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Bandmaterial: Haltbarkeit von Magnetton-Aufnahmen
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19null5
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Beitrag1/2, Verfasst am: 27.10.2012, 14:09   

Betreff:   Bandmaterial: Haltbarkeit von Magnetton-Aufnahmen
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Aus der Magnetton-Fibel der Filmfabrik Wolfen (ORWO) von 1964:
Zitat:
Falsche Vorstellungen herrschen zum Teil noch über die
Haltbarkeit von Magnetton-Aufnahmen
Es wird manchmal befürchtet, daß die magnetische Tonaufzeichnung im Verlaufe der Zeit von selbst merklich zurückgeht und die Wiedergabe dadurch leiser würde.
Es kann sein, daß eine solche Befürchtung gelegentlich auch jemand ?u?ert, den Sie für einen Fachmann halten. Dann verfügt er aber nicht über Informationen, die dem jetzigen Stand der Erkenntnisse entsprechen, sondern er stätzt sich auf - inzwischen als falsch erwiesene - Mutmaßungen aus den Anf?ngen der Magnetton-Ära. Wir dürfen Ihnen versichern, daß Sie zeitlebens Ihre Magnetton-Aufnahmen wiederhören und sich auch Ihre Kinder noch daran erfreuen können!
Die Haltbarkeitsdauer der magnetischen Tonaufzeichnung entspricht mindestens der praktischen Haltbarkeitsdauer von Schallplatten!


Hier hatten die Verfasser wohl wirklich nur die magnetische Aufzeichnung im Blick. Mittlerweile wissen wir, daß der wohl entscheidende Faktor für die Lesbarkeit der Aufnahmen der mechanische Zerfall der Bänder ist. Bisher ist es aber nur ein kleiner Teil aller Bänder, die kleben, sich wellen oder einfach zerbröseln, und damit nicht mehr spielbar sind. Die allermeisten Aufnahmen - selbst die aus der Anfangszeit dieser Technik - können jedoch immernoch problemlos wiedergegeben werden.

Viele Grüße vom Bosporus
Hajo
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Beitrag2/2, Verfasst am: 07.11.2012, 00:34   

Betreff:
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Es ist wirklich so, daß diese 'antiquierten' analogen Aufzeichnungen weitaus länger als ein Menschenleben nutzbar sind und - das kann wenigstens für die klassische Schallplatte gelten - materialabhängig auch noch in hundert oder zweihundert Jahren problemlos spielbar sein werden.

Wir wissen, daß es, genau wie beim Magnetband, bestimmte Materialien gibt, welche einem schnellen Zerfall ausgesetzt sind. Hier sind es zuallererst die auf unterschiedlichem Träger aufgebrachten Selbstschneidelacke, verschiedenen Folien und auch die Zelluloidplatten. Letztere sind heute bereits außerordentlich selten und werden darob recht hoch gehandelt - sofern sie überhaupt noch transportfähig sind!

Von modernen PVC-Platten ist bekannt, daß diese zuweilen eine unl?sbare Verbindung mit ihren Kunststoff-SchutzhÖllen eingehen. Damit wird so einen Platte ebenfalls unspielbar. Von den klassischen Schellackplatten sind solche Vorkommnisse nur ganz vereinzelt bekannt geworden so daß ich geneigt bin anzunehmen, daß es sich in diesen wenigen Fällen nicht wirklich um echte Schellackplatten = Schiefermehl + 'L?useblut' + Ru? gehandelt hat. Bereits in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts - ggfs. auch noch früher - wurde mit verschiedenen Ersatzmischungen der Versuch unternommen, sich von den teuren Importen des Sekretes der Indischen Schildlaus unabhängig zu machen. So entstanden z.B. die ''PHONOTON'':

aus einem hartgummiähnlichen Material, dessen Robustheit einer echten Schellack aber deutlich nachsteht. Deswegen mußten oder sollten diese Platten auch vorrangig mit Winkelnadel gespielt werden. Ganz apart auch der unten klein zu lesende Hinweis "KriegsAusführung" womit wohl schon ein Wink mit dem Zaunspfahl bzgl. der zu erwartenden Qualität und Lebensdauer gegeben wird.

Rund und schwarz = Schellackplatte - das ist so in vielen Köpfen drin und besonders im Ihbee wird dieser und anderer Schwachsinn, wie der von der ''biegsamen Schellackplatte'' gepflegt.

