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Autor: kegner Verfasst am: 05.10.2007, 22:47 Betreff: Grundig TK 8 - verschiedene Fehler
Hallo zusammen,

ich habe hier ein Grundig TK8, das nicht aufnimmt, oder genauer gesagt, nicht löscht und nur leise aufnimmt. Wiedergabe ist dagegen einwandfrei.
Das Signal am Löschkopf habe ich mit dem Oszi überprüft und kam mir vern?nftig vor (ca. 50KHz, ca. 1,2Vss). Auch der Kopf selbst ist zumindest nach Widerstandsmessung OK. Beim Schalten der Betriebsarten ist mir aufgefallen, dass das Kl?ppchen mit dem Filz (?) dran vor dem Löschkopf das Band nur in Stellung Spulen an den Kopf drückt, bei Aufnahme dagegen nicht. Das kommt mir etwas seltsam vor. Hat vielleicht jemand von Euch das gleiche Gerät und kann mal nachschauen?

Eine weitere Baustelle ist der rechten Wickelteller, an dem die Stege, die die Spule drehen, abgebrochen sind. Was mache ich da am besten?

außerdem ist das Kunststoffgitter über dem Lautsprecher kaputt. Ich dachte daran, ein Alugitter an die Stelle zu setzen und in möglichst ähnlicher Farbe zu lackieren. Oder gibt es bessere Lösungen dafür?

Vielleicht nochmal zum Allgemeinzustand: Das Gerät macht auf mich den Eindruck, nicht allzuviel gelaufen zu sein. Die EM85 ist noch schön hell und auch die restlichen Röhren sehen nicht so aus als wären sie ''ewig'' gelaufen, also nicht die dicke, fast eingebrannte Schicht aus Staub und W?rmespuren in der Umgebung, die man in manchen Radios sieht. Ich habe vor das Gerät später nur gelegentlich zu nutzen. Vor diesem Hintergrund, was sollte ich noch vorsorglich machen? Evtl. bestimmte Kondensatoren tauschen oder mechanische Wartungsarbeiten?

Gr?sse,
Klaus


Autor: JuergenK Verfasst am: 06.10.2007, 00:09 Betreff:
Hallo Kegner,

hier erst einmal eine summarische Antwort - keine Ahnung, ob ich darüber hinaus noch weiterhelfen kann...

1. die HF-Spannung am Löschkopf beträgt laut Service-Manual (GRUNDIG-Reparaturhelfer) ca. 90 - 110 V, gemessen mit Grundig RV54-Röhrenvoltmeter. Das Oszi müßte eigentlich in etwa den gleichen Wert anzeigen.

2. Nur in Stellung "Umspulen, also Vor- bzw. Rücklauf", drückt der Filz beim Löschkopf an den Kopf, das ist also ok (Einen zweiten Filz gibt es für den A/W-Kopf, der nur bei Aufnahme/Wiedergabe aktiv wird).

3. Was den Wickelteller angeht, kann ich vielleicht helfen, indem ich einen gebrauchten per Post auf die Reise schicke. Dann bitte kurze Nachricht per PM. Allerdings: GRUNDIG war sehr kreativ, was die Farbgebung angeht, dies betrifft leider auch die Wickelteller.

4. wenn das Kunststoffgitter des Gehäuses erledigt ist, gibt es wohl keine vernünftige Rettung - außer, man beschafft sich bei ebai günstig ein "SchrottGerät", um das Gehäuse zu verwenden...

JuergenK


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.10.2007, 00:17 Betreff:
Hallo Klaus,

mit demm Grundig kenne ich mich nicht aus, genauer gesagt habe ich auch keine Ahnung wie es da drin aussieht. Also kann ich Dir nur ein paar allgemeine Tips geben.

Was den Andruckfilz betrifft, so wird das schon seine Richtigkeit haben.
Im normalen Spielbetrieb sollte der Band-Kopf-Kontakt durch die konstruktive Ausführung des Bandpfades und des Kopfspiegels (Umschlingungswinkel) sichergestellt werden. Der Andruckfilz wird nur dann gebraucht, wenn man die Betriebsart "SchnelLöschung" anw?hlt. Dabei wird beim zurückspulen die vorhandene Aufzeichnung unbrauchbar gemacht.

Wenn der Löschkopf die vorhandene Aufnahme im normalen Aufnahmemodus nicht löschen kann und der L?schstrom stimmt, stimmt vermutlich mit dem Löschkopf selbst etwas nicht.
Wenn er aber löscht und nur eine schwache oder sehr schlechte Aufnahme zustande kommt, dann fließt die HF, welche dem Sprechkopf als Vormagnetisierungsspannung zugeführt wird nicht über den Sprechkopf sondern vermutl. irgendwo gegen Masse ab.
Andere Möglichkeit: Der Sprechkopf ist defekt.

Kopfspulen messen immer nur mit Wechselspannung Exclamation

Wenn es sich um ein ZweikopfGerät handeln sollte, dann entfällt allerdings die FehlerMöglichkeit Sprechkopf.
Zur Einstellung der Vormagnetisierungsspannung dient in wohl allen Geräten ein Trimmer. Der ist zuerst auf Fehler zu prüfen - er ist in der Regel sehr gut zugänglich.

Ein Bild vom Wickelteller würde hier helfen - ein bissel was an Teilen habe ich ja auch rumliegen und die Verwendbarkeit ist ziemlich universell.
Lautsprechergitter ist ebenfalls eine Frage des Bildes - auch da kann evtl. etwas passendes hier herumliegen.

Vorbeugende Arbeiten könnte nur ein Kenner dieses Typ?s benennen. Normalerweise gibt es sowas aber nicht. Das einzige, was gewartet werden muß sind nach entsprechender Stehzeit die Schmiermitteldepots. Ansonsten ist der Gleichrichter zu prüfen und die Reststromaufnahme der Netzteilelkos zu kontrollieren.

