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Die Typenbezeichnung suggeriert unwillkürlich einen Rundfunkempfänger und das ist so falsch nun auch wieder nicht! Genauer gesagt, stecken im 7 E 84 ein Chassis vom Typ 7 E 81 und obendrüber ein Chassis des einzigen Rochlitzer Magnettongerätes, welchem man keine anderweitige Bezeichnung zukommen ließ - es lohnte wohl nicht, was angesichts der geringen Stückzahlen auch einleuchtet.
Das Rochlitzer MTG als solches stellt eine Nachentwicklung des aus dem BG 190 in Staßfurt abgeleiteten MTG 19 dar. Wie bekannt, ist letztgenanntes mit einem abgewinkelten Chassis - ähnlich dem BG 19 - ausgestattet. Diese Bauform ist zwar ergonomisch aber in Fällen wo der Einbauort oberhalb eines Rundfunkempfängers Erfolgen soll / muß, stellt es für die Gehäusegestaltung eine sehr hohe Hürde dar.
Aus diesem Grunde hat man in Rochlitz das Chassis als gerade Platte konzipiert und in gleichem Zuge wurden auch einige Schwachpunkte des Staßfurter MTG angegangen.
Da ist an erster Stelle die Integration eines HF-Löschkopfes zu nennen. Nicht weniger bedeutend ist die konstruktive Lösung der Wickelkupplungen samt der Richtungsumsteuerung. Anders als bei den Staßfurter und später dann Thalheimer MTGs ist es beim Rochlitzer Gerät nicht notwendig, für den Rücklauf das Band anders einzulegen und irgendwelche Manipulationen an den Wickeltrieben vorzunehmen - es genügt einfach den Schalthebel auf Rücklauf zu schwenken und gut! natürlich darf man nicht vergessen, zuvor die Betriebsart mit dem Zentralschalter von Aufnahme auf Wiedergabe zu stellen! Die Klauenkupplungen der Triebe greifen absolut sicher und nehmen die betreffende Spule problemlos mit.
Eine weitere Besonderheit weist die Betriebsart Plattenspieler auf. Besonderheit ist freilich hier nur im Vergleich zu den Staßfurter / Thalheimer MTGs zutreffend! Der Rochlitzer Konstrukteur benutzt ebenso den Telefunkenarm aus den 30-ern, komplettierte diesen aber mit einem eigenen Netzschalter, der in der üblichen Weise - also mittels kurzem Rechtsschwenk - den Plattenantrieb einschaltet. Am Plattenende schaltet dann die von der Auslaufrille initiierte Schwenkbewegung den Antrieb mittels Anlaufst??el wieder stromlos.
Nun zu den weniger schönen Details.
Als Antriebsmotor dient ein fliehkraftgeregelter Phonomotor mit Schraubengetriebe, dessen rechtwinklig zur Rotorachse austreibendes Wellenende mittels aufgesteckter, per Schrauben fixierter Aluminiumdrehteile sowohl zwei Riemenscheiben als auch die gewaltige Tonrolle sowie am oberen Ende mit dem massiven 12'' Plattenteller komplettiert wird.
Dieser Motor, der ebenso kein Fabrikschild aufweist, ist vermutlich ebenso ein Rochlitzer Kindel, wie seinerzeit viele Firmen Motore dieser Bauart fertigten. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, daß es sich um einen Phonomotor aus Hartha handelt.
Der neuralgische Punkt ist hier das BasisGehäuse des Reglers. Es ist aus einer Art Zinkgu? gefertigt und damit ist klar, daß der Motor selbst so nie mehr funktionieren können wird!
Das Gehäuseteil beginnt bereits zu zerbröseln - somit kann man es nicht mehr auf der Rotorwelle des KurzSchlußl?ufers mit den Klemmschrauben fixieren. Es gibt nur eine Lösung: Ersatz durch einen intakten Regler bzw. ein entsprechendes Einzelteil. Alternativ bliebe noch Umbau auf einen anderen Motor dieser Bauweise. Das aber möchte ich unter allen Umständen vermeiden; wenn alle Stricke rei?en, muß ich so ein Teil in Einzelfertigung herstellen. Nichts ist unmöglich! |
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