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Autor: Nils Verfasst am: 23.06.2008, 21:55 Betreff: Imperial im freien Fall
Hallo Freunde,

so endet ein altes Radio ...

Vorweg: ich wohne in einer typischen Wohnstraße mit größeren, rotgeklinkerten Mehrfamilienhäusern aus den 30er Jahren.
Heute am Morgen sah ich vom Küchenfenster aus einen Entrümpelungsdienst vorfahren am Hause schräg gegenüber. Nunja, nicht ungewöhnlich - viele alte Mieter ...

Es war ein Container aufgestellt und die Entrümpler warfen den vermeintlichen Sperrmüll aus der ersten Etage aus dem Fenster direkt in den Container. Immerhin noch eine Höhe von etwa 4 Metern von der Fensterbank.

Na. ihr könnt es euch schon fast denken ... wacky ... als ich einige Zeit später zum Einkaufen ging, konnte ich mir einen Seitenblick in den Container nicht verkneifen.
Ich sah tatsächlich einen solchen Imperial,


völlig zerborsten durch den Wurf aus dem Fenster liegen Evil or Very Mad
Es war, wie ich am Chassis sah, schon das Modell mit Stahlröhren, schätze so um 1939/40. Und vor allem: das Gerät war noch vor wenigen Minuten in Wohnzimmerqualität, wie ich an den Gehäuseresten erkennen konnte Evil or Very Mad
Ich sehe übrigens nur so jung und sportlich aus, daß ihr jetzt denkt, ich wäre kurzerhand in den Container gehechtet und hätte noch Knöpfe etc. gerettet Laughing

Nein, und fotografieren wollte ich es auch nicht wirklich ...

Grüße, Nils


Autor: Holger66 Verfasst am: 24.06.2008, 09:02 Betreff:
Hallo Nils,

boah, sowas vor dem Frühstück .... da vergeht einem jeder Appetit. Nach dem was Du schreibst war das ein J60WK oder J60GWK .... Stahlröhren ....

Ein richtig tolles Radio, nicht wirklich selten, aber dafür mit hoher Leistung gesegnet. ich hatte mal an dem Vorgänger J49GW rumgeschraubt.

Diese Barbaren !

H.


Autor: MGW51 Verfasst am: 12.01.2013, 14:30 Betreff:
Nun habe ich mal die Handbuchseite des WDRG von 1939/40 gescannt, auf der dieser Empfängertyp mit seinen Modifikationen aufgeführt ist.

Insgesamt gesehen, scheint mir der 60 WK die wirklich begehrenswerteste Version dieser Type zu sein. Zwar schlägt der Trafo dort ordentlich auf die Waage, doch die Vorteile einer galvanischen Trennung überwiegen bei weitem die 120 Gramm und den Ärger, den man nach so vielen Jahrzehnten mit gealterten Urdoxen hinnehmen muß.



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