Treffpunkt der Interessengemeinschaft :: Thema anzeigen - Vielfachmesser Hartmann & Braun Multavi II

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Autor: Holger66 Verfasst am: 21.11.2008, 19:45 Betreff: Vielfachmesser Hartmann & Braun Multavi II



Hallo Freunde, habe gestern ein H&B Multavi II (vermutlich Vorkrieg) bekommen, welches auf allen Spannungsbereichen AC und DC jeweils um den Faktor 3 bis 5 zu viel anzeigt. Ist dieser Fehler heilbar ? Heute abend läuft noch eines aus, auf das ich auch geboten habe. Kaufgrund ? In soundsovielen alten Schaltplänen steht ein Multavi II als Anforderung für die Spannungsmessungen drin, da wollte ich mal "original" messen... Gruß Holger

Autor: Arno Verfasst am: 21.11.2008, 21:53 Betreff:



Hallo Holger, Glückwunsch zum bereits vorh. und viel Glück für das 2. Multavi II. Ob dieser Anzeigefehler zu beheben ist, weis ich zwar nicht, halte ich aber für möglich. Vorausgesetzt natürlich, das Anzeigeinstrument selbst ist noch in Ordnung. Vielleicht kann man ja was abgleichen. Ich habe aber so ein Multavi bisher noch nicht von innen gesehen, ebenso noch keinen Schaltplan davon. Mein Multavi HO stimmt übrigens auch nicht mehr ganz genau. Es zeigt im Gleich- u. Wechselspannungsbereich durchgängig ca. 2,5 % weniger an als mein noch fast neues Hexagon 120 von Unitest. Bei dem Alter der Geräte sicherlich normal. Werde mein Gerät in Kürze doch mal öffnen. Die verblombte Schraube neben dem Batteriedeckel ist zwar noch da, wurde aber schonmal verletzt. Mal sehen wie das innen so aussieht

Autor: HTS Verfasst am: 22.11.2008, 03:16 Betreff:



Hallo Holger, das müsste heilbar sein. Wie sieht es denn mit den Strommessbereichen aus. Ist die Shuntkette noch ganz? Gruß, Hans-Thomas

Autor: Holger66 Verfasst am: 22.11.2008, 09:38 Betreff:



Hallo Arno und Hans-Thomas, die Strombereiche probiere ich heute mittag mal aus, wenigstens die kleinen, mittels Taschenlampenbatterie, Märklin-Trafo und Lämpchen. Arno, daß so ein altes Analogmultimeter mal was weinger anzeigt, als ein modernes Digitalteil mag auch am Innenwiderstand liegen. Bei den HO-Ausführungen glaube ich das allerdings nicht. Mein Elavi HO zeigt extrem genau an, als w?r's neu kalibriert. Gruß Holger

Autor: Arno Verfasst am: 22.11.2008, 19:36 Betreff:



Hallo Holger, ich habe mein Multavi HO eben mal geöffnet. Sieht recht spannend aus, diese Qualitätsmimik vergangener Tage Zum Abgleichen habe ich auf den ersten Blick nichts gefunden. Ich stelle morgen mal ein paar Bilder ein. Gruß Arno

Autor: Holger66 Verfasst am: 22.11.2008, 20:34 Betreff:



Hallo Arno, das war auch mein Problem, die beiden Widersta?nde stimmten noch so grob, zum Abgleichen ist nichts drin, daher kam ich nicht weiter. Das zweite Gerät habe ich übrigens auch für 1 Euro bekommen.... Wie sieht es mit dem Stammtisch am 27.12. aus ? Gruß Holger

Autor: HTS Verfasst am: 22.11.2008, 20:52 Betreff:



Hallo Holger, mess mal den Innenwiderstand im 6-V-Bereich (Gleichspannung); der soll 2kOhm betragen. Der Innenwiderstand im 3-mA-Bereich (Gleichstrom) soll etwa 300 Ohm betragen. Gruß, Hans-Thomas

Autor: Holger66 Verfasst am: 23.11.2008, 11:51 Betreff:



Hallo Hans-Thomas, die Strombereiche sind allesamt tot. Im 3mA-Bereich ist der Widerstand unendlich. Im 6V-Bereich ist der Widerstand nicht 2 sondern 3KOhm. Gruß Holger

