nieten u.o. der Frontplatte und dem + Anschluss ist keine ohmische Verbindung messbar, also auch nicht im MOhm-Bereich.

Fazit für mich und ich betone vorsichtshalber mein Multavi .......Entwarnung!

Aber wie schon Werner sagt, es gibt nichts was es nicht gibt, lasst also auf jeden Fall Vorsicht walten!!!!
Ich teile zwar die Einschätzung von euch, das ich es kaum glaube, das eine Firma wie H&B fehlerhafte Messgeräte mit gefährlicher Ber?hrungspannung am Gerät bei Messbereichwahl Wechselspannung vertrieben hat.
Dennoch glaube ich aber auch nicht, das Singer solch eine Warnung unbegründet und ohne sorgfältigste Nachpr?fung in die Welt setzt.
Das bei Singer beziehbare abgebildete Multavi ist wohl auch ein jüngeres Modell wie das was ich habe (schwarzes Gehäuse !)

Der Fehler betrifft ggf. nur genau die Modellserie wie abgebildet Exclamation

Leider habe ich auch keinen Schaltplan von meinem.

Auf jeden Fall aber vielen Dank für die Warnung, Holger Smile

Gruß
Arno


Autor: Holger66 Verfasst am: 18.11.2008, 00:00 Betreff:
Hallo Arno und alle,

eine ganz gute Zusammenstellung der alten H&B-Meßgeräte gibt es hier:

http://www.alte-messtechnik.de/hub/analog/multimeter/multavi/multavi.htm

(Ich habe mittlerweile auch ein Pontavi-Wheatstone, tolles Teil. Und ein Multavi II aus der 1936er Serie ist auch im Anmarsch...)

Mein Multavi HO hat ein schwarzes BakelitGehäuse, das Elavi HO ein cremefarbiges. Gibt es da einen Zusammenhang zu den Baujahren ? Das müßte man den Inhaber der obigen Seite mal fragen. Ob der die Singer-Warnung wohl kennt ? Ich glaube ich schreibe dem mal.

Gruß
Holger


Autor: Arno Verfasst am: 18.11.2008, 01:10 Betreff:
Hallo Holger,

jo, ich habe das abgebildete Multavi HO, das erste links in der mittleren Reihe! Super, auch die Beschreibungen und techn. Daten. Hab ich mir mal gleich abgespeichert. für meins hatte ich bisher an techn. Unterlagen noch gar nix.
Ja genau, die Frage nach einem Zusammenhang zu den Baujahren stellt sich.
wäre schön, wenn Du was rauskriegen könntest.


Gruß
Arno


Autor: HTS Verfasst am: 18.11.2008, 02:29 Betreff:
Liebe Freunde,

ich bin sehr erstaunt, wie das H&B übersehen konnte. Auch bei der BW wurde wohl zu blauäugig eingekauft.
Ein Multavi neuerer Bauart habe ich in meinem Fundus. Der hat einen klapprigen Bereichsschalter und überzeugt mich nicht richtig.
völlig ohne Skrupel kann ich meine beiden Messbrücken Pontavi WH2 und Inkavi 2 empfehlen. Die sind wirklich Spitze. Zwar gibt es heute sicher modernere Geräte um Widerstand, Induktivität oder Kapazität zu messen, aber mir macht es mit den hochgenauen Me?brücken einfach mehr Spaß.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.11.2008, 21:22 Betreff:
Es wird wohl überall mal was übersehen Smile

In meinem aktiven(!) Fundus befindet sich u.a. ein Isolationsme?Gerät Fabrikat Siemens&Halske, etwa 30-er Jahre. Das Ding besitzt ein zeitgenössisches HolzGehäuse, die Meßbereiche werden ebenso zeitgenössisch mittels großer Kontaktst?psel eingeschaltet, für Gleichspannungsmessungen ist ein vollisolierter Polwendeschalter eingebaut. Das Me?werk selbst ist auf den Holzkorpus aufgebaut und wird mit einer großen, schön vernickelten Haube abgedeckt.
Isolationspr?fungen nehme ich unter Betriebsspannung vor - d.h. daß die betreffende Maschine dabei an voller Netzspannung liegt und natürlich eingeschaltet ist. In diesem Zustand wird mit zusätzlichen 500V= auf Isolation geprüft. Dabei steht die Abdeckung voll unter Dampf - allerdings ist im "kalten" Zustand ebenso kein me?barer Widerstand feststellbar und der Stromfluss, der sich über die Abdeckung erzielen läßt ist außerordentlich gering. Mich stört das in keinster Weise, ich muß nur darauf achten, daß niemand unbefugt an dem Kasten herumhantiert - dagegen hilft am sichersten abschließen.

Das Gerät selbst wird nicht freistehend benutzt sondern ist mit der Gleichspannungsquelle und weiteren Pr?feinrichtung fest in einem geerdeten Alu-Koffer installiert.

Tja, auch das gibts - ein Isoprüfer der selbst nicht richtig isoliert Smile



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