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Autor: TipFox Verfasst am: 18.07.2012, 15:14 Betreff: TMS1000 - Sägezahn
Liebe Bastelfreunde,

im Zusammenhang mit IC-Sortimenten tauchen immer wieder IC's auf, die man scheinbar zu Nichts mehr gebrauchen kann. Soweit es sich um SMD-IC's handelt, würde ich zustimmen: ab in die Tonne, wenn man nicht SMD-Löterfahrung hat oder sammeln will!

Bei anderen IC's würde ich immer empfehlen, erst einmal gründlich die vorhandenen Informationen - also z.B. Datenblätter, Internet, Bücher zu studieren. Sehr oft sind selbst IC's brauchbar, die auf den ersten Blick in den Müll gehören. Dazu zählen vor allem (E)PROMS, Schnittstellenbausteine oder auch maskenprogrammierte Prozessoren.

(E)PROMS und Schnittstellenbausteine kann man oft so verschalten, dass sie sich mit sich selbst beschäftigen und dabei an verschiedenen Pins scheinbar zufällige Signale liefern. Noch ein paar LED's und fertig ist der "Zufallsblinker" Wink


Aber hier soll es jetzt einmal um einen maskenprogrammierten Prozessor gehen und zwar den weit verbreiteten TMS1000 bzw. TMS1000NL. Dieser fest programmierte 4-Bit Prozessor wurde massenhaft verbaut - z.B. in Waschmaschinen aber auch in industriellen Steuerungen ...





Klar ist: wenn man nicht exakt das Gerät besitzt, welches ganau diesen Prozessor mit dieser Maske benötigt - dann wird man nur mit sehr viel Aufwand herausbekommen, für was der mal vorgesehen war - also das würde ich mir nicht antun Wink

Aber etwas anderes ist interessant an dem Baustein: er besitzt einen Taktgenerator, der durch externe Beschaltung (R und C) auf seine Sollfrequenz gebracht wird. Im Datenblatt findet man einen empfohlenen Frequenzbereich von 100KHz bis 400KHz.

Nun - wenn der Prozessor arbeiten soll, mag das ja stimmen. Wenn man darauf aber nicht angewiesen ist, dann kann der Oszillator mehr - viel mehr !

Lange Rede kurzer Sinn: mit der folgenden Schaltung erhält man einen Sägezahnoszillator mit einem Frequenzbereich von 12Hz ... 3 MHz





NACHTRAG: Zeichnungsfehler, R2 sollte 1K haben !

Wie man sieht, ist der Aufwand wirklich minimal. Der Emitterfolger benötigt noch nicht einmal einen Basisspannungsteiler, das Potenzial an den OSC-Pins passt.... Wer sicher gehen will, dass sich im Prozessor weiter nichts abspielt, kann den Init-Pin (Pin 9) auf High legen, der Oszillator läuft weiter ...

Damit man mal einen Eindruck von den Signalformen bei verschiedenen Frequenzen bekommt, hier noch ein paar Oszillogramme:















Na, das ist doch besser als Wegwerfen - oder ? Wink



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