Ein wenig anders stellt es sich bei den Magnetbändern dar.
Dort ist der größte Feind wohl ein in den Siebzigern von vielen Herstellern benutztes neuartiges Bindemittel. Solche Bänder, nahezu ausnahmslos für den Amateurmarkt gefertigt, kann man nur noch thermisch entsorgen. Wenn man viel Glück hat, lassen sich wenigstens die Spulen noch retten. Es gibt kein Mittel, diesen Zerfall zu stoppen! Wer sich selbst NIE mit Doppel- oder gar Dreifachspielband eingelassen hat, braucht sich vermutlich in dieser Richtung keine Sorgen machen.
Von den alten AC-Bändern sind mir selbst keinerlei Zerfallserscheinungen bekannt, die spielen nach nunmehr 60 Jahren wie am ersten Tage; sicher, die Information ist ggfs. ein wenig verblaßt doch das tut ja niemandem wirklich weh weil sie als solche einwandfrei wiedergegeben werden kann.

Vor einigen Jahren kl?rte mich allerdings Friedrich Engel darüber auf, daß der Zerfall auch vor Cellobändern nicht Halt mache. Ich nehme an, er bezog sich dabei auf Material von der Baddischen; ein Wolfener Band mit Celloträger ist mir aber noch nie als zerfallsgef?hrdet untergekommen - was nicht heißen soll, daß es das nicht doch gibt. Oder noch geben wird. Die Gef?hrdung liegt aber m. E. bei diesem Material in der lagerungsbedingten Dehydrierung, die einen Schrumpfungsproze? dergestalt bewirkt, daß der Senkel aller paar Zentimeter bricht. Also bei Verdacht auf Austrocknung niemals sofort abzuspielen versuchen, erst über längere Zeit im K?hlschrank Exclamation "wachsen" lassen.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der die extreme WiderstandsFähigkeit dieses Materials unterstreicht: Nach vielen Jahrzehnten als verschollen geglaubte Bänder der RRG wurden diese aus ihrem eisigen Grab in den Alpen ausgebuddelt und sind wohl noch heute tadellos spielfähig. Feuchtigkeit hat hier durch den Dauerfrost nicht zum Pilzbefall und damit der Zerst?rung geführt.

Unser PhonoMax kann dazu sicher mehr erzählen.

Was bleibt nun noch? Die Randerscheinung der Masseb?nder, zeitweise unter der fälschlichen Bezeichnung "Schallband für Sprache und Musik'' in den frühen F?nfzigern von AGFA Wolfen in Verkehr gebracht, deren Grundmaterial PVC ist, hat nur ein kleines Zeitfenster in der gesamten Magnetbandproduktionsepoche belegt. über die überraschend gute Qualität dieses Materials hat Hajo ja schon vor längerer Zeit hier berichtet. Nach wie vor ist offen, wo dieses Material gefertigt wurde und wie es dann nach Wolfen gelangte. Verfahrensbedingt kann es hierbei keine SchichtabLösungen geben und ebensowenig dürfte dieses Material derartig ''absanden'', wie wir das vom C-Band her in ehrfürchtiger Erinnerung haben.

Wenn wir von der Endlichkeit der Nutzung solcher Tonträger sprechen müssen, dann ist das zuallererst ein Problem der verschleißenden und neu nicht mehr zu beschaffenden Magnetköpfe. Dieses Manko ist der Platte grundsätzlich fremd. Irgendein ''oller Sparrennagel'' wird sich immer finden lassen und zur Not tut es eine simple Postkarte und läßt uns die Konserve anhören.
Ich bin wahrlich kein Anbeter der Rille, wenngleich ich ein paar solcher alten Stücke zusammengerafft bzw. aus Familienbesitz gehortet habe. Die Primitivität des Verfahrens macht es über alle Zeiten zum einsamen Sieger hinsichtlich der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Tonträgers. Und das wiederrum macht die Platte so sympathisch Smile

Ein für mich völlig leeres Blatt sind die Magnetbänder aus Wolfen / Dessau, welche ab Mitte der Achtziger bis zum Ende der Firmen hergestellt worden sind. Ich weiß weder wie sie aussehen, noch wie sie riechen und schon garnicht, wie sie sich anhören. Der einzige schwarze Karton in meinem Bänderschrank bleibt versiegelt. Warum? weiß ich selbst nicht so genau Smile
_________________
Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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