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Richtig, da kommt man schon ins grübeln - gleich mehrfach danebengehauen! Ich darf gar nicht daran denken, was für Schlußfolgerungen vllt. 5% oder etwa gar keine Toleranz auf dem R provoziert hätte
Nun will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, halbgare Schnellsch?sse sind ja auch bei mir keine Seltenheit! Es ist nur bedauerlich, daß solche Irrtümer nicht gleich bei ihrer Entstehung geradegeb?gelt worden sind. Im Nachhinein riecht das für Außenstehende leicht wie Nachtreten - was es weder ist noch sein soll.
Ja Jürgen, mit Genauigkeit - Güteklasse hatte ich da was verw?rfelt. Dabei genügt kurzes Nachdenken um den eigenen Käse zu erkennen Irgendwie sind die Finger immer (noch) bissel schneller als der Br?gen
für Leser der jungen Generation, die es nicht wissen können: Skalen von Präzisionsinstrumenten sind von zarten Frauenh?nden einzeln nach vorgegebenen Me?punkten gezeichnet = geeicht worden. Auf solche Skalen kann man sich 100%ig verlassen! Bei Instrumenten von hoher Genauigkeit ist jede Skala ein Unikat. Dabei sind Toleranzen der einzelnen Bauelemente, besonders des Gleichrichters und eben auch mechanische Toleranzen kompensiert worden. Diese Bauteiltoleranzen in Verbindung mit der Kennlinie des verwendeten Gleichrichters sind der Grund dafür, daß sich eine Wechselspannungsskale niemals in der gleichen ''Strichelung'' wie eine nahezu lineare Gleichspannungsskale befindet. Wenn sich das anders darstellt, handelt es sich nicht um eine Mess- sondern um ein Kontroll- oder Pr?finstrument. Geräte der beiden letztgenannten Gebrauchsklassen dienen zur Überwachung von bestimmten Betriebszuständen; um das zu optimieren, sind dort zuweilen nur Teilskalierungen aufgebracht und / oder ein bestimmter Skalenbereich elektrisch gezogen. Es gibt dort nur einen einzigen kalibrierten ''Me?punkt'' auf der Skala. Damit wird eine eindeutige Ablesbarkeit auch auf größere Entfernungen ermöglicht. Es ist klar, daß solche Geräte nicht für 3,50 aus China importiert werden können. Es ist auch klar, daß solche Geräte ''kein Mensch'' braucht, sie wurden oder werden nur in Industrieanlagen benötigt.
Theoretisch unterliegen solche Meßgeräte keiner Alterung da sich die DrahtLängen der MessWiderstände nicht von alleine verändern können. Praktisch altert aber jedes einzelne Teil auch bei Nichtbenutzung. Das fängt an bei Übergangswiderst?nden in Folge mangelhaften Flussmittels, was so kurz nach Kriegsende nicht verwundern muß. Das ist feststellbar am veränderten Durchlaßwiderstand des Messgleichrichters. Das setzt sich fort über ungleich nachlassende Spannkraft der Uhrfedern und wie auch bei Holgers Multizet in der übelsten Form, in nachlassender Magnetisierung. Die wiederrum hat eben auch ihre Ursachen zum Großteil in mangelhaftem Rohmaterial.
Das Aufmagnetisieren ist an sich keine große Kunst; man hat das früher bei Lautsprechern öfters praktizieren müssen. Bei einem PräzisionsGerät wie es nunmal auch das Multizet ist, besteht die Schwierigkeit nur darin, daß man weder bei der Zerlegung noch bei der anschließenden Montage keinen Crash verursacht. Da möchten die Uhrfedern heile bleiben und auch die Balanciergewichte des Zeigers dürfen keine Veränderung erfahren. Das Multizet ist ja auch noch ziemlich robust, der Alu-Zeiger nimmt einen Ansto? nicht übel, er läßt sich ja wieder zurecht biegen. Andere Me?werke arbeiten mit einem Glaszeiger - da sollte man nicht auf die Reversierbarkeit vertrauen!
Ich bin kein Magnetexperte, glaube aber daran, daß man einen natürlichen Magnetwerkstoff nicht ''übermagnetisieren'' kann. Von daher sollte ein beliebiger Schweißgleichrichter genug Strom liefern um so ein Stück ''Eisen'' mit einem zweiten Leben zu beschenken. Ein simpler Trafo aus dem Baumarkt geht natürlich nicht für solche Zwecke.
Das was heute als Analoginstrumente angeboten wird, ist mit einfachen bedruckten Skalen versehen. Es ist billigste Massenware die als Aussteuerungsindikator oder zu einfachen Kontrollzwecken das kleine Zeigerchen auf der Miniskala gerade noch erahnen läßt. für diese Zwecke genügt das auch - reparieren braucht man da aber nichts mehr. Lustig ist es immer, wenn Dreheiseninstrumente als ''hochwertiges Drehspulmesswerk'' offeriert werden - gerade so als ob Dreheiseninstrumente minderwertiger oder ungenauer seien. |
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