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Autor: Holger66 Verfasst am: 06.11.2007, 18:13 Betreff: Kondensatoren - Elkos "rauh" oder "glatt" ?
Hallo Freunde,

jetzt mal eine dumme Frage. Auf verschiedenen, meist dicken Elkos habe ich immer wieder mal die Bezeichnungen "rauh" und "glatt" gelesen. Mit der Au?enwand hat es nichts zu tun ! Aber mit dem Lade-/Entladeverhalten ? Wer kann mir das mal eben erklären ?

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.11.2007, 19:15 Betreff:
Das bezieht sich auf die Oberflächenbeschaffenheit der Anode. Ehe ich jetzt aber Murks schreibe, warten wir mal ab.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 06.11.2007, 20:45 Betreff:
Hallo Holger,

mir hat ein Radiomeister mal erklärt, dass rauhe Elkos eine angerauhte Wickelfolie haben, somit eine größere Oberfläche, somit ist größere Kapazität bei kleinerer Bauform möglich. Allerdings läßt die Spannungsfestigkeit zu wünschen übrig.
Deswegen auch häufig spannungsmüßig überdimensionierte Elkos im Netzteil, die fast ausnahmslos als "rauhe" verbaut werden, da eben kleiner und billiger.

Das fällt mir noch zu seinem Gespräch vor 35 Jahren ein. Hoffentlich stimmts.

Gruß, Dieter


Autor: tonkopf Verfasst am: 06.11.2007, 20:52 Betreff:
Hallo.
Da weis ich was dazu.
Bei den Elkos ist die Anode rauh oder glatt. Micha hat es richtig gesagt. Ja der Meister hat's auch gewusst.
Die Katode ist der Elektrolyt, der ueber eine Folie mit Strom versorgt wird also der Anschluss minus.

Die rauhe Anode muss ja immer formiert werden, es muss immer Plusspannung an ihr liegen.
Bei Boxen oder radios mit hochton werden glatte anoden verwendet. Es gibt da keine plusvorspannung nur wechselspannung .

Also rauh nur fuer gleichspannung und glatt geht fuer beides, nur hat glatt weniger C als rauh.

Noch was, bei Tonbandgeräten liegt oft an Kontakten oder Magnetspulen ein elko parallel. Die heissen schaltfest, das kann ich aber nicht erklaeren nur sagen dass es so ist. Also eine Frage statt antwort.
alfred


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.11.2007, 03:15 Betreff:
An anderer Stelle erwähnte ich mal das seinerzeitige Garantieversprechen von FROLYT. Hier mal ein Bild, wie sowas aussieht:


Nun, das war um 1960 - da zählten Garantieversprechen von über 6 Monaten schon zum sehr beachteten Novum.

daß der Elko noch immer tut wie ihm auferlegt, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.


Autor: Holger66 Verfasst am: 07.11.2007, 06:26 Betreff:
AHA !
Danke für diese Infos, weiß ich wieder was Neues.
Holger


Autor: TipFox Verfasst am: 07.11.2007, 21:48 Betreff:
Ein bekanntes Beispiel für "rauhe" Elektrolykondensatoren sind die sogenannten " Blitzelkos", also die Kondensatoren, die in elektronische BlitzGeräten als Ladeelko für den Spannungswandler verwendet werden. Dort kommt es ja besonders auf große Kapazität bei kleiner Bauform an...

Kapazitäten von 200...400µF bei ca. 350..400V sind dort üblich.

Bekannt ist auch, dass diese Elkos relativ häufig ausfallen - Dieter hatte es schon angedeutet Wink



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