Was hat das Teil für eine Generatorröhre? Es gibt auch solche Fehlerbilder, wo zwar genug L?schstrom fließt um das Band zu neutralisieren aber für die VM reicht es nicht.


Vielleicht hilft es Dir erstmal ein kleines Stück weiter...



Habe eben gesehen, daß der Juergen schneller dran war - also hat sich schon einiges erledigt.


Autor: JuergenK Verfasst am: 06.10.2007, 15:54 Betreff:
Zum TK 8 habe ich die Service-Unterlagen in unsere Galerie gestellt, Schaltbild eingeschlossen!



Wie immer zu finden über das Herstellerverzeichnis.


Autor: kegner Verfasst am: 06.10.2007, 16:04 Betreff:
Hallo Jürgen,
hallo Michael,

Danke für Antworten. Damit ist also gekl?rt, dass sich die Mechanik normal verhält und der Fehler bei der Aufnahme in der Schaltung zu suchen ist. Deswegen hier als erstes der interessante Ausschnitt des Schaltplans:


Am besten ich fange ganz von vorne an, da dies mein erstes Tonbandgerät ist, an dem ich Fehler suche. Soweit ich verstehe sollte der obere Kopf für Aufnahme und Wiedergabe zuständig sein und wenn letztere einwandfrei funktioniert, müsste auch der Kopf OK sein. Das vorliegende Problem besteht darin, dass beim Aufnehmen keine Löschung des Bandes erfolgt. Also vermute ich die Ursache im Bereich des unteren Kopfes und der EL42. Der 25k Widerstand rechts von der EL42 ist dunkel verfürbt, hat aber noch seinen Wert. Hat das etwas zu bedeuten? Wenn ich also mit etwa 1,2Vss eine viel zu niedrige HF am Löschkopf messe, was soll ich prüfen?
Und wie geht das mit L?schstrom prüfen, bzw. Vormagnetisierungsspannung einstellen?

Zum Wickelteller hier ein Bild:


Und hier das Lautsprechergitter:


Wegen des/der Schmiermitteldepots, ist das die Stelle mit dem Fett unten am Lager des Motors? Was ist dort genau zu machen?

Gr?sse,
Klaus


Autor: JuergenK Verfasst am: 06.10.2007, 17:10 Betreff:
Da könnte der 10 nF-Kondensator zwischen G2 der EL42 - Anschluß 5 - und Masse defekt sein (KurzSchluß). Sind die ca. 160 V dort vorhanden, bzw. beträgt der Spannungsabfall an dem 25 kOhm-Widerstand ca. 70 V?

Einen Wickeltellerdeckel habe ich übrig, aber nicht in der beige-gelblichen Farbe, eher beige-grau.

Der Schaden am Lautsprechergitter ist für mehrere Geräte von Grundig symptomatisch; bei früheren Modellen war das Gitter aus Blech, da gabs nur Beulen... Am besten im Moment erst mal nicht beachten; möglicherweise habe ich ein SchlachtGerät, bei dem ich dann ein Stück des Lochgitters abmachen kann.

edit:

Die HF-Vormagnetisierungsspannung wird eingestellt, indem man die Leitung vom Aufnahme-/Wiedergabekopf dort auftrennt, wo sie zum Löschgenerator, also zu dem Trimmkondensator C5, (60 pF) führt, und an die beiden Enden einen 100 Ohm-Widerstand lötet. An diesem wird ein Spannungsabfall von ca. 80 mV mit dem Trimmer eingestellt. Dann den Widerstand wieder entfernen und die Enden der aufgetrennten Leitung wieder zusammenl?ten.

[Dieser Beitrag wurde am 06.10.2007 - 16:24 von JuergenK aktualisiert]


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.10.2007, 17:22 Betreff:
Hallo Klaus,

zuerst die einfachen Dinge: Wickelteller sollte sich bei mir einer finden lassen, evtl. auch zwei und Du schickst mir dafür den heil gebliebenen. Das ist eine frage des vergilbens - sieht man in Natura besser als auf einem Bild.

Lautsprechergitter - naja, da hatte ich ganz andere Vorstellungen Embarassed

für diese Lochblende, so sie im Farbton etwa als Steingrau zu bezeichnen wäre, könnte ich ein paar ErsatzStücke liefern. Entscheidend wird sein, wie Du das Zeug befestigen willst. Eine kpl. Bauchbinde wäre da die Lösung, allerdings sooo leicht wie man glaubt ist die auch nicht zu wechseln. Mi? bitte mal die Höhe welche erforderlich ist. Die sind von Tyt zu Typ nämlich nicht gleich.
Das scheint so ein federbelasteter Rausziehb?gelgriff zu sein. Falls der koffer die gleichen Maße wie der des TK16 hat, sieht es duster aus. So einen habe ich unlängst entsorgt. Da sind die Binden sehr breit, sowas habe ich nicht, bliebe nur die NotLösung des Stückelns wacky
Da geht es wirklich in die Richtung, wie es Juergen schon andeutete.

Das elektrische Problem sollte am einfachsten l?sbar sein. Die EL42 als Generator ist hier absolut nicht überfordert.
Wenn der Schirmgitterwiderstand seine Hautfarbe geändert hat, wurde er überlastet. Ursachen dafür sind in den Kondensatoren zu suchen, zuerst in dem, der vom G2 auf Kathode oder den n?chst erreichbaren Massepunkt, der im Bereich um die Fassung herum zu finden ist, geht.

Soviel erstmal.

Als Tip: Die HF reicht aus, um eine Taschenlampenbirne leuchten zu lassen. Da muß also richtig "was da" sein - schau dir mal den Draht vom LK an - so er nicht vergossen ist - da kannst Du sicher ermessen daß wirklich eine ordentliche Leistung abverlangt wird die der Generator auch ohne weiteres liefert. Es braucht auch diese Leistung, um einen 50 oder bestenfalls 35?m dicken Senkel zu durchdringen. dünnere Strippen kamen erst später auf den Markt - die verlangen teilweise noch mehr Pulver weil sie eine höhere Koerzitivkraft haben.