Autor: HTS Verfasst am: 23.11.2008, 18:31 Betreff:



Hallo Holger, offensichtlich ist einer oder mehrere der ShuntWiderstände durchgebrannt. Ich werde das am Abend näher untersuchen, wenn ich von der Arbeit zurück bin. Größe, Hans-Thomas

Autor: Arno Verfasst am: 23.11.2008, 19:44 Betreff:



Hallo Holger, hier mal wie versprochen einige Bilder von meinem Multavi HO zum anschauen o. vergleichen Gruß, Arno

Autor: Holger66 Verfasst am: 24.11.2008, 10:05 Betreff:



Hallo Arno, das Multavi II ist viel simpler aufgebaut, ich mache davon gelegentlich auch ein paar Bilder. Hier ist aber erst einmal der Schaltplan davon: Den hat mir freundlicherweise ein Sammlerkollege überlassen, der ihn irgendwo gefunden hatte. Da mein Multavi auch eine (originale Pertinax-)Rückwand ohne jeglich Beschriftung hat, hier auch die Werte für den Innenwiderstand: 6A: 0,2 Ω 600V: 200 kΩ 1,5A: 0,8 Ω 300V: 100 kΩ 0,3A: 4 Ω 150V: 60 kΩ 0,06A: 20 Ω 30V: 10 kΩ 0,015A: 75 Ω 6V: 2 kΩ 0,003A: 2 kΩ Ich warte mit weiteren Überlegungen mal, bis das zweite Gerät eingetroffen ist, vielleicht ist das besser in Schuß. Oder man kann aus 2 Geräten eines machen. Gruß Holger

Autor: Arno Verfasst am: 24.11.2008, 12:34 Betreff:



Hallo Holger, in der Tat, sehr übersichtlich Bei meinem stimmen die InnenWiderstände in den versch. Messbereichen (hinten auf dem Deckel angegeben) noch recht genau. Gut so, das ich vorerst nicht an das dicht gedrängte Innenleben ran muß. Gruß Arno

Autor: HTS Verfasst am: 24.11.2008, 14:17 Betreff:



Hallo Arno, vielen Dank für den Plan. Hallo Holger, ein paar Widerstände konnte ich aus den Angaben neu berechnen: Spannungsbereiche VorWiderstände: 6V: 1,7 kΩ 30V: 1,7 kΩ + 8 kΩ 150V: 1,7 kΩ + 8 kΩ + 40 kΩ 300V: 1,7 kΩ + 8 kΩ + 40 kΩ + 50 kΩ 600V: 1,7 kΩ + 8 kΩ + 40 kΩ + 50 kΩ + 100 kΩ (333,33 Ω/V, Strom = 3 mA) Strombereiche, Shuntwiderstandkette: zwischen den Kontakten 3 mA und 15 mA: 324,37 Ω zwischen den Kontakten 15 mA und 60 mA: 60,82 Ω (hier 0,9 V größerer Spannungsabfall als angegeben) zwischen den Kontakten 60 mA und 300 mA: 16,22 Ω zwischen den Kontakten 300 mA und 1,5 A: 3,24 Ω zwischen den Kontakten 1,5 A und 6 A: 0,61 Ω unter dem Kontakt 6 A: 0,2 Ω Die beiden Widerstände oberhalb des Umschalters dienen zum Abgleich. Das Instrument alleine hat 780 ?A, der Abgleichwiderstand (Gleichspannung/-strom) wird so eingestellt, dass an dem Me?werk und dem Widerstand zusammen 900 mV abfallen. Gruß, Hans-Thomas

Autor: Uli1960 †
Verfasst am: 24.11.2008, 18:42 Betreff:



Hallo Holger, ich hab noch ein Multavi II in der Ecke rumliegen. Wenn Du's brauchen kannst, melde dich. Meines Wissens geht das noch, es ist auch noch eine mehr oder weniger gammelige Ledertasche dabei. Die Schrift auf der Rückseite ist allerdings nicht mehr lesbar.

