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Lieber Jürgen,
mit ''UniversalGehäuse'' liegst Du schon ganz richtig!
Das UNI 10 ist, wenn ich nicht irre - das letzte Modell in der klassischen Geometrie, wie sie auch Dein ESR-Meter zeigt (und wie sie mir am liebsten ist). Danach kam dann eine neue Generation, zuallererst etwas auf modern aufgehübscht und deswegen mußte eben das Format von hoch auf quer geändert werden.
Das ist also kein Alleinstellungsmerkmal für das UNI 21 sondern wurde so auch bei anderen Modellen dieses renommierten Herstellers praktiziert. Die Serie begann nach meiner Erinnerung mit dem UNI 11.
Was ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann ist, ob die Gehäuse auch zu noch anderen Zwecken verwendet worden sind bzw. ob für diese Multimeter gar der Einsatz von Digitalanzeigen geplant war. Dann würden 2 Stück dieser Blöcke in Parallelschaltung durchaus einen Sinn ergeben. Wenn man aber aus VerfügbarkeitsGründen für den Binnenmarkt prinzipiell den Einsatz einer bestimmten Batterieform - hier eben die 6F22C - ausschließen will oder muß, dann wäre es ebenso aberwitzig, ein paar nicht zu ben?tzende, weil nicht verdrahtete, Batteriekontakte zu montieren.
Ich kenne so allerlei an DDR-Me?technik und ebenso an Me?technik aus der damaligen Sowjetunion. Der Einsatz von diesen 9-Volt Blöcken ist mir aber von keinem einzigen Modell erinnerlich.
''Russenbatterien'', die als Erstausstattung bei sowjetischer Me?technik dabei waren, sind qualitativ auch heute durch nichts mir bekanntes zu toppen! Ich denke da an das AWO-5M - ein gewaltiger Messkoffer mit ''HochspannungstastKöpfen'' ab Werk arbeitet im größten Widerstandsmeübereich mit einer Sollspannung von 22,5 Volt. Die wird durch 5 Stück Flachbatterien bereitgestellt. Diese Batterien - heute als 3R12 bekannt - haben bei mir gut und gerne 10 Jahre problemlos funktioniert. Auslaufen - was ist das
Der kleinste Ohm-Bereich besitzt von Haus aus ein recht voluminses Luft-Sauerstoff-Element, also sowas um die 1,4 Volt. Als diese Quelle nach ein paar Jahren ersch?pft war, habe ich das kleine Glasr?hrchen abgekniffen und am nächsten Tag war der Kasten wieder vollkommen einsatzbereit.
Als ich dann doch an den Punkt kam, wo es nicht mehr ging, lötete ich die zwei Strippen des Sauerstoffblockes an eine kaum halb so voluminse UM1. Nach wenigen Monaten war Sense und ich beschaffte mir dann ein paar ''TENTO'' Zellen , die rote Ausführung. Diese sind auslaufsicher, l?ten aber schlecht. Doch entscheidend ist die Haltbarkeit, welche in diesem Falle von der LagerFähigkeit begrenzt worden ist.
Das Elend mit den DDR-Flachbatterien schenke ich mir an dieser Stelle. Es war aber ausschlaggebend dafür, daß ich mich von diesem Gerät getrennt habe. Prim?rElemente waren in der DDR, bezogen auf deren durchschnittliche Qualität, horrende überteuert.
Und nun, lieber Jürgen, darfst Du Deine Vorstellung von Zitat: | der Gerätebauer konnte dann selber entscheiden, welche Batterien er benötigt | in das Reich der ''Frommen wünsche'' verabschieden.
Klar, entscheiden konnten das die Mellenbacher schon - nur wenn deren Entscheidung nicht mit den heeren Zielen und Vorgaben der staatlichen Planung konform ging, wurde halt die Fertigung nicht genehmigt! So einfach war das - und doch so schwer zu verstehen. Man muß dazu die allgemeine Logik kpl. außen vor lassen. Eine zentral geleitete Volkswirtschaft produziert niemals das was der Markt verlangt sondern stets das, was im gegenwärtigen Zeitpunkt einigen, nicht immer kompetenten Entscheidungstr?gern gerade ''sinnvoll'' erscheinen mag, oder was die stets knappen Ressourcen aktuell gerade hergeben.
Und in diesem Punkte war die DDR-Wirtschaft, zeit ihrer Existenz, durch einen permanenten Hungerast gezeichnet. Wir hatten kein Zink für Dachrinnen, geschweige denn für sowas unwichtiges wie es Prim?rElemente sind. Dafür hatten wir z. B. die ''Blauen Schwerter'', das ''grüne GewÖlbe'', die ''Tonne'', ''Erichs Lampenladen'' und eine Brauerei, die damals noch ganz bescheiden in Radeberg residierte |
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