Die VM muß nicht eingestellt werden, wenn niemand zuvor dran gedreht hat. Wenn doch, dann geht das auch ohne Kenntnis der exakten Werte bzw. man macht das für ein moderneres Bandmaterial.
grundsätzlich: Dumpfe Aufnahme = höherer VM-Strom erforderlich;
verzerrte Aufnahme = VM-Strom ist zu hoch.

Die VM ist unbedingt nötig, um die Struktur der Emulsion "in Bewegung" zu bringen. Die erforderliche Ausrichtung der einzelnen Nadeln in der Emulsion besorgt dann das dem KK zugeführte NF-Signal.

Ob der KK in Ordnung ist wird am besten mit einer als einwandfrei bekannten Aufnahme im Wiedergabebetrieb getestet. es dürfen da durchaus geringe Abstriche an der Höhenwidergabe gemacht werden. Das ist durch die unterschiedliche Spaltstellung und ggfs. fortgeschrittenen Verschleiß des Kopfes bedingt. Aber wirklich nur minimal! Die Senkrechtstellung kann man leicht auf das Musterband neu ausrichten.

So, jetzt mal schauen, ob Juergen ein paar bessere Bilder bringt.




Haha - ich bin wieder zweiter Sieger Schild Aufgeben

Da schau ich erstmal nach den Spulentellern!


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.10.2007, 18:32 Betreff:
Oh schön, ja, da habe ich mal gleich einen Ausschnitt aus dem SB gemacht.


Das ist bissel besser zuerkennen als auf dem Bild von Klaus - ist auch eine andere Quelle / Ausführung?

Also, wenn der Schirmgitterkondensator gewechselt wurde, sollte der Generator wieder korrekt arbeiten. Wenn nicht, dann wäre die RC-kombination R38/C4 unter die Lupe zu nehmen; da vor allem der Widerstand auf Hochohmigkeit zu prüfen!

Danach sehen wir weiter.

Der Spulenkern sollte tabu bleiben.


Autor: TipFox Verfasst am: 06.10.2007, 18:43 Betreff:
Eine weitere Idee:

wenn der G2-Widerstand überlastet wird, kann das auch auf eine Unterbrechung in der Anodenleitung hindeuten. Das G2 spielt dann Anode, klar, dass dann nichts mehr 'raus kommt ...


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.10.2007, 18:50 Betreff:
Sehr richtig Jürgen - womit wir beim Schalter angekommen wären.

Das ist bei vielen Grundigs (aber auch bei anderen Kisten) so ein Teil, wo ich gerne einen Bogen drum mache Laughing

Kam mir eben wieder ein:

Auf die Wartungsfrage bin ich noch nicht eingegangen. Das sollte sinnvollerweise jemand tun, der die kiste kennt. Schmierpl?ne und Schmierstoffe sind Gerätespezifisch vom Hersteller für jede einzelne Schmierstelle festgeschrieben. Ob Öl oder Fett und in welchen Qualitäten, das allein richtet sich danach wo sich die Stelle befindet, wie sie auf Reibung, Druck und Temperatur beansprucht wird. Ein Allgemeinrezept oder -Schmiermittel gibt es nicht. Wen BDA bzw. SM nichts dazu aussagen sollten, dann heißt es Augen auf und schauen, was sich alles bewegt wenn die verschiedenen Schaltorgane betätigt werden - langsam und natürlich von allen Seiten. Meistens deuten bei so alten Kisten entsprechende Staub- besser Dreckkrusten auf alte Depots hin. Gelenke bekommen ein Steifes Fett mit recht hohem Tropfpunkt, flache, gleitende Teile werden mit Vaseline punktuell geschmiert oder, wenn sie leichtgängig sein sollen auch mit harzfreiem, temperaturfestem Öl getupft. Extrem leichtgängige Teile wie Kopfklappen etc. bleiben trocken!

Die Paketschalter haben einen federbelasteten Rastnocken. der muß gut ausgewaschen (Testbenzin) und dann wieder neu gefettet werden. Danach flutscht der Schalter wieder ganz weich.

für die Kontakte empfehle ich eine Reinigungskur. Mit Wellenschalteröl einpinseln und je nach Beschlag wenigstens 24 Stunden wirken lassen. Mehr dazu ist bei den Tips und Tricks, Stichworte Kontakte und Kontaktpflege nachzulesen.


Autor: kegner Verfasst am: 08.10.2007, 13:38 Betreff:
Dank Euren ausführlichen Erklärungen verstehe ich jetzt ein ganzes Stück mehr.

Ihr hattet auf Anhieb die richtige Vermutung, der Gitterkondensator C7 war die Ursache. Das normale Multimeter zeigte keinen Durchgang an, aber ein Test mit dem Isolationsprüfer zeigte unter Spannung einen Kurzschluss an. Nach Austausch funktioniert die Aufnahme jetzt einwandfrei, auch der Klang ist OK.
Also sind auch die Köpfe in Ordnung und ein Abgleich bleibt mir erspart.

Allerdings tut der defekte Kondensator eine neue Frage auf. Es handelt sich um ein dunkelbraunes Wima - Bonbon, von denen noch einige in dem Gerät verbaut sind. Eine Stichprobe an anderer Stelle ergab 0,5 Megaohm bei 500V. Also liegt der Gedanke nahe, die Dinger fl?chendeckend zu tauschen, bevor Folgesch?den entstehen. Was meint Ihr?

Beim Thema Wartung denke ich im Moment weniger daran, etwas in Richtung Schaltkontakte zu unternehmen. Bei meinen Messungen habe ich festgestellt, dass die in erstaunlich gutem Zustand sind. Trotzdem werde ich mir das Wellenschalteröl merken und mir wenn möglich welches zulegen, denn bei anderen Gelegenheit hätte ich es schon gebrauchen können.
Schwergängig ist in bei den Schaltern auch nichts. Ich denke das liegt u.a. an doch relativ wenigen Betriebstunden, außerdem vermute ich an einigen Stellen sogar, dass sich darum in der Vergangenheit schon mal jemand gek?mmert hat. Spuren an Schrauben deuten zumindest darauf hin...
Ich mache mir eher Gedanken wegen des Motorlagers, dieses rechtzeitig zu schmieren wäre mir definitiv lieber als mich später mit einer defekten Temperatursicherung oder schlimmerem beschäftigen zu müssen. könnt Ihr mir dazu noch einen Tip geben?

Ersatz für den Wickelteller bekomme ich jetzt schon, also bleibt eigentlich nur noch die Lochblende über dem Lautsprecher. Nachgemessen habe ich, in der Breite sind es 10,5 cm. Befestigen wollte ich möglichen Ersatz durch einkleben. Seit ich mal gesehen habe, wie man Lautsprecherbespannstoff mit Pattex befestigen kann, bin ich recht überzeugt von der Methode. Bei der Lochblende müsste ich natürlich mit sehr dünnem Auftrag arbeiten. Sollte ich mir mit Alu behelfen, tun es auch ein paar kleine Holzschrauben.


Autor: MGW51 Verfasst am: 08.10.2007, 15:10 Betreff:
Zum Motor:
Wenn er Sinterlager hat und leichtl?ufig ist, ohne Geräusche, dann laß die Finger davon. Es kann nur schlechter werden bzw. ist es ein wahnsinniger Aufwand.

Solche Konzentratoren die wie Schokobonbons aussehen, habe ich auch schonmal angetroffen. Ich prüfe diese Dinger einfach mit einer Glimmröhre und da waren ca. 90% in verschiedenen Kapazitäten hinüber. Das hatte mich schon sehr verwundert, ist in etwa vergleichbar mit unseren Gewaplast-Typen. Nur eben sieht man es denen sofort an und dann wurden die auch nur bei einem TB-Typ verbaut. Diese Gehäuselosen Wickel kann man nur wegwerfen - ja, und sowas sage ich! Also wird das auf die Lutschbon?el wohl ebenso zutreffen.

Wenn die Fettdepots und Schaltkontakte in Ordnung sind, dann wird sicher mal eine Wartung gewesen sein. Entscheidend ist aber auch, wo die Geräte gelagert werden, egal ob sie viel oder wenig in Benutzung waren.


Diese Lochblende, welche ich hätte, ist nur ca. 70mm hoch. Das ist also nicht optimal, wohl auch nicht hochkant?

Wegen der exakten Farbe mache ich es folgendermaßen:

Ich fotografiere bei Tageslicht - ohne Sonne! - und lege dazu rechts und links ein Stück weißes Schreibpapier daneben. So kann man recht genau einen Farbvergleich bei zwei Aufnahmen durchführen.


Autor: JuergenK Verfasst am: 08.10.2007, 20:02 Betreff:
Hallo Kegner,

schön, dass Dein TK8 technisch wieder funktioniert!

Ich habe mich mal bei mir umgesehen; tatsächlich habe ich noch ein altes TK8-LeerGehäuse. Nicht gerade super, ist wohl mal feucht geworden, so dass sich die Leinenbespannung am Boden und am Deckel teilweise gelöst hat. Aber die Lochblende ist noch ok (hat einen fast unsichtbaren Haarri?, der wirklich nicht auffällt und auch von hinten noch geklebt werden könnte). Besser, als ein Stück Blende `reinzuflicken.

Kann ich zusenden, Anschrift habe ich ja. OK?


Autor: Getter Verfasst am: 09.10.2007, 00:38 Betreff:
grundsätzlich RAUS MIT ALLEN ALTEN PAPIER-Cs !
Per Multimeter kann man die nicht testen.

Hier dazu schon mehr: SABA Freiburg Automatik 9

Im Beitrag Nr. 14 dieses Threads habe ich auch einen Link zu den damaligen Pr?fvorschriften für Papier-Cs plaziert.

Das kann Dich sonst schnell mal den Netztrafo, den Gleichrichter oder eine Röhre kosten, ohne dass man es vorher merkt - trockene Lager sind wenigstens meist vorher hörbar....


Autor: kegner Verfasst am: 09.10.2007, 02:08 Betreff:
Dank Jürgen ist das Gehäuseproblem wahrscheinlich demnächst gelöst, das freut mich.

Der Motor gibt keine Auffälligen Geräusche von sich und lässt sich auch leicht von Hand drehen. Wie leichtl?ufig kann ich mangels Vergleich leider nicht beurteilen. Also lasse ich erst mal die Finger davon.

Die ''Bonbon'' - Kondensatoren werde ich jetzt wohl ersetzen. Beim reparieren eines Radios habe ich bei diesem Typ neben Problemen mit der Spannungsfestigkeit festgestellt, dass zusätzlich der Wert oft stark weggelaufen war (etwa auf den doppelten Wert). Hier mal ein Foto des Chassis als übersicht, darauf sind auch die ''Bonbons'' zu sehen:


Ich teste verdächtige Kondensatoren seit einiger Zeit mit einem Isolationsprüfer und bin sehr zufrieden mit der Methode. Einfach eine Seite abl?ten, Kabel anklemmen, Knopf drücken, ablesen und fertig.
Trotzdem würde mich auch die Methode von Michael mit der Glimmröhre interessieren.


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.10.2007, 03:22 Betreff:
Das ist nichts großartiges!
Eine Gleichspannung von 200 ... 400 Volt findet sich ja in jeder Röhrenkiste und eine Glimmröhre in Soffittenform hat man schnell bei der Hand da sie in z.B. sogenannten Phasenprüfern aber auch in einigen älteren TB als Betriebs- und / oder übersteuerungsanzeige eingebaut ist. Diese Polpr?frühren sind derzeit noch beschaffbar, haben eine Zündspannung die bei ca. 90 Volt beginnt, kann aber auch h?her liegen. Entsprechend der Röhre und der zur Verfügung stehenden Spannung wird der Vorwiderstand gewählt. Der Pr?fling wird dann einseitig abgelötet und zwischen die Spannungsquelle und die Glimmi geklemmt. Geht fix mit einer Kroko.

Wenn es kurz aufblitzt und dann wieder ''Ruhe'' herrscht, ist alles in Ordnung. Kleinere Kapazitäten pulsen dann +/-, was auch korrekt ist. Wenn kein Aufblitzen erfolgt, muß der C mal kurz überbr?ckt werden und wenn er nach dem vollständigen entladen weiter keinen Ladestrom aufnimmt, ist er hinüber. Wenn er dagegen die Glimmi flackern oder gar Dauerlicht zeigen läßt, dann hat er sich elektrisch einem Stück Draht schon sehr genähert. Also wirklich ganz was simples und mir hat das immer genügt. Exakte Me?werte sind damit freilich nicht zu erzielen - mann kann aber doch recht gut schätzen lernen.

für genauere Messungen ist ein eigenes Netzteil und eine Graduierte Glimmi oder wenigstens eine Amplimeterröhre erforderlich. Wer es ganz genau wissen will oder muß, der kommt um eine gute Meßbrücke nicht drumherum.

Ein einfaches DMM taugt bei Kondensatoren nur dann etwas, wenn es sicher feststeht, daß diese einwandfrei sind! Der geringste Reststrom wird als Widerstandsanteil der tatsächlich noch vorhandenen Restkapazität zugeschlagen und als vermeintlicher Kapazitätszuwachs angezeigt. Ein Irrsin in sich denn die Kapazität eines Konzentrators kann nie anwachsen - sie kann sich immer nur verringern.


Autor: Getter Verfasst am: 10.10.2007, 00:22 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Wenn kein Aufblitzen erfolgt, muß der C mal kurz überbr?ckt werden und wenn er nach dem vollständigen entladen weiter keinen Ladestrom aufnimmt, ist er hinüber.........

Richtig, dann ist er unterbrochen. Schlechte Isolation ist aber viel häufiger.

MGW51 schrieb wie folgt:
Ein einfaches DMM taugt bei Kondensatoren nur dann etwas, wenn es sicher feststeht daß diese einwandfrei sind! Der geringste Reststrom wird als Widerstandsanteil der tatsächlich noch vorhandenen Restkapazität zugeschlagen

Ja, die primitiven Multimeter legen einfach eine kleine Wechselspannung an und messen den durch den C fließenden Strom, da stört natürlich ein Iso- Fehler sehr...

MGW51 schrieb wie folgt:
...... die Kapazität eines Konzentrators kann nie anwachsen - sie kann sich immer nur verringern.

Doch , sie kann - wenn sich die Dielektrizitätskonstante des Dielektrikums, hier Papier, entsprechend verändert. Das Papier im C verändert sich einfach, genau so wie es in alten B?chern vergilbt, was ja auch eine Veränderung darstellt. Der Hauptanteil des scheinbaren C-'Zuwachses' liegt aber tatsächlich in dem Messfehler. Will man's genau wissen, muss man mit einer guten Messbrücke weitermachen, die auch den C tan delta bestimmen kann. (Verlustfaktor - der fließende Strom muss dazu nach Betrag und Phase gemessen werden) Hier wird man dann viele Cs finden, die weniger Kap haben, als sie sollen - aber auch gelegentlich welche, die etwas mehr Kap haben als sie sollen - aber niemals welche mit dem doppelten Kap-Wert, jedenfalls bei mir noch nicht.
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Wirf auch unbedingt die WIMA Durolit raus ! Rechts am Rand sitzen drei bereits gewechselte Cs, der mittlere kann auch ein TFF sein, dann darf er bleiben. Die beiden anderen sind Durolit und das ist Schiet
Das sind auch Papier-Cs, aber mit dem hinterhältigen Verhalten, dass sie plötzlich zu fast oder ganz Null Ohm durchschlagen, während sie vorher mit einigen hundert MOhm noch akzeptabel erschienen. Das richtet oft erheblichen Schaden an....

Tausche dann noch alle Federdraht-Sicherungen aus gegen neue Typen, die Federspannung der alten Si ist fast weg, die Dinger lösen nicht mehr sicher aus ! Das sind die Dinger mit Spirale drinnen und L?tstelle etwa in der Mitte.


Autor: MGW51 Verfasst am: 10.10.2007, 00:51 Betreff:
Lieber Burkhard,

ein Kapazitätswachstum als Folge sich verändernden Papieres habe ich nicht ber?cksichtig. Das ist richtig, ich war der Meinung daß diese Zuw?chse vernachl?ssigbar sind weil sie m.W. nur wenige Prozent betragen, in der Praxis damit bedeutungslos sind. Was zum Papierzerfall beiträgt sind wohl zum großen Teil auch die im Papierstoff selbst enthaltenen S?urereste. Doch sind die nicht der Auslöser, als solcher fungiert nach meinen Beobachtungen einzig eine mangelhafte Hermetisierung - dadurch beginnt der C regelrecht zu atmen und übertrieben gesprochen saugt er sich dabei mit Wasser voll. Das ist dann der Ausgangspunkt für Rettungsversuche - aber das machen nur ganz Verbohrte Laughing und auch nicht mit jedem Wickel.

Wir wollen es aber nicht den Herstellern in die Schuhe schieben, daß ihre Bauteile nach 40, 50, 60, 70 Jahren den Dienst quittieren. für so eine enorme Lebensdauer waren weder die Bauelemente noch die daraus zusammengenagelten Geräte auch nur näherungsweise gedacht. Es ist eben alles endlich, von daher sollte es keine Dramatik geben - die Dramatik ist einzig darin zu suchen, daß es einige bestimmte Teile eben nicht mehr gibt. Das geht bei Selensäulen("Radiatoren") los, die aber wenigstens noch reparabel sind, und es geht weiter zu Urdoxen, Maik?fern, EW-Widerständen, Glimm- und Abstimmanzeigeröhren u.a.m.

Von daher: Was sind dagegen schon ein paar Kondensatoren für ein Problem? :Wink:


Autor: kegner Verfasst am: 15.10.2007, 21:59 Betreff:
Mit den Erstzteilen von Andreas bin ich weitergekommen. Die "neuen" Wickelteller weichen zwar von den Originalen ab, passen aber trotzdem.



Links im Bild der "alte" Wickelteller von unten, rechts der "neue". Interessant, dass es auch damals schon Variantenvielfalt gab.

Die Kondensatoren habe ich großflächig getauscht, auch die Durolit. Obwohl ich mit letzteren bisher nie schlechte Erfahrungen gemacht habe, vertraue ich an dieser Steller auf Burkhard.
Als ich hinterher die übrig gebliebenen Kondensatoren nochmal mit dem Isolationprüfer durchgemessen habe, war festzustellen, dass die ''Bonbons'' maximal noch 1,5 M Ohm hatten, während die Durolith alle bei mehr als 40 MOhm lagen. Wenn mir mal eine richtige RLC - Messbrücke in die Finge kommt, betreibe ich gerne Forschung, was es genau mit den Veränderungen auf sich hat. So ganz glaube ich nicht an Messfehler mit dem einfachen Gerät, denn die Messung findet mit einer genauso geringen Spannung statt, die das Gerät zum messen von Widerstand verwendet - und bei den "Bonbons" Messbereichsende anzeigt.
Die Methode von Michael zum testen von Kondensatoren gefällt mir gut. Wenn ich nicht schon meinen Tester hätte, würde ich mir glatt aus einem herumliegenden Netzteil eine Testvorrichtung machen. Oder einen Spannungswandler verwenden, der von Experimenten mit Nixie - Röhren übrig geblieben ist.
Ein Testlauf nach getaner Arbeit zeigte, dass das Gerät immer noch funktioniert, also keinen Feher gemacht. Aufgefallen ist mir nur, dass der magische F?cher jetzt "zappeliger" also weniger bed?mpft ist. Was für den Kapazitätszuwachs der alten Kondensatoren spricht...
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich vom Klang des Geräts recht beeindruckt bin. für 50er Jahre schon verdammt gut, auch der Klang der Test - Aufnahmen. Da erinnere ich mich an sehr viel schlechtere Kassettenrecorder aus späteren Zeiten.

Sicherungen zum Austausch muss ich mir erst noch besorgen, gerade 80mA habe ich nicht da. Dass Sicherungen auch altern war mir bisher nicht bewusst.

Nun zum schwierigen Teil, der "Bauchbinde". Diese konnte ich unter vorsichtigen Einsatz des Heissluftf?ns ablösen. Dabei liessen sich ein paar weitere Haarisse nicht vermeiden. Das Zeug ist extrem spr?de. Ich schwanke im Moment, ob ich im Lautsprecherbereich ein passendes Stück einflicken soll oder doch lieber ein Alugitter (möglichst ähnlich lackiert) einsetzen soll. Dieser Kunststoff br?selt nämlich fast schon vom anschauen. Da fürchte ich, dass ich an einem eingesetzten Stück nicht lange Freude hätte. Oder als Variante wäre noch zu überlegen, ob ich auf ein Aluteil von diesem Zeug aufkleben soll. Allerdings würden dann die Übergänge nur sehr schwer zu verstecken sein. Was meint Ihr?


Autor: MGW51 Verfasst am: 16.10.2007, 00:22 Betreff:
Das die Geräte der 50-er, sofern sie nicht in die Rubrik Spielzeug einzuordnen sind, einen durchaus angenehmen Klang haben muß nicht verwundern. Die Radios der 50-er haben schließlich auch nicht wie ein gequälter Freischwinger gepl?rrt. Richtig: Das Magnetband. Und da liegt der Hund begraben!

Gutes Bandmaterial, welches für Heimaudiozwecke konzipiert ist - also für absolute Langsaml?ufer - bringt auch gute Resultate.

Das war bei den ersten Kassetten eben noch ein Stück anders. Dort spielt auch noch die Problematik der Eigenreibung innerhalb der "Zwangsjacke" eine große Rolle. Nicht zu vergessen, die mickrige Vorschubgeschwindigkeit von gerademal 4,76 cm/s bei einer kaum mehr wahrnehmbaren Spurbreite. Es sollte noch Dicker kommen - Stereo auf Nachbarspuren. Auch das wurde von den Tonkopfakrobaten gemeistert und bald bekam so ein K?pfchen 4 Systeme implantiert - der Wahnsinn in Reinkultur!

Wie lange ist es her, daliefen die ersten Bandmaschinen mit 100 cm/s auf 6,5mm breiter Vollspur. Der Weg dahin war lang und steinig, dagegen war die Fortentwicklung der Kassettentechnik ein Spaziergang.

Wenn Du kein Lochblech nehmen willst, vielleicht würde sich ein konventionelles Lautsprechergitter garnicht mal so störend erweisen...


Autor: Getter Verfasst am: 17.10.2007, 02:10 Betreff:
@ Klaus :
Eine Größenordnung von 40MOhm ist ja schon weit unterhalb der Aussonderungs- Grenze, also absolut inakzeptabel.
Es galt bereits in den 50ern die Grenze von 1GOhm, Messspannung 100V.
Siehe Link oben zum Thread mit einem Link Wink

Ich hatte die Dinger s?ckeweise, fabrikneu. Komplettes Sortiment. Leichtfertig habe ich die nicht in die rein wertstoffliche Verwertung befürdert... schade, aber nützt ja nichts...

Blaupunkt hat etwa 1976...1979 die Dinger noch in Color-TVs verbaut - immer 2 Stück, einer netzparallel und einer für Gl?ttung der Ug2 der Bildr?. Ob die Durolit da noch gefertigt wurden oder ob das Lagerbestände waren, keine Ahnung. Jedenfalls genau deswegen sind diese TVs eifrig ausgefallen... Frag' mal Leute, die FM100 oder FM100-10 rep. haben, das erinnern die bestimmt noch. Mir jedenfalls wurde das schon von allen Seiten erzählt... und als ich gelegentlich selber mal so ein (zu der Zeit ja auch schon hoch betagtes) Gerät gesehen habe, da waren die beiden auch immer schon gewechselt. Nur in den Bildern der Service-Unterlagen dieser Geräte findet man sie noch Smile



Doch, gerade wegen der geringen Mess-Spannung kann man mit so einem Multimeter keine Isolationen messen ! Diese Widerstände sind aufgrund eingetretener elektrochemischer Prozesse stark spannungsabhängig. Ich habe auch schon Cs erlebt, deren Iso- Fehler sich beim Umpolen stark änderte, bemerkenswert... (Nein, das waren keine Elkos ) Smile



Nur die Sis mit Feder-AusLösung tausche ich immer. Andere mit normalem Schmelzdraht dürfen bleiben. Die mit Feder gibt es aus gutem Grund auch schon lange nicht mehr...



Wenn Du weitere gut klingende TBGs von Grundig haben willst, siehe Dir mal TK46 und TK47 an (identisch außer Spurlage) Das sind Stereo-Geräte aus ca. 1961/1962, die bereits mit damaligem Band problemlos 16...17 kHz schafften (9.5cm/s, gesunde Köpfe), also schon richtig 'HiFi'. Gibt's billig oft im eBay. Muss auch so sein, denn man braucht immer mehrere - Zinkpest.... Aber in jedem Gerät sind andere Teile zerfallen, nie alle - man bekommt so wieder was zusammen. Den soliden Guss-Chassis- Aufbau haben sie noch, der wurde ja bald darauf von Grundig aufgegeben. St?nden hier überhaupt irgendwelche TBGs, die wären dabei. Interessant die Export-Variante, findet man in den Staaten : 50/60Hz umschaltbar ! Ja, auch das geht...


Autor: MGW51 Verfasst am: 17.10.2007, 16:10 Betreff:
Hau! Der Liquidator für den Konzentrator hat gesprochen Laughing

Nachdem uns Burkhard hier in unmißverständlicher und gnadenloser Brillianz von den offenbar durchweg miesen Kondensatortypen berichtete, meine Einstellung zu dieser Problematik dagegen eine weitaus liberalere ist oder war, blieb es mir nicht erspart mal in meinem Archiv nach Herstellerunterlagen zu wählen. natürlich solchen aus der DDR. Andere besitze ich nunmal nicht.

Grummel, das ist in der Tat erschreckend Shocked

Ich meine nicht die auf dem Papier stehenden Werte und Toleranzen - die waren und sind noch heute tadellos. Ich meine das Zeug, was man da so als Neuteile mal auf die Meßbrücke geschmissen hat und - ohne sich unnütz viele Gedanken zu machen - nach eigenem Gutd?nken für ''brauchbar'' und ''Schutt'' sortiert hat.

Also um das nochmal klar festzustellen: Es geht hier lediglich um die ber?chtigten Papierkondensatoren, egal ob mit Hartwachs, Bitumen oder Gie?harz hermetisiert.

Ich muß da also generell ein Stück weit zurückrudern! Alerdings nicht bedingungslos - soviel muß bei einer Kapitulation schon noch rauskommen

Mehr dazu etwas später im Bauteileboard - ich habe umfangreiche Dokumente zu scannen.

Das Problem aller dieser Bauteile ist schlicht der ganz normale Alterungsproze? aller Materialkomponenten und der vollzieht sich eben auch im Regal! Diesem Aspekt habe ich bisher vie lzu wenig Beachtung geschenkt - mal abgesehen von Halbleitergleichrichtern und Elektrolytkondensatoren. Doch das ist ein ganz anderes, weil unabdingbares Problem.


Danke lieber Burkhard für Deine Hartn?ckigkeit!


Autor: Getter Verfasst am: 17.10.2007, 19:29 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
..........schlicht der ganz normale Alterungsproze? aller Materialkomponenten und der vollzieht sich eben auch im Regal!

Mir erschien es sogar schon mehrfach so, dass die Dinger (solche ohne Gie?harz) im Regal noch schneller altern als im Gerät - aber nur, wenn es sich um Geräte handelt, die noch öfter in Benutzung waren.
Im Gerät ist es dann schön warm, also ist die rel. Feuchte gering, das scheint denen gut zu tun. Ob B?cher dann weniger vergilben, wenn man sie bei vielleicht 40...50?C und sehr niedriger rel. Feuchte aufbewahrt ? Mag das mal jemand ausprobieren und uns dann in vielleicht 50...60 Jahren das Ergebnis berichten ? Aber nicht vergessen ! aufdentischhau:


Autor: deltamike55 Verfasst am: 21.10.2007, 22:32 Betreff:
Hallo in die Runde,

ich glaube, ich opfere die Freizeit meines Ruhest?ndlerdaseins und gleichzeitiger kaufmännischer selbständigkeit dem Aufbau einer Kondensatorfabrik, natürlich nur axial und in gedeckten HerbstTönen...

Ich habe in meinen über 30 Jahren der Bastelei und Radiosammelei durchaus hunderte tauschendswerte Kondensatoren durch einen Ersatzspieler ersetzt und bin damit bisher zu 100 Prozent richtig gefahren. Mir ist nichts abgefackelt, um die Ohren geflogen und wo ich einen Sinus hineinimpfte, kam hinten auch ein Sinus wieder raus !! Obwohl ich vermeintliche Kondensatorenrentner weiter arbeiten ließ...

Die Kondensatoren welche getauscht werden en, lassen sich samt und sonders me?technisch herausfinden, manche sogar per Geh?r, dazu brauche ich keine tabula rasa mit der Motorsense. Ich brauche dazu auch kein zentnerschweres Meßgerät, welches bei knapp 0,5 Kilovolt den Isolationswiderstand von 42,87 Gigaohm feststellt! Die Radiotechniker vor 50 Jahren hatten das auch nicht, und auch da gabs schon kaputte Kondensatoren.

Ich hoffe, alle Radioforen empfehlen das Rausknipsen der Originalkondensatoren, dann sehe ich schon stark schwarze Umsatzzahlen...

Tschechien führt leider 2:0, deshalb der leichte Sarkasmus...

Gruß, Dieter


Autor: kegner Verfasst am: 28.10.2007, 23:58 Betreff:
Heute kam ich endlich dazu, die Reparatur zum Ende zu bringen. Die Sicherungen sind getauscht, ebenso der Netzstecker, der beschädigt war.
Beim Gehäuse habe ich mich dazu entschieden, Teile der "Bauchbinde" des ErsatzGehäuses einzusetzen. Das Gerät in letzteres "umzutopfen" hatte ich ebenfalls erwogen, aber dabei hätte ich mir andere, nicht gerade einfachere Baustellen eingehandelt.
Hier das Ergebnis:

und an der Seite:

Vom Einbau des Alugitters bin ich abgekommen weil ich näher am Originalzustand bleiben wollte. Einen Lack zu bekommen der passt wäre auch nicht ganz einfach gewesen. Vermutlich extra anmischen lassen...
Nun hoffe ich, dass das Gehäuse die nächste Zeit ganz bleibt und nicht wieder vom nächsten schief anschauen br?selt. Sonst überlege ich mir die Sache mit dem Alu nochmal.

Dann nochmal vielen Dank für Eure Hilfe!


Autor: Grundigsammler Verfasst am: 29.10.2007, 00:59 Betreff:
Jetzt noch orginal Grundig spule darauf und er ist komplett.
Auch noch einen GKM17 dazu orginal zuebehor und einen BDA dann ist er ganz komplett.

Alard.


Autor: kegner Verfasst am: 27.11.2007, 23:10 Betreff:
Hallo zusammen,

es stimmt schon, dass der nächste logische Schritt originales Zubehör ist und so habe ich inzwischen ein Mikrofon GDM111 ersteigert (obwohl ich schon rein aus PlatzGründen gar nicht mit dem sammeln anfangen wollte ).



Es funktioniert bis auf einen leichten Brumm einwandfrei und ist ?usserlich in gutem Zustand. Ein wenig wundert mich dieser Brumm schon, denn mein anderes Testmikro arbeitet ohne Nebenger?usche bei gleicher Pegeleinstellung am Tonbandgerät. weiß vielleicht jemand von Euch, woher das kommt, bzw. was sich dagegen machen läßt?

Meine Vermutungen gingen bislang in Richtung Abschirmung. Im Mikro selbst sieht alles OK aus, d.h. es hat sich kein Anschluss gelöst oder ist angegammelt. Wenn ich mir den Stecker anschaue, gefallen mir die dunkel gewordenen Pins nicht so richtig. Ist das ein Ansatzpunkt?

Gr?sse, Klaus


Autor: MGW51 Verfasst am: 24.06.2012, 12:59 Betreff:
An der Stelle spaltet sich der mehr als 40 Antworten umfassende Thread auf. Die Reparatur des Tonbandgerätes gilt als abgeschlossen, das anstehende Problem betrifft einzig einen Mikrofontyp und wird deswegen in einem eigenen Thema in der Rubrik Tontechnik weitergeführt.

http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?p=121746


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.02.2013, 22:25 Betreff:
Klaus schrieb wie folgt:
Vom Einbau des Alugitters bin ich abgekommen weil ich näher am Originalzustand bleiben wollte.

über diese Aussage bin ich soeben gestolpert und mit Verwunderung muß ich konstatieren, daß meine beiden TK5 und TK16 jeweils ab Werk mit einer optisch gleich aussehenden Bauchbinde aus lackiertem Aluminium versehen sind!

Darauf gekommen bin ich deswegen, weil mir bei einem Gerät deutliche Beulen auffielen und nachdem ich daraufhin auch das Gehäuse des zweiten Modells untersuchte stand es fest, daß dort schon immer Metallmanschetten verbaut sind. Die Frage ist jetzt nur, ob es einen Wechsel von Alu auf PVC aus Kostengründen gab oder ob umgekehrt von den br?chigen PVC Bauchbinden auf das wesentlich strapazierfähigere Metallband wegen zunehmender Kundenbeschwerden gewechselt wurde.

Um hier halbwegs klare Aussagen machen zu können, sollten wir die Fabriknummern / Baujahre der in unseren Kreisen vorhandenen Geräte dieser Serien erfassen. Ich gestehe, daß ich das auch vers?umt hatte, als ich mein seinerzeit erstes TK16, was bei mir als Ihbee-Schrottklumpen ankam, entsorgt habe. Ein Stück davon, das Laufwerkchassis, existiert zwar noch, von welchem Material aber die Bauchbinde gewesen ist, habe ich längst nicht mehr im Gedächtnis. Was ich genau weiß ist, daß sie völlig intakt war, als ich das halbverfaulte HolzGehäuse zum SperrmÖll tat. Wer solche Geräte besitzt, m?gi bitte mal nach den entsprechenden Fabrikschildern schauen und das dann hier posten. Wie gesagt, erstmal ist es egal was für ein Typ - entscheidend sind die Holzkoffer, welche ja für viele Modelle stets nach dem gleichen Schema gefertigt wurden. daß vllt. nur das TK8 grundsätzlich eine PVC-Binde bekam, glaube ich nicht wirklich; weiß es aber auch nicht!



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