Autor: TipFox Verfasst am: 24.11.2008, 22:26 Betreff:



Hallo Holger, vieleicht kannst Du das hier noch gebrauchen:

Autor: JuergenK Verfasst am: 24.11.2008, 23:11 Betreff:



na, Holger, bei so vielen hilfreichen Tipps hier wirst Du ja wohl kaum das viele Jahrzehnte alte Gerät mit einem anderen Multavi zusammenwerfen, um aus 2 Oldtimern ein einziges zu machen? Das sind doch nur passive Bauteile, wobei vermutlich wohl nur ein Widerstand defekt ist. Dank HTS - super - gibt es jetzt sogar die Werte Da freuen sich alle eher auf eine Erfolgsmeldung von Dir In diesem Sinne: Viel Erfolg!

Autor: Holger66 Verfasst am: 25.11.2008, 08:14 Betreff:



Hallo alle zusammen, jau. Ihr habt mir wirklich schon eine Menge Tips gegeben. Nur ist es doch so ganz einfach nicht. Die Widerstände sind nämlich keineswegs die üblichen Teile mit Porzellank?rper, nur 50K und 100K sind so ausgeführt. Die anderen sehen eher aus wie überdimenionierte Spulen und sind ausgesprochen solide verlötet. Ich mache gleich ein paar Bilder... H.

Autor: TipFox Verfasst am: 25.11.2008, 12:50 Betreff:



Hallo Holger, ich nehme an, es ist diese Bauform : Das sind aus Widerstandsdraht gewickelte Präzisionswiderst?nde und wie man an meinem Beispiel sieht, auch 1956 noch im Einsatz - hier beim Gossen "UVA" ... Zuletzt bearbeitet von TipFox am 13.02.2014, 20:54, insgesamt einmal bearbeitet

Autor: Holger66 Verfasst am: 26.11.2008, 12:52 Betreff:



So, nun endlich die versprochenen Bilder von dem Multavi II, zunächst von oben mit abgenommendem Gehäuseoberteil: Da könnte was abgeknipst sein, roter Kringel an der rechten Kante ungefähr in der Mitte, der darüberliegende Widerstand 100 kΩ ist intakt, auch wenn leicht angebr?unt. Dann von unten mit abgenommer Rückwand: Das ist schon wirklich rustikale Technik, da gebe ich Dir recht, Jürgen. Aber solide, unwahrscheinlich solide gemacht. Das erste echte Multimeter, oder ? Gruß Holger

Autor: Weiss Verfasst am: 26.11.2008, 17:30 Betreff:



Hallo Holger, wenn du bis zum Wochenende Warten kannst kann ich Bilder von meinen Multavi II machen MFG Markus

Autor: Holger66 Verfasst am: 26.11.2008, 17:35 Betreff:



Hallo Markus, ja klar, das hat Zeit. Vielen Dank fürs Bildermachen im voraus. H.

Autor: HTS Verfasst am: 27.11.2008, 01:01 Betreff:



Hallo Holger, ich habe den leisen Verdacht, dass da rechts Mitte bei dem abgerissenen Draht eine Widerstandsspule fehlt. Gruß, Hans-Thomas

Autor: Weiss Verfasst am: 28.11.2008, 20:32 Betreff:



Hallo Holger, wie HTS schon vermutet hat fehlt dort eine Widerstandsspule. Ich habe meine gemessen und diese hat bei mir so ca 3,4 Ohm Anbei die Bilder: MFG Markus

Autor: Holger66 Verfasst am: 28.11.2008, 23:35 Betreff:



Hallo Markus, HA ! HA..be ich mir's doch gedacht ! Ich habe eben noch ein Schlacht-Multavi mit defektem Me?werk bekommen (Danke Walter !), das mache ich gleich morgen auf und sehe nach, ob die Spule dort heil ist. Vielen Dank für's Bildermachen einstweilen. Gruß Holger

Autor: HTS Verfasst am: 29.11.2008, 02:28 Betreff:



Hallo Holger, das scheint der zwischen den Kontakten 300 mA und 1,5 A liegende 3,24Ω-Widerstand zu sein. Der lässt sich mit 2 parallel geschalteten 1-%igen MetallschichtWiderständen 3,3Ω und 180Ω ersetzen. Gruß, Hans-